DE78158C - Zwischenzündung für Artillerie-Geschofszünder - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei vorliegendem Zünder für Sprenggranaten wird die Zündung nicht. direct, sondern durch eine Zwischenzündung auf die Sprengmasse der Granate übertragen, und zwar wird die Zwischenzündung durch eine mit Fulminat gefüllte Knallquecksilberkapsel vermittelt, welche zur dauernden Verhütung einer Ausbauchung und der aus der daraus resultirenden Bewegung des Fulminates erwachsenden Gefahr der Selbstentzündung von einer starken Metallhülse umschlossen wird, mit welcher sie in das Bodenstück des Zünders eingebettet ist. Diese Metallhülse vertritt zugleich während des Einpressens des Fulminates in die Fulminatkapsel das als Hülfswerkzeug übliche Futter, in welchem bisher letztere Operation vorgenommen wurde. Auf beiliegender Zeichnung wird ein Percussionszünder einer Sprenggranate im Schnitt in Verbindung mit einer Ausführungsform vorliegender Zwischenzündung veranschaulicht.

Das System des eigentlichen Zünders ist für die Anwendung der vorliegenden Zwischenzündung gleichgültig.

Im dargestellten Beispiel eines Percussionszünders ist der Nadelbolzen α auf einer cen-■ tralen Hülse b geführt, in deren centrale Bohrung ein die Zündspitze c tragender Steg des Nadelbolzens durch eine Längennuth eingreift. In der centralen Bohrung der Führungshülse b sitzt ein Sicherheitsbolzen d, welcher den Nadelbolzen α mittelst armförmiger Federn e in der Sicherungslage sperrt, indem diese Federn durch Längenschlitze der Führungshülse b hindurch in eine ringförmige Auskehlung des Nadelbolzens α eingreifen. Im Moment des Schusses gleitet der Sicherheitsbolzen d vermöge der Trägheit seiner Masse in der Führungshülse b zurück und giebt den Nadelbolzen a frei. Derselbe wird jedoch bis zum Aufprallen des Geschosses noch durch Federn f, welche in Hohlkehlen auf seiner Aufsenfläche eingreifen, zurückgehalten. Beim Aufprallen des Geschosses schnellt der Nadelbolzen α vermöge der Trägheit seiner Masse nach vorn und bewirkt durch Eintreffen seiner Zündspitze in die Percussionskapsel g die primäre Zündung. Die Uebertragung dieser auf die Sprengmasse der Granate vermittelt nun vorliegende Zwischenzündung. Dieselbe besteht aus einer Knallquecksilberkapsel h mit Fulminat i, welche Kapsel h fest in eine widerstandsfähige Metallhülse k eingeprefst ist, für welche das Bodenstück / des Zünders das Lager oder das Bett bildet. Ein kleines, in die Fulminatkapsel h von oben eingeschobenes Hütchen m enthält ein Pulverkorn zur Verstärkung der Zündwirkung der Percussionskapsel g,

Bisher wurde zwar das Einpressen des Fulminates i in die Kapsel h auch in einem stählernen Futter vorgenommen. Dieses letztere wurde aber nur als Hülfswerkzeug während des Pressens selbst, um das Ausbauchen' der Kapsel h dabei zu verhindern, benutzt und nach Vollendung dieser Arbeit von der Kapsel wieder abgezogen.

Letztere wurde dann frei, d. h. ohne innige Anlehnung ihrer Aufsenfiäche, in die entsprechende Bohrung der Zündpatrone eingehängt. Da das

Fulminat specifisch schwer ist, kann bei einer derartigen nicht umschlossenen Kapsel eine nachträgliche Ausbauchung derselben, also eine Bewegung des Fulminates und infolge dessen eine Selbstentzündung des letzteren eintreten. Diese ist bei vorliegendem Zünder ausgeschlossen, da eine Ausbauchung der Kapsel h durch die sie dauernd umschliefsende Hülse k verhindert wird, an deren Innenwandung sich die Kapsel h und das in ihr enthaltene Fulminat i innig anschmiegen. Denn das letztere wird zweckmäfsigerweise erst nach Einführung der Kapsel h in die Hülse k in diese Kapsel eingeprefst.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Zwischenzündung fürArtilleriegeschofszünder, dadurch gekennzeichnet, dafs die mit Fulminat i gefüllte Kapsel h in einer starken Hülse k zusammengeprefst und mit dieser in das Bodenstück / des Zünders eingesetzt wird, um eine bleibende Lagerung des Fulminates im Zünder zu erzielen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.