DE77882C - Apparat zur Röstung von Grus oder Klein - Google Patents

Apparat zur Röstung von Grus oder Klein

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DE77882C
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DENDAT77882D
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CH. vattier, Paris
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Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F27FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
    • F27BFURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS IN GENERAL; OPEN SINTERING OR LIKE APPARATUS
    • F27B1/00Shaft or like vertical or substantially vertical furnaces
    • F27B1/08Shaft or like vertical or substantially vertical furnaces heated otherwise than by solid fuel mixed with charge

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 40: Hüttenwesen.
Um den bei der Röstung yon Grus oder Klein entstehenden Unzuträglichkeiten abzuhelfen, bezweckt vorliegende Erfindung eine möglichst gleichmäfsige Vertheilung der Gase durch die ganze. Masse, indem in der Mitte derselben eine Scheidewand derartig angeordnet wird, dafs man in dem Ofen Theilräume bildet, durch welche die Gase hindurchziehen, um auch möglichst gleichmä'fsig in der ganzen Masse zu wirken.
Zu diesem Zwecke wird der Apparat zweckmäfsig in folgender Weise angeordnet:
Derselbe ist durch Fig. 1 und 2 in Verticalschnitten und Fig. 3 im Horizontalschnitt veranschaulicht, während Fig. 4 und 5 eine weitere Ausführungsform desselben im Vertical- und Horizontalschnitt darstellen.
Ein aus vier eisernen Seitenplatten A gebildeter vierseitiger Kasten ruht auf einem Fundament B aus festgestampftem Beton, welches über die Kastenwände hinausragt und etwa 10 cm über den umgebenden Boden übersteht. Durch dasselbe führt ein Kanal C für comprimirte Luft. In der Mitte dieses Fundamentes ist eine Oeffnung D angeordnet, welche mit einem durch geeignete Züge nach dem Hauptschornstein führenden Rauchkanal in Verbindung steht. Für den Kasten kann man verschiedene Gröfsenverhältnisse anwenden, so z. B. denselben 2,4 m lang, 2,2 m breit und 0,9 m hoch herrichten.
Jede der Seitenplattenyl ist mit der benachbarten in geeigneter Weise, wenn erforderlich, auch auseinandernehmbar mittels Bolzen verbunden. Ungefähr 1 m von den kleineren Seiten entfernt fängt eine kleine Ziegelwand E an, welche mittels Winkeleisen befestigt ist und den Kasteninnenraum in zwei fast gleiche Theile theilt.
Diese gemauerte Wand ruht nicht direct auf dem Boden, sondern etwa 0,3 m über demselben auf einem Winkeleisen α, welches in horizontaler Richtung rings um den inneren Abzugskanal F befestigt ist und auf welchem ein eiserner Zwischenboden G aus unregelmä'fsig perforirten eisernen Blechstücken mit dem einen Rande aufruht. Dieser Zwischenboden G ruht mit seinem anderen Rande auf verticalen Eisenstützen H.
In die gröfsere Abtheilung wird Luft gegen eine Seite der Zwischenwand E geführt. Dieselbe circulirt frei in dem ganzen Unterraum, welcher die beiden Abtheilungen verbindet und keine Scheidewand besitzt. Vier Eisenlaschen tragen ein pyramidenförmiges Dach / aus Eisenblech, dessen feste Ränder etwa 0,5 m über dem Oberrande des Eisenkastens A sich befinden und gegen letzteren etwas zurücktreten. · Die Oberkante der Scheidewand E steigt von dem Oberrande der Seitenwand A zum inneren Abzugsrohr hin bis zur Höhe des festen Dachrandes an. Auf jedem dieser festen Dachränder ist eine Blechplatte K mittels eines Scharniers auf- und abklappbar befestigt. Wenn sämmtliche Klappen K heruntergeklappt sind, ist der Innenraum des Apparates gegen die Aufsenluft ■ völlig abgeschlossen und die Gase entweichen sämmflich durch das mittlere Abzugsrohr F. Die Stärke der Luftzufuhr kann mit Hülfe einer in der von einem Gebläse nach dem Kanal C führenden Zuleitung angeordneten Regulirvorrichtung geregelt wer-
den, während durch eine Klappe oder dergleichen auf dem Abzugskanal die Zugstärke beeinflufst werden kann.
Der Aufbau und. die Benutzung dieses Apparates kann in folgender Weise geschehen: Die eisernen Seitenwände werden zusammengestellt und verbolzt; der Zwischenboden wird einfach dadurch hergestellt, dafs man auf die sich längs der Zwischenwand hinstreckenden und die innere Ableitung umgebenden Winkeleisen die perforirten Plattenstücke mit der einen Kante auflegt, während die andere Kante auf dem auf hohe Kante gestellten Eisenträger aufliegt. Auf diese perforirten Plattenstücke legt man alte Säcke, welche man mit Reisig, Spänen, Holz- oder Kohlenabfällen bedeckt, worauf die Beschickung mit dem zu verarbeitenden Grus stattfindet, nachdem man rohen Grus mit einer grofsen Menge pulverförmigem gerösteten Grus gemengt hat, welcher aus früheren Operationen mit demselben Apparat von der Zerkleinerung der grofsen Blöcke oder aus der Haufenröstung stückiger Erze herrührt. Man kann auch an Stelle des gerösteten Materials den Grus (roher Pyrit) mit schwefelarmem, quarzreichem Erzgrus, so etwa Erzschlick, mengen. Man stellt aus einer solchen Mischung einen dicken Brei her, mit welchem man die Wände und die Zwischenwand bewirft; die gröberen Stücke werden mehr nach der Mitte hin, die kleineren, feineren mehr nach dem Rande des Innenraumes hin eingegeben. In gewissen Abständen von unten nach oben legt man horizontal kleines Knüppelholz oder dergleichen ein. Nachdem ein Theil der Beschickung aufgegeben ist, zündet man an und läfst Gebläsewind zunächst mit einem Druck von etwa 7,5 mm Quecksilbersäule ein, welchen man bis zu etwa 20. mm steigert, füllt den Apparat bis an den Rand der Seitenwand und schliefslich in sanfter Böschung bis zum Rande des mittleren Abzugskanales, um das Volumen möglichst zu vermehren. Während der ganzen Beschickung sorgt man dafür, dafs ein pyritarmer dünner Brei bis in die Eisenwände des Apparates gelangt, und schliefst mit einer Decke ■ aus dickem Schlamm auf der ganzen Oberfläche, welchen man mit Schaufeln festklopft. Um während dieser ganzen Operation möglichst wenig durch die sich entwickelnden Dämpfe zu leiden, hebt man die Klappe nur so viel, als zur Beschickung nöthig ist, und läfst die anderen Klappen heruntergeschlagen.
Nach 3 oder 4 Stunden ist die Beschickungsarbeit beendigt, und es ist nur noch nöthig, den' Gang des Röstprocesses zu überwachen. Sobald man eine weifsglühende Höhlung mit Entwickelung blauer Flammen bemerkt, füllt man · diese Stelle mit dickem, pyritarmem Brei, welchen man immer bei der Hand hat, und verhindert nach Möglichkeit das Steigen des Feuers,. Wenn die lebhafte Verbrennung vorüber ist, läfst man den Procefs sich vollenden und die Masse erkalten. Nach etwa 16 Stunden, von Beginn der Beschickung an gerechnet, kann man den Ofen entleeren. Zu diesem Zwecke löst man die die Seitenwände zusammenhaltenden Bolzen, legt die Seitenwände um und läfst mit Hülfe eines Brecheisens die beiden gebildeten Blöcke, welche sich ganz leicht .herauslösen, aus dem Apparat herausfallen. Man giefst Wasser auf diese Blöcke und kann alsdann dieselben durch Stofs oder Druck ohne Anstrengung zu Stücken beliebiger Gröfse zerkleinern, um sie im Schachtofen zu verschmelzen. Das bei dieser Zerkleinerung abfallende Pulver wird zur Herstellung des für die folgenden Operationen zu verwendenden Breies bereit gehalten.
Bei der durch Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsform des Apparates bilden die kurzen Seiten L des Ofens keine beweglichen Platten, sondern sind aus Ziegeln geformt und bilden eine feste Mauer.
Die gemauerte Zwischenwand E verbindet die beiden Seitenwände LL, aufserdem theilt sie den Apparat in zwei völlige Hälften, indem sie auch bis zum Dach hin erhöht ist. Der Zusammenhang der beiden Hälften unterhalb des Zwischenbodens bleibt natürlich auf der ganzen Bodenfläche bestehen. Der Lufteintritt befindet sich in der Mitte des Apparates bei C. Die auf den Seitenwänden ruhenden Klappen ermöglichen einen vollkommenen Verschlufs während der Operationen. Jede Abtheilung hat nicht mehr eine rechteckige Form, sondern diejenige eines Trapezes, dessen gröfsere Seite die Aufseriseite ist. Auf diese Weise wird die Herausnahme der Blöcke erleichtert und das Herausheben sehr vereinfacht.
Der in der Mitte angeordnete Gasabzug F besteht aus Ziegeln und ist an seinem Umfange nahe dem oberen Ende mit Oeffnungen 0 versehen.
Die beweglichen bezw. entfernbaren Aufsenwände A A sind zweckmäfsig jede aus zwei mit einander zu Kasten mit 2 cm Innenraum verbundenen Blechen gebildet, durch welche man beim Entleeren des Ofens kaltes Wasser circuliren lassen kann. Die Circulation wird nur einmal eingerichtet, wenn der Apparat in Gang gesetzt wird. Diese Wasserkühlung bewirkt die Haltbarkeit der genannten Blechwände.
Wie auf der Zeichnung dargestellt, vereinigt man zwei oder mehrere Apparate, dieselben haben alsdann als gemeinsame Wand eine der beiden Seitenwände, welche nach aufsen zu sich verjüngen. Der Wind wird in diesen beiden Apparaten durch ein Seitenrohr T vertheilt, welches in der Sohle angeordnet ist und Vertheilungsschieber besitzt. Auf den Mauer-
wänden angeordnete Ketten mit Gegengewichten ermöglichen ein leichtes Emporheben der beiden als Aufsenwände dienenden Blechbehälter bis zu einer gewissen Höhe, um so für die Entleerung genügend freien Raum zu lassen.
Mit einem in dieser Weise eingerichteten Doppelapparat kann jede Unterbrechung vermieden werden; während der eine in Thätigkeit ist, kühlt der andere ab, wird entleert und wieder beschickt, so dafs an Zeit und Arbeit gespart wird.
Für ganz besondere Röstungen, namentlich für solche, welche mit aufserordentlicher Vollkommenheit durchgeführt werden müssen, ordnet man in den Abtheilungen bewegliche Zwischenwände aus mit Thon verkleideten, alten Eisenplatten, an, behufs möglichst vollkommener und gleichmäfsiger Vertheilung der Gase in der gesammten Masse.
Wenn der Grus sehr wenig Schwefel oder andere verbrennliche Substanz enthält, wird man leicht genügend Brennmaterial, wie Koks oder Kohle, zufügen können, um die nöthigen Reactionen zu erzielen; auch kann man in denselben Apparat Wasserdampf oder beliebige andere Gase anstatt Luft einführen, um die gewünschten Reactionen zu erleichtern.
Die hauptsächlichsten Anwendungsweisen des beschriebenen Apparates sind folgende:
Röstung von Grus von Schwefelkupfererz, von Kupfererz, Bleierz, Silbererz und Erzen anderer Metalle (welche in den kiesigen Gangarten enthalten sind); Röstung von Kupferstein, Bleistein, Silberstein, Speise- und anderen schwefligen, arsenigen, antimonigen Zwischenhüttenproducten; Röstung von goldhaltigen Pyriten; Röstung von Pyriten behufs Erzeugung schwefliger Säure für die Schwefelsäurefabrikation und von Eisenoxyd für Verhüttungszwecke; Röstung von bituminösem Kupferoder anderem Schiefer; Röstung jeder anderen pulverigen Substanz, für welche man als Brennmaterial Koks- oder Kohlengrus verwenden will. Endlich kann man die vorliegende Erfindung auch für alle Fälle anwenden, in welchen man unter ähnlichen Bedingungen Reactionen zwischen Gasen oder Dämpfen und festen, pulverförmigen oder körnigen Körpern bei möglichster Einfachheit und Sparsamkeit hervorrufen will.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein Apparat zum gleichmäfsigen Rösten von Grus oder Klein, im wesentlichen bestehend aus einem nach oben abschliefsbaren Behälter mit bewegbaren Seitenwänden (A), in dessen Innenraum durch einen durchlässigen Zwischenboden (G) der darüber befindliche Beschickungsraum und der darunter befindliche Gaszuleitungsbezw. Vertheilungsraum abgetrennt ist, welcher erstere durch eine oder mehrere Zwischenwände (E) in Theile mit gemeinsamem, 'aus dem oberen Theil das entstandene Röstgas ableitendem Gasabzug (D) getheilt ist, während in dem unten angeordneten gemeinsamen Gaszuleitungs- bezw. Vertheilungsraum die Gaszuleitung (C) einmündet, so dafs einmal schon bei geringem Druck des zuzuleitenden Röstgases eine gleichmäfsige Durchdringung des Röstgutes stattfindet und auch die Einbringung des letzteren von oben und die Ausbringung infolge der beweglichen Wände (A) mit Leichtigkeit geschehen kann.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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