DE266751C - - Google Patents
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Classifications
-
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- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JKi 266751 -. KLASSE 40«. GRUPPE
Destillationsofen, insbesondere für metallurgische Zwecke.
Diese Erfindung bezieht sich auf öfen, die hauptsächlich für metallurgische Operationen
bestimmt sind, und in denen ein Verdampfen des behandelten Metalls eintritt, wobei die
verflüchtigten Metalle oder die aus den Metallen oder sonstigen behandelten Stoffen ausgetriebenen
Gase (wie ζ. B. in dem Parkeschen Verfahren zum Entsilbern von Blei, beim Reduzieren und Destillieren von Zink aus Zinkerzen,
aufbereiteten Erzen, Amalgamen, Rückständen o. dgl. und bei ähnlichen Verfahren,
bei denen Retorten oder ähnliche Gefäße benutzt werden) kondensiert und gesammelt
werden.
In dem Parkeschen Verfahren oder in ähnlichen Verfahren ist es üblich, eine oder mehrere
Retorten oder offene Gefäße, wie z. B. Schmelztiegel, zu verwenden, die getrennt oder zusammen
in (feststehenden oder kippbaren) Schmelzkammern angeordnet sind; ehe oder wenn die Dämpfe auszutreten beginnen, werden
dort Deckel auf die offenen Gefäße aufgelegt, so daß diese dadurch gewissermaßen
in Retorten umgewandelt werden, und diese Gefäße werden dann mittels einer Leitung
oder einer sonstigen Verbindung an den Kondensator oder an Kondensatoren angeschlossen,
die sich nahe bei dem Ofen befinden. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, eine flaschen förmige
Retorte in einem Ofen zu verwenden, und zwar auf Drehzapfen montiert. In jedem Falle aber müssen die Verbindungen zwischen
den Anschlüssen und der Retorte oder zwischen dem Schmelztiegel und seinem Deckel
und dem Kondensator verkittet werden, um ihn gasdicht zu machen, was mit erheblichen
Schwierigkeiten verbunden ist und stets eine Ungewißheit mit sich bringt, weil es sich bei
diesem Verkitten um heiße Flächen handelt.
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ofen, bei dem der Kondensator in solcher Weise bei
der Retorte angeordnet ist, daß er schnell mit dieser verbunden und ebenfalls schnell von
ihr abgetrennt werden kann, ohne daß es irgendwie des Verkittens von Verbindungen
bedarf.
Der derart verbesserte Ofen ist in den beiliegenden Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht,
in welchen
Fig.'i eine Seitenansicht dieses Ofens darstellt,
Fig. 2 teilweise eine Draufsicht und teilweise einen Horizontalschnitt in der Linie 2-2
der Fig. 1, und
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt.
α bezeichnet die Retorte, die vorzugsweise
die Form einer auf ihre Seite gelegten Flasche hat, so daß die Öffnung b zum Beschicken und
Entleeren der Retorte sich in üblicher Weise an dem einen Ende befindet, c ist der Kondensator,
der eine Art von Hau,be bildet und sich gegen einen Ring d legt, der die Mündung
der Retorte umgibt. Die Teile legen sich so dicht gegeneinander, daß schon allein hierdurch
ein guter Abschluß erzielt wird, ohne daß es besonderer Verpackungsmaterialien bedarf. Nur
der Ring d selbst ist gegen die Retorte α abgedichtet,
und zwar mittels eines an passender Stelle angelegten Ringes d1.
In der Praxis ist die Retorte in einer aus
Metall bestehenden Schmelzkammer angeordnet, die ein Mauerwerksfutter e hat und aus. zwei
Hauptteilen β1 und e2 besteht, die voneinander
getrennt werden können, um das Einlegen oder Herausnehmen der Retorte zu gestatten.
Der obere Teil e2 dieser Schmelzkammer ist mit einer Abzugsöffnung f versehen,
durch die die Verbrennungsprodukte aus dem Ofen entweichen; ferner sind Türen
ίο oder Klappen f1 vorgesehen, die sich vor Öffnungen
zum Einwerfen des Brennstoffs in dem Ofen befinden und die auch gleich den
Zugang zu dem Feuer gestatten, um dieses aufzurühren oder sonst etwas mit ihm vorzunehmen.
Der untere Teil der Schmelzkammer enthält den Rost g, von dem die Retorte in
passender Weise getragen wird, z. B. mittels einer Reihe von Blöcken aus feuerbeständigem
Material. In diesen Blöcken befinden sich Löcher oder Kanäle g2, mittels deren die Hitze auf
beide Seiten des Ofens verteilt wird, oder welche Wärmekanäle für die untere Fläche
der Retorte bilden. Unterhalb der Schmelzkammer befindet sich ein Aschraum h, in dessen
Boden ein Trog h1 angeordnet ist, der den
Inhalt der Retorte aufnimmt, falls diese zerspringen oder zerbrechen sollte. Der Rost
ist vorzugsweise mit angelenkten (oder entfernbaren) Abschnitten g3 versehen, die herabgelassen
werden können, um die Schlacke zu . entfernen.
An seinem unteren Teil ist der Ofen in an sich bekannter Weise mit gekrümmten Kufen i
versehen, die auf Lagerrollen i1 ruhen, und
diese Kufen sind mit Zahnstangen j ausgerüstet, ' die mit Schnecken j1 in Eingriff stehen, welche
mittels Zahnräder j2 von einem Handrade /3
aus gedreht werden, wobei die Schmelzkammer mit Retorte und der Aschenfall gekippt werden
kann, so daß der Inhalt der Retorte hinaus-
■■■;■ gelangt, oder man kann die Retorte nach der
entgegengesetzten Richtung drehen, so daß ihre Mündung nach oben kommt, um neu beschickt
zu werden. Durch dasselbe Mittel kann auch der Spiegel der schmelzenden Beschickung
während des Schmelzprozesses an irgendwelchem gewünschten Punkte erhalten werden, auch während das Verflüchtigen und
das Verdampfen der Metalle oder sonstigen Substanzen stattfindet. Die Luftzufuhr erfolgt
von dem Rohr k aus unter Vermittlung von seitlichen Luftkästen k1, die außen an dem
: AschfairA sitzen und mit diesem durch Löcher h2
verbunden sind. Die Luftkästen sind nach den Seiten schwach kreisförmig verlängert und
so bemessen, daß die Öffnungen /e2 des Aschkastens stets mit ihnen in Verbindung bleiben,
gleichgültig, in welcher Lage bzw. Schräglage sich der Ofen befinden mag, sei es zum Beschicken
der Retorte oder zum Entleeren der-, selben. Um die Retorte herum ist eine Reihe
Blaseöffnungen I, I vorgesehen, durch die hindurch
von unterhalb des Rostes Luft mittels passend gelegener Kanäle I1 (der Schmelzkammer)
zugeführt wird, die, falls notwendig, mittels Klappen' o. dgl. geregelt werden kann.
Der Kondensator c, der am besten aus Teilen cr,c2 besteht, ist bei m (Fig. 2) an das
Metallgehäuse der Schmelzkammer angelenkt, so daß er leicht von der Mündung der Retorte
hinweggedreht und wieder auf sie hinaufgedreht werden kann, je nach Erfordernis.
In der Arbeitslage, also wenn er sich vor der Retorte befindet, liegt der Kondensator dicht
gegen den bereits erwähnten Ring d an, in welcher Lage er mittels eines Stiftes m1 gesichert
ist.
Der Kondensator c ist von einer Verkleidung η umgeben, die mit einem Wärme schlecht
leitenden Belag versehen ist. Diese Verkleidung ist mittels Bolzen und Muttern /° derart
befestigt (Fig. 2), daß man sie leicht abnehmen und wieder anbringen kann; sie reicht unten
über eine oder mehrere Öffnungen oder Kanäle 0 hinweg, die sich in der Wand der Schmelzkammer
befinden, und durch die hindurch Gase aus der Feuerung in den Raum zwischen der Verkleidung und dem Kondensator gelangen
können, so daß der letztere dadurch beheizt wird. Im oberen Teil der Verkleidung
befindet sich eine Öffnung n1, durch die die Gase in einen Abzug n2 hinein entweichen
können, der mittels Öffnungen nz mit dem
Abzugskanal f. des Ofens verbunden ist. Der Kondensator c ist auch mit einem Auslaßkanal
f versehen, der von Zeit zu Zeit geöffnet wird, um das Kondensat, welches sich
inzwischen angesammelt haben mag, herauszulassen. Unter Umständen mag es nützlich
sein, eine gewisse Menge des. kondensierten
Metalls oder des sonstigen Stoffes, der sich in dem Kondensator c befindet, in diesem zu belassen,
um dadurch die Schnelligkeit des Verdampfens zu befördern. Sowohl der Kondensator
selbst, als auch die Verkleidung sind mit einer oder mehreren Besichtigungsöffnungen
q versehen, die für gewöhnlich mittels eines Stöpsels q1 verschlossen sind.
Bei solchen Verfahren,, die nicht das Entfernen
von Schlacke nach dem Beenden jeder Hitze erfordern, und wo ein ununterbrochenes
Verfahren erwünscht ist, kann die Retorte a mit einer Hilfsmündung versehen sein, die
sich an irgendwelcher geeigneten Stelle befinden mag, und der Ofen wird dann so gestaltet,
daß es möglich ist, den Kondensator an seiner Stelle zu belassen, ihn also nicht von der eigentlichen Retortenmündung wegzunehmen.
Zum Beschicken und zum Ausgießen wird dann eben die zweite Mündung benutzt, die
mittels eines Stopfens, eines Deckels, eines zweiten Kondensators oder in irgendwelcher
sonstigen Weise dicht abgeschlossen werden kann, sobald das Beschicken beendet ist und
das Verflüchtigen stattfinden soll.
Der vorstehend beschriebene Ofen kann natürlich in sehr verschiedener Größe ausgeführt
werden, je nach den Anforderungen, die im einzelnen gestellt werden mögen, und
ferner ist seine Bauart nicht auf das Brennen von Koks oder sonstigem festen Brennmaterial
ίο beschränkt, sondern man kann ihn auch für flüssige oder gasförmige Brennstoffe einrichten.
Claims (4)
1. Destillationsofen, insbesondere für metallurgische
Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß einer von einer Feuerungskammer umschlossenen Schmelzkammer, Retorte
o. dgl. ein Kondensator in solcher Weise vorgeschaltet und er so mit ihr verbunden
ist, daß die Anschlußstelle nicht verkittet zu werden braucht.
2. Ofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmelzkammer, Retorte
o. dgl. an ihrem äußeren Ende mit einem Ring umgeben ist, der als Gegenlager für die offene Seite des Kondensators
dient, wobei die aneinanderliegenden Stirnflächen den dichten, kittlosen Anschluß
ermöglichen.
3. Ofen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine flaschenförmige
Retorte benutzt wird und der Retortenhals dureh eine Feuerungskammerwand hindurchragt,
wobei sich außen an dieser Wand der gegen die Retortenmündung abgedichtete Anlagering für den Kondensator befindet.
4. Ofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator aus
zwei Teilen besteht, von denen der eine Teil zwischen dem anderen und der Retortenmündung
angeordnet ist, wobei die ganze Retorte von einem Gehäuse umschlossen ■ und dieses an den Feuerungsraum angeschlossen
sein kann.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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---|---|
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