DE4439397C2 - Verfahren und Elektroofen zum Erschmelzen von Stahlschrott - Google Patents
Verfahren und Elektroofen zum Erschmelzen von StahlschrottInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erschmelzen von Stahl
schrott nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 und einen dazu ge
eigneten Elektroofen nach dem Oberbegriff von Anspruch 2.
Unter dem Gesichtspunkt des Umweltschutzes kommt dem Recycling
von nicht mehr gebrauchsfähigen, alten Konsumgütern eine immer
größere Bedeutung zu. Eine besonderes Mengenproblem stellen da
bei die aus dem Verkehr gezogenen Kraftfahrzeuge dar, die bei
der bisherigen Art der Entsorgung über die Altautoverwerter und
Shredderbetriebe zur Zeit ganz erhebliche Mengen an nicht-metal
lischem Shredderabfall verursachen. Dieser Abfall wurde bisher
fast ausschließlich in Deponien endgelagert. Die dafür zur Ver
fügung stehende Deponieflächen werden jedoch immer knapper, wo
durch nicht nur Mengenprobleme sondern auch zunehmend Kostenpro
bleme auftreten, ganz abgesehen davon, daß irgendwann einmal
auch mit hohem Kostenaufwand sich Deponien nicht künstlich
schaffen lassen.
Diese Probleme haben gerade in letzter Zeit zu verstärkten ge
setzgeberischen Aktivitäten bezüglich der Entsorgung von Alt
kraftfahrzeugen geführt, wobei vor allem auch ein Vermeidungs- und/oder
Verwertungsgebot der in den heutigen Kraftfahrzeugen
vorhandenen verschiedenen Materialien, metallische und nichtme
tallische Stoffe, angestrebt wird. Dabei wird auch eine ther
mische Verwertung oder Behandlung der nichtmetallischen Anteile
bei den Altkraftfahrzeugen angesprochen, die jedoch wegen der
dabei entstehenden Abgase als umweltbedenklich eingestuft wird.
Entsprechende Lösungsansätze für die vorgehend angesprochenen
Probleme sind beispielsweise einem Aufsatz in der Zeitschrift
"Gießerei" 80, Nr. 2 (1993), Seiten 37ff zu entnehmen. Verfahren
zum Umschmelzen von Stahlschrott in einem Schmelzofen sind aus
dem Stand der Technik hinreichend bekannt, wobei heute weitge
hend Elektroöfen Verwendung finden. Z.B. aus der. DE-AS 26 08 279
oder aus Aufsätzen in "Iron and Steel Engineer" Sept. (1987), Seiten
27ff, und "Metallurgical Plant and Technology" (6/1989), Seiten
20ff. Diesen Literaturdokumenten ist jedoch weder zu entnehmen,
daß mit den dort angegebenen Verfahren der Shedderabfall von
Kraftfahrzeugen aufgearbeitet werden kann, noch wird in irgend
einer Weise auf eine Entsorgung der nichtmetallischen Materia
lien von Altkraftfahrzeugen eingegangen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäß zu
grunde gelegte Stahlerschmelzungsverfahren bzw. den entsprechen
den Elektroofen dahingehend auszugestalten, daß in umweltver
träglicher und metallurgisch unbedenklicher Weise auch ungerei
nigter, d. h. mit organischen Begleitstoffen - Organika -
behafteter Shredderschrott verarbeitbar ist.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß für das Verfahren mit
den kennzeichnenden Merkmalen des 1. Patentanspruches und für
den Elektroofen mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
2 gelöst.
Danach wird zum Erschmelzen von organisch behaftetem Stahl
schrott dieser der Stahlschmelze im Elektroofen über eine zweite
Öffnung mittels eines zweiten Förderbandes zugeführt. Die Menge
dieses Stahlschrottes beträgt dabei nur einen Bruchteil der Men
ge des dem Schmelzofen primär zugeführten Stahlschrotts und ist
im Mengenstrom bzw. -verhältnis kurzfristige rasch und gesondert
steuerbar. Die von dem organisch behafteten Stahlschrott abgege
benen Schwelgase werden in einer das Förderband umgebenden Um
mantelung aufgefangen. Durch eine dynamische Abdichtung der Um
mantelung nahe der Aufgabestelle für den ungereinigten Schrott
wird der Zutritt von Luft in die Ummantelung vermieden und eine
sauerstoffarme bzw. -freie Atmosphäre innerhalb der Ummantelung
aufrechterhalten. Etwaige erwärmungsbedingt auf dem Sekundärför
derer entstehenden Schwelgase werden in die Ofenatmosphäre ge
leitet und zusammen mit den Ofenabgasen abgeleitet.
Die Vorrichtung zur Durchführung des beanspruchten Verfahrens
wird nachfolgend anhand von Zeichnungen noch näher erläutert; es
zeigt
Fig. 1 im Querschnitt eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Er
schmelzen von gereinigten, groben Stahlschrott mittels
eines Elektroofens nach dem Stand der Technik und
Fig. 2 im Querschnitt eine Vorrichtung zum gleichzeitigen Er
schmelzen von gereinigtem, groben Stahlschrott und ge
shredderten, ungereinigten, d. h. mit organischen Be
standteilen versehenen Stahlschrott.
In Fig. 1 ist ein bisher üblicher Elektroofen 1 mit drei Elek
troden 2 für die Stahlerschmelzung dargestellt. Der Elektroofen
enthält eine die Stahlschmelze 20 aufnehmende Ofenkammer, die
feuerfest ausgemauert und nach oben abzugsfrei abgeschlossen
ist. Die oberhalb des Schmelzespiegels angeordneten Elektroden 2
bilden mit der Stahlschmelze 20 einen Lichtbogen. Unterhalb des
Schmelzespiegels münden Sauerstoff-Zuführdüsen 9 zum Frischen
des Stahles aus, von denen eine stellvertretend angedeutet ist.
Der ganze Elektroofen ist um die horizontal und oberhalb des
Schmelzespiegels liegende Achse 3 nach Art einer Gießpfanne
schwenkbar, um Schmelze über einen nicht dargestellten Schnabel
ausguß ausgießen zu können. Seitlich in der Ofenkammerwandung
ist oberhalb des Schmelzespiegels eine ständig offene Ofenöff
nung 21 vorgesehen, und zwar konzentrisch zur Schwenkachse 3,
durch die zum einen die Ofenabgase abgezogen werden - Strömungs
richtung 13. Andererseits wird in entgegengesetzter Richtung -
Förderrichtung 12 - durch die Ofenöffnung 21 hindurch auch der
zu erschmelzende Stahlschrott 4 einschließlich Schlackebildner
kontinuierlich zugeführt; letzterer wird durch die Aufgabevor
richtung 6 zudosiert. Der Stahlschrott ist relativ grob und im
allgemeinen von nichtmetallischen Begleitstoffen und von Nicht
eisenmetallen gereinigt. Der Stahlschrott wird über ein etwa ho
rizontal verlaufendes Schrottförderband - nachfolgend "Primär
förderband" 5 genannt - von einer bestimmten Mindestlänge zuge
führt, welches durch die Ofenöffnung 21 in die Ofenkammer ein
mündet. An die Ofenöffnung 21 der Ofenkammer ist eine das Pri
märförderband nach Art eines Kamins umgebende, feuerfeste Um
mauerung 8 gasdicht angeschlossen, welche die Ofenabgase zwecks
Vorwärmung des zugeführten Stahlschrottes 4 mit letzterem im
Gegenstromprinzip in wärmeaustauschenden Kontakt bringt. Die
Länge der Förderstrecke zwischen Abzugsvorrichtung 7 und Ofen
öffnung 21, also die Länge der Vorwärmstrecke ist so bemessen,
daß unter Berücksichtigung der Aufgabemenge an Stahlschrott je
Längeneinheit und der Fördergeschwindigkeit des Förderbandes 5
und unter Berücksichtigung der Menge, Temperatur und Strömungs
geschwindigkeit der Ofenabgase eine möglichst umfassende Rückge
winnung der Abwärme der Ofenabgase erfolgen kann. Nahe der Auf
gabestelle 11 des Stahlschrottes 4 auf das Primärförderband 5
ist ein Abgasabzug 7 zum Ableiten der Abgase aus dem Elektroofen
angeordnet. Zwischen dem Abgasabzug 7 und der Aufgabestelle des
Stahlschrottes 4 bzw. des Schlackebildners auf das Primärförder
band 5 ist eine das Primärförderband übergreifende dynamische
Abdichtung 10 angeordnet, welche ein Austreten von Ofenabgasen
an der Aufgabestelle und ein Eintritt von Luft in die Ummauerung
des Primärförderbandes verhindert. Nicht nur die Ofenatmosphäre,
sondern auch die Atmosphäre in der Vorwärmstrecke soll sauer
stofffrei, zumindest aber sauerstoffarm sein.
Zur umweltverträglichen und metallurgisch unbedenklichen Verar
beitung auch von ungereinigtem, d. h. mit organischen Begleit
stoffen behaftetem Shredderschrott 15 ist der bekannte Elek
troofen (Fig. 1) erfindungsgemäß entsprechend der Darstellung
nach Fig. 2 ergänzt und erweitert. In der nachfolgenden, auf
Fig. 2 bezüglichen Beschreibung sind gleiche Teile mit der
gleiche Bezugszahl erwähnt. Seitlich in der Wandung der Ofenkam
mer des Elektroofens 1′ nach Fig. 2 ist oberhalb des Schmelze
spiegels eine weitere, ebenfalls ständig offene Öffnung - nach
folgend "Sekundärschrottöffnung" 22 genannt - angeordnet. Über
diese Öffnung kann geshredderter und ungereinigter, d. h. mit or
ganischen Begleitstoffen behafteter Stahlschrott - nachfolgend
"Sekundärschrott" 15 genannt - kontinuierlich in die Ofenkammer
eingeführt werden. Hierzu ist ein ebenfalls etwa horizontal ver
laufendes Schrottförderband - nachfolgend "Sekundärförderband"
14 genannt mit Förderrichtung 18 - vorgesehen, welches in die
Ofenkammer einmündet. An die Sekundärschrottöffnung 22 der Ofen
kammer ist gasdicht eine das Sekundärförderband 14 nach Art ei
nes Kamins umgebende Ummantelung 17 angeschlossen. Das Sekundär
förderband 14 ist nahe der Aufgabestelle des Sekundärschrotts 15
mit einer dynamischen Abdichtung 16 ausgestattet, die sowohl ei
nen Zutritt von Luft in die Ummantelung 17 als auch einen Aus
tritt von Ofenabgasen verhindert.
Es wurde bereits erwähnt, daß die Ofenkammer in an sich bekann
ter Weise als ganzes nach Art einer Gießpfanne schwenkbar gela
gert ist; selbstverständlich ist sie auch mit einem entsprechen
den Schwenkantrieb versehen. Bei dem in Fig. 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel sind nicht nur das Primärförderband 5 sowie
die Ofenöffnung 21 sondern auch - und zwar auf der diametral
gegenüberliegenden Seite - das Sekundärförderband 14 und die
Sekundärschrottöffnung 22 etwa gleichachsig zur Schwenkachse 3
der Ofenkammer angeordnet. Die Abdichtung zwischen der Ummau
erung 8 bzw. der Ummantelung 17 der Förderbänder 5 bzw. 14 und
der jeweils zugehörigen Öffnung 21 bzw. 22 ist derart ausgebil
det und angeordnet, daß sie unter Aufrechterhaltung der Dicht
wirkung eine Schwenkbewegung der Ofenkammer zuläßt.
Neben der in Fig. 2 dargestellten Ausbildung ist es auch denk
bar, daß das Primärförderband und das Sekundärförderband auf der
selben Seite der Ofenkammer parallel nebeneinander aber mit nach
wie vor separater Ummauerung bzw. Ummantelung angeordnet sind.
Die Ofenöffnung für den Primärschrott und die Sekundärschrott
öffnung bilden dann gemeinsam eine einheitliche, runde, zur
Schwenkachse der Ofenkammer konzentrisch liegende Öffnung. Die
Ummauerung bzw. die Ummantelung der Förderbänder müssen bei die
ser Ofenausbildung zumindest in der Nähe der Ofenkammer in eine
gemeinsame Hüllkontur übergehen, die einheitlich, rund und zur
Schwenkachse der Ofenkammer konzentrisch liegt. Die Abdichtung
zur einheitlichen Öffnung in der Kammerwandung der Ofenkammer
verläuft in diesem Fall entlang dieser Müllkontur.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Elektroofens 1′ ermög
licht ein Verfahren zum gemeinsamen, kontinuierlichen Erschmel
zen von gereinigtem und von ungereinigtem Stahlschrott und zum
Frischen des erschmolzenen Stahles. Und zwar wird der geshred
derte, ungereinigte, d. h. mit organischen Begleitstoffen behaf
tete Sekundärschrott 15 in einem nur einen Bruchteil der Menge
des gereinigten, groben Stahlschrotts (Primärschrott) ausmachen
den Mengenstrom gesondert und für sich in der Menge steuerbar
dem Erschmelzungsprozeß zugeführt. Aufgrund von Strahlungserwär
mung des Sekundärschrotts während der Zuführung werden die darin
enthaltenen organischen Begleitstoffe verschwelt und in Form von
Schwelgasen freigesetzt. Durch die das Sekundärschrottband 14
umgehende Ummantelung 17 werden die Schwelgase aufgefangen, in
Strömungsrichtung 19 in die Ofenatmosphäre geleitet und gemein
sam mit den Ofenabgasen abgezogen und zur Vorwärmung des Primär
schrottes genutzt. Aufgrund der dynamischen Abdichtung 16 des
Sekundärschrottbandes 14 nahe der Aufgabestelle wird ein Ein
tritt von Luft in die Ummantelung des Sekundärschrottbandes ver
mieden und auch darin eine sauerstoffverarmte bis sauerstoff
freie Atmosphäre aufrechterhalten. Ein Verbrennen der Schwelgase
oder gar der Organika des Schrottes wird - was erforderlich ist
- dadurch vermieden. Die Fördermenge und Fördergeschwindigkeit
des Sekundärschrottes ist so bemessen, daß bis zum Eintritt des
Sekundärschrottes in die Ofenkammer die Organika zumindest nahe
zu vollständig verschwelt sind und nur noch Schwelrückstände am
Sekundärschrott haften, die gemeinsam mit der Schlacke abgezogen
werden können. Es tritt also nur gereinigter Schrott in die
Schmelze ein. Die Schwelgase gelangen in die Ofenatmosphäre, die
- abgesehen von der kurzen Zeit des Frischens - sauerstofffrei
ist oder in der zumindest Sauerstoffmangel herrscht. Dadurch
werden die Schwelgase auch in der Ofenatmosphäre nicht oder
höchstens unwesentlich verändert; vielmehr werden sie gemeinsam
mit den Ofenabgasen über die Vorwärmstrecke im Bereich des
Förderbandes 5 und die Abgas-Abzugsvorrichtung 7 abgezogen und
in einer nicht näher dargestellten Abgasbehandlungsanlage
behandelt und gereinigt, von wo aus sie schließlich in
umweltneutraler Art in die Atmosphäre entlassen werden können.
Die mit dem anspruchsgemäßen Verfahren bzw. dem entsprechenden
Elektroofen erreichbaren Vorteile liegen insbesondere darin, daß
eine einfache, jederzeit veränderbare und auch sofort wirksam
werdende Mengensteuerung des zugeführten Anteils an geshredder
ten, ungereinigten Stahlschrott gegeben ist. Dadurch können die
den Sekundärschrott begleitenden Organika kontrolliert und auf
einfache Weise vor Eintritt des Schrotts in die Schmelze ver
schwelt werden. Trotz der dabei anfallenden Schwelgase entstehen
nur geringe oder fast gar keine Abluft- bzw. Abgasprobleme. Es
entstehen keine unkontrollierten Verbrennungsreaktionen in dem
Fördertunnel für den gereinigten, groben Stahlschrott und es
kommt zu keinen Kondensationserscheinungen von Schwelgasen in
dem Abgasabzug. In die Schmelze gelangt nur gereinigter Schrott.
Claims (6)
1. Verfahren zum Erschmelzen von Stahlschrott und zum Frischen
des erschmolzenen Stahles in einem Elektroofen, welcher eine die
Stahlschmelze aufnehmende, feuerfest ausgemauerte, nach oben ab
zugsfrei abgeschlossene Ofenkammer aufweist, in der oberhalb des
Schmelzespiegels mit der Stahlschmelze Lichtbogen bildende Elek
troden angeordnet sind und welcher Elektroofen ferner unterhalb
des Schmelzespiegels ausmündende Sauerstoff-Zuführdüsen enthält,
in welchem Verfahren folgende Schritte vorgenommen werden:
- - gereinigter, grober Stahlschrott und Schlackebildner werden über ein etwa horizontal verlaufendes Schrottförderband von einer bestimmten Mindestlänge und über eine seitlich in der Ofenkammer oberhalb des Schmelzespiegels angeordnete, stän dig offene und zugleich als Abgas-Abzugsöffnung dienende Öff nung dem Erschmelzungsprozeß zugeführt,
- - die heißen, die sauerstoffverarmte bis sauerstofffreie Ofen atmosphäre nur durch die Abgas-Abzugsöffnung verlassenden Ofenabgase werden aufgrund einer an die Abgas-Abzugsöffnung gasdicht angeschlossenen, das Schrottförderband nach Art eines Kamins umgebenden, feuerfesten Ummantelung mit dem zu geführten Stahlschrott in einem wärmeaustauschenden Kontakt gebracht und der Stahlschrott dadurch im Gegenstromprinzip vorgewärmt,
gekennzeichnet durch die folgenden, weite
ren Verfahrensschritte:
- - über eine weitere seitlich in der Kammerwandung des Elek troofens (1′) und oberhalb des Schmelzespiegels angeordnete Sekundärschrottöffnung (22) und über ein in diese Öffnung einmündendes weiteres Sekundär schrottförderband (14) wird geshredderter, ungereinigter, d. h. mit organischen Begleitstoffen behafteter Sekundärschrott (15) in einem nur einen Bruchteil der Menge des gereinigten, groben Primärschrotts (4) aus machenden und gesondert steuerbaren Mengenstrom dem Erschmel zungsprozeß zugeführt,
- - die während der Zuführung aufgrund von Strahlungserwärmung des Sekundärschrotts (15) und der organischen Begleitstoffe von letzteren freigesetzten Schwelgase werben durch eine das Sekundärschrottband (14) umgehende Ummantelung (17) aufgefan gen, in die Ofenatmosphäre geleitet und gemeinsam mit den Ofenabgasen abgezogen,
- - aufgrund einer dynamischen Abdichtung (16) des Sekundär schrottbandes (14) nahe der Aufgabestelle wird ein Eintritt von Luft in die Ummantelung (17) des Sekundärschrottbandes (14) vermieden und auch darin eine sauerstoffverarmte bis sauerstofffreie Atmosphäre aufrechterhalten.
2. Elektroofen,
- - mit einer die Stahlschmelze aufnehmenden, feuerfest ausgemau erten, nach oben abzugsfrei abgeschlossenen Ofenkammer, in der oberhalb des Schmelzespiegels Elektroden angeordnet sind, die mit der Stahlschmelze Lichtbogen bilden,
- - ferner mit unterhalb des Schmelzespiegels ausmündenden Sauer stoff-Zuführdüsen,
- - mit einer seitlich in der Ofenkammerwandung oberhalb des Schmelzespiegels ständig offenen Abgas-Abzugsöffnung, durch die hindurch ein etwa horizontal verlaufendes Primärförderband von einer be stimmten Mindestlänge einmündet, über das gereinigter, grober Stahlschrott und Schlackebildner der Ofenkammer zuführbar sind,
- - mit einer an die Abgas-Abzugsöffnung der Ofenkammer gasdicht angeschlossenen, das Primärförderband nach Art eines Kamins umgebenden, feuerfesten Ummauerung, welches die Ofenabgase zwecks Vorwärmung des zugeführten Stahlschrottes mit letz terem im Gegenstromprinzip in wärmeaustauschendem Kontakt bringt,
- - mit einem nahe der Aufgabestelle des Stahlschrottes auf das Primärförderband angeordneten Abgasabzug zum Ableiten der Ab gase aus dem Elektroofen und
- - mit einer das Primärförderband übergreifenden dynamischen Ab dichtung, die zwischen dem Abgasabzug und der Aufgabestelle des Stahlschrottes auf das Primärförderband angeordnet ist, welche ein Austreten von Ofenabgasen an der Aufgabestelle und ein Eintritt von Luft in die Ummauerung des Primärförderban des verhindert,
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch die Gemeinsamkeit
folgender Merkmale:
- - seitlich in der Wandung der Ofenkammer (1′) ist oberhalb des Schmelzespiegels eine ebenfalls ständig offene Sekundärschrottöffnung (22) angeordnet, über die ein ebenfalls etwa horizontal verlaufendes Sekundärförderband (14) genannt in die Ofenkammer (1′) einmündet, über das geshredderter und ungereinigter, d. h. mit organischen Begleitstoffen behafteter Stahlschrott (15) in die Ofenkammer (1′) einführbar ist,
- - an die Sekundärschrottöffnung (22) der Ofenkammer (1′) ist gasdicht eine das Sekundärförderband (14) nach Art eines Ka mins umgebende Ummantelung (17) angeschlossen,
- - das Sekundärförderband (14) ist nahe seiner Aufgabestelle mit einer dynamischen Abdichtung (16) ausgestattet, die sowohl einen Zutritt von Luft in die Ummantelung (17) als auch einen Austritt von Ofenabgasen verhindert.
3. Elektroofen nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch die Gemeinsamkeit fol
gender Merkmale:
- - die Ofenkammer (1′) ist in an sich bekannter Weise als ganzes nach Art einer Gießpfanne schwenkbar (Schwenkachse 3) gelagert und mit einem entsprechenden Schwenkantrieb versehen,
- - das Primärförderband (5) sowie die Ofenöffnung (21) zum einen und das Sekundärförderband (14) und die Sekundärschrottöffnung (22) zum anderen sind etwa gleichachsig zur Schwenkachse (3) der Ofenkammer (1′) angeordnet,
- - wobei die Abdichtung zwischen der Ummauerung (8) bzw. der Ummantelung (17) der Förderbänder (5 bzw. 14) und der jeweils zugehörigen Ofenöffnung (21) bzw. der Sekundärschrottöffnung derart ausgebildet und angeordnet ist, daß sie unter Aufrechterhaltung der Dichtwirkung eine Schwenkbewegung der Ofenkammer (1′) zuläßt.
4. Elektroofen nach Anspruch 3,
gekennzeichnet durch die Gemeinsamkeit fol
gender Merkmale:
- - das Primärförderband und das Sekundärförderband sind auf der selben Seite der Ofenkammer parallel nebeneinander aber mit nach wie vor separater Ummauerung bzw. Ummantelung angeordnet,
- - die Abgas-Abzugsöffnung und die Sekundärschrottöffnung bilden gemeinsam eine einheitliche, runde, zur Schwenkachse der Ofenkammer konzentrisch liegende Öffnung,
- - die Ummauerung bzw. die Ummantelung der Förderbänder gehen zumindest in der Nähe der Ofenkammer in eine gemeinsame, ein heitliche, runde, zur Schwenkachse der Ofenkammer konzen trisch liegende Hüllkontur über, entlang der die Abdichtung zur einheitlichen Öffnung in der Kammerwandung der Ofenkammer verläuft.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944439397 DE4439397C2 (de) | 1993-12-11 | 1994-11-04 | Verfahren und Elektroofen zum Erschmelzen von Stahlschrott |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4342298 | 1993-12-11 | ||
DE19944439397 DE4439397C2 (de) | 1993-12-11 | 1994-11-04 | Verfahren und Elektroofen zum Erschmelzen von Stahlschrott |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4439397A1 DE4439397A1 (de) | 1995-06-14 |
DE4439397C2 true DE4439397C2 (de) | 1995-09-07 |
Family
ID=6504758
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944439397 Expired - Lifetime DE4439397C2 (de) | 1993-12-11 | 1994-11-04 | Verfahren und Elektroofen zum Erschmelzen von Stahlschrott |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4439397C2 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2608279B2 (de) * | 1976-02-28 | 1978-02-16 | Demag Ag, 4100 Duisburg | Verfahren zum einschmelzen von stahl aus schrott im elektroofen |
-
1994
- 1994-11-04 DE DE19944439397 patent/DE4439397C2/de not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4439397A1 (de) | 1995-06-14 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLER-BENZ AKTIENGESELLSCHAFT, 70567 STUTTGART, |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70567 STUTTGART, DE |
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8365 | Fully valid after opposition proceedings | ||
8330 | Complete disclaimer |