DE3940558A1 - Verfahren zum betrieb eines lichtbogenofens und lichtbogenofen - Google Patents
Verfahren zum betrieb eines lichtbogenofens und lichtbogenofenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines
Lichtbogenofens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und
einen Lichtbogenofen, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
Bei einem gattungsgemäßen Lichtbogenofen (G 84 12 739.2)
ist dem Ofengefäß neben einem Deckel ein Chargiergutvorwär
mer zugeordnet. Der Chargiergutvorwärmer ist in fester Zu
ordnung an dem Ofengefäß angeordnet, während der Deckel in
üblicher Weise zur Seite geschwenkt werden kann. Das in den
Chargiergutvorwärmer chargierte Einsatzgut kann aus Metall
schrott, insbesondere Stahlschrott und anderen Eisenträgern
wie stückigem Roheisen, Eisenschwamm sowie Zuschlägen be
stehen. Das chargierte Einsatzgut stützt sich an einem Bo
den- und/oder Randbereich des Ofengefäßes ab und bildet im
Chargiergutvorwärmer eine als Chargiergutsäule bezeichnete
gasdurchlässige Schüttsäule. Der sich im Ofengefäß abstüt
zende Teil der Chargiergutsäule ragt in eine im Lichtbogen
ofen gebildete Metallschmelze, die in Form eines flüssigen
Metallsumpfes auch nach einem Abstich in dem Ofengefäß vor
handen ist. Es kann somit nach einem Abstich sofort der
Lichtbogenbetrieb aufgenommen werden. Alternativ oder zu
sätzlich kann durch Brenner der untere Bereich der Char
giergutsäule zum Schmelzen gebracht und damit der flüssige
Metallsumpf vergrößert werden. Beim Lichtbogenbetrieb und
beim Betrieb der Brenner entstehende heiße Ofengase bzw.
Verbrennungsgase werden im Gegenstrom zu dem im Chargier
gutvorwärmer absinkenden stückigen Einsatzgut über den Gas
auslaß abgezogen. Dadurch wird das Einsatzgut vorgewärmt.
Während eines Einschmelzvorganges ist somit eine gute Aus
nützung der über die Lichtbögen eingebrachten Energie mög
lich; weiterhin werden die heißen Ofengase bzw. Verbren
nungsgase gut ausgenutzt. Eine derartige Ausnutzung an
fallender Ofen- bzw. Verbrennungsgase ist jedoch nur mög
lich, solange dem Ofengefäß über den Chargiergutvorwärmer
Chargiergut zugeführt werden kann. Eine Vorwärmung scheidet
somit für die Dauer der Feinungsphase aus, denn es ist dann
eine Zufuhr weiteren Chargiergutes unerwünscht. Bei dem be
kannten Lichtbogenofen ist es somit erforderlich, daß der
Chargiergutvorwärmer zu Beginn der Feinungsphase entleert
ist und während der Dauer der Feinungsphase nicht gefüllt
wird. Während dieser Zeitdauer können somit weiterhin an
fallende heiße Ofen- bzw. Verbrennungsgase nicht zu einer
Vorwärmung innerhalb des Chargiergutvorwärmers herangezogen
werden. Damit der in den, auch während der Feinungsphase
anfallenden, heißen Ofen- bzw. Verbrennungsgasen enthaltene
Wärmeanteil nicht für den Betrieb des Lichtbogenofens ver
lorengeht, ist es somit erforderlich, daß während der Fei
nungsphase außerhalb des Chargiergutvorwärmers in einer ge
trennten Vorwärmeinrichtung, beispielsweise in einem
Schrottkorb enthaltenes Chargiergut vorgewärmt wird. Das
außerhalb des Chargiergutvorwärmers erwärmte Chargiergut
ist dann nach dem, auf die Feinungsphase folgenden, Abstich
bei geöffnetem Deckel direkt in das Ofengefäß zu chargie
ren. Dies kann zu einer Umweltbelastung führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein gattungsge
mäßes Verfahren zum Betrieb eines Lichtbogenofens so wei
terzubilden, daß auch während der Feinungsphase in dem
Ofengefäß anfallendes heißes Gas zum Vorwärmen von im Char
giergutvorwärmer befindlichem Chargiergut verwendet werden
kann, wobei gleichzeitig die Umweltbelastung durch die
Ofengase herabgesetzt werden soll.
Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zugrunde einen gat
tungsgemäßen Lichtbogenofen so weiterzubilden, daß er eine
im wesentlichen ununterbrochene Vorwärmung im Chargiergut
vorwärmer und ein spezielles Einbringen von Chargiergut in
das Ofengefäß ermöglicht und gleichzeitig die Umweltbela
stung herabgesetzt wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Lichtbogenofen soll weiterhin das
erfindungsgemäße Verfahren einfach durchführbar sein.
Die sich auf das Verfahren beziehende Aufgabe wird bei ei
nem gattungsgemäßen Verfahren durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst; die sich auf den Lichtbo
genofen beziehende Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen
Lichtbogenofen durch die kennzeichnenden Merkmale des An
spruchs 5 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens ergeben sich
aus den Ansprüchen 2 bis 4; solche betreffend den Lichtbo
genofen aus den Ansprüchen 6 bis 16.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, daß
auch während der Feinungsphase, während der kein Chargier
gut dem Ofengefäß zugeführt wird, in dem Chargiergutvorwär
mer eine Chargiergutteilmenge für die nächste Schmelze vor
gewärmt werden kann. Die Chargiergutteilmenge wird dabei
oberhalb des in seiner Schließstellung befindlichen Sperr
glieds gehalten, so daß trotz des Vorwärmens von Chargier
gut in dem Chargiergutvorwärmer sichergestellt ist, daß im
wesentlichen kein Chargiergut aus dem Chargiergutvorwärmer
in das Ofengefäß gelangen kann. Für das Chargieren einer
Chargiergutsäule durch den Chargiergutvorwärmer kann das
Sperrglied in einer Freigabe- oder einer Öffnungsstellung
gehalten werden, in der es im wesentlichen außerhalb des
Innenraums des Chargiergutvorwärmers liegt. Durch Bewegen
des Sperrgliedes in seine Öffnungs- oder Freigabestellung
kann die oberhalb des Sperrgliedes vorgewärmte Chargiergut
teilmenge nach einem Abstich für den Beginn eines neuen
Einschmelzvorganges in das Ofengefäß chargiert werden.
Der Chargiergutvorwärmer kann erfindungsgemäß einem ersten
und mindestens einem im Abstand davon angeordneten weiteren
Bereich des Ofengefäßes zugeordnet werden. Die Zuordnung zu
dem ersten Bereich erfolgt zumindest teilweise während des
Chargierens der Chargiergutsäule; der Austrittsöffnung des
Chargiergutvorwärmers ist dabei als erster Bereich ein Bo
den- und/oder Wandbereich des Ofengefäßes zum Abstützen der
Chargiergutsäule zugeordnet. Bei der Zuordnung zu einem
weiteren Bereich befindet sich die Austrittsöffnung jeweils
mit Abstand von dem ersten Bereich oberhalb des Ofenge
fäßes. Es kann dann beispielsweise die vorgewärmte Char
giergutteilmenge zu Beginn eines Schmelzvorganges bei
spielsweise unmittelbar benachbart den Elektroden in einem
Mittenbereich oder in einem dem ersten Bereich gegenüber
liegenden Endbereich des Ofengefäßes chargiert werden. Das
Chargieren der Chargiergutteilmenge kann somit so erfolgen,
daß die Elektroden bereits zu Beginn eines Schmelzvorganges
mit einer, im wesentlichen ihrer vollen Leistung entspre
chenden Leistung betrieben werden können. Voraussetzung
hierfür ist lediglich, daß der Bereich in dem die Chargier
gutteilmenge eingebracht wird so festgelegt ist, daß Wan
dungen des Ofengefäßes durch das eingebrachte Chargiergut
vor schädlichen Einwirkungen der Lichtbögen geschützt sind.
Weiterhin kann nach dem Chargieren der Chargiergutsäule die
Zuordnung von Chargiergutvorwärmer und Ofengefäß so geän
dert werden, daß für eine Beschleunigung des Einschmelzens,
die Chargiergutsäule zumindest teilweise näher an die Elek
troden gebracht wird.
Für die Zuordnung des Chargiergutvorwärmers gegenüber dem
ersten und mindestens einem weiteren Bereich des Ofenge
fäßes ist es möglich, daß der Chargiergutvorwärmer bei
spielsweise mit dem Deckel gegenüber dem Ofengefäß bewegt
wird oder daß sowohl Chargiergutvorwärmer als auch Ofenge
fäß relativ zueinander bewegt werden. Als besonders vor
teilhaft hat es sich dabei herausgestellt, daß das Ofenge
fäß gegenüber dem Chargiergutvorwärmer horizontal verfahr
bar ist. Damit kann der Chargiergutvorwärmer gegebenenfalls
zusammen mit dem Deckel im wesentlichen orts- bzw. anlagen
fest angeordnet werden; für ein Bewegen des Ofengefäßes
braucht der Deckel lediglich angehoben zu werden. Es bedarf
somit keiner flexiblen bzw. beweglichen Ausgestaltung der
Beschickungseinrichtung für das Chargiergut sowie des Gas
auslasses aus dem Chargiergutvorwärmer. Weiterhin ist es
möglich, daß bei geschlossenem Sperrglied bereits in den
Chargiergutvorwärmer chargiert wird während das Ofengefäß
noch gegenüber dem Chargiergutvorwärmer bewegt wird. In
einfacher Weise kann das Ofengefäß ferner gegenüber dem
Chargiergutvorwärmer beweglich so angeordnet sein, daß vor
gebbare Zuordnungen zwischen dem Chargiergutvorwärmer und
dem Ofengefäß, durch ein horizontales Verfahren des Ofenge
fäßes mit unterschiedlichem Richtungssinn, erreichbar sind.
Damit ist es beispielsweise auch möglich, daß Teile einer
in das Ofengefäß eingebrachten Chargiergutsäule, für eine
Beschleunigung des Einschmelzens, näher zu den Elektroden
bewegt werden können. Das Einschmelzen kann dadurch in
kürzester Zeit durchgeführt werden, ohne daß es der Anord
nung eines Brenners in dem Bereich des Ofengefäßes bedarf,
in dem sich die Chargiergutsäule abstützt.
Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, daß zum
kontinuierlichen Chargieren dosierter Teilmengen des Char
gierguts in mindestens einem Sperrglied jeweils eine Teil
menge gebildet und in Richtung zu dem Ofengefäß bewegt wer
den kann.
Bei dem erfindungsgemäßen Lichtbogenofen kann der Chargier
gutvorwärmer einem ersten Bereich zum Chargieren einer
Chargiergutsäule und mindestens einem weiteren, im Abstand
davon befindlichen, Bereich des Ofengefäßes zum Chargieren
einer Chargiergutteilmenge zugeordnet werden. In dem Char
giergutvorwärmer ist mit vorgebbarem Abstand von der Aus
trittsöffnung mindestens ein Sperrglied über eine Lagerung
beweglich so angeordnet, daß es aus einer Schließstellung,
in der es eine Auflage für eine Chargiergutteilmenge bildet
in eine Öffnungs- und/oder in eine Freigabestellung zum
Chargieren der Chargiergutteilmenge bzw. der Chargiergut
säule in das Ofengefäß bewegbar ist. In der Öffnungs- und
/oder Freigabestellung liegt das Sperrglied im wesentlichen
außerhalb des Innenraumes des Chargiergutbehälters. Die La
gerung des oder jedes Sperrgliedes ist in einer sich an den
Innenraum des Chargiergutvorwärmers anschließenden, nach
außen abgedichteten Aufnahme angeordnet; damit ist sicher
gestellt, daß im Bereich der Lagerung kein Gas aus dem
Chargiergutvorwärmer austreten kann.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Ofengefäß ge
genüber dem Chargiergutvorwärmer bewegbar angeordnet. Damit
ist es in einfacher Weise möglich, dem Chargiergutvorwärmer
dem ersten und mindestens einem weiteren Bereich des Ofen
gefäßes zuzuordnen; das Ofengefäß ist dabei mit unter
schiedlichem Richtungssinn bewegbar angeordnet. Da der
Chargiergutvorwärmer im wesentlichen orts- bzw. anlagenfest
angeordnet ist, ist es nicht erforderlich, daß dessen Be
schickungseinrichtung bzw. Gasauslaß flexibel bzw. beweg
lich ausgestaltet sind.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der
Chargiergutvorwärmer mit dem Deckel verbunden. Damit ver
einfacht sich der Aufbau wie auch die Montage des Chargier
gutvorwärmers und es kann weiterhin der Chargiergutvorwär
mer mit einer Hub- bzw. Schwenkeinrichtung für den Deckel
von dem Ofengefäß bewegt werden.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das
Sperrglied durch eine wassergekühlte, drehbar gelagerte und
in mindestens einer Drehrichtung antreibbare und in einer
vorgebbaren Winkelstellung arretierbare Walze gebildet, von
der sich mindestens eine Reihe von im wesentlichen in einer
Ebene liegenden kragarmförmigen Trägern erstreckt. Die Trä
ger sind in der Schließstellung in einer vorgebbaren Win
kelstellung angeordnet, in der ihre freien Enden in den In
nenraum des Chargiergutvorwärmers ragen. Sie sind in der
Öffnungsstellung im wesentlichen in einer unterhalb der
Schließstellung liegenden Winkelstellung so angeordnet, daß
zwischen ihren freien Enden Chargiergut durchtreten kann.
Diese Anordnung der Sperrglieder auf einer Walze führt zu
einem besonders einfachen Aufbau und zu einer einfachen Be
tätigung der Sperrglieder. Dadurch, daß die kragarmförmigen
Träger mit der Walze drehbar sind, ist es bei entsprechen
der Drehrichtung auch möglich, daß durch eine Drehbewegung
der Träger in Richtung zu der Austrittsöffnung etwaig in
dem Chargiergutvorwärmer, beispielsweise durch Brückenbil
dung, verklemmtes Chargiergut nach unten in Richtung zu dem
Ofengefäß gedrückt wird.
Es hat sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt, daß
die Träger in der Freigabestellung im wesentlichen außer
halb des Innenraumes des Chargiergutvorwärmers angeordnet
sind; sie können dann ein beispielsweise zum Aufbau einer
Chargiergutsäule führendes Chargieren nicht beeinträchti
gen. Die Träger können sich in der Freigabestellung entwe
der oberhalb oder unterhalb ihrer Schließstellung befinden.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist an ge
genüberliegenden Wänden des Chargiergutvorwärmers, mit im
wesentlichen gleicher Höhe, jeweils eine Walze mit Trägern
angeordnet, deren freie Enden in Schließstellung einander
mit Abstand benachbart sind. Durch die Anordnung zweier,
jeweils mit Trägern versehener Walzen ergibt sich, ein be
sonders wirksames Sperrglied. Diese Ausführung des Sperr
gliedes führt dazu, daß beim Bewegen der Träger in ihre
Öffnungsstellung zunächst ein Mittenbereich des Chargier
gutvorwärmers geöffnet wird, wodurch ein Klemmen bzw.
Verhaken des Chargiergutes weitgehend verhindert wird.
Es hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen, daß der Abstand
der freien Enden in Schließstellung etwa 0,3 m ist etwa 0,5 m
beträgt. Durch einen derartigen Abstand ist zum einen si
chergestellt, daß bei in ihrer Schließstellung befindlichen
Trägern Chargiergut sicher gehalten wird. Der bereits in
Schließstellung zwischen den freien Enden der Träger vor
handene Abstand führt bei einer Bewegung der Träger in ihre
Öffnungsstellung dazu, daß bereits mit Beginn dieser Bewe
gung Chargiergut in das Ofengefäß gelangen kann.
Es hat sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt, daß
die Träger in ihrer Freigabestellung im wesentlichen paral
lel zu den Wänden des Chargiergutvorwärmers, an denen sie
gelagert sind, verlaufen, und/oder daß die Freigabestellung
der Träger im wesentlichen oberhalb der Schließstellung
liegt.
In vorteilhafter Weise können sich ferner von einer Walze
drei Trägerreihen so erstrecken, daß die Ebenen der einzel
nen Reihen unter einen im wesentlichen gleichen Winkel zu
einander angeordnet sind. Durch in den Innenraum des Char
giergutvorwärmers ragende benachbarte Trägerreihen wird ein
Zwischenraum zur Aufnahme von Chargiergut geschaffen über
den Chargiergut über dosierte Teilmengen kontinuierlich zu
geführt werden kann.
Es kann dabei auch von Vorteil sein, daß Träger auf einer
oder mehreren Walzen nicht in einer reihenweisen Anordnung
sondern, nach Art einer Stachelwalze, über den Umfang ver
teilt angeordnet sind.
Es hat sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt, daß
mindestens eine Walze flexibel gelagert ist. Dadurch wird
die Belastung der Walze beispielsweise durch während eines
Chargierens auf, mit der Walze verbundene, Träger auf
prallendes Chargiergut herabgesetzt; damit wird die Lebens
dauer der Walze wie auch der Träger verlängert.
Die flexible Lagerung einer Walze, beispielsweise durch An
ordnung mechanischer Federn oder hydraulischer Dämpfungs
elemente, führt bei einem dosierten bzw. kontinuierlichen
Weiterleiten von Chargiergut dazu, daß ein Quetschen bzw.
Zusammendrücken von Chargiergut weitgehend vermieden ist.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der
Deckel gegenüber dem Ofengefäß vergrößert ausgebildet. Da
mit wird erreicht, daß das Ofengefäß während des Betriebs
des Lichtbogenofens, unabhängig von der Zuordnung von Char
giergutvorwärmer und Ofengefäß, im wesentlichen durch den
Deckel abgedeckt ist. Die Möglichkeit, daß Gase unmittelbar
aus dem Ofengefäß treten können ist damit zumindest erheb
lich eingeschränkt, was zu einer Minderung der Umweltbe
lastung beiträgt.
Ein Beispiel betreffend die Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens und ein Ausführungsbeispiel für den erfin
dungsgemäßen Hochofen werden nachfolgend anhand der Zeich
nung erläutert.
Es zeigen jeweils in vereinfachter schematischer Darstel
lung
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Vorderansicht eines er
findungsgemäßen Lichtbogenofens und
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab einen Chargiergutvorwärmer
für den Lichtbogenofen nach Fig. 1.
Der in Fig. 1 dargestellte, insgesamt mit 1 bezeichnete
Lichtbogenofen weist ein über Räder 3, 5 und 7 innerhalb
der Zeichnungsebene mit unterschiedlichem Richtungssinn
verschiebbar gelagertes Ofengefäß 9 auf. Die in der Fig. 1
dargestellten Räder 3, 5 und 7 sind auf einer Schiene 11
angeordnet; in nicht dargestellter Weise sind jeweils mit
den Rädern 3, 5 und 7 auf einer gemeinsamen Achse angeord
nete Räder auf einer parallelen der Schiene 11, verlaufen
den Schiene angeordnet. Die benachbarte Anordnung zweier
Räder 3, 5 dient dem Zweck, daß bei einem Verschieben des
Ofengefäßes 9 aus der in Fig. 1 mit durchgehenden Linien
dargestellten ersten Stellung in eine mit strichlierten Li
nien eingezeichnete zweite Stellung ein Schienenstoß 13 im
wesentlichen ohne Einfluß auf die Bewegung des Ofengefäßes
9 bleibt.
Oberhalb des Ofengefäßes 9 ist ein Deckel 15 angeordnet mit
Öffnungen zur Durchführung von drei Elektroden, von denen
in Fig. 1 nur zwei Elektroden 17, 19 erkennbar sind. Die
Elektroden 17, 19 sind in bekannter Weise über Tragarme 21,
23 gehaltert, die mit einer, insgesamt mit 25 bezeichneten
Trag- und Hubvorrichtung verbunden sind.
Mit einem, der Hubvorrichtung 25 gegenüberliegenden Endbe
reich des Deckels 15 ist ein schachtartiger Chargiergutvor
wärmer 27 verbunden. Der Chargiergutvorwärmer 27 kann bei
spielsweise einen rechteckigen Querschnitt aufweisen; er
hat eine Eintrittsöffnung 29 an seinem oberen Ende und die
sem gegenüberliegend eine Austrittsöffnung 31, die gleich
zeitig eine Aussparung innerhalb des Deckels 15 darstellt.
Der Eintrittsöffnung 29 ist eine nicht näher bezeichnete
Beschickungseinrichtung für Chargiergut zugeordnet, über
die dem Chargiergutvorwärmer 27 Einsatzgut, wie Metall
schrott, insbesondere Stahlschrott, und andere Eisenträger
wie stückiges Roheisen, Eisenschwamm und Zuschläge zuführ
bar sind. Dem oberen Bereich des Chargiergutvorwärmers 27
ist weiterhin ein Gasauslaß 33 zugeordnet, über den im Ge
genstrom zu dem Chargiergut durch den Chargiergutvorwärmer
27 geführtes, in dem Ofengefäß 9 entstehendes, heißes Ofen
gas geführt werden kann. Ofengas entsteht dabei durch von
den Elektroden 17, 19 ausgehende Lichtbögen. Alternativ
oder zusätzlich dazu kann durch den Einsatz nicht darge
stellter, in dem Ofengefäß 9 angeordneter Brenner, Verbren
nungsgas entstehen, das gleichfalls durch den Chargiergut
vorwärmer 27 geführt wird.
Das Ofengefäß 9 ist in bekannter Weise mit einer feuerfe
sten Ausmauerung und vorzugsweise flüssigkeitsgekühlten
Wandelementen versehen, wie dies beispielsweise durch das
Gebrauchsmuster G 84 12 739.2 bekannt ist. Deckel 15 und
Chargiergutvorwärmer 27 können gleichfalls, letzterer zu
mindest bereichsweise, mit feuerfestem Material ausgeklei
det sein bzw. gekühlte Wandelemente aufweisen.
In dem Vorwärmer 27 ist mit kürzerem Abstand zu der Aus
trittsöffnung 31 zwischen dieser und der Eintrittsöffnung
29 ein insgesamt mit 35 bezeichnetes Sperrglied angeordnet.
Das in Fig. 2 zusammen mit dem Chargiergutvorwärmer 27
vergrößert dargestellte Sperrglied 35 besteht aus zwei im
wesentlichen in einer gemeinsamen horizontalen Ebene einan
der gegenüberliegend angeordneten, beispielsweise wasserge
kühlten Walzen 37, 39 von denen sich jeweils eine, in einer
gemeinsamen Ebene liegende Reihe von kragarmförmigen Trä
gern 41, 43 erstreckt. Die Träger 41, 43 sind jeweils
gleich ausgebildet und können wie die Walzen 37, 39 wasser
gekühlt sein.
Die Walzen 37, 39 sind jeweils in Aufnahmen 45, 47 drehbar
gelagert. Die nicht dargestellte Lagerung kann beispiels
weise unter Verwendung mechanischer Federungselemente oder
hydraulischer Dämpfungselemente flexibel ausgestaltet sein.
Die Walzen sind über nicht dargestellte Antriebsmittel an
treibbar und in vorgebbaren Winkelstellungen ϕ1, ϕ2 arre
tierbar. Die Aufnahmen 45, 47 sind jeweils durch einen er
weiterten Bereich des Chargiergutvorwärmers 27 gebildet,
wobei jeweils der entsprechende Wandungsbereich des Char
giergutvorwärmers 27 im Bereich einer Aufnahme 45, 47 nach
auswärts verlagert ist, so daß die Walzen 37, 39 mit den
zugehörigen Trägern 41, 43 gasdicht innerhalb des Chargier
gutvorwärmers 27 angeordnet sind.
Die beiden Walzen 37, 39 sind, im wesentlichen simultan, so
antreibbar, daß die Träger 41, 43 die in Fig. 2 mit durch
gehenden Linien, sowie die mit strichlierten und strich
punktierten Linien dargestellten Stellungen einnehmen kön
nen. Mit durchgehenden Linien ist dabei jeweils eine Frei
gabestellung betreffend die Träger 41, 43 dargestellt, in
der sich die Trägerreihen 41, 43 innerhalb der jeweiligen
Aufnahme 45, 47 befinden. In dieser Stellung des Sperrglie
des 35 bzw. der Träger 41, 43 sind diese gänzlich außerhalb
des Innenraums des Chargiergutvorwärmers 27 angeordnet und
es kann eine Chargiergutsäule chargiert werden, wie dies
beispielsweise in dem Gebrauchsmuster G 84 12 739.2 be
schrieben ist. Die Chargiergutsäule stützt sich an einem
der Austrittsöffnung 31 gegenüberliegenden Boden- bzw. Wand
bereich des Ofengefäßes 9 ab und wird über das in dem Ofen
gefäß 9 entstehende heiße Ofengas bzw. Verbrennungsgas vor
gewärmt, das über die Austrittsöffnung 31 in den Chargier
gutvorwärmer 27 eintritt und diesen über den Gasauslaß 33
verläßt.
In der in Fig. 2 strichliert eingezeichneten Lage befinden
sich die Träger 41, 43 in einer Schließstellung in der sie
um den Winkel ϕ1 gegenüber ihrer Freigabestellung jeweils
nach unten verdreht sind. In der Schließstellung sind die
freien Enden 41′, 43′ der Träger 41, 43 einander zugewandt
wobei der Abstand a zwischen den freien Enden 41′, 43′ etwa
0,3 m bis 0,5 m beträgt. Durch in ihrer Schließstellung an
geordnete Träger 41, 43 wird ein Durchtritt zugeführten
Chargierguts zu dem Ofengefäß 9 verhindert, so daß in dem
oberhalb der Träger 41, 43 gelegenen Bereich des Chargier
gutvorwärmers 27 eine beispielsweise während einer Fei
nungsphase zugeführter Chargiergutteilmenge vorgewärmt wer
den kann.
Die Träger 41, 43 können über die zugehörigen Walzen 37, 39
aus der Schließstellung in die in Fig. 2 strichpunktierte
Öffnungsstellung bewegt werden; der Drehwinkel ϕ2 gegenüber
der Freigabestellung ist dabei größer als der Drehwinkel ϕ1
für die Schließstellung. In der Öffnungsstellung bilden die
einander gegenüberliegenden Reihen der Träger 41, 43 mit
einander eine, sich im wesentlichen in Richtung zu der Aus
trittsöffnung 31 trichterförmig verjüngende, Auslaßöffnung,
sobald die vorgewärmte Chargiergutteilmenge in das Ofenge
fäß 9 chargiert werden kann.
Neben der beschriebenen Bewegung der Walzen 37, 39 mit Trä
gerreihen 41, 43 aus einer Freigabestellung in eine
Schließstellung und nachfolgend in eine Öffnungsstellung
kann eine derartige Drehbewegung, die gegebenenfalls über
den Winkel ϕ2 hinaus vergrößert werden kann, auch durchge
führt werden, um etwaig in dem Chargiergutvorwärmer 27,
beispielsweise durch Brückenbildung, klemmendes bzw. fest
liegendes Chargiergut nach unten in Richtung zu der Aus
trittsöffnung 31 zu drücken und damit in das Ofengefäß 9 zu
fördern.
Anstelle des für das vorliegende Ausführungsbeispiel be
schriebenen Sperrgliedes 35, das aus Walzen 37, 39 mit Rei
hen von Trägern 41 bzw. 43 besteht, kann ein nicht darge
stelltes Sperrglied beispielsweise auch aus einer einzigen
Walze mit daran angeordneten kragarmförmigen Trägern beste
hen. Bei sonst gleichen Abmessungen müssen diese Träger
dann länger ausgebildet sein als es für die Träger 41, 43
der Fall ist. Es braucht dann auch nur an einer Seite des
Chargiergutvorwärmers eine Aufnahme für eine Walze und die
zugehörigen Träger ausgebildet sein. Diese muß infolge der
größeren Länge der Träger jedoch größer ausgebildet sein,
als es für die Aufnahmen 45, 47 der Fall ist, damit in ei
ner Freigabestellung diese Träger im wesentlichen so ange
ordnet sind, daß sie den Durchlaßquerschnitt des Chargier
gutvorwärmers 27 nicht verkleinern.
Anstelle von Walzen, die mit jeweils einer Reihe von Trä
gern versehen sind, können auch nicht dargestellte Walzen
eingesetzt werden, von denen sich drei Trägerreihen so er
strecken, daß die Ebenen der einzelnen Reihen unter einem
im wesentlichen gleichen Winkel zueinander angeordnet sind.
Die Trägerreihen sind so angeordnet, daß dann, wenn sich
eine obere Reihe in einer oberen Freigabestellung befindet,
eine benachbarte untere Reihe von Trägern in der Öffnungs
stellung ist und teilweise in den Innenraum des Chargier
gutvorwärmers ragt. Im Gegensatz zu dem dargestellten und
beschriebenen Ausführungsbeispiel ist es bei dieser Anord
nung ausreichend, daß eine derartige Walze nur in einem
Drehsinn antreibbar ist. Bei einer Drehung aus der vorste
hend beschriebenen Stellung kann nämlich die Reihe von Trä
gern aus der oberen Freigabestellung in eine Schließstel
lung bewegt werden. Die Reihe von Trägern, die zuvor in der
Öffnungsstellung angeordnet war, kommt dann in eine untere
Freigabestellung. Die zuvor gänzlich außerhalb des Char
giergutvorwärmers gelegene Reihe von Trägern wird in Rich
tung zu der oberhalb der Schließstellung gelegenen, oberen
Freigabestellung bewegt. Dadurch, daß sich von einer Walze
drei Trägerreihen im wesentlichen sternförmig erstrecken
ist es erforderlich, daß die jeweilige Aufnahme für eine
Walze mit den zugehörigen Trägern relativ groß ausgebildet
wird. Dieser Aufbau kann aber in vorteilhafter Weise dazu
führen, daß Chargiergut in dosierten Teilmengen kontinuier
lich dem Ofengefäß 9 zugeführt werden kann. Die Teilmengen
werden dabei jeweils zwischen benachbarten Trägerreihen ge
bildet und von dem übrigen Chargiergut getrennt. Für eine
kontinuierliche Zufuhr von Teilmengen des Chargierguts kann
es auch vorteilhaft sein, daß Träger nicht reihenweise son
dern, nach Art einer Stachelwalze, über den Umfang einer
Walze verteilt angeordnet sind.
Neben der Ausbildung des Sperrgliedes 35 in Form von mit
Trägerreihen 41, 43 versehenen Walzen 37, 39 sind auch,
beispielsweise über Kolben-Zylinderanordnungen, in horizon
taler Richtung bewegbare Träger einsetzbar.
Der Deckel 15 ist, an einem dem Chargiergutvorwärmer 27 ge
genüberliegenden Endbereich, an der Hubvorrichtung 25 für
die Elektroden 17, 19 über ein Schwenklager 49 schwenkbar
gelagert. Dem Schwenklager 49 gegenüberliegend greift an
dem Deckel 15 eine Hubeinrichtung 51 bestehend aus einer
oder mehreren, vorzugsweise zwei, Kolben-Zylindereinheiten
an, um den Deckel 15 mit dem Chargiergutvorwärmer 27 um das
Schwenklager 49 und damit gegenüber dem Ofengefäß 9 zu ver
schwenken. Durch Betätigen der Hubeinrichtung 51 kann der
Deckel 15 somit aus einer Lage geschwenkt werden, in der er
durch Aufliegen auf einem Randbereich des Ofengefäßes 9 zu
sammen mit diesem eine dichte Einheit bildet. In der Lage,
in der der Deckel 15 mit dem Chargiergutvorwärmer 27 gegen
über dem Ofengefäß 9 einen Abstand aufweist, kann das Ofen
gefäß 9 über die Räder 3, 5 und 7 auf den Schienen 11 mit
unterschiedlichem Richtungssinn verschoben werden. Das
Ofengefäß 9 kann somit aus der in Fig. 1 mit durchgehenden
Linien dargestellten Grundposition beispielsweise in die
links davon gelegene, mit strichlierten Linien dargestell
te, Position 1 oder in die rechts der Grundposition gelege
ne, mit strichpunktierten Linien dargestellte Position 2,
verfahren werden. Entsprechend der jeweiligen Position des
Ofengefäßes ändert sich die Zuordnung gegenüber dem Char
giergutvorwärmer. Damit können dem Chargiergutvorwärmer 27
gezielt unterschiedliche Bereiche des Ofengefäßes 9 zuge
ordnet werden. Bei der sich in der Grundstellung des Ofen
gefäßes 9 ergebenden Zuordnung ist der Chargiergutvorwärmer
27 zum Chargieren über eine Chargiergutsäule gegenüber
einem ersten Bereich des Ofengefäßes 9 angeordnet. Aus die
ser Zuordnung ist das Ofengefäß 9 so bewegbar, daß der
Chargiergutvorwärmer 27 einem, im Abstand b befindlichen
zweiten Bereich des Ofengefäßes 9 zugeordnet ist; in dieser
Stellung befindet sich das Ofengefäß 9 in der Position 1.
Durch die erfindungsgemäß, beispielsweise durch Verschieben
des Ofengefäßes 9, vorgebbare Lagezuordnung zwischen Char
giergutvorwärmer 27 und Ofengefäß 9 ist es somit möglich,
daß abhängig vom jeweiligen Verfahrenszustand bzw. Be
triebszustand des Lichtbogenofens 1 gezielt in das Ofen
gefäß 9 chargiert werden kann.
Wenn, wie in Fig. 1 dargestellt zwischen der ersten und
zweiten Zuordnung zwischen dem Chargiergutvorwärmer 27 und
des Ofengefäßes 9 ein entsprechend großer Abstand b liegt,
dann ist es erforderlich, daß vor einem Verschieben des
Ofengefäßes 9 beispielsweise in die Position 2 die Elektro
den 17, 19 durch Betätigen der Hubvorrichtung 25 aus dem
Ofengefäß 9 herausgezogen werden. Es kann aber auch genü
gen, daß das Ofengefäß 9 aus der durch seine Grundposition
gegebenen Zuordnung nur soweit verschoben wird, wie dies
bei in dem Ofengefäß 9 verbleibenden Elektroden 17, 19 mög
lich ist. Ein derartiges Verschieben kann mit entgegenge
setztem Richtungssinn beispielsweise nach dem Chargieren
einer Chargiergutsäule in die Position 2 mit dem Zweck er
folgen, daß zumindest ein Teil der Chargiergutsäule zum
schnellen Einschmelzen näher an die Elektroden 17, 19 he
rangeführt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betrieb eines Lichtbo
genofens 1 weist, neben bekannten, nicht näher beschriebe
nen Verfahrensschritten, folgende Verfahrensschritte auf.
Bei in ihrer Öffnungsstellung angeordneten Trägern 41, 43
und einer Zuordnung des Chargiergutvorwärmer 27 gegenüber
einem ersten Bereich des Ofengefäßes 9 ist über den Char
giergutvorwärmer 27 während einer Einschmelzphase eine
Chargiergutsäule chargierbar, wie dies in dem Gebrauchsmu
ster G 84 12 739.2 beschrieben ist. Es wird diesbezüglich
auf die dortige Beschreibung Bezug genommen. Dieser Zuord
nung entspricht die in Fig. 1 dargestellte Grundstellung
des Ofengefäßes 9. Nach Beendigung der Einschmelzphase ist
die Chargiergutsäule eingeschmolzen und der Chargiergutvor
wärmer 27 im wesentlichen leer. Etwaig im Chargiergutvor
wärmer 27, beispielsweise durch eine Brückenbildung, fest
sitzende Bereiche der Chargiergutsäule können in einfacher
Weise durch Verdrehen der Trägerreihen 41, 43 und den dabei
auf das Chargiergut ausgeübten Druck in das Ofengefäß 9 ge
fördert werden. Zur Beschleunigung des Einschmelzens kann
bereits während oder nach dem Chargieren der Chargiergut
säule das Ofengefäß 9 so bewegt werden, daß der Abstand der
Chargiersäule zu den Elektroden 17, 19 verkleinert wird.
Das Ofengefäß 9 kann dazu beispielsweise in die Position 2
verfahren werden. Die Energie von Lichtbogenöfen kann somit
gezielt zum Einschmelzen der Chargiergutsäule eingesetzt
werden. Für diesen Zweck vorgesehene Brenner sind somit
entbehrlich.
Im Verlauf der sich an das Einschmelzen der Chargiergut
säule anschließenden Feinungsphase wird, zur Erzielung ei
ner Metallschmelze mit geforderten Eigenschaften, kein
Chargiergut zugeführt. Im Gegensatz zu dem bekannten Licht
bogenofen, bei dem während der Feinungsphase der Chargier
gutvorwärmer nicht gefüllt werden konnte, ist es unter Ver
wendung des erfindungsgemäßen Lichtbogenofens 1 möglich,
daß in den Chargiergutvorwärmer 27 bei in ihrer Schließ
stellung befindlichen Trägern 41, 43 eine Chargiergutteil
menge eingebracht wird. Diese Chargiergutteilmenge wird
durch während der Feinungsphase aus dem Ofengefäß 9 in den
Chargiergutvorwärmer 27 aufsteigendes heißes Gas vorge
wärmt. Die Chargiergutteilmenge steht für eine Beschickung
nach einem Abstich, über eine nicht dargestellte Abstich
öffnung des Ofengefäßes 9, zur Verfügung. Damit durch das
Einbringen der Chargiergutteilmenge auch Wandungsbereiche
des Ofengefäßes 9 gegenüber Einwirkungen der Elektroden 17,
19 geschützt werden, wird die Chargiergutteilmenge erst
dann in das Ofengefäß 9 chargiert, wenn durch Verschieben
des Ofengefäßes 9 gegenüber dem im wesentlichen ortsfesten
Chargiergutvorwärmer 27 dieser einem entsprechenden weite
ren Bereich des Ofengefäßes 9 zugeordnet worden ist. Dieser
Zuordnung entspricht die in Fig. 1 dargestellte Position
1. Die Chargiergutteilmenge kann dabei einem Bereich des
Ofengefäßes 9 so zugeführt werden, daß durch sie beim Ein
setzen der vollen Leistung der Elektroden 17, 19 mit dem
Beginn eines Einschmelzvorganges Wandungsbereiche des
Ofengefäßes 9 gegenüber negativen Einwirkungen seitens der,
durch die Elektroden 17, 19 erzeugten, Lichtbogen sicher
geschützt sind.
Anschließend wird für ein Chargieren über eine Chargiergut
säule das Ofengefäß 9 wieder in die in Fig. 1 mit durchge
henden Linien dargestellte Grundposition zurückverschoben,
in der der Chargiergutvorwärmer 27 dem ersten Bereich des
Ofengefäßes 9 zugeordnet ist. Die Träger 41, 43 werden da
bei in ihre Freigabestellung gebracht, in der sie das kon
tinuierliche Chargieren von Chargiergut durch den Chargier
gutvorwärmer 27 nicht behindern. Da die Chargiergutteilmen
ge an anderer Stelle in das Ofengefäß 9 eingebracht worden
ist, kann sofort mit der Ausbildung einer Chargiergutsäule
begonnen werden. Ein noch nicht eingeschmolzener Teil der
Chargiergutteilmenge kann dabei die Ausbildung der Char
giergutsäule nicht behindern.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist auch während der
Feinungsphase das Vorwärmen einer Chargiergutteilmenge in
nerhalb des Chargiergutvorwärmers 27 möglich. Da der Char
giergutvorwärmer 27 im wesentlichen gegenüber der Umgebung
dicht ausgebildet ist und der Deckel 15 zum Bewegen des
Ofengefäßes 9 nur geringfügig angehoben werden muß, ist
auch während des Vorwärmens und des Chargierens einer Char
giergutteilmenge sichergestellt, daß keine Umweltbelastun
gen auftreten. Derartige, beispielsweise zu Geruchsbelästi
gungen führende, Umweltbelastungen können anderenfalls bei
spielsweise dann auftreten, wenn während der Feinungsphase
außerhalb des Chargiergutvorwärmers 27, beispielsweise in
einem Schrottkorb, vorgewärmte Chargiergutteilmengen bei
geöffnetem Deckel im Anschluß an einen Abstich in das Ofen
gefäß chargiert werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Lichtbogenofen 7 kann der Deckel
15, in nicht dargestellter Weise, vergrößert gegenüber dem
Ofengefäß 9 ausgebildet werden. Damit ist sichergestellt,
daß, unabhängig von dem unterschiedlichen vorgebbaren Zu
ordnungen des Chargiergutvorwärmers 27 zu dem Ofengefäß 9,
das Ofengefäß 9 von dem Deckel 15 im wesentlichen während
des gesamten Verfahrensablaufs überdeckt wird. Demzufolge
ist die Möglichkeit, daß Gas direkt aus dem Ofengefäß 9
austritt und die Umgebung belastet weiter eingeschränkt.
Claims (16)
1. Verfahren zum Betrieb eines Lichtbogenofens (1)
mit einem Ofengefäß (9) und einem Deckel (15) die gegenein
ander bewegbar sind, wenigstens einem mit heißem Ofengas
beaufschlagbaren schachtförmigen Chargiergutvorwärmer (27),
der in seinem oberen Bereich eine Eintrittsöffnung (29) für Chargiergut und einen Gasauslaß (33) für das im Wärmeaustausch mit dem Chargiergut abgekühlte Ofengas und eine der Eintrittsöffnung (29) gegenüberliegende Austritts öffnung (31) aufweist, der ein Boden- und/oder Wandbereich des Ofengefäßes (9) zum Abstützen einer durch das in den Chargiergutvorwärmer chargierte metallische Chargiergut, insbesondere Stahlschrott, gebildeten Chargiergutsäule zu geordnet werden kann, die durch das Ofengas vorgewärmt und im unteren Be reich unter der Hitzeeinwirkung von Lichtbögen und/oder mindestens eines dem Ofengefäß (9) zugeordneten Brenners, sowie im Kontakt mit einem flüssigen Sumpf im Ofengefäß (9) aufgeschmolzen wird, wobei die Schmelze im Ofengefäß (9) während einer Feinungsphase auf Abstichtemperatur gebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
der in seinem oberen Bereich eine Eintrittsöffnung (29) für Chargiergut und einen Gasauslaß (33) für das im Wärmeaustausch mit dem Chargiergut abgekühlte Ofengas und eine der Eintrittsöffnung (29) gegenüberliegende Austritts öffnung (31) aufweist, der ein Boden- und/oder Wandbereich des Ofengefäßes (9) zum Abstützen einer durch das in den Chargiergutvorwärmer chargierte metallische Chargiergut, insbesondere Stahlschrott, gebildeten Chargiergutsäule zu geordnet werden kann, die durch das Ofengas vorgewärmt und im unteren Be reich unter der Hitzeeinwirkung von Lichtbögen und/oder mindestens eines dem Ofengefäß (9) zugeordneten Brenners, sowie im Kontakt mit einem flüssigen Sumpf im Ofengefäß (9) aufgeschmolzen wird, wobei die Schmelze im Ofengefäß (9) während einer Feinungsphase auf Abstichtemperatur gebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Chargiergutvorwärmer (27) zumindest teilweise während des Chargierens der Chargiergutsäule einem ersten Bereich des Ofengefäßes (9) zugeordnet wird, in dem der Austrittsöffnung der Boden- und/oder Wandbereich des Ofen gefäßes (9) gegenüberliegt, und ein oberhalb der Austritts öffnung (31) in dem Chargiergutvorwärmer (27) beweglich an geordnetes Sperrglied (35) in einer Freigabe- oder einer Öffnungsstellung gehalten wird,
- - das Sperrglied (35) zumindest während eines Teils der Feinungsphase in einer Schließstellung gehalten und eine in den oberhalb des Sperrglieds (35) gelegenen Bereich des Chargiergutvorwärmers (27) chargierte Chargiergutteil menge für die nächste Schmelze vorgewärmt wird,
- - der Chargiergutvorwärmer (27) während des Chargie rens der Chargiergutteilmenge einem zweiten Bereich des Ofengefäßes (9) zugeordnet wird, der einen vorgebbaren Ab stand (b) von dem ersten Bereich aufweist, wobei zum Char gieren der Chargiergutteilmenge das Sperrglied (35) in sei ner Öffnungs- oder Freigabestellung gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Zuordnung des Chargiergutvorwär
mers (27) gegenüber dem ersten und dem weiteren Bereich des
Ofengefäßes (9) das Ofengefäß (9) gegenüber dem Chargier
gutvorwärmer (27) horizontal bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß zumindest nach dem Chargieren der
Chargiergutsäule durch das Verfahren des Ofengefäßes (9)
bewegt wird, die Chargiergutsäule in den unmittelbaren Ein
flußbereich der Lichtbögen der Elektroden (17, 19) gebracht
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß zum kontinuierli
chen Chargieren dosierter Teilmenge des Chargiergutes in
mindestens einem Sperrglied jeweils eine Teilmenge gebildet
und in Richtung zu dem Ofengefäß (9) bewegt werden kann.
5. Lichtbogenofen, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit einem
Ofengefäß (9) und einem Deckel (15), die gegeneinander be
wegbar sind, wenigstens einem, mit heißem Ofengas beauf
schlagbaren schachtförmigen Chargiergutvorwärmer (27), der
in seinem oberen Bereich eine Eintrittsöffnung (29) für
Chargiergut und einen Gasauslaß (33) für das im Wärmeaus
tausch mit dem Chargiergut abgekühlte Ofengas und eine der
Eintrittsöffnung (29) gegenüberliegende Austrittsöffnung
aufweist der ein Boden- und/oder Wandbereich des Ofenge
fäßes (9) zum Abstützen einer Chargiergutsäule zugeordnet
werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß der
Chargiergutvorwärmer (27) einem ersten und mindestens einem
im Abstand (b) davon angeordneten weiteren Bereich des
Ofengefäßes (9) zugeordnet werden kann, daß in dem Char
giergutvorwärmer (27) mit Abstand von der Austrittsöffnung
(31) mindestens ein Sperrglied (35) über eine Lagerung be
weglich so angeordnet ist, daß es aus einer Schließstel
lung, in der es eine Auflage für eine Chargiergutteilmenge
bildet in eine Öffnungs- und/oder eine Freigabestellung zum
Chargieren der Chargiergutteilmenge bzw. der Chargiergut
säule in das Ofengefäß (9) bewegbar ist, in der es im we
sentlichen außerhalb des Innenraumes des Chargiergutbehäl
ters (27) liegt, und daß die Lagerung in einer sich an
einen Innenraum des Chargiergutvorwärmers (27) anschließen
den, nach außen abgedichteten Aufnahme (45, 47) angeordnet
ist.
6. Lichtbogenofen nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Zuordnung des Chargiergut
vorwärmers (27) gegenüber dem ersten und dem mindestens
einen weiteren Bereich des Ofengefäßes (9) das Ofengefäß
(9) gegenüber dem Chargiergutvorwärmer (27) horizontal ver
fahrbar ist.
7. Lichtbogenofen nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Chargiergutvorwärmer
(27) mit dem Deckel (15) verbunden ist.
8. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 5 bis 7
dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied
(35) durch mindestens eine wassergekühlte, drehbar gela
gerte und in mindestens einer Drehrichtung antreibbare so
wie in einer vorgebbaren Winkelstellung (ϕ1, ϕ2) arretier
bare Walze (37, 39) gebildet ist, von der sich mindestens
eine Reihe von im wesentlichen in einer Ebene liegenden
kragarmförmigen Trägern (41, 43) erstreckt, daß die Träger
(41, 43) in der Schließstellung in einer vorgebbaren Win
kelstellung (ϕ1) angeordnet sind, in der ihre freien Enden
(41′, 43′) in den Innenraum des Chargiergutvorwärmers (27)
ragen, und daß die Träger (41, 43) in der Öffnungsstellung
im wesentlichen in einer unterhalb der Schließstellung lie
genden Winkelstellung (ϕ2) so angeordnet sind, daß Char
giergut durchtreten kann.
9. Lichtbogenofen nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Träger (41, 43) wasserge
kühlt sind.
10. Lichtbogenofen nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Träger (41, 43) in der
Freigabestellung im wesentlichen außerhalb des Innenraumes
des Chargiergutvorwärmers (27) angeordnet sind.
11. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß an gegenüberlie
genden Wänden des Chargiergutvorwärmers (27) in im wesent
lichen gleicher Höhe jeweils eine Walze (37, 39) mit Trä
gern (41, 43) angeordnet ist, deren freie Enden (41′, 43′)
in Schließstellung einander mit Abstand benachbart sind.
12. Lichtbogenofen nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Abstand (a) der freien En
den (41′, 43′) in Schließstellung etwa 0,3 m bis etwa 0,5 m
beträgt.
13. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Träger (41,
43) in ihrer Freigabestellung im wesentlichen parallel zu
den Wänden des Chargiergutvorwärmers (27), an denen sie ge
lagert sind, verlaufen und/oder, daß die Freigabestellung
der Träger (41, 43) im wesentlichen oberhalb der Schließ
stellung liegt.
14. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß sich von einer
Walze drei Trägerreihen so erstrecken, daß die Ebenen der
einzelnen Reihen unter einen im wesentlichen gleichen Win
kel zueinander angeordnet sind.
15. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 8 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine
Walze (37, 39) flexibel gelagert ist.
16. Lichtbogenofen nach einem der Ansprüche 5 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (15)
gegenüber dem Ofengefäß (9) vergrößert ausgebildet ist.
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