DE4311447A1 - Verfahren und Einrichtung zum Überwachen einer den Kohlenstoffanteil eines Nitrocarburier-Ofens beschreibenden Größe - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Überwachen einer den Kohlenstoffanteil eines Nitrocarburier-Ofens beschreibenden GrößeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überwachen einer den
Kohlenstoffanteil einer Ofenatmosphäre eines Nitrocarburier-
Ofens beschreibenden Größe, der auf einer konstanten Temperatur
gehalten wird und dem definierte Mengen von Luft, von Ammoniak
und von eine definierte Zusammensetzung aufweisendem Reaktions
gas zugeführt werden, und eine Einrichtung zum Durchführen des
Verfahrens.
In einer älteren, nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung
(P 42 11 395.4) wird bereits ein Verfahren vorgeschlagen, mit wel
chem die Ofenatmosphäre beim Nitrocarburieren von Werkstücken
meßtechnisch erfaßt und geregelt werden kann. Hierbei wird ein
durch den Ofen hindurchgehendes optisches Meßsystem eingesetzt,
um die Einzelkomponenten der Ofenatmosphäre zu messen. Neben
den üblichen Komponenten der Ofenatmosphäre wird insbesondere
vorgesehen, die HCN-Anteile zu messen, die eine Qualitätsbeur
teilung der Ofenatmosphäre zulassen. Mittels einer Regelein
richtung werden die HCN-Anteile auf einen optimalen Wert einge
regelt. Aus den gemessenen Größen können Werte abgeleitet wer
den, wie insbesondere die Nitrierkennzahl N oder Kohlenstoffak
tivität aC, die dann ebenfalls geregelt werden können. Dieses
Verfahren ist jedoch nicht mehr anwendbar, wenn die Ofenkon
struktion keinen direkten Durchtritt eines Meßstrahles durch
die Ofenatmosphäre zuläßt, wie dies beispielsweise bei Retor
tenöfen der Fall ist.
Es ist auch bekannt, eine Ofenanlage mit einem Meßsystem auszu
rüsten, das einen kleinen Meßgasstrom kontinuierlich dem Ofen
raum entnimmt. Dieser Meßgasstrom wird außerhalb des Ofens in
Analysatoren auf seine Bestandteile hin untersucht, um Regel
signale zu gewinnen. Bei einem derartigen System besteht die
Gefahr einer Verfälschung der zu errechnenden Nitrocarburier
kenngrößen, da aufgrund veränderter Temperaturen Anteile der
Ofenatmosphäre als feste oder flüssige Bestandteile ausfallen
können und da sich außerdem entsprechend dem Wassergasgleichge
wicht eine andere Gaszusammensetzung einstellen kann.
Es ist auch bekannt, die sich bildende Ofenatmosphäre, insbe
sondere bei einem Chargenofen, aus den eingeleiteten Gasmengen
in Verbindung mit der Reaktionstemperatur zu berechnen. Die
Hauptschwierigkeit dieses Verfahrens besteht darin, daß der so
genannte Spaltungsgrad nicht aus den eingeleiteten Gasmengen
ermittelt werden kann, d. h. welcher Anteil des eingeleiteten
Ammoniaks unter Volumenvergrößerung in N2 und H2 aufgespalten
wird. Diese Aufspaltung und damit der Spaltungsgrad hängt von
dem zur Verfügung stehenden, katalytisch wirkenden Reaktions
flächen ab, wie Ofenwandungen oder Chargenoberflächen. Um den
Spaltungsgrad zu ermitteln, ist es bekannt, zusätzlich den
Restanteil von Ammoniak im Ofenabgas zu messen und mit der ein
geleiteten Ammoniakmenge in eine Beziehung zu setzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zuverlässige Er
mittlung des Kohlenstoffanteils zu ermöglichen, die insbesondere
auch on-line durchgeführt werden kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Spaltungsgrad des
Ammoniaks in der Ofenatmosphäre ermittelt wird, daß eine einem
Sauerstoffpartialdruck einer unter Zugrunde legen der zugeführ
ten Gasmengen gebildeten Ofenatmosphäre zugehörige, dem Spal
tungsgrad zugeordnete Spannung errechnet wird, die mit der dem
tatsächlichen Sauerstoffpartialdruck der Ofenatmosphäre zugehö
rigen, gemessenen Spannung verglichen wird, und daß bei Auftre
ten einer Differenz ein zugeordneter Korrekturwert gebildet
wird, wonach unter Berücksichtigung des Korrekturwertes die
den Kohlenstoffanteil beschreibende Größe errechnet wird.
Mit diesem Verfahren wird berücksichtigt, daß die den Kohlen
stoffanteil beschreibende Größe, beispielsweise die Kohlen
stoffaktivität in starkem Maße von den der Ofenatmosphäre zuge
führten Mengen an Wasserdampf und Luft abhängig ist. Soweit
diese nicht bewußt in definierter Menge zugesetzt werden, sind
sie Additive, die aufgrund von Zufällen oder Fehlern in die
Ofenatmosphäre gelangen. Beispielsweise kann Luft infolge von
Undichtheiten und Wasserdampf infolge von unbekannten Wasser-
oder Wasserdampfbeimengungen zum Ammoniak in den Ofen gelangen.
Mit dem gebildeten Korrekturwert werden diese unbekannten Addi
tive, die den Sauerstoffpartialdruck ändern, dadurch berück
sichtigt, daß der Sauerstoffpartialdruck der nur aus den einge
leiteten Gasmangen gebildeten Atmosphäre errechnet und mit dem
tatsächlichen Sauerstoffpartialdruck verglichen wird. Dadurch
lassen sich die Sauerstoffunterschiede als Ursache eines "Stör
gases" auch mengenmäßig erkennen und in Form eines Korrektur
wertes bei der Berechnung beispielsweise der Kohlenstoffaktivi
tät berücksichtigen.
Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
wird vorgesehen, daß als Korrekturwert eine zusätzliche Luft
menge oder Wasserdampfmenge ermittelt wird, die zusammen mit
der zugeführten Luftmenge in der Berechnung der den Kohlen
stoffanteil bescheibende Größe berücksichtigt wird. Dieses Ver
fahren ist einfach durchführbar, da errechnet wird, welche
theoretische Luftmenge bei dem ermittelten Spaltungsgrad der
gemessenen Spannung entspricht, wobei dann diese theoretische
Luftmenge der Berechnung zugrundegelegt wird. Dieses Verfahren
liefert Ergebnisse, die für eine praktische Regelung eines Nit
rocarburier-Ofens ausreichend genau arbeitet.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß
zum Ermitteln des Spaltungsgrades des Ammoniaks in der Ofenat
mosphäre eine Spannungsdifferenz aus der gemessenen, dem Sauer
stoffpartialdruck der normalen Ofenatmosphäre zugehörigen Span
nung und aus der nach vollständiger Spaltung des Ammoniaks dem
Sauerstoffpartialdruck bei diesem Zustand der Ofenatmosphäre
zugehörige Spannung gebildet wird, aus der der Spaltungsgrad
errechnet wird. Dieses Verfahren ist im Prinzip bekannt (DE 36
32 480 C2 und H.-J. Berg u. a.: "Einsatz eines Nitriersensors",
HTM 46 (1991) 6, S. 375 bis S. 378). Bei dem bekannten Verfah
ren wird der Spaltungsgrad des Ammoniaks bei Gasnitrierprozes
sen gemessen, um die Nitrierkennzahl zu ermitteln.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß
unter Zugrunde legen des über die Differenz der gemessenen Sau
erstoffpartialdrücke ermittelten Spaltungsgrades des Ammoniak
und der zugeführten Menge die Nitrierkennzahl ermittelt wird.
Es hat sich überraschend gezeigt, daß dieses beim Gasnitrieren
bekannte Verfahren auch bei dem Nitrocarburieren anwendbar ist.
Versuche haben gezeigt, daß ungewollte Luft- und/oder Wasser
dampfmengen in der Ofenatmosphäre die Nitrierkennzahl nicht
verfälschen. Sie verändern zwar den Spaltungsgrad, nicht jedoch
das Verhältnis zwischen Spaltungsgrad und Nitrierkennzahl.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung der in der Zeichnung dargestell
ten Ausführungsform.
Fig. 1 zeigt in einer schematischen Darstellung einen
Karbonitrierofen mit einer erfindungsgemäßen Einrich
tung zum Ermitteln der Nitrierkennzahl und einer Koh
lenstoffanteil beschreibenden Größe und
Fig. 2 ein Diagramm zur Erläuterung des Verfahrens.
Der schematisch dargestellte Nitrocarburier-Ofen (10) enthält in
seinem Inneren eine Muffel (11), in welche Chargen von Werk
stücken (12) mittels geeigneter Trageinrichtungen (13) einge
bracht werden. Die Muffel (11) ist an ihrer Unterseite mit Ein
strömöffnungen (14) und an ihrer Oberseite mit einer Abström
öffnung (15) versehen. Der Abströmöffnung (15) ist ein Ventila
tor zugeordnet, der mittels eines außerhalb des Ofens (10) an
geordneten Motors (17) angetrieben ist. Der Ventilator (16)
zieht die Ofenatmosphäre durch die Muffel (11), die von der Ab
strömöffnung (15) zu der Zuführöffnung (14) zurückströmt, wobei
im Bereich der Seitenwandungen des Ofeninnenraums angeordnete
Heizeinrichtungen (18) die Ofenatmosphäre auf die gewünschte
Temperatur aufheizt. Diese Temperatur beträgt je nach dem ver
folgten Zweck zwischen etwa 500°C und 1100°C.
In das Ofeninnere ragt eine Zuführ- und Verteileinrichtung
(19), mit welcher außerhalb der Muffel (11) Gase zugeführt wer
den. Die Zuführ- und Verteileinrichtung (19) ist an steuerbare
Dosiereinrichtungen (20, 21, 22) angeschlossen, die beispiels
weise Elektromagnetventile sind. Diese Dosiereinrichtungen (20,
21, 22) führen unter Druck die Gase zu, aus denen die Ofenat
mosphäre gebildet wird. Insbesondere führen die Dosiereinrich
tungen (20, 21, 22) definierte Mengen von Luft, von Ammoniak
(NH3) und Reaktionsgas zu. Dieses Reaktionsgas hat seinerseits
wieder eine definierte Zusammensetzung von Kohlenmonoxyd (CO),
Wasserstoff (H2), Kohlendioxyd (CO2), Wasserdampf (H2O) und
Stickstoff (N2). Die zugeführten Gasmengen werden von einer ei
nen Rechner enthaltenden Regeleinrichtung (23) bestimmt. Diese
Regeleinrichtung (23) enthält eine Eingabeeinrichtung, mit der
die Regelkriterien eingegeben werden, d. h. ein die Regelkrite
rien enthaltendes Programm aufgerufen wird. Die Regeleinrich
tung (23) regelt außerdem die Heizeinrichtung (18) zur Auf
rechterhaltung der vorgegebenen Ofentemperatur. Eine wesentli
che Aufgabe der Regeleinrichtung (23) besteht darin, daß die
einzelnen Gase in den Ofen in einer Menge nachgeführt werden, so
daß eine definierte Ofenatmosphäre aufrechterhalten wird, die
einen optimierten Ablauf des Nitrocarburierprozesses gestattet.
Hierzu ermittelt die Regeleinrichtung (23) in noch zu erläu
ternder Weise die Nitrierkennzahl (N) und die Kohlenstoffakti
vität (aC), die durch Messung der eingeleiteten Gasmengen und
durch Messungen der Ofenatmosphäre eindeutig festgelegt sind
und somit auch steuerbar sind.
In die Muffel (11) ragen zwei Gassensoren (24, 25) hinein, deren
Signale in den Rechner der Regeleinrichtung (23) eingegeben und
dort ausgewertet werden. Der Gassensor (24) ist in bekannter
Weise als eine Sauerstoffmeßsonde mit einer Festelektrolytzelle
aus stabilisiertem Zirkondioxyd ausgebildet. Dieser Gassensor
(24) mißt den Sauerstoffpartialdruck der Ofenatmosphäre gegen
über atmosphärischer Luft als Referenzgas. Der Gassensor (25)
ist entsprechend dem im Bild 1 der Veröffentlichung "H. -J. Berg"
u. a.: "Einsatz eines Nitriersensors", HTM 46 (1991) 6, ausge
bildet. Er mißt eine verkettete Spannung oder Differenzspan
nung, d. h. die Differenz zwischen der dem Sauerstoffpartial
druck der Ofenatmosphäre zugeordneten Spannung und der Spannung
des Sauerstoffpartialdruckes der gleichen Atmosphäre bei einer
Spaltung des Ammoniak (NH3) von 100%. Dies wird mit der bekann
ten Sondenkonstruktion dadurch erreicht, daß die Ofenatmosphäre
zunächst an einer äußeren Meßstelle zugeführt, danach über ei
nen Katalysator geleitet und danach innen als Referenzgas an
der inneren Meßstelle vorbeigeführt wird. Diese Spannungsdiffe
renz UD repräsentiert somit sofort den Spaltungsgrad des Ammo
niak (NH3) in der Ofenatmosphäre.
Unter Zugrundelegung des Spaltungsgrades und der zugeleiteten
Gasmengen wird die Nitrierkennzahl (N) errechnet. Versuche
haben gezeigt, daß Störgrößen von unbekannten Mengen von zuge
führtem Wasserdampf oder Luft die Nitrierkennzahl bei einem
Nitrocarburierverfahren nicht in relevanter Weise beeinflussen.
Diese unbekannten Mengen haben zwar einen Einfluß auf den Spal
tungsgrad, jedoch nicht auf die diesem Spaltungsgrad zugeordnete
Nitrierkennzahl (N). Dagegen haben jedoch diese unbekannten
Störmengen einen Einfluß auf den Kohlenstoffanteil, der als
Kohlenstoffaktivität (aC) ermittelt wird. Um diese Störgrößen
zu berücksichtigen, wird zunächst mittels des Gassensors die
dem Sauerstoffpartialdruck der Ofenatmosphäre zugehörige tat
sächliche Spannung gemessen. Zusätzlich wird die dem Spaltungs
grad entsprechende, sich unter Berücksichtigung der zugeleite
ten Gasmengen aus dem theoretischen Sauerstoffpartialdruck er
gebende Spannung errechnet. Diese beiden Spannungen werden mit
einander verglichen. Besteht kein Unterschied, so ist das ein
Zeichen dafür, daß keine Störgrößen in der Ofenatmosphäre ent
halten sind. In diesem Fall kann die Kohlenstoffaktivität (aC)
direkt errechnet werden. Besteht jedoch eine Differenz zwischen
diesen beiden Spannungen, so wird ein Korrekturwert gebildet,
mit dessen Hilfe die Kohlenstoffaktivität berechnet wird. Hier
zu wird errechnet, welche zusätzlichen Luftmengen oder Wasser
dampfmengen benötigt würden, um von der errechneten Spannung zu
der gemessenen Spannung zu gelangen. Diese zusätzlichen Luft
mengen oder Wasserdampfmengen werden dann bei der Berechnung
der Kohlenstoffaktivität (aC) zugrundegelegt, so daß dann die
tatsächlich gegebene Kohlenstoffaktivität (aC) erhalten wird.
Um das Verfahren zum Ermitteln der Nitrierkennzahl (N) und der
Kohlenstoffaktivität (aC) in einem Nitrocarburier-Ofen noch ein
mal zu erläutern, wird auf Fig. 2 verwiesen. Fig. 2 zeigt in
einem Diagramm über den Spaltungsgrad die mittels des Gassen
sors (25) gemessenen Spannungsdifferenzen (UD) in Millivolt,
die Nitrierkennzahl (N), die Sauerstoffpartialdruck der Ofenat
mosphäre entsprechende mit dem Gassensor (24) gemessene Spannung
(U) in Millivolt sowie die Kohlenstoffaktivität (aC). Diese Kur
ven sind für eine Ofenatmosphäre mit bekannten Gasbestandteilen
bei einer Temperatur von 580°C ermittelt worden. Die bekannte
Ofenatmosphäre enthält beispielsweise 50% NH3, 2% CO2 und 48%
N2. In das Diagramm der Fig. 2 sind ferner die Kurven einge
zeichnet, die sich bei einem Hinzufügen von 1% Luft ergeben -
strichpunktierte Linien - und die sich bei 2% H2O in NH3 erge
ben - gestrichelte Linien -. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist,
führen diese als Störgrößen geltenden Zusätze im wesentlichen
nur zu einer Veränderung der dem Sauerstoffpartialdruck ent
sprechenden Spannung (U), die zu U1 oder U2 wird. Außerdem er
gibt sich eine wesentliche Veränderung der Kohlenstoffaktivität
(aC) die sich auf die Kohlenstoffaktivitäten (aC1) und aC2)
verändern. Es ergeben sich zwar auch bezüglich der Differenz
spannung (UD) und der Nitrierkennzahl (N) Abweichungen, die je
doch vernachlässigbar klein sind, so daß sie in Fig. 2 nicht
dargestellt sind.
Wird beispielsweise von dem Gassensor (25) eine Differenzspan
nung von 35 Millivolt gemessen, so läßt sich daraus direkt die
Nitrierkennzahl (N) errechnen, die bei dem Beispiel bei etwa 3
liegt.
Mit dem Gassensor (24) wird die dem Sauerstoffpartialdruck der
Ofenatmosphäre entsprechende Spannung (U) gemessen. Diese ge
messene Spannung wird mit einer errechneten Spannung (UR) ver
glichen, bei deren Berechnung der gemessene Spaltungsgrad und
die zugeleiteten Gasmengen zugrundegelegt werden. Entsprechen
die gemessene Spannung und die errechnete Spannung (UR) einan
der, so ist dies ein Indiz dafür, daß die Ofenatmosphäre frei
von Störgrößen ist. Es kann dann ohne jede Korrektur die Koh
lenstoffaktivität (aC) berechnet werden, die bei dem darge
stellten Beispiel dann etwa 1,5 beträgt. Ist dagegen die gemes
sene Spannung kleiner und hat beispielsweise den Wert (U1a), so
ist eine Störgröße vorhanden, d. h. eine unbekannte Menge von
Luft oder Wasserdampf. In dem Rechner wird dann ein Korrektur
wert gebildet, mit dem dann die Kohlenstoffaktivität (aC) be
rechnet wird. Es wird dabei die zusätzliche Luftmenge oder Was
serdampfmenge ermittelt, die notwendig wäre, um die berechnete
Spannung (UR) auf die gemessene Spannung (U1a) abzusenken. Es
wird dann die entsprechend geringere Kohlenstoffaktivität
(aC1a) errechnet, die bei dem Beispiel etwa 1,06 beträgt.
Aus dem Vorstehenden wird deutlich, daß es durch das erfin
dungsgemäße Verfahren möglich ist, nicht nur die Nitrierkenn
zahl (N), sondern auch die Kohlenstoffaktivität (aC) on-line zu
ermitteln und als Regelgrößen dem Nitrocarburierverfahren zu
grundezulegen. Anstelle der Kohlenstoffaktivität (aC) kann auch
eine andere Größe zugrundegelegt werden, die den Kohlenstoffan
teil der Ofenatmosphäre beschreibt, insbesondere auch die Koh
lenstoffkennzahl.
Der Spaltungsgrad des Ammoniak (NH3) kann auch auf andere Weise
ermittelt werden. Beispielsweise ist es möglich, den zweiten
Gassensor (25) als ein Gassensor auszubilden, der mit Luft als
Referenzgas arbeitet und dem die Ofenatmosphäre über einen Ka
talysator oder Reaktor zugeführt wird, so daß der Sauerstoff
partialdruck bei einem Spaltungsgrad von 100% an dieser Gasson
de gemessen wird. Dies wäre dann die Spannung (U) oder (U1)
oder (U2) (oder auch eine andere Spannung) am rechten Ende des
Diagramms der Fig. 2, d. h. bei einem Spaltungsgrad von 100%.
Aus dem Umstand, daß die Kurvenscharen (U, U1, U2) im wesentli
chen parallel zueinander verlaufen, wird auch deutlich, daß die
dann von dem Rechner gebildete Spannungsdifferenz (UD) zur Er
mittlung des Spaltungsgrades sich beim Auftreten von Störgrößen
nur unwesentlich ändert.
Ebenso wäre es auch möglich, den Spaltungsgrad dadurch zu er
mitteln, daß die Restmenge von Ammoniak (NH3) im Abgas gemessen
wird.
Claims (5)
1. Verfahren zum Überwachen einer den Kohlenstoffanteil
einer Ofenatmosphäre eines Nitrocarburier-Ofens beschreibenden
Größe, der auf einer konstanten Temperatur gehalten wird und
dem definierte Mengen von Luft, von Ammoniak und von eine defi
nierte Zusammensetzung aufweisendem Reaktionsgas zugeführt wer
den, dadurch gekennzeichnet, daß der Spaltungsgrad des Ammoni
aks in der Ofenatmosphäre ermittelt wird, daß eine einem Sauer
stoffpartialdruck einer unter Zugrundelegen der zugeführten
Gasmengen gebildeten Ofenatmosphäre zugehörige, dem Spaltungs
grad zugeordnete Spannung errechnet wird, die mit der dem tat
sächlichen Sauerstoffpartialdruck der Ofenatmosphäre zugehöri
gen, gemessenen Spannung verglichen wird, und daß bei Auftreten
einer Differenz ein dieser Differenz zugeordneter Korrekturwert
gebildet wird, wonach unter Berücksichtigung des Korrekturwer
tes die den Kohlenstoffanteil beschreibende Größe errechnet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Korrekturwert eine zusätzliche Luftmenge oder Wasserdampf
menge ermittelt wird, die zusammen mit der bekannten, zugeführ
ten Luftmenge oder Wasserdampfmenge in der Berechnung berück
sichtigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß zum Ermitteln des Spaltungsgrades des Ammoniaks in der
Ofenatmosphäre eine Spannungsdifferenz aus der gemessenen , dem
Sauerstoffpartialdruck der normalen Ofenatmosphäre zugehörigen
Spannung und aus der nach vollständiger Spaltung des Ammoniaks
dem Sauerstoffpartialdruck in diesem Zustand der Ofenatmosphäre
zugehörige Spannung gebildet wird, aus der der Spaltungsgrad
errechnet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
unter Zugrundelegung des über die Differenz der gemessenen Sau
erstoffpartialdrücke ermittelten Spalungsgrades des Ammoniaks
und der zugeführten Mengen an Gasen die Nitrierkennzahl ermit
telt wird.
5. Einrichtung zum Überwachen des Kohlenstoffanteils der
Ofenatmosphäre eines Nitrocarburier-Ofens, der mit einer gere
gelten Heizeinrichtung und mit Mitteln zum Zuführen definierter
Mengen von Luft, von Ammoniak und von eine definierte Zusammen
setzung aufweisendem Reaktionsgas versehen ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß Mittel (25) zum Ermitteln des Spaltungsgrades des
in der Ofenatmosphäre befindlichen Ammoniaks, Mittel (24) zum
Messen einer dem Sauerstoffpartialdruck der Ofenatmosphäre zu
gehörigen Spannung (U), Mittel (23) zum Errechnen einer sich
theoretisch abhängig von dem Sauerstoffpartialdruck unter Zu
grundelegen der zugeführten Gasmengen und des ermittelten Spal
tungsgrades ergebenden Spannung, Mittel (23) zum Bilden eines
sich von einer Differenz der beiden Spannungen abgeleiteten
Korrekturwertes und Mittel zum Berechnen der den Kohlenstoffan
teil beschreibenden Größe unter Berücksichtigung des Korrektur
wertes vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934311447 DE4311447C2 (de) | 1993-04-07 | 1993-04-07 | Verfahren und Einrichtung zum Überwachen einer den Kohlenstoffanteil eines Nitrocarburier-Ofens beschreibenden Größe |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4311447A1 true DE4311447A1 (de) | 1994-10-13 |
DE4311447C2 DE4311447C2 (de) | 2001-11-22 |
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ID=6484972
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DE19934311447 Expired - Fee Related DE4311447C2 (de) | 1993-04-07 | 1993-04-07 | Verfahren und Einrichtung zum Überwachen einer den Kohlenstoffanteil eines Nitrocarburier-Ofens beschreibenden Größe |
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---|---|
DE (1) | DE4311447C2 (de) |
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Also Published As
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---|---|
DE4311447C2 (de) | 2001-11-22 |
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