DE77781C - Typenschreibmaschine mit verkehrter Schaltung - Google Patents
Typenschreibmaschine mit verkehrter SchaltungInfo
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- B41—PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
- B41J—TYPEWRITERS; SELECTIVE PRINTING MECHANISMS, i.e. MECHANISMS PRINTING OTHERWISE THAN FROM A FORME; CORRECTION OF TYPOGRAPHICAL ERRORS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Schreibmaschinen, bei denen die Buchstabenschaltung
durch Auslösung des durch eine eigene Triebfeder gespannten Schaltmechanismus
erfolgt. Sie besteht in der ' Hauptsache darin, dafs diese Auslösung nicht wie bisher
durch den in seine Ruhelage zurückkehrenden, sondern durch den heruntersinkenden Tastenhebel
vermittelt wird. Bei normalem Gebrauch der Maschine ist das praktische Ergebnifs dieser
Anordnung, dafs der Abdruck der Type thatsächlich, während der Vorschub (die Schaltung)
des Papierwagens bereits begonnen hat, stattfindet. Dadurch wird ,'die richtige Buchstabenschaltung
auch bei schnellem Schreiben gesichert, ohne dafs es nöthig wäre, eine mit gesteigerter Abnutzung des Schaltmechanismus
verbundene Verstärkung der Wagentriebfeder vorzunehmen.
Auch bei dieser Einrichtung, die im Gegensatz zur bisherigen »natürlichen« Schaltung,
bei welcher der Abdruck der Type erfolgt, während der Wagen ruht, zweckmäfsig als
»verkehrte« Schaltung bezeichnet wird, könnte es bei sehr, schnellem Schreiben wohl noch
vorkommen, dafs beim Anschlag der nächsten Taste keine Schaltung erfolgen kann, weil die
vorhergehende Schaltung noch nicht vollendet ist, so dafs eine Schaltung ausfällt, d. h. der
folgende Buchstabe auf den vorhergehenden gedruckt wird. Diesem Uebelstand hilft ein
zweiter Theil der Erfindung durch die eigenthümliche Construction des Schaltmechanismus
ab.
Schreibt man im Gegentheil zu. langsam, in der Weise, dafs die Tasten statt nur angeschlagen
auch in ihrer niedrigsten Stellung angehalten werden, so wird ein Verschmieren des
Abdruckes durch den Vorschub der Papierwalze hervorgebracht werden. Dem wird durch einen dritten Theil der Erfindung begegnet.
In den beiliegenden Zeichnungen stellt Fig. 1 eine Hinteransicht der Schreibmaschine theilweise
im Schnitt dar, Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch ihre Mitte und Fig. 3 denselben
Querschnitt während der Bewegung der Theile. Fig. 4 zeigt im vergröfserten Mafsstab den
Schaltmechanismus, von dem Fig. 5 noch eine perspectivische Ansicht giebt.
ι ist das Maschinengestell mit dem an dem oberen Theil angebrachten Winkelring 2 zur
Aufnahme der in ihrer Ruhestellung auf dem Ring 6 . aufliegenden Typenhebel 3, welch
letztere mittelst der Stangen 5 mit den Tastenhebeln 4 verbunden sind. 7 ist der Wagen,
welcher in der gewöhnlichen Art construirt ist und die Papierwalze 8 trägt; der Wagen ist
mit Rollen 9 versehen, die auf der in Lagern 11
des Gestelles drehbar gelagerten Führungsstange 10 laufen. Scharnierartig mit dem Wagen
7 verbunden ist ein Rahmen 12, welcher mit einer Schaltzahnstange 13 ausgerüstet ist,
mit der eine Sperrklinke 14 und eine Schaltklinke 15 abwechselnd in Eingriff kommen.
Die Sperrklinke 14 ist bei 16 in der an dem
oberen Ende des Klinkenhalters 18 angeordneten Gabel 17 drehbar gelagert. Der Arm 18
sitzt auf einer Welle 19, die mittelst Schraubstifte 20, 20 zwischen den am Maschinengestell 22
angeordneten Lappen .21 drehbar befestigt ist. Die Sperrklinke 14 ist mit einer Verlängerung 23
versehen, welche durch Anschlagen an den Hebelarm 18 die Bewegung der Klinke in der
einen Richtung begrenzt. In der anderen Richtung ist die Klinke 14 vermöge des zwischen
ihrer Nase 26 und der Oberkante 27 des Halters 18 vorhandenen Spielraumes beweglich,
wird jedoch durch die Feder 27 in ihrer Ruhelage gehalten, in der das Schwanzstück
23 an dem Halter anliegt. Die Schaltklinke 15 ist bei 28, 29 drehbar in dem Halter
18 angebracht und wird mittelst der am letzteren befestigten Feder 30 gegen das
Kissen 32 gedrückt, das an einem winkelförmigen Stück 33 sitzt. Letzteres ist mit der
durch einen länglichen Schlitz geführten Schraube 34 an dem Klinkenhalter 18 verschiebbar
befestigt und wird an dem Lappen 36 durch eine im Halter 18 drehbare Schraube 35
verstellt, wodurch der Ausschlag der Klinke 1 5, der in der einen Richtung durch einen Vorsprung
des Klinkenhalters begrenzt wird, in der anderen Richtung geregelt werden kann.
Nach vorn hinausragend und aus einem Stück mit dem Halter 18 hergestellt ist ein Hebelarm
37, an dem eine Querstange 38 befestigt ist, "an deren beiden Enden Verbindungsstangen 39 mit der unter den Tastenhebeln
liegenden Querstange 40 vorgesehen sind, so dafs der Klinkenhalter beim Bewegen der
einzelnen Tasten stets mit beinfiufst wird.
Die Welle 19 des Klinkenhalters 18 ist mit
einer Spiralfeder 41 versehen, die einerseits in dem auf ersterer befestigten Ring 42 festgehalten
wird, in eine Oeffnung des Gestelltheiles 22 eingehakt ist und dazu dient, den Klinkenhalter oder Schalthebel 18 nach jeder
Bethätigung der Klinken in seine Ruhestellung zurückzubringen. In letzterer steht die Sperrklinke
14 in Eingriff mit der Zahnstange und verhindert die Vorwärtsbewegung des Wagens
in der Pfeilrichtung. Zum Bewegen des Wagens dient die unter Federdruck stehende
Trommel bezw. Scheibe 44, welche mittelst Bandes oder Seiles 45 mit dem Wagen verbunden
ist.
Beim Herunterdrücken einer Taste wird der Klinkenhebel 18 vermittelst Querstange 40,
Verbindungsstangen 39, Querstange 38 und Hebelarm 27 nach vorn bewegt, wodurch die
Sperrklinke 14 aufser Eingriff mit der Zahnstange kommt, nachdem zuvor die Schaltklinke
15 in die nächstfolgende Zahnlücke getreten ist. Nach dem Austritt der Klinke
aus der Zahnstange wird die. Klinke 15 durch
letztere gegen ihren festen Anschlag am Schalthebel 18 gelegt, da die Zugkraft des Wagens
gröfser ist als die Wirkung der Feder 30. Die beiden Klinken liegen jetzt in einer Linie.
Nach Loslassen der Taste wird der Klinkenhebel 18 mittelst Feder 41 in seine Ruhestellung
zurückbewegt, wobei die Sperrklinke in dieselbe Zahnlücke tritt, welche die bewegliche
Klinke 15 verläfst. Die letztere wird nach ihrem Austritt aus der Zahnstange von
ihrer Feder 20 wieder gegen ihr Kissen 32 gelegt, in welcher Stellung sie zum Eingreifen
in die nächste Lücke der Zahnstange bei nochmaliger Bewegung des Schaltmechanismus bereit
ist. ■
Die Abmessungen des Schaltmechanismus sind nun solche, dafs, wie aus Fig. 3 ersichtlich,
der Austritt der Sperrklinke 14 aus der Zahnstange 13 gerade dann stattfindet, wenn
der Typenhebel 3 sich ungefähr in der Mitte seiner Aufwärtsbewegung befindet, so dafs der
Wagen mit der Papierwalze während des Anschlagens der Type in Bewegung ist. Da jedoch bei . normalem Tastenanschlag die Be-1
wegung des Tastenhebels 3 während der letzten Hälfte seiner Auswärtsschwingung eine sehr
schnelle ist, so schlägt er gegen die Papierwalze gerade beim Beginn ihrer Verschiebung,
also während sie sich noch langsam bewegt. Die beschriebene Einrichtung ist in der
Praxis ausgeführt worden, wobei es sich herausgestellt hat, dafs das Abdrucken der Typen,
während sich die Papierwalze in Bewegung befindet, nicht nur ausführbar ist, sondern daß
dadurch der Buchstabenabstand weit regelmäfsiger als bisher wird. Indem man bei
dieser verkehrten Schaltung den Wagen gewissermafsen voreilen läfst, ihm also mehr
Zeit zur Bewegung gestattet, kann man auch eine schwächere Triebfeder für denselben anwenden
, wodurch der Bewegungswiderstand des Schaltmechanismus und infolge dessen sowohl
die Abnutzung des letzteren als auch die zum Niederdrücken der Tasten nöthige Kraft
eine weit geringere wird.
Die Drehbarkeit der Sperrklinke 14 hat den Zweck, den Wagen nach beendeter Zeile geräuschlos
und leicht und unter möglichst geringer Abnutzung der Zahnstange und Klinke zurückschieben zu können.
Die Fig. 6 bis 13 zeigen die Abänderungen
an der beschriebenen Einrichtung, welche den zweiten und dritten Theil der Erfindung bilden,
wobei die Bezugsziffern, insofern sie ähnliche Theile wie in den Fig. 1 bis 5 bedeuten,
die gleichen bleiben. Fig. 6 zeigt einen Querschnitt
durch den Schaltmechanismus einer Schreibmaschine, während Fig. 7 eine Hinteransicht
des letzteren und Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie x-x der Fig. 7 darstellt, in
welchem die Stellungen der verschiedenen Theile beim Herunterdrücken der Tasten durch
den Schreiber veranschaulicht sind. Fig. zeigt denselben Schnitt wie Fig. 8, jedoch in
der Stellung nach Freigebung der Taste. Fig. bis 12 sind schematische Einzelansichten,
während Fig. 13 sämmtliche constructiven Theile in perspectivischer Ansicht darstellt.
Die den Schaltmechanismus tragende Welle ist mit zwei Lappen 47, 47 versehen, an denen
der Klinkenhalter 18 mittelst seiner Augen 48 und des Stiftes 49 drehbar befestigt ist. Der
Klinkenhalter 18 (s. Fig. 13) ist unten in Form
einer Doppelgabel ausgebildet zur Aufnahme des Fufses 51 der Sperrklinke 14 einerseits
und des Fufses 54 der Schaltklinke 15. andererseits. Die Klinke 14 ist zu dem bereits
erläuterten Zweck nicht starr mit. dem Fufs 5 1 verbunden, sondern drehbar mittelst der
Lappen 17 des letzteren und des Zapfens 16 unter Einfügung der Zwischenfeder 27. Der
Klinkenfufs 54 ist mit einer Nase 55 versehen, welche vor der Nase 52 des Klinkenfufses 51
liegt, so dafs letzterer bei einer Bewegung des ersteren nach links (von vorn gesehen) mitgenommen
wird. Eine Feder 30 drückt den Fufs 54 nach rechts gegen den Anschlag 31, 32,·
während eine zweite Feder 56 den Fufs 51 nach derselben Richtung drückt, so dafs seine
Nase 52 sich gegen die Nase 55 des Fufses 54 legt. Der Anschlag 31, 32 ist in einem nach
hinten abstehenden Querstück 57 befestigt, welches bei 58 an einen seitlichen Knaggen 59 des
verticalen Armes 60 des Klinkenhalters 18 angeschraubt ist. Durch den Knaggen 59 ist ferner
eine Schraube 61 geführt, die ein Anschlagkissen
62 auf ihrem nach vorn gerichteten Ende trägt, mittelst dessen die Schwingung des
Klinkenhalters 18 nach vorn durch Berührung
des Gestelltheiles 22 begrenzt wird. Der Arm 60 ist bis zu der Höhe der Nasen 52, 55 nach
oben hin verlängert und bildet dort einen. Anschlag für die Bewegung der beiden Klinken
nach rechts.
Auf der bei 20, 20 drehbar gelagerten Schaltwelle ist ferner ein nach oben gerichteter
Arm 63 angeordnet, welcher nach hinten an einer in dem Flügel 67 des Klinkenhalters 18
verstellbaren Schraube 66 einen Anschlag findet und an seinem oberen, seitwärts gebogenen
Ende einen Ausschnitt 64 zeigt, durch den die Nase 65 gebildet wird.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: '
Bei der Ruhelage des Schaltmechanismus (vor dem Anschlagen der' Taste) ist, wie in Fig. 6,
7 und 12 dargestellt, die Sperrklinke 14 in Eingriff mit. der Zahnstange 13 des Wagens,
dessen Zugkraft die genannte Klinke gegen die Wirkung der eigenen Feder 56 nach links
(von der Vorderseite der Maschine aus gesehen) in ihre Endstellung, also mit der Nase 52 gegen
das obere Ende des Armes 60 drückt. Die Schaltklinke 15 steht aufser Eingriff mit der
Zahnstange und wird infolge dessen durch die Feder 30 gegen den Anschlag 31, 32 gedrückt;
sie ist somit im Stande,- bei der Vorwärtsschwingung des Schaltmechanismus in die
nächste Zahnlücke der Stange 13 zu treten.
Gleichzeitig liegt die Klinke 15 in dem Ausschnitt 64 des Armes 63.
Bei dem nun erfolgenden Niederdrücken des Tastenhebels 4 wird der ganze Schaltmechanismus
mittelst des Armes 63, welcher gegen die Seitenfläche der Klinke 15 drückt, nach
vorwärts gedreht, so dafs die Schaltklinke 15 in die folgende Zahnlücke ein- und darauf die
Sperrklinke 14 aus der vorhergehenden Zahnlücke der Stange 13 austritt. Ist letzteres erfolgt,
so wird die Klinke 14 von der Feder 56 nach rechts bewegt, bis ihre Nase 52 gegen
diejenige 5 5 der Klinke 15 anschlägt. Beide Klinken stehen also jetzt in derselben Richtung,
die Schaltklinke 1 5 berührt ihren Anschlag 31,32
und legt sich unter dem Druck der Zahnstange 13 gegen die Nase 65 des Armes 63.
Diese Stellung ist in Fig. 8 und 11 dargestellt.
Bei einem normalen Tastenanschlag verläfst der Finger die Taste, wenn der Typenhebel
noch einen erheblichen Winkel bis zum Anschlag der Type gegen die Papierwalze zurückzulegen
hat. Dieses letzte Stück des Weges durchmifst die Type alsdann infolge einer
Trägheitsbewegung des Typenhebels, die durch, die elastische oder mit todtem Gang ausgestattete
Verbindung desselben mit dem Tastenhebel möglich gemacht wird.
Mit der Entfernung des Fingers beginnt die Taste wieder zu steigen und dadurch hat die
Feder 41 Gelegenheit, den Arm 63 zurückzuziehen. Der Halter 18 mit den Klinken
nimmt an dieser Bewegung zunächst nur so weit Theil, als es durch seine gelenkige Verbindung
mit der Schaltwelle bedingt wird, indem die Trägheit und die Reibung zwischen der Zahnstange und dem Zahn 15 ihn oben
zurückhalten. Bevor daher der Arm 63 mittelst des Anschlages 66 den Klinkenhalter 18
bei seiner Rückwärtsbewegung mitnimmt, hat seine Nase 65 die Schaltklinke 15 freigegeben.
Dies erfolgt, bevor noch die Type zum Ab-. druck kommt. Wenn letzteres geschieht, hat
also die Verschiebung des Wagens bereits begonnen, durch welche die ausgelöste Schaltklinke
ι 5 entgegen der Wirkung ihrer Feder 30 gegen den Arm 60 gelegt wird, wobei sie mit
ihrer Nase 55 die Sperrklinke 14 an deren Nase 52 mitnimmt. Diese Stellung des Mechanismus
ist in Fig. 9 und 10 dargestellt.
Wenn hierauf der Klinkenhalter an der Rückwärtsbewegung des sich gegen den Anschlag
66 des ersteren legenden Armes 63 theilnimmt, tritt der Schaltzahn 15 aus der Zahnstange
13 heraus, nachdem zuvor, der Sperrzahn 14 in dieselbe Lücke eingetreten ist. Der
aufser Eingriff gekommene Schaltzahn 1 5 wird durch seine Feder 30 gegen seinen rechten
Anschlag 31, 32 gelegt, so dafs er, wenn die Rückwärtsbewegung des Armes 63 durch den
Anschlag der Schraube 68 gegen den Rahmen 22
begrenzt wird, infolge der Trägheitsbewegung des Klinkenhalters wieder in den Ausschnitt 64
des Armes 63 eintritt. Damit ist die in den Fig. 6, 7 und 12 wiedergegebene Stellung des
Schaltmechanismus erreicht, in welcher er einen neuen, von einer Taste ausgehenden Antrieb
aufzunehmen bereit ist.
Die Vorzüge, welche die erläuterten in den Fig. 6 bis 13 vereinigt dargestellten beiden
Abänderungen gegenüber der ursprünglichen einfacheren Anordnung der verkehrten Schaltung
nach Fig. 1 bis 5 darbieten, begründen sich wie folgt:
' Die eine dieser Abänderungen besteht in der gelenkigen und federnden Anordnung der
Sperrklinke und in der Verbindung der letzteren mit der Schaltklinke durch eine Mitnehmereinrichtung.
Bei der verkehrten Schaltung einfachster Art, die in den Fig. 1 bis 5 dargestellt
ist, kann die Sperrklinke 14 erst wieder in die Zahnstange eintreten, wenn der Vorschub
des Wagens vollendet ist, d. h. wenn die Zahnstange sich um eine Strecke gleich der
Zahntheilung an der Sperrklinke vorbeibewegt hat und ihr nun wieder eine entsprechende
Lücke zum Eintritt darbietet. Bei sehr schnellem Schreiben ist es aber wünschenswert!"!, die Zeit
bis zur Vollendung der Bewegung des Schaltmechanismus, d. h. bis die Schaltklinke 1 5 nach
ihrem Austritt aus der Zahnstange sich um eine Strecke gleich der Zahntheilung zurückbewegt
hat, möglichst abzukürzen, damit nicht der nächste Tastenanschlag während dieser Zurückbewegung
stattfindet, so dafs die Schaltklinke .15, anstatt in die nächste Zahnlücke
einzutreten, gegen die Stirnfläche des der letzteren vorangehenden Zahnes schlägt, so
dafs die Schaltung ganz ausfällt und der nächste Buchstabe ohne Abstand, also auf den
vorhergehenden gedruckt wird. Die Klinkenanordnung der Fig. 6 bis 13 ermöglicht nun
einen solchen Zeitgewinn, indem sie den Wiedereintritt der Sperrklinke in die Zahnstange,
ja sogar den Wiederaustritt der Schaltklinke während des Wagenvorschubes und ohne
Hinderung desselben gestattet. Wird nämlich mit dem Austritt der Sperrklinke der Wagen
ausgelöst, so wird dadurch die nächste Zahnlücke der Sperrklinke, zugleich aber die letztere
mittelst ihrer Feder 56 der Zahnlücke entgegengeführt, so dafs beide einander begegnen,
wenn die Zahnstange erst einen Theil ihres Weges zurückgelegt hat. Von diesem Augenblick
an wird die .-Sperrklinke 17 von der
Schaltklinke 15 mittelst der Anschläge 55, 52 wieder nach vorwärts mitgenommen und von
diesem Augenblick an vermag auch der Klinkenhalter der Einwirkung der Feder 41 zu
folgen und die Sperrklinke in die Zahnstange ein- und die-Schaltklinke aus derselben herauszpführen.
Sobald letzteres geschehen ist,' wird die Sperrklinke allein von der Zahnstange vorwärts
geführt, bis der Anschlag des Armes 60 den Vorschub begrenzt, während die Schaltklinke
unter dem Einflufs ihrer Feder 30 ihre Rückwärtsbewegung antritt, deren Betrag um
den von der Sperrklinke allein ausgeführten Rest des Vorschubes kleiner ausfällt als die
Zahntheilung. Der Gewinn an Zeit bei der vorliegenden Einrichtung setzt sich zusammen
aus der Zeit, die verläuft, vom Eintritt der Sperrklinke bis zum Austritt der Schaltklinke,
aus der Zeit, welche die Zahnstange braucht, um die Reststrecke des Vorschubes zurückzulegen,
und aus dem Unterschied in der Dauer des sonstigen vollen und des hier ermöglichten
verkürzten Rückwärtshubes des Schaltzahnes.
Die zweite Abänderung besteht in der Anordnung des Armes 63 in Verbindung mit der
gelenkigen Befestigung des Klinkenhalters auf der Schaltwelle. Sie hat bei normalem Tastenanschlag
eine etwas spätere Auslösung des Wagens zur Folge, so dafs der Typenhebel vermöge seiner frei schwingenden Bewegung
zum Anschlag kommt, wenn die Bewegung des Wagens soeben begonnen hat oder erst beginnt,
also mindestens eine so langsame ist, dafs ein merkliches Verwischen des abgedruckten
Buchstabens nicht stattfinden kann. Wird dagegen langsam, d. h. in der Weise geschrieben,
dafs der Finger noch auf der Taste ruht, wenn die Type gegen das Papier schlägt, so
erfolgt die Auslösung des Wagens erst nach dem Abdruck, sobald nämlich der Finger die
Taste verläfst. Diese verspätete Auslösung bringt bei dem Langsamschreiben, durch welches
sie veranlafst ist, keinen Nachtheil, verhütet aber einen solchen, nämlich das Verwischen
des Abdruckes, das erfolgen würde, wenn durch rechtzeitige Auslösung der Wagen in Bewegung wäre, während die Type infolge
des Fingerdruckes auf die Taste in Berührung mit dem Papier verbliebe.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:ι . Bei Typenschreibmaschinen mit verkehrter Schaltung zum Zweck schnellerer Rückkehr der Schaltklinke (15) in die Ruhestellung die Anordnung der Klinken in der Weise, dafs beide Klinken (14, 15) infolge der gelenkigen Verbindung mit der Schaltwelle durch Feder (56, 30) entgegen der Vorschubrichtung des Wagens um einen Weg gleich der Zahntheilung bewegt werden können, der bei der Sperrklinke (14) durch Anschlag gegen eine Mitnehmernase (55) der. Schaltklinke (15) begrenzt wird, so dafs der Wiedereintritt der Sperrklinke (14) in die Zahnstange und der Wiederaustritt der Schaltklinke (15) aus derselben erfolgen kann, bevor der Wagenvorschub um die Zahntheilung vollendet ist, nämlich sobaldder Vorwärtsweg der Zahnstange und der Rückwärtsweg der Sperrklinke (14) zusammen gleich der Zahntheilung geworden sind (Fig. 6 bis 13).Bei der unter 1. gekennzeichneten Ausführungsform der verkehrten Schaltung, zu dem Zweck, ein Verwischen des Abdruckes bei langsamem Schreiben zu verhüten, die Anordnung der Klinken in der Weise, dafs der Klinkenhalter (18) quer zur Richtung der Zahnstange drehbar mit der Schaltwelle verbunden ist und dafs ein an letzterer befestigter Arm (63) bei seiner Vorwärtsschwingung den Halter mit den Klinken mitnimmt und zugleich mittelst seiner Nase (65) die Schaltklinke (15) nach dem Austritt der Sperrklinke (14) aus der Zahnstange festhält, bis er beim Steigen der Taste zurückschwingt und nach Freigabe der Schaltklinke durch seine Nase (65) den Halter mit den Klinken mittelst eines Anschlages (66) des ersteren wieder mit zurücknimmt, so dafs der Wagen sich erst nach dem Abdruck in Bewegung setzt, wenn während derselben der Schreibende noch auf die Taste drückt (Fig. 6 bis 13).Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE77781C true DE77781C (de) |
Family
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE77781C (de) |
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0
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