DE77530C - Verfahren zum Trocknen von Leuchtgas mittels Schwefelsäure - Google Patents

Verfahren zum Trocknen von Leuchtgas mittels Schwefelsäure

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DE77530C
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sulfuric acid
drying
gas
luminous gas
luminous
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DENDAT77530D
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deutsche CONTInental-gas-gesellschaft, Dessau
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids
    • C10K1/102Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids containing free acid

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  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Das Leuchtgas, wie es gegenwärtig vielfach und in Deutschland fast allgemein durch trockene Destillation von Steinkohlen hergestellt wird, ist infolge seiner Herstellungsart wassergesättigt, d. h. es enthält eine je nach der Temperatur gröfsere oder kleinere Wassermenge in Dampfform. Wird ein derartiges wasserhaltiges bezw. wassergesättigtes Gas nachträglich auf eine Temperatur, niedriger als die Herstellungstemperatur, abgekühlt, so tritt eine Abscheidung des Wassers ein. Im Winter bei Frostwetter scheidet sich dieses Wasser nicht in flüssiger Form, sondern als Eis oder Reif ab, welche sich an den Innenwandungen der Gasleitung ansetzen und nach kurzer Zeit die letztere verstopfen.
Die auf diese Weise an kalten Wintertagen oft in grofser Menge auftretenden sogen. Einfrierungen gehören zu den bekanntesten und unangenehmsten Störungen im Beleuchtungswesen. Die Beseitigung dieses sich fast in jedem Winter wiederholenden Uebelstandes durch Aufthauen der Leitungen mit Spiritus etc. verursacht erhebliche Kosten.
Die wasseranziehende Kraft der Schwefelsäure macht letztere für viele Trocknungszwecke, so auch zum Trocknen von Gasen geeignet. Zur Trocknung des Leuchtgases jedoch erschien die bereits früher vorgeschlagene Anwendung der concentrirten Schwefelsäure bisher zu bedenklich, da dieselbe bei der Be-, rührung mit Leuchtgas bezw. beim Durchströmen des letzteren durch die Schwefelsäure nicht nur Wasser, sondern auch leuchtkräftige schwere Kohlenwasserstoffe entzieht. Es findet also in diesem Fall erhebliche Einbufse an Leuchtkraft statt.
Zahlreiche Versuche haben nun gezeigt, dafs es dennoch möglich ist, die Schwefelsäure zur Trocknung von Leuchtgas mit Vortheil anzuwenden und gleichwohl eine Verminderung der Leuchtkraft zu verhüten, wenn die Schwefelsäure einen gewissen Concentrationsgrad nicht überschreitet. Gerade dieser Umstand ist aber bei der früher vorgeschlagenen Benutzung von Sägespänen oder anderen porösen Materialien, welche mit Schwefelsäure getränkt wurden, nicht beachtet und daher demselben auch nicht Rechnung getragen worden. Auf diesen Umstand aber gründet sich die vorliegende Erfindung, deren Wesen durch die Anwendung von Schwefelsäure von bestimmter Concentration gekennzeichnet wird.
Die erforderlichen . Eigenschaften besitzt die Schwefelsäure im allgemeinen bei einem etwa ι ,691 nicht übersteigenden specifischen Gewicht. Wendet man eine Säure von höherem specifischen Gewicht an, so tritt aufser der Leuchtkraftverminderung des Gases auch noch die Ausscheidung eines harzartigen Körpers in dem Reinigungsapparat auf, der in kurzer Zeit zu Verstopfungen und dadurch zu Betriebsstörungen Veranlassung giebt.
Damit aber auch eine Trocknung durch die Schwefelsäure noch stattfindet, darf letztere eine gewisse Concentration nicht unterschreiten; eine solche entspricht im allgemeinen etwa einem specifischen Gewicht der Schwefelsäure von 1,615.
Die Trocknung führt man vortheilhaft in der Weise aus, dafs man den zu trocknenden Leuchtgasstrom in möglichst feiner Vertheilung und bei wenig Druckverlust mit der Schwefelsäure so oft in Berührung bringt, dafs eine
gute Ausnutzung der Schwefelsäure und eine genügende Trocknung des Gases erzielt wird. So kann man das Leuchtgas durch Kammern (Scrubber) gehen lassen, welche mit Glasscherben oder anderem gegen Schwefelsäure widerstandsfähigen stückigen Material gefüllt sind, vermittest dessen die aufschliefsende Schwefelsäure fein vertheilt herunterfällt, oder man kann einen nach dem Colonnensystem eingerichteten Apparat benutzen.
■ Bei Verwendung einer Säure oben gekennzeichneter Concentration ist man im Stande, mit ι kg Säure etwa 220 g Wasser aus dem Leuchtgas zu entfernen. Da nach eingehenden Versuchen im Winter jedem Kubikmeter Gas, um es vor dem Einfrieren zu .schützen, etwa 7 g Wasser entzogen werden müssen, so kann man mit 1 kg Schwefelsäure von 1,691 specifischem Gewicht ungefähr 30 cbm Gas trocknen.
Da man aufserdem ausgebrauchte Säure leicht behufs Wiederverwendung concentriren kann, so sind die Kosten für die Trocknung, namentlich im. Hinblick auf die dadurch erzielten Vortheile, nur ganz geringe.
Von gröfster Wichtigkeit für das ganze Verfahren und dessen praktischen Betrieb ist es aber, dafs bei der beschriebenen Verwendung verdünnter Schwefelsäure sich die gekennzeichneten Concentrationsgrenzen während des Betriebes durch Messung des specifischen Gewichts mit Leichtigkeit jederzeit controliren lassen, was bei Anwendung von mit Sägemehl u. s. w. gemengter Schwefelsäure nicht angängig ist. Findet man bei vorstehendem Verfahren durch Probenahme, dafs die Schwefelsäure erheblich über der angegebenen Mindestconcentration abläuft, so kann man einfach die Zuleitung der Schwefelsäure unterbrechen oder verlangsamen.
Eine fernere wichtige Neuerung bei. vorliegendem Verfahren besteht darin, dafs der Betrieb ein continuirlicher ist, während die Trocknung des Gases durch mit Schwefelsäure getränkte poröse Materialien periodische Unterbrechungen nach Art des Reinigerbetriebes erforderlich mach'te.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zum Trocknen von Leuchtgas ohne Verringerung der Leuchtkraft, gekennzeichnet durch die Anwendung flüssiger Schwefelsäure als Trocknungsmittel, deren specifisches Gewicht nicht höher als etwa 1,691 und nicht niedriger als etwa 1,615, d. h. nicht so hoch ist, um die Leuchtkraft des Gases merklich zu schädigen, aber hoch genug, um noch eine merkliche Wasseraufnahme eintreten zu lassen.
DENDAT77530D Verfahren zum Trocknen von Leuchtgas mittels Schwefelsäure Expired - Lifetime DE77530C (de)

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