DE77290C - Kartoff ellegmaschine - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT,

CARL EICHLER in BERLIN. Kartoffellegmaschine.

Die auf einem Fahrgestell angeordnete in der beiliegenden Zeichnung dargestellte Kartoffelpflanzmaschine besteht aus drei Haupttheilen, welche zum Einstechen des Pflanzloches, zum regelrechten Einführen der Saatkartoffeln in das Pflanzloch und zum nachfolgenden Wiederzuscharren des Pflanzloches und Behäufeln dienen, ferner aus Vorrichtungen, durch welche die Maschine in bezw. aufser Thätigkeit gesetzt werden kann.

Zum Einstechen der Pflanzlöcher ist die Maschine mit den Stechspaten K versehen, welche an gelenkig am Gestell befestigten einarmigen Hebeln N sitzen und durch eine hinter den Spaten angebrachte Kurbelwelle M auf- und niederbewegt werden. Sie besteht ferner aus dem Saatkasten C, dem Elevator B, welcher die Kartoffel aus dem Saatkasten entnimmt und durch einen rückwärts gebogenen Kanal in das Pflanzloch fallen läfst, und zum Zuscharren des Pflanzloches mit dem aus zwei nach rückwärts gegen einander geneigten und einigen Zwischenraum zwischen sich lassenden Zustreichern D.

Der Mechanismus zur regelmäfsig auf - einander folgenden Bewegung dieser Theile besteht aus den um die gemeinschaftliche Welle b drehbaren Hebeln R R und NN und den an der unteren Rolle L des Elevators B angebrachten Kurbeln MM, deren Zapfen in einen horizontalen Schlitz des Hebels N- greifen und letzteren abwechselnd heben und senken; ferner aus den an den Seiten des Saatkastens befestigten Laschen c c, den in die Welle α eingelenkten Hebeln U, dem doppelarmigen, an der Welle i befestigten Hebel S mit der in den Hebel U eingreifenden Lenkstange g und der an eine die Laschen c c verbindende Welle eingelenkten Lenkstange h.

An diesen Bewegungsmechanismen sind die Pflanzwerkzeuge befestigt, und zwar der Grabspaten K verstellbar an dem Hebel NN, der Saatkasten C nebst dem Elevator B fest an den Hebeln R R und der Zustreicher D verstellbar an dem Hebel U.

Ihren Antrieb erhalten die Bewegungsvorrichtungen vom Fahrrad aus nach Einrücken der auf die Hinterachse des Fahrgestelles verschiebbar aufgekeilten Kuppelung E, welche dann während des Fahrens der Maschine in die entsprechend gezahnte Nabe des auf derselben Hinterachse verschiebbaren Kettenrades F eingreift, dieses mitnimmt und durch dasselbe das Zahnrad G und das auf dessen Welle befestigte Triebrad J, sowie die Kurbelwelle M der Elevatorrolle L vermittelst der entsprechenden Kettenübertragung dreht. Die Geschwindigkeiten und Abmessungen der einzelnen Theile sind so bemessen, dafs jedem Pflanzloche eine Kartoffel zugetheilt wird.

Das Einrücken der Kuppelung E in die Nabe des Kettenrades F. . . erfolgt dadurch, dafs der Hebel S in senkrechte Stellung gebracht wird. Dabei wird die auf seiner Drehwelle i befestigte Muffe / derart gedreht, dafs sie durch ihren Schneckengang den einen Arm des doppelarmigen Hebels m nach einer Seite und dessen anderen mit einem Gabelende in einer

Rille der Muffe / gleitenden Arm nach der entgegengesetzten Seite schiebt und so die Kuppelung E einrückt.

Wird hiernach die Maschine vorwärts gefahren, so wird durch das Kettenrad F, das Rad G, die Welle L und mit dieser die Kurbel M gedreht und durch letztere der Hebel N, an welchem der Spaten K befestigt ist, gehoben und gesenkt; gleichzeitig wird durch die Kurbelwelle L der Elevator in Thätigkeit gesetzt, während der Zustreicher D durch die gesenkte Stellung des ihn tragenden Hebels U in gleichmäfsig horizontaler Stellung verbleibt.

Das Ausrücken der Kuppelung E und damit das Heben und Aufserbetriebsetzen der Pflanzwerkzeuge wird durch Niederlegung des Hebels 5¹ in horizontale Stellung bewirkt; dabei hebt dann derselbe den Antrieb der Bewegungsvorrichtungen auf und bringt durch die Lenkstange h, die Hebel R und N und durch die Lenkstange g den Hebel U und somit auch die an diesen Hebeln befestigten Pflanzwerkzeuge in die in Fig. 9 punktirt skizzirte Hochstellung.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Eine Kartoffellegmaschine, dadurch gekennzeichnet, dafs die Stechspaten K für die Pflanzlöcher an gelenkig am Gestell befestigten einarmigen Hebeln N sitzen, welche durch eine hinter den Spaten angebrachte Kurbelwelle M auf- und niederbewegt werden.
2. 2. Eine Ausführungsform der unter 1. gekennzeichneten Kartoffellegmaschine, bei welcher die zur Bewegung der Stechspaten dienende Kurbelwelle zugleich zum Antrieb eines Elevators benutzt wird, welcher die Kartoffeln aus dem Vorrathskasten der Saatleitung in der Weise zuführt, dafs jedem Pflanzloche eine Kartoffel zugetheilt wird.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.