DE77073C - Spirituskocher - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der vorliegende Spirituskocher ist auf bei-' liegender Zeichnung in zwei verschiedenen Ausführungsformen durch Verticalschnitte dargestellt.

Derselbe besteht aus dem Brennstoffbehälter a, dem Verbindungsrohr b und dem eigentlichen Brenner. Die obere Brennerplatte c des letzteren ist mit einer gröfseren Anzahl Löcher d versehen, aus welchen die einzelnen Spiritusflämmchen herausbrennen. Unter der Brennerplatte befindet sich eine Zwischenplatte e mit centraler Durchgangsöffnungy für die Spiritusdämpfe ; c und e können fest mit einander verbunden sein. Der untere Theil g des Brenners dient zur Aufnahme eines Saugdochtes h. Dieser Docht liegt kranzförmig um das Rohr b herum, welches zum Theil in g· hineinreicht. Die Enden h¹ des Dochtes greifen über den oberen Rand des Rohres b hinweg und führen in den Spiritusbehälter α hinein; die Theile ab g können fest mit einander verbunden sein. Der obere Theil c e ist mit g lösbar verbunden, um Docht einlegen und Brennstoff auffüllen zu können. Auf dem Umfang des Rohres b ist eine Anzahl (3 bis 6) Oeffnungen i mit schräger, nach dem Dochtlager g gerichteter Bohrung vorgesehen. Aufserdem wird das Rohr b von einem Regulirschlüssel k mit Regulirplatte k¹ durchdrungen. Der Behälter α ist oberhalb um das Rohr b herum bei a¹ schalenförmig vertieft.

Für den Gebrauch wird etwas Spiritus in

die Anheizschale a¹

gegossen

und entzündet.

Die nach oben schlagende Flamme wirkt unmittelbar auf das darüber befindliche Dochtlager ein, verdampft daher sehr schnell Brennstoff und entzündet die aus den Oeffnungen d und i heraustretenden Dämpfe, wodurch der Kocher schneller als sonst in Betrieb gesetzt wird. Nach dem Abbrennen des Spiritus in der Schale a¹ dienen die Flämmchen i dazu, durch directe Einwirkung auf das Dochtlager g in höherem Mafse Brennstoff zu verdampfen, als durch die rückwirkende Hitze der oberen Flämmchen d möglich wäre. Hierdurch wird die Heizkraft des. Kochers wesentlich erhöht. Zur Erhöhung der Heizkraft trägt auch die Zwischenplatte e bei, welche die entwickelten Dämpfe zurückhält und in den gasförmigen Zustand übergehen läfst, bevor sie durch die feine Oeffnungy hindurch und an die Flämmchen d treten.

Die Regulirung der Flämmchen bezw. Heizkraft erfolgt hier durch Regulirung der Saugfähigkeit des Dochtes, indem man vermittelst des Schlüssels k seine Platte k^l mehr oder weniger gegen die Dochtenden Z?¹ prefst.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 befinden sich die Oeffnungen i nicht im Rohr b, sondern im Boden des Dochtlagers g. Damit die aus i herausbrennenden Flammen hier gleichfalls die äufsere Bodenfiäche des Dpchtlagers bestreichen können, ist der äufsere Rand desselben mit einem vertieften ringförmigen Kanal I versehen, in dessen innerer Wandung die Oeffnungen i angebracht sind. Im übrigen ist die Einrichtung dieselbe wie in Fig. 1.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 befinden sich die Oeffnungen i i in einem quer durch das Brennrohr b gehenden Röhrchen k, in welchem der Regulirschlüssel k¹ drehbar ist. Letzterer ist in diesem Falle hohl und besitzt an entsprechender Stelle gleichfalls Bohrungen I¹P.

Aufserdem sind k und A-¹ noch innerhalb des Rohres b mit Bohrungen ο ο¹ versehen. Die Regulirklappe kommt hier in Wegfall. Beim Entzünden der Anheizschale a¹ dringen die aus dem Saugdocht sich entwickelnden Spiritusdämpfe, wenn sich der Regulirschlüssel in Offenstellung befindet, durch ο ο¹ in den hohlen Schlüsselschaft und treten alsdann durch z'z ins Freie, woselbst sie von der Anheizflamme entzündet werden und aufwärts gegen das Dochtlager g brennen; durch geringes Drehen des Regulirschlüssels Je¹ können die Flämmchen i i kleiner gemacht oder ganz gelöscht werden.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Ein Spirituskocher, gekennzeichnet durch die Anordnung von Oeffnungen für Hülfsflämmchen (i) im Brennerrohr (b) oder im Boden des Dochtlagers (g), welche Flämmchen unmittelbar auf letzteres gerichtet sind, um während des Gebrauchs eine intensivere Verdampfung zu erzielen.
   Bei dem unter i. gekennzeichneten Spirituskocher eine Regulirklappe (k¹) im Brennerrohr (b), welche vermittelst eines Schlüssels mehr oder weniger gegen die Saugdochtenden (h^l) geprefst werden kann und dadurch die Saugfähigkeit und somit auch die Flammengröfse und Heizkraft regulirt. Bei dem unter i. gekennzeichneten Spirituskocher die Anwendung eines hohlen Regulirschlüssels (k^lj innerhalb eines das Brennerrohr (b) quer durchdringenden Röhrchens (k), welches oben Oeffnungen (ii) für die Hülfsflämmchen besitzt, die durch Bohrungen (1¹Oo¹J beider Rohre (k k¹) aus dem Innern des Kochers gespeist werden, wobei durch Drehen des Schlüssels (k¹) die Oeffnungen theilweise oder ganz abgesperrt werden können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.