DE77019C

DE77019C - Abnehmbarer Hilfssteigbügel

Info

Publication number: DE77019C
Application number: DENDAT77019D
Authority: DE
Original assignee: F. schütze in Erfurt, Anger 44
Anticipated expiration: 1914-03-04

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Das Auf- und Absitzen ist für kleine und corpulente, sowie weniger gewandte und bejahrte Reiter, insonderheit bei hohen Pferden, mit grofsen Unbequemlichkeiten verbunden.

Diesem Uebelstand versuchten schon die unter Nr. 12412 und 41607 patentirten Vorrichtungen Rechnung zu tragen; sie brachten aber insofern keine völlige Abhülfe, als sie zwar den Abstand zwischen Erdboden und Steigbügel verminderten, dafür aber den zwischen letzterem und dem Sattelsitz vermehrten, also das . Ueberschwingen des rechten Beines erschwerten.

Erleichtert wird das Aufsitzen dagegen, wenn man letzteren Nachtheil zu vermeiden sucht, und zwar durch einen Hülfsbügel, der nicht, wie bei den beiden vorgenannten Modellen, am Hauptbügel herunterklappbar befestigt ist, sondern rechts neben diesem so tief herunterhängend angebracht wird, dafs er zwischen demselben und dem Erdboden eine Stufe bildet.

Dazu wird der Hülfsbügel mittelst der Schlaufe eines Lederriemens etc. über den hinteren Satteltheil gestreift. Der Reiter betritt ihn mit dem rechten Fufs und setzt dann den linken in den Reitbügel, um demnächst das rechte Bein überzuschwingen.

Ein solches Instrument mufs aber während des Rittes stets zur Hand sein, also bequem überall mithingenommen werden können. Deshalb ist der neue Bügel zusammenlegbar construirt, so dafs er sich in jeder Sattel- (Pack-) Tasche, selbst (eventuell in wasserdichter leichter Hülle) in der Rocktasche des Reiters oder Reitknechtes (der Ordonnanz) unterbringen läfst.

Die Einrichtung des Klappbügels ist folgende: Die schmale Trittplatte α desselben, mit rauher Oberfläche b versehen und zur Gewichtsverminderung ausgeschnitten, wird bei c c an beiden Enden wulstartig aufgebogen. Diese Wulste sind auf dem einen Ende der Platte einmal, auf dem anderen zweimal ausgeschnitten.

In diesen Ausschnitten bewegen sich, durch je einen starken, horizontalen Stift d in ihrer Lage erhalten, eine einfache (e) und eine doppelte, gabelförmige (f) Coulisse, die beide eine Hufeisenform bilden und in einander gleiten. Die an ihrem Ende angebrachten Oehre g stofsen an einander, sobald die Coulissen sich ganz aufrichten, was eintritt, wenn der Bügel an dem Tragriemen h zum Gebrauch aufgehängt wird. Letzterer gabelt sich über dem Klappbügel, jedoch derart, dafs das Zusammenlegen desselben nicht behindert wird.