DE383811C - Traggurt fuer Tornister u. dgl. - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Traggurt für Tornister u. dgl. von der Art, bei welcher die Last so verteilt wird, daß sie im wesentlichen von den Schultern des Trägers auf-S genommen wird, während die Brust vollkommen entlastet ist. Die bekannten Anordnungen dieser Art benutzen hierfür Schrauben- oder Blattfedereinlagen im Traggurt, die bezwecken, den Gurt von der Brust des Trägers abzuweisen.

Demgegenüber soll die neue Anordnung außerdem bewirken, daß der Traggurt im Gebrauchszustande ein starres Gebilde darstellt, welches wie ein Hebel zur Unterstützung der Last wirkt. Dadurch ermöglicht es die neue Riemenanordnung auch, daß der Träger aufrecht gehen kann und nicht gezwungen ist, fortgesetzt durch Auswärtswölbung des Rükkens den nutzlosen Versuch zu machen, den Schwerpunkt der Last zu verlegen.

Die Neuerung besteht darin, daß der Traggurt aus einer Anzahl gelenkig miteinander verbundener Glieder besteht, die ein freies Herabhängen des Riemens im unbenutzten Zustande ermöglichen, infolge einer geeigneten Feststellvorrichtung aber nach dem Aufnehmen des Tornisters eine solche Stellung zueinander einnehmen, daß der Tragriemen zu einem starren Gebilde wird und so die oben geschilderte Wirkung ausübt. Die Feststellvorrichtung kann von Hand wieder ausgelöst werden und ist selbst entsprechend der Kör-

pergröße des Trägers, ebenso wie der Gurt als Ganzes, verstellbar eingerichtet.

Zur Veranschaulichung· der Erfindung dient die Zeichnung; in dieser ist Abb. ι eine Ansieht des oberen Teiles des Traggurtes von innen gesehen, Abb. 2 eine entsprechende Seitenansicht, Abb. 3 eine Vorderansicht des ganzen Traggurtes von außen, Abb.4 eine entsprechende Seitenansicht, Abb. 5 eine Ansicht des oberen Teiles des Traggurtes zur Veranschaulichung einer Einstellvorrichtung, Abb. 6 eine Seitenansicht des oberen Teiles, Abb. 7 ein Schnitt durch den Gurt nach Abb. 5, Abb. 8 ein Querschnitt des oberen Teiles der Tragvorrichtung, Abb. 9 eine schaubildliche Ansicht der unteren Einstellvorrichtung in größerem Maßstabe.

Der Tragriemen setzt sich aus einer Anzahl von Gliedern 1 zusammen, die aus Holz, Meao tall oder sonst geeignetem Stoff bestehen können. Diese Glieder sitzen auf einem Band, z. B. einem Stahlband 2, mit dem sie durch '■ Schrauben oder Niete 3 vereinigt sind. Da- ^! durch ist die freie Beweglichkeit des Tragrie- ' as mens gesichert, so daß er im unbenutzten Zu- j stand wie ein gewöhnlicher Riemen frei her- . abhängen kann. !

An der Innenseite der etwas gekrümmten j Glieder 1 verläuft ein zweites Stahlband 4. ' Dieses ist bei 15 an dem obersten Glied be- j festigt, im übrigen aber nicht starr mit den j Gliedern verbunden, sondern wird verschieb- j bar mittels Schlitze 5 in Schrauben oder Niete 6 an ihnen entlanggeführt, wenn der ' Gurt beim Aufnehmen des Tornisters ent- ; sprechend der Körperform des Trägers ge- ^] bogen wird. !

Am freien Ende des Bandes 4 ist eine öffnung 7 vorgesehen, welche in einen Stift 8 ein- ; schnappt, sobald der Gurt in der üblichen Weise am Tornister eingehakt wird.

Um den Traggurt in verschiedener Krümmung feststellen: zu können, bringt man zweckmäßig mehrere öffnungen für den Stift 8 oder mehrere Stifte als Rast an. Damit das Band 4 wieder leicht aus dem Stift 8 gelöst werden kann, ist ein Knopf 12 vorgesehen. Vm den Gurt der Körpergröße des Trägers anpassen zu können, macht man die Länge des Gurtes einstellbar. Zu diesem Zweck wird das obere Ende 9 des Bandes 2 in einer Hülse 10 geführt und mittels einer Druckschraube 11 in der entsprechenden Lage festgehalten.

Der Traggurt ist in bekannter Weise mit einem überzug 13 versehen, der zweckmäßig an den Aufliegestellen mit Polsterung 14 ausgestattet ist.

Am oberen Ende 18 wird der Traggurt in üblicher Weise mit dem Tornister verbunden, während am unteren Ende die Riemen 16 bzw. zur Befestigung am Tornisterhaken bzw. am Koppel dienen.

Die Wirkungsweise ergibt sich aus der Zeichnung in Verbindung mit der vorhergehenden Beschreibung ohne weiteres.

Während im unbenutzten Zustand der Traggurt wie jeder andere auch frei herabhängen kann, stellt er sich beim Einhaken nach dem Aufsetzen des Tornisters selbsttätig fest, indem das frei bewegliche Band 4 sich mittels der öffnung 7 in die Rast 8 einhakt. Dadurch erhält der Traggurt eine versteifte Form, so daß er zwar auf den Schultern des Trägers aufiegt, die Brustteile aber nicht berührt und daher auch nicht belästigen kann. Diese Stellung des Traggurtes ist am besten aus Abb. 2 ersichtlich.

Wenn der Tornister abgenommen wird, so bleibt er zunächst in der gebogenen Lage, kann aber dadurch wieder die ursprüngliche Form erhalten, daß man mittels des Knopfes 12 das Band 4 aus der Rast 8 befreit.

Claims (4)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Traggurt für Tornister u. dgl., bei welchem die Last im wesentlichen von den Schultern des Trägers aufgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Traggurt aus einer Anzahl gelenkig miteinander verbundener Glieder besteht, die beim überhängen des Tornisters bzw. Einhaken des Traggurtes derart festgestellt werden können, daß der Traggurt ein starres Gebilde darstellt.
2. 2. Traggurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glieder (1) auf einem Band (2) festsitzen, während ein zweites Band (4) mittels Schlitz- und Stiftverbindung (5,6) verschiebbar angeordnet ist, aber durch Einschnappen einer Rast (8) in eine Öffnung (γ) festgestellt wird.
3. 3. Traggurt nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch die Anbringung mehrerer Öffnungen (7) für die Rast (8) sowie einer Einstellvorrichtung (10,11), zum Zweck, den Tragriemen entsprechend der Größe des Trägers einstellen bzw. verlängern oder verkürzen zu können.
4. 4. Traggurt nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Anbringung eines Knopfes (12) zur Auslösung des Bandes (4) aus der Rast (8).

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.