DE767817C

DE767817C - Verfahren zur Spaltung von Kohlenwasserstoffoelen

Info

Publication number: DE767817C
Application number: DEI63453D
Authority: DE
Inventors: Gerhard Dr Free; Wilhelm Von Dr Fuener
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1939-01-10
Filing date: 1939-01-10
Publication date: 1953-10-12

Description

Es ist bereits bekannt, flüssige Kohlenwasserstofföle zur Herstellung klopffester Treibstoffe bei hohen Temperaturen über spaltend wirkende Katalysatoren zu leiten. Man hat hierbei auch schon vorgeschlagen, als Katalysatoren natürliche Bleicherden oder künstliche Aluminium- und Magnesiumsilicate zu verwenden. Die Katalysatoren lassen jedoch häufig schon nach kurzer Zeit in ihrer Wirksamkeit nach und müssen daher wiederbelebt werden.

Es wurde nun gefunden, daß' man die Wirksamkeit der genannten Katalysatoren erheblich längere Zeit aufrechterhalten kann, wenn man die Kohlenwasserstofföle in dampfförmigem Zustand zusammen mit bis zu etwa 500 1 Luft je Liter Ausgangsöl oder entsprechenden Mengen freien Sauerstoffes oder anderer, freien Sauerstoff enthaltender Gase als Luft, die auch gasförmige gesättigte und ao bzw. oder ungesättigte Kohlenwasserstoffe enthalten können, bei 300 bis 500⁰ über die Katalysatoren leitet. Die Zugabe des Sauerstoffs oder der Sauerstoff enthaltenden Gase kann auch zeitweise erfolgen. Die Explosionsgrenze darf selbstverständlich nicht überschritten wearden.

Als Ausgangsstoffe kommen z. B. Benzine, Mittelöle oder verdampfbare Schweröle aus Erdölen, Teeren oder Druckhydrierungserzeugnissen von Kohlen, Teeren oder Mineralölen in Betracht.

An Stelle von Luft können ζ. Β. auch freien Sauerstoff enthaltende Stickoxyde angewandt werden.

Als Katalysatoren kommen natürliche Bleicherden, die zweckmäßig mit Säure aktiviert sind, oder künstlich hergestellte, Aluminium oder Magnesium und Kieselsäure enthaltende Katalysatoren, z. B. solche, wie sie in der französischen Patentschrift 841898 beschrieben sind, in Betracht.

Die Reaktionstemperatur liegt im allgemeinen zwischen 400 und 500⁰; vorteilhaft arbeitet man bei ansteigender Temperatur. Man kann die Reaktion bei gewöhnlichem t5 oder erhöhtem Druck, z. B. bei 2 bis 50 at, gegebenenfalls auch darüber, z. B. bei 100 bis 300 at, ausführen. Man kann auch während der Spaltung den Druck ansteigen oder fallenlassen.

Beispiel

Ein paraffinbasisches Gasöl wird in Dampfform zusammen mit Luft bei 460° und einem Durchsatz von 1 1 Öl (flüssig gemessen) und 2001 Luft je 2 1 Katalysatorraum und Stunde über ein durch Versetzen von Kieselsäuresol mit Aluminiumnitratlösung und anschließendes Fällen mit Ammoniak und Erhitzen des Niederschlags hergestelltes Aluminiumsilicat geleitet.

Man erhält ein Erzeugnis mit 25 °/o Benzin von der Oktanzahl 77 (bestimmt nach der Motormethode). Der Katalysator behält seine Wirksamkeit im Vergleich zum Spalten ohne Luftzufuhr mehr als doppelt solange bei.

Claims

Patentanspruch:

Verfahren zur Spaltung von Kohlenwasserstoffölen in Gegenwart natürlicher Bleicherden oder künstlicher Aluminium- und Magnesiumsilicate, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kohlenwasserstofföle in dampfförmigem Zustand zusammen mit bis zu etwa .500 1 Luft je Liter Ausgangsöl oder entsprechenden Mengen freien Sauerstoffes oder anderer, freien Sauerstoff enthaltender Gase als Luft bei 300 bis 500⁰ über den Katalysator leitet.

Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:

Deutsche Patentschrift Xr. 576 711;
französische Patentschrift Nr. 717250;
britische Patentschrift Nr. 208 569;
L'SA.-Patentschriften Nr. 533 561,

ι 861 956, ι 895 081, ι 984 519, ι 967 636,

2 000 964, 2 074 196, 2 137 275;
Chemisches Zentralblatt, 1932, VI, S. 1732,

3818;
Sedlaczek, »Die Krackverfahren unter Anwendung von Druck«, Berlin 1929,

S. 247 und 320.

5469 10.