DE765200C - Verfahren zur Herstellung von alicyclischen Ketonen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von alicyclischen KetonenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C45/00—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
- C07C45/002—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by dehydrogenation
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Description
Es ist aus der amerikanischen Patentschrift 1460 876 bekannt, sekundäre Alkohole durch
Erhitzen auf Temperaturen zwischen 500 und 8oo° in Anwesenheit von Zink ' bzw. Zink-Kupfer-Legierungen
als Katalysatoren in die entsprechenden Ketone umzuwandeln. Als besonders vorteilhaft hat man dabei ein Verhältnis
Von ungefähr gleichen Anteilen von Kupfer und Zink in den Legierungen vorgeschlagen.
Dieses Verfahren hat bei der Herstellung alicyclischer Ketone den Nachteil, daß neben
der erwünschten, zum Keton führenden Wasserstoffabspaltung eine weitere Dehydrierung zum
Phenol stattfindet und ferner durch Wasserabspaltung Olefine gebildet werden. Die Entfernung
der phenolischen Bestandteile aus alicyclischen Ketonen, die vielfach notwendig ist,
bereitet große Schwierigkeiten. Eine Destillation in Anwesenheit von Alkalihydroxyden führt zur
Selbstkondensation der Ketone. Das Auswaschen mit verdünnten Alkalilaugen läßt sich
wegen der hohen Dichte der cyclischen Ketone nur unbefriedigend durchführen. Eine rektifizierende
Destillation führt zwar beim Cyclohexanon zum Erfolg, ist aber mit zusätzlichen
Kosten verbunden; bei Gemischen von Cyclo-
hexanon mit seinen Homologen ist sie wegen der Überschneidung der Siedepunkte mit denen
der Phenole überhaupt nicht möglich.
Es wurde nun gefunden, daß man alicyclische Ketone frei von den störenden phenolischen
Nebenerzeugnissen aus den entsprechenden alicyclischen Alkoholen erhält, wenn man die Dehydrierung
bei Temperaturen unterhalb 500°, vorteilhaft zwischen 380 und 4800, mit Zink
allein oder mit Kupfer-Zink-Legierungen ausführt, die bis zu 20 % Kupfer enthalten. Die
Dehydrierungskatalysatoren nach der Erfindung sollen also aus Kupfer-Zink-Legierungen mit
einem Kupfergehalt bis höchstens 20 %, vorteilhaft nur bis 15 0Z0, oder auch aus reinem Zink
bestehen. Ein geringer Gehalt der Katalysatoren an anderen Elementen, wie sie etwa üblicherweise
im Zink vorkommen, z. B. von Cadmium, ist ohne merklichen Einfluß auf den Umsetzungsverlauf.
Die Erfindung läßt sich nicht nur auf Cyclohexanol und seine Homologen oder Gemische
aus diesen anwenden, sondern auch auf andere alicyclische Alkohole, wie Dekahydronaphthol.
Die Katalysatoren werden zweckmäßig in einer Form angewandt, in der sie einerseits den
dampfförmigen Ausgangsstoffen eine möglichst große Oberfläche darbieten, andererseits dem
Durchgang der Ausgangsstoffe keinen zu hohen Widerstand entgegensetzen. Zweckmäßig verwendet
man Drehspäne, Spiralen oder Netze. Die Dämpfe der alicyclischen Alkohole können
gegebenenfalls auch mit Inertgasen, wie Stickstoff, Wasserstoff oder Wasserdampf, über die
Katalysatoren geleitet werden. Zweckmäßig arbeitet man bei gewöhnlichem Druck, doch
läßt sich das Verfahren auch bei erniedrigtem oder bei erhöhtem Druck ausführen.
Die im einzelnen einzuhaltende günstigste Dehydrierungstemperatur hängt von der Zusammensetzung
des Katalysators ab. Allgemein kann man sagen, daß die günstigste Temperatur innerhalb des Bereiches von etwa 380 und 5000
mit steigendem Kupfergehalt ebenfalls steigt. Während beispielsweise bei reinem Zink die
günstigste Temperatur bei etwa 380 bis 3900 liegt, ist sie bei 5 % Kupfergehalt etwa 4200, bei
10% Kupfergehalt etwa 440° und bei 15%
Kupfergehalt etwa 460 bis 4800. Die Umsetzung läßt sich auch bei anderen Temperaturen
zwischen 380 und 480°, als sie für die einzelnen Katalysatorzusammensetzungen beispielsweise
angegeben wurden, durchführen, ohne daß unerwünschte Nebenerzeugnisse entstehen, doch
sind dann im allgemeinen die Umsätze weniger befriedigend. Auch ist es bei Verwendung von
reinem Zink oder kupferarmen Zinklegierungen zweckmäßig, Temperaturen zu vermeiden, bei
denen die Katalysatoren schmelzen, da dann die den Alkoholdämpfen dargebotene Oberfläche
sehr klein wird. Unterschreitet man den als vorteilhaft angegebenen Temperaturbereich, so
sinkt der Umsatz mit fallender Temperatur, d. h. man erhält Mischungen von cyclischen Ketonen
mit cyclischen Alkoholen, die für viele Zwecke ebenfalls brauchbar sind. Unterhalb etwa 3000
findet keine nennenswerte Dehydrierung mehr statt.
Der besondere Wert der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß man dank der Verwendung
besonderer Katalysatoren die Dehydrierung alicyclischer Alkohole bei tieferer Temperatur
durchführen kann, als man sie bisher für erforderlich hielt, wodurch die Ausbeute an alicyclischen
Ketonen, bezogen auf die umgesetzten alicyclischen Alkohole, verbessert und die Bildung
der besonders störenden phenolischen Nebenerzeugnisse verhindert wird.
Durch Verwendung von Zink oder kupferarmen Zink-Kupfer-Legierungen bei Temperatüren
unterhalb 500° gelingt es, bei der Dehydrierung des Cyclohexanols ein weitgehend von
Phenol freies Cyclohexanol herzustellen. Dehydriert man hingegen Cyclohexanol unter den in
der eingangs erwähnten amerikanischen Patentschrift 1460 876 beschriebenen Bedingungen bei
Temperaturen über 500° in Anwesenheit von Messing oder noch kupferreicheren Zink-Kupfer-Legierungen,
so enthält das Cyclohexanon ein Vielfaches der Phenolmenge, außerdem wird go
auch die Bildung von Cyclohexen stark erhöht. Man hat auch schon vorgeschlagen, Cyclohexanol
in der Dampfphase mit Kupferkatalysatoren zu dehydrieren (x*gl. Beilsteins Handbuch
der Organischen Chemie, 4. Aufl., Bd. 7, gs S. 8). Hierbei arbeitet man bei Temperaturen
zwischen 200 und 3000. Dementsprechend sind auch die Umsätze geringer als beim Arbeiten
mit Zink oder kupferarmen Zink-Kupfer-Legierungen, die bei höherer Temperatur angewandt
werden können. Im Gegensatz dazu gestatten Kupferkatalysatoren kein Arbeiten bei Temperaturen,
die wesentlich über 3000 liegen, da sonst die Bildung von Phenol stark begünstigt
wird.
Es ist auch bekannt, Cyclohexanol durch überleiten über Raneykatalysatoren, die auf
Glaskugeln aufgetragen sind, bei 2500 zu dehydrieren. (Vgl. Comptes rendues, Bd. 203, 1936,
S. 406 und 407.) Die Umsätze sind hierbei entsprechend der verhältnismäßig niedrigen Reaktion
stemperatur nur gering; die Anwendung höherer Temperaturen beim Arbeiten mit diesen
Katalysatoren ist nicht vorgeschlagen worden und auch nicht durchführbar, da dann das im
Katalysator enthaltene, allmählich in das Oxyd übergehende Aluminium die Bildung von Cyclohexen
begünstigte.
Beispiel 1 1M
Durch ein Rohr aus V2 Α-Stahl von 2 m Länge und 36 mm innerem Durchmesser, das mit 1,5 kg
Drehspänen einer Legierung aus 90 % Zink und 10 0/0 Kupfer beschickt ist, leitet man bei 4400
stündlich den Dampf von 1 kg Cyclohexanol. Die entweichenden Dämpfe werden kondensiert.
Das Kondensat besteht zu 90 bis 95 °/0 aus
Cyclohexanon (Kp. 1560), weniger als 1 °/0 Cyclohexen
und unverändertem Cyclohexanol.
Durch ein Rohr aus Glas von 80 cm Länge und 20 mm innerem Durchmesser, das mit 40 g
Drehspänen aus einer Legierung von 95 °/0 Zink und 5 °/0 Kupfer beschickt ist, leitet man
bei etwa 4200 stündlich den Dampf von 15 g Methylcyclohexanol. Durch Kondensation der
das Rohr verlassenden Dämpfe erhält man eine Flüssigkeit, die zu 85 bis 90% aus Methylcyclohexanon
(Kp. 165 bis 1710), weniger als
ι °/0 Methylcyclohexen und unverändertem
Methylcyclohexanol besteht.
Durch ein Rohr aus V 2 Α-Stahl von 2 m Länge und 36 mm innerem Durchmesser, das mit 1,5 kg
Zinkdrehspänen beschickt ist, leitet man bei etwa 3900 stündlich den Dampf von 1 kg eines
aus 40% Cyclohexanol, 40% Methylcyclohexanol und 2o°/0 Dimethylcyclohexanol bestehenden
Gemisches. Durch Kondensation der das Rohr verlassenden Dämpfe erhält man eine zwischen 83 und 1900 siedende Mischung, die
85 bis 90 °/0 Ketone, weniger als 1 °/0 Cycloolefine
und unveränderte alicyclische Alkohole enthält.
Durch ein Glasrohr von 80 cm Länge und
20 mm innerem Durchmesser, das mit 40 g Drehspänen einer Legierung aus 85 °/0 Zink und
15 °/0 Kupfer beschickt ist, leitet man bei 450°
stündlich den Dampf von 15 g Cyclopentanol.
Die entweichenden Dämpfe werden kondensiert. Das Kondensat enthält 90 bis 95 % Cyclopentanon
und 0,2 °/0 Cyclopenten neben unverändertem Ausgangsstoff. Seine Dichte beträgt
d20 = 0,941. Der Katalysator ergibt nach einer
Betriebsdauer von mehreren Monaten noch einen Umsatz von mehr als 90 °/0.
In entsprechender Weise kann man /?-Dekahydronaphthol
in 2-Keto-dekahydronaphthalin überführen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von alicyclischen
Ketonen durch Dehydrieren von alicyclischen Alkoholen bei erhöhter Temperatur in Anwesenheit von Zink bzw. Zink-Kupfer-Legierungen
als Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man dampfförmige alicyclische Alkohole bei Temperaturen
unterhalb 5000 über metallisches Zink oder Zink-Kupfer-Legierungen mit bis zu
2o°/0 Kupfergehalt leitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man unter Verwendung
von Zink bei etwa 380° oder unter Verwendung von Zink-Kupfer-Legierungen mit bis
zu 15 °/0 Kupfergehalt innerhalb des Bereichs
von 380 bis 480°, bei niedrigem Kupfergehalt an der unteren Grenze dieses Bereichs beginnend
und mit steigendem Kupfergehalt innerhalb dieses Bereichs steigend, arbeitet.
Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren
folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:
USA.-Patentschriften Nr. 1460 876,1827 317, ι 964001, ι 984884;
USA.-Patentschriften Nr. 1460 876,1827 317, ι 964001, ι 984884;
Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft Bd. 34, S. 3579 ff.;
Comptes rendues 203 (1936) S. 406/407.
Comptes rendues 203 (1936) S. 406/407.
θ 5216 6.53
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI66147D DE765200C (de) | 1939-12-13 | 1939-12-14 | Verfahren zur Herstellung von alicyclischen Ketonen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2338445X | 1939-12-13 | ||
DEI66147D DE765200C (de) | 1939-12-13 | 1939-12-14 | Verfahren zur Herstellung von alicyclischen Ketonen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE765200C true DE765200C (de) | 1953-06-22 |
Family
ID=25982142
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI66147D Expired DE765200C (de) | 1939-12-13 | 1939-12-14 | Verfahren zur Herstellung von alicyclischen Ketonen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE765200C (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1460876A (en) * | 1919-04-03 | 1923-07-03 | Seth B Hunt | Process for the manufacture of ketones |
US1827317A (en) * | 1928-04-03 | 1931-10-13 | Selden Co | Catalytic dehydrogenation of organic compounds |
US1964001A (en) * | 1930-07-23 | 1934-06-26 | Du Pont | Catalytic process for the preparation of organic compounds |
US1984884A (en) * | 1928-06-06 | 1934-12-18 | Du Pont | Process for producing oxygeanted organic compounds |
-
1939
- 1939-12-14 DE DEI66147D patent/DE765200C/de not_active Expired
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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