DE764481C - Verfahren zum Waschen von lockerem Fasergut - Google Patents

Verfahren zum Waschen von lockerem Fasergut

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DE764481C
DE764481C DEI60231D DEI0060231D DE764481C DE 764481 C DE764481 C DE 764481C DE I60231 D DEI60231 D DE I60231D DE I0060231 D DEI0060231 D DE I0060231D DE 764481 C DE764481 C DE 764481C
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DE
Germany
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fiber material
wool
washing
loose fiber
solution
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Expired
Application number
DEI60231D
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English (en)
Inventor
Hellmuth Dr Schaaf
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06LDRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
    • D06L1/00Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods
    • D06L1/12Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods using aqueous solvents

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

Es ist bekannt, Fasergut, ζ. Β, Rohwolle, Waschflotten, zu reinigen, die härtebesttänid'ige Waschmittel, wie Fettalkoholsulfonate, Fettsäurekondensationsprodukte oder Äthylenoxydandagerungsprodukte enthalten.
Es wurde nun gefunden, daß man lockeres Fasergut nicht nur in wäßrigen Flotten, sondern auch durch Besprühen mit wäßrigen Lösungen von härtebeständiigen Waschmitteln bei erhöhter Temperatur, zweckmäßig bei etwa 40 bis 95°, reinigen kann·.
Als härtebeständige Waschmittel seien beispielsweise genannt: Sulfoniierungsprodukte höhermolekularer Alkohole, Kondensationsprodukte aus Fettsäuren oder ihren Derivaten mit Sch/wefelsäurereste oder Carbonisäuregruppen enthaltenden Oxy- oder Aminoverbindungen, Kondensationsprodukte von Äthylenoxyd mit organischen Verbindungen, die ein reaktionsfähiges Wasserstoff atom enthalten, wie Alkohole, Phenole, substituierte Phenole, Amine, Carbons äuiren, Säuireamide. Die letztgenannten Kondensationsprodukte können gegebenenfalls sulfoniert sein.
Bei diesem Verfahren befindet sich das Fasergut auf einer durchlässigen Transportvorrichtung und wird von oben mit der Lösung des Waschmittels besprüht. Man kann alkalische, neutrale oder schwach saure Waschmittellösungen verwenden und das Be^ sprühen, je nach Fettgehalt des zu reinigen-
den Textilgutes, mehrmals wiederholen. Die Fasern wer den zweckmäßig nach jedem Sprühvorgang durch zwischengeschaltete Quetschwalzen gut abgequetscht. Die zum Besprühen verwendeten Waschmittellösungen können bei entsprechender Aufstärkung durch kontinuierlichen Zulauf von frischer Waschmittellösung so lange wieder angewendet werden, bis sie an Pigmentschutz und öligen Anteilen, z. B. Wollfett, derart angereichert sind, daß eine nochmalige Anwendung nicht mehr angebracht, erscheint. Durch Sedimentieren und Zentrifugieren läßt sich die von Schmatzteilchen gereinigte Lösung bei entsprechender Aufstärkung wieder von neuem verwenden.
Nach Verlassen der letzten Sprühvorrichtung wird das Fasergut, gegebenenfalls nach Abspritzen mit Wasser, in einer Spülvorrichtung mit Wasser von gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur von restlichen Schmutzoder Fetteilchen befreit. Bei starker Verschmutzung ist es vorteilhaft, den Spülbäderu noch Waschmittel zuzusetzen. Das Verfahren ist für die Reinigung von Rohwolle geeignet, aber auch bei anderen verschmutzten Faserstoffen, wie Reißwolle, Reißbaumwolle, Zellwolle, erhält man gute Ergebnisse.
Das beschriebene Verfahren besitzt im Vergleich zu den üblichen Waschverfahren große Vorteile. Da man bei Anwendung mehrerer hintereinandergeschalteter Sprühvorrichtungen das Fasergut auch in verhält- j nismäßig dichtem Zustand über das Transportband führen kann, ist eine wesentlich höhere Produktion zu erzielen als bei den bislang üblichen Waschverfahren. Bei der Reinigung von Rohwolle erhält man gut entfettete, neutral reagierende, saubere und offene Wollen. In der Färberei sind daher große Vorteile hinsichtlich des Egalisierens festzustellen und in der Spinnerei besser laufende Partien sowie höheres Rendement zu erzielen. 4-5 Besonders beim Behandeln mit neutralen oder schwach sauren Waschmittellösungen ist beim Färben selbst eine Reaktionswirkung zwischen Alkaliresten und Farbsäuren, wie [ sonst vielfach festzustellen, nicht zu befürchten. Durch das Trocknen nach dem Waschen kann auch ein Gelbwerden der Wolle nicht eintreten. Durch Zusätze anorganischer Salze, z. B. Phosphate, Pyrophosphate, Metaphosphate, Perborate, Sulfate, Kochsalz, zur Waschmittellösung läßt sich in manchen Fällen noch eine Verbesserung des Entfettungs- und Reinheitsgrades der Wollen erzielen.
Es ist bekannt, loses Fasergut, insbesondere cotonisierte Fasern, einer Naßbehandlung zum Zwecke des Bleichens, Färbens oder Reinigens durch Besprühen auf einer Transportvorrichtung zu unterwerfen. Diese Arbeitsweise bietet beispielsweise Vorteile, wenn man Rohwolle oder anderes durch Fette und öle verschmutztes Fasergut mit organischen Lösungsmitteln reinigen will. Durch Besprühen mit Seifenlösungen ist eine zufriedenstellende Reinigung des Fasergutes nicht ohne weiteres möglich, vielmehr ist noch eine Xachwäsche in waschmittelhaltiger Flotte nötig. Daß es mit heißen Lösungen von härtebeständigen Waschmitteln gelingt, Fasergut durch Besprühen so weit zu reinigen, daß anschließend nur in Wasser gespült zu werden braucht, konnte aus der bekannten Arbeitsweise nicht abgeleitet werden.
Beispiele
i. Cap-Schweißwolle wird auf einem Transportband mit einer 60 bis 95^ heißen Lösung von 3 g/l eines Produktes besprüht, das durch Einwirkung von 30 Mol Äthylenoxyd auf ι Mol Octadecylalköhol erhältlich ist. Dann wird gut abgequetscht und die gleiche Arbeitsweise noch ein- bis zweimal wiederholt. Anschließend wird die Wolle zunächst in Wasser von 500, hierauf in Wasser von 35 bis 40°, zum Schluß mit kaltem Wasser gespült. Man erzielt eine Entfettung zwischen 0,25 bis i,2°/o.
2. Stark fett- und besonders schmutzhaltige Cap-Schweißwolle (Art Basutowolle) wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, mit einer 75: heißen. Lösung von 3 g/l eines Einwirkungsproduktes von 20 Mol Äthylenoxyd auf 1 Mol Octadecylalköhol und etwa 1 bis 2 ecm Essigsäure (300Mg) je Liter besprüht und anschließend nach Beispiel 1 mit Wasser fertig- 10c gespült. Die erzielte Entfettung liegt zwischen 0,5 bis 1,5 °/o.
3. Eine unter gewöhnlichen Verhältnissen sehr schwer waschbare, mit Kalkmilch und Schwefelbrühe gedippte Wolle wird gemäß Beispiel 1 zunächst mit 3 g/l eines Einwirkungsproduktes von 10 Mol Äthylenoxyd auf ι Mol Isooctylphenol bei 8o° besprüht, danach abgequetscht und anschließend mit einer Lösung von 0,25 g/l eines Alkylschwefelsäureesters bei 50" besprüht. Zum Schluß wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, mit Wasser ausgespült.
4. Südamerikanische Wolle (Art Montevideo) wird wie im Beispiel 1 mit einer 8oc heißen Lösung von etwa 2.5 g/l eines Einwirkungsproduktes von Ölsäurechlorid auf Methyltaurin besprüht und anschließend mit einer 65 ° heißen Lösung von 2,7 g/I eines Natriumsalzes besprüht, das man durch Einwirkung von 6 Mol Äthylenoxyd auf 1 Mol Isododecylphenol mit nachfolgender Sulfo-
nierung und Neutralisierung erhält, worauf die übliche Wasserspülung nach Beispiel ι erfolgt.
5. Kammzug wird auf einer dreibadigen Lisseuse vor und hinter der ersten Quetschwalze mit einer 65 ° heißen Lösung von 2 sf/1 eines Produktes besprüht, das man durch Einwirkung von 11 Mol Äthylenoxyd auf 1 Mol Öleäureäthanolamid erhält. Damit das Kammzugband durch die heiße Waschlösung nicht au'seinainderreißen kann, werden, die beiden ersten Quetschwalzen eng aneinandergeführt. Das zweite Bad wind als· warmes Spülbad (40 bis 45'°') und das dritte Bad als kaltes · Spülbad verwendet.
6. Fett- bzw. mineralöl'haltige Reißwolle, Reißbaumwolle oder Zellwolle wird, wie im Beispiel 1 besehrieben, mit einer 70° heißen Losung eines Produktes besprüht, das man durch Einwirkung von 20 Mol, Äthylenoxyd auf ι Mol Isododecylphenol erhält. Anschließend wird das Fasergut auf Waschbottichen mit warmem und kaltem Wasser rein gespült.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Waschen von lockerem Fasergut auf einer durchlässigen Transportvorrichtung durch Besprühen mit einer Waschflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß main als Waschflüssigkeit heiße Losungen härtebeständiger Waschmittel· verwendet und anschließend spült.
    Zur Abgrenzung des Erfin dungsgegenstands 3 vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften inBetratiht gezogen worden:
    Österreichische Patentschriften Nr. 34 42S, •1126 819;
    Fritzsch, »Die Kammgarnspinnerei«, 1933, s. 2.
    © 5658 12.
DEI60231D 1938-01-13 1938-01-13 Verfahren zum Waschen von lockerem Fasergut Expired DE764481C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI60231D DE764481C (de) 1938-01-13 1938-01-13 Verfahren zum Waschen von lockerem Fasergut

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Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI60231D DE764481C (de) 1938-01-13 1938-01-13 Verfahren zum Waschen von lockerem Fasergut
GB227438A GB510158A (en) 1938-01-24 1938-01-24 Improvements in cleansing fibrous materials

Publications (1)

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DE764481C true DE764481C (de) 1954-01-04

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ID=25982046

Family Applications (1)

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DEI60231D Expired DE764481C (de) 1938-01-13 1938-01-13 Verfahren zum Waschen von lockerem Fasergut

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DE (1) DE764481C (de)

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT34428B (de) * 1906-05-09 1908-09-10 Heinrich Treichler Verfahren zum Reinigen von Wäsche in ausgebreitetem Zustande.
AT126819B (de) * 1928-07-23 1932-02-10 Bruno Possaner Von D Ehrenthal Verfahren und Vorrichtung zum Bleichen, Färben oder sonstigem Behandeln von Fasergut.

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT34428B (de) * 1906-05-09 1908-09-10 Heinrich Treichler Verfahren zum Reinigen von Wäsche in ausgebreitetem Zustande.
AT126819B (de) * 1928-07-23 1932-02-10 Bruno Possaner Von D Ehrenthal Verfahren und Vorrichtung zum Bleichen, Färben oder sonstigem Behandeln von Fasergut.

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