DE686676C - Walkverfahren - Google Patents

Walkverfahren

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DE686676C
DE686676C DE1930686676D DE686676DA DE686676C DE 686676 C DE686676 C DE 686676C DE 1930686676 D DE1930686676 D DE 1930686676D DE 686676D A DE686676D A DE 686676DA DE 686676 C DE686676 C DE 686676C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M13/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M13/52Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment combined with mechanical treatment
    • D06M13/522Fulling

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

Das Walken von Textilfasern geschieht bisher unter Verwendung· von alkalischen Stoffen, wie Seifen- oder NatriumcarbOnatlösungien, oder unter Verwendung von Säuren, wie Schwefel- oder Essigsäure, als Walkmittel. Es ist bereits versucht worden, diese Walkmittel durch andere geeignete Stoffe zu ersetzen, jedoch ohne großen Erfolg. Ferner sind Verfahren bekanntgeworden, bei denen zur üblichen Walkflüssigkeit Zusatzmittel, beispielsweise natürliche oder künstliche Gerbstoffe, gegeben werden.
Es wurde nun gefunden, daß der WaIkprozeß besonders vorteilhaft unter Verwendung weder stark sauer noch stark alkalischer Verbindungen durchgeführt werden kann, und zwar mit Hilfe von sulfonierten Ölen und Fetten von hoher Netzwirkung, die mit einwertigen Alkoholen verestert worden sind.
Sulfonierte Produkte sind als oberflächenwirksame Textilhilfsmittel bekannt; sie werden zu dem Zwecke . angewandt, um bestimmte Textilveredlungsmittel wirksamer zu machen. In diesem Sinne sind sie gelegentlieh auch als Hilfsmittel für Walkbäder vorgeschlagen worden. Jedoch erfolgt ihre Anwendung /usammen mit einem Walkmittel, zumeist in saurer oder alkalischer Lösung. Erfindungsgemäß verwendet man nun zum Walken sulfonierte Öle und Fette, die auf übliche Weise sulfoniert und einer Veresterung oder Umsteuerung mit einwertigen Alkoholen unterworfen worden sind. Derartige Verbindungen sind.beispielsweise in den französischen Patentschriften 676331 und 677527 beschrieben worden.
Mit Hilfe dieser Produkte gelingt es, die Fasern des Textilgutes schnell und sehr gleichmäßig zu walken und den Walkprozeß außerordentlich zu beschleunigen. Im neutralen Bade und ohne alle anderen Zusätze mit lediglich 2 bis log des Ölpräparates je Liter gewöhnlichen Brunnenwassers bzw. 0,2 bis 10/0, auf das Warengewicht bezogen, als Walkmittel walkt man ungefähr 20 bis 40 o/oschneller.
Bei dem neuen Verfahren geht das feine Wollhaar, das dem Filz bzw. dem Tuch den Seidengriff gibt, nicht verloren, wie dies bei den bekannten Verfahren vielfach der Fall ist.
Ein so gewalkter Filz bzw. ein so gewalktes Tuch zeichnet sich durch Weichheit, Griffigkeit und Festigkeit sowie durch guten Glanz aus. Infolge der Schnelligkeit und Stärke der Walkkraft wird verhindert, daß die Filze oder Tuche an den schwächsten Stellen zerreißen; die schwachen Stellen ziehen sich vielmehr zusammen und werden gleichförmig.
Bei Ausführung des neuen Verfahrens verwendet man die verestert en Sulfonierungsprodukte der gekennzeichneten Art unmittelbar als Walkmittel, und zwar ohne jegliche weiteren Zusätze. Diese Produkte reagieren in beliebig verdünnter, wässeriger Lösung stets 6g neutral, im Gegensatz zu allen seifenhaltigen Produkten, die in wässeriger Lösung infolge von Hydrolyse alkalisch, reagieren.
Es ist natürlich auch möglich, eine erfindungsgemäß begonnene Walke später im sauren oder alkalischen Bade zu Ende zu führen, falls dies für nachfolgende Färfe behandlungen o. dgl. vorteilhaft ist. ' *
Bei Durchführung des Walkverfahrens' nach vorliegender Erfindung unter ausschließlicher Benutzung der in Betracht gezogenen Produkte, die praktisch neutral sind, werden ίο auch die verschiedenen Waschungen überflüssig, die die sauer oder alkalisch gewalkten Filze oder Tuche vor der Färberei oder Appretur vielfach durchmachen müssen. Außerdem ist es nicht erforderlich, daß das in den verschiedenen Arbeitsgängen verwendete Wasser enthärtet wird, wie es bei Verwendung von alkalischen Walkbädern oder Seifenbädern sonst der Fall ist, da im vorliegenden Falle die Gegenwart von KaIksalzen auf den Walkprozeß ohne Einfluß ist und auch keine Glanzverminderung eintritt. Ferner ist bei dem vorliegenden Verfahren eine Abnutzung der Apparatur durch Korrosion, die vornehmlich bei Verwendung von sauren Bädern eintritt, ausgeschlossen. Auch üben die genannten Produkte keine gesundheitsschädigenden Wirkungen auf die Arbeiter aus, wie dies %. B. bei Schwefelsäurebädern der Fall ist, so daß die Handarbeit viel besser durchgeführt werden kann, ohne daß Vergiftungen, Verbrennungen oder Verätzungen zu befürchten sind.
Gegenüber dem ebenfalls als Walkmittel vorgeschlagenen Türkischrotöl zeigt das neue Produkt den Vorteil, daß die Walke wesentlich schneller durchgeführt werden kann bei gleichzeitig bedeutend geringerem Verbrauch an Chemikalien und besserer technischer Qualität der Fertigware. Die gleichen Vorteile besitzt das neue Produkt gegenüber den als Zusatzmitteln bei dem Walken von Textilstoffen bekannten Fettspaltern. Diese bestehen aus einer sulfonierten Mischung aus Fettsäuren und aromatischen Kohlenwasserstoffen. Es handelt sich also hierbei wie bei den Türkischrotölen um Stoffe, die mit den erfindungsgemäßen Mitteln nicht übereinstimmen. Dasselbe gilt von anderen Fettspaltern^ die Sulfonsäuren aus Mineralöl darstellen.
Eine erhöhte Netzwirkung der Behandlungsflotte beeinflußt wahrscheinlich die Walkwirkung günstig, ist aber nicht allein ausschlaggebend. So wurde festgestellt, daß man beim Arbeiten nach der vorliegenden Erfindung z. B. eine Einwalke von 300/0 erhält, während die Einwalke unter sonst gleichen Bedingungen bei Verwendung eines Natriumsalzes einer propylierten Naphthalinsulfonsäure .(eines ausgesprochen hochwirksamen Netzmittels) nur 12 bis 15% beträgt. Die erzielte Wirkung ist: dabei fast vollkommen von der Konzentration des Salzes unabhängig und nur wenig höher als" bei Verwendung •von reinem Wasser. Derartige Produkte be-■sitzen eben selbst keine Walkwirkung, sondern sie vermögen nur eine saure oder alkalische Walke zu begünstigen.
Beispiele
I. Walken von gereinigter Wolle und von Haaren
A. Walken von Filzen
1. Man benutzt als Walkflüssigkeit eine wässerige Lösung, die 0,1 bis 2 0/0 eines Umesterungsproduktes von sulfoniertem Rizinusöl mit Äthylalkohol enthält, und führt den ganzen Walkprozeß mit dieser wässerigen Lösung durch, deren Konzentration für die verschiedenen Walkmaschinen, je nach der gewünschten Wirkung, geändert werden kann.
2. Man verfährt nach Beispiel 1, tränkt jedoch im letzten Walkgang die halbfertigen Filze, Stumpen usw. mit Schwefelsäure oder Essigsäure nach. Diese Ausführungsform des Verfahrens kann zweckmäßig sein, wenn man sauer färben will.
3. Man verfährt nach Beispiel 1, jedoch gibt man im letzten Walkgang Seife, Natriumcarbonat oder Öl- und Fettemulsionen zu, falls dies, für den nachfolgenden Arbeitsgang, z.B. für das Färben, das Wasserdichtmachen oder das Appretieren, wünschenswert ist.
B. Walken von Tuchen
4. Man tränkt die Ware zuerst mit .einer Lösung, die 0,2 bis 50/0 eines Usmesterungsproduktes von sulfoniertem Olivenöl mit Äthylalkohol enthält, oder man gibt eine der- artige Lösung auf das trockene oder feuchte Tuch in die Walkmaschine und führt den ganzen Walkprozeß dann ohne weitere Zusätze, also praktisch neutral, durch.
5. Man kann ebenso bei gereinigten Tuchen auf der Strang- oder Breitwaschmaschine eine gute Walkwirkung bei Verwendung einer wässerigen Lösung, die 0,2 bis 5 0/0 Walkmittel (entsprechend Beispiel 4) enthält, erzielen. Nötigenfalls können auch Lösungsmittel, z. B. Alkohol, bei diesem Arbeitsgang zugegen sein.
II. Walken von ungereinigter
Wolle
C. Walken von Tuchen
6. Man tränkt Tuche zuerst mit einer Lösung, die 0,1 bis 2 0/0 Walkmittel nach Beispiel 1 enthält, oder man gibt eine derartige Lösung auf das trockene Tuch in die Walkmaschine und führt den ganzen Walk-
prozeß dann ohne weitere Zusätze, also praktisch neutral, durch.
7. Man tränkt die Ware mit einer wässerigen Lösung von 0,1 Ms 2 0/0 Walkmittel nach Beispiel 1 und walkt an. Später fügt man die auf die vorhandenen Fettstoffe (Wollfett, Schmälzmittel usw.) berechnete Menge Alkali, z. B. Natriumcarbonat, hinzu und kann so zu Ende walken.
8. Man arbeitet nach Beispiel 7, jedoch mit Alkaliüberschuß, falls dies für die nachfolgende Behandlung oder sonst wünschenswert ist.
9. Man arbeitet, wie in den Beispielen 7 und 8 beschrieben, wäscht aus und walkt nachher mit Schwefelsäure oder Essigsäure zu Ende.

Claims (2)

  1. Patentansprüche:
    ι. Walkverfahren unter Verwendung von "SuIf onierungsprodukten in wässeriger Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß man als Walkmittel sulfonierte Öle verwendet, die durch Sulfonieren von Ölen und Fetten und Veresterung oder Umesterung mit einwertigen Alkoholen hergestellt worden sind.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das Walken anfangs in praktisch neutraler Lösung unter Verwendung der Sulfonierungsprodukte nach Anspruch 1 ausführt und dann in saurer oder alkalischer Lösung weiterwalkt.
DE1930686676D 1930-08-17 1930-08-17 Walkverfahren Expired DE686676C (de)

Applications Claiming Priority (1)

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Publications (1)

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DE686676C true DE686676C (de) 1940-01-13

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FR (1) FR720991A (de)
GB (1) GB381659A (de)
NL (1) NL29348C (de)

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GB381659A (en) 1932-10-13
FR720991A (fr) 1932-02-26
NL29348C (de)

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