DE762535C - Verfahren zur Herstellung von hoehermolekularen Carbonsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hoehermolekularen Carbonsaeuren

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DE762535C
DE762535C DED84924D DED0084924D DE762535C DE 762535 C DE762535 C DE 762535C DE D84924 D DED84924 D DE D84924D DE D0084924 D DED0084924 D DE D0084924D DE 762535 C DE762535 C DE 762535C
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Winfrid Dr Hentrich
Alfred Dr Kirstahler
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Deutsche Hydrierwerke AG
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von höhermolekularen Carbonsäuren Es wurde gefunden, daß man in technisch vorteilhafter Weise wertvolle, höh ermolekulare Fettsäuren: erhalten. kann, wenn, man unter Anwendung an sich bekannter Methoden Abfallfettsäuren oder Abfallfettsäuregemische mit q. bis 12 Kohlenstoffatomen im Molekül der Ketonisierung unterwirft, die erhaltenen Ketone zu den entsprechenden sekundären Alkoholen reduziert, die sekundären Alkohole durch Wasserabspaltung, gleichzeitig mit der Reduktion oder nachträglich, in Olefine überführt und diese durch Einwirkung von Kohlenoxyd und WasIserätoff in primäre Alkohole oder Aldehyde verwandelt, welche in Fett- bzw. Wachssäuren übergeführt werden.
  • Als Abfallfettsäuren. werden, bei diesem Verfahren verzweigt- oder unverzweigtkettige aliphatische Carbonsäuren von q. bis 12 Kohlenstoffatomen; vorzugsweise von q. bis. 9 Kohlen@stoffatomeni, verwendet, wie sie bei industriellen Prozessen oder bei der Verarbeitung natürlicher Fettstoffe anfallen. Derartige Carbonsäuren fallen beispielsweise bei der Paraffinoxydation an. 1;#-rner sind sie enthalten in den. sauren Nebenprodukten der Fischer-Tropsch-Synthese, in den niedriger siedenden Anteilen natürlicher Fettsäuregemische, wie beispielsweise Kokosölfettsäure, Palmkernfettsäure usw., sie entstehen ferner auch b°i der Delivdrierung der hochsiedenden Alkoholfraktion aus der Methanolsynthese.
  • Die Fettsäuren werden zunächst in bekannter Weise der Ketonisierung zweckmäßig auf katalytischem Wege unterworfen, bei welcher man sie in Dampfform bei höheren Temperaturen, vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 35o und45o°, über Katalysatoren leitet. Es werden dafür in erster Linie Mangan-, Calcium- oder Magnesiumkontal.:te verwendet in Form von Oxyden oder Carbo.naten, die auch auf Trägerstoffe, wie Bimsstein, Kaolin usw., aufgebracht sein können. Es entstehen bei diesem Prozeß die Ketone aus je 2Mol Fettsäure unter Kohlendioxyd- und Wasserabspaltung, die durch Kühlung kondensiert werden und gegebenenfalls durch alkalische Wäsche von geringen Säureanteilen befreit werden.
  • Die Ketone werden nunmehr in an sieh bekannter Weise der Hydrierung unterworfen, welche im allgemeinen bei Temperaturen zwischen ieo und -25o=', vorzugsweise bei i;o bis i8oJ, und bei Drücken über 2oat, vorzugs-,veise bei d.o at, durchgeführt wird unter Verwendung von nickelhaltigen Katalysatoren. Dabei erfolgt die Umwandlung der Ketone in sekundär.. Alkohole (Dialkylcarbinole). Hieran schließt sich nunmehr die Umwandlung der sekundären Alkohole in Olefine durch Wasserabspaltung, welche in bekannter Weise durchgeführt wird. Man erreicht die Wasserabspaltung durch Erhitzen auf -2oo bis 28o° mit wasserfreier Phosphorsäure oder dadurch, daß man die Alkohole bei erhöhten Temperaturen (doo=), gegebenenfalls unter Anwendung von Vakuum, über wasserentziehende Kontaktstoffe. wie z. B. auf Aktivkohle niedergeschlagene Phosphorsäure, Aluminiumoxyd u. dgl., leitet. Die erhaltenen Olefine werden in üblicher Weise isoliert.
  • Geht man z. B. von der Caprylsäure aus, so gelangt man zu einem Olefin, dessen Struktur vermutlich dem Pentadecen-7, 8 entspricht. In gleicher Weise erhält man Olefingemische, wenn man von entsprechenden Carbonsäuregemisehen ausgeht.
  • Diese Ol.efine werden nunmehr nach an sich bekannter Methode der Einwirkung von Kohlenoxyd und Wasserstcaff z. B. in Form des Kohleno-xy d- und Wasserstoffgemisches unterworfen, das unter der Bezeichnung Synthesegas zur Herstellung von syntlletischem Benzin bekanntgeworden ist. Diese Einwirkung kann in kontinuierlichem oder diskontinuierlichem Verfahren in flüssiger öder in gasförmiger Phase erfolgen. Man arbeitet dabei zweckmäßig unter Druck; vorteilhaft ist die Anwendung von höheren Drucken. Die Reaktionstemperaturen liegen etwa zwischen ioo und 200", vorzugsweise bei i5o bis i8o=. Das Verhältnis. in dem die Gase angewendet «-erden, ist in weiten Grenzen variierbar; man kann Kohlenoxyd zu Wasserstoff sowohl im Verhältnis i : 3 als auch im Verhältnis 3 : i und in allen dazwischenliegenden Verhältnissen anwenden. Bei der Einwirkung des Gasgemisches findet eine Anlagerung von Kohlenoxyd und Wasserstoff an die Doppelbindung der Olefine zunächst unter Bildung einer Aldehy dgruppe statt, die je nach der Wahl des Katalysators und der sonstigen Reaktionsbedingungen, insbesondere durch Anwendung höherer Temperaturen zwischen i5o und i8o", zweckmäßig im gleichen Arbeitsgang durch überschüssigen Wasserstoff zur Alkoholgruppe reduziert wird. Man kann die Reduktion jedoch auch in Form einer Nachhydrierung durchführen unter Bedingungen, die bei der Reduktion von Fettsäuren und Fettsäureestern zu Fettalkoholen üblich sind.
  • Für die Kohlenoxyd-"#%-asserstoff -Anlagerung eignen sich als Katalysatoren die bekannten Hydrierungskatalysatoren, insbesondere die Metalle der B. Gruppe des Periodischen Systems, wie Kobalt. Eisen. Nickel, ferner Kupfer, Mangan u. dgl., die zweckmäßigerweise im Gemisch mit bekannten Aktivatoren, wie Thoriumoiyd, lIagnesiumosyd usw., sowie auch zusammen mit Trägersubstanzen zur Anwendung kommen können. Die Kohleno-xyd-Wasserstoff-Anlag erutl#; an die Olefine gellt sehr glatt vonstatten. und matt erhält in guter Ausbeute primäre Alkohole, die nunmehr nach b°kannten Oivdations- bzw. D2ll ydrierungsmethoden in Fett-oder Wachssäuren üb:rgeführt werden. -Man kann die Oxvdatien z. B. mit Chromsaure oder Permanganat bewirken. Ferner kann man auf die Alkohole bei Temperaturen von Zoo bis 350'' in Gegenwart von Kupferkatalysatoren oder anderen Katalvsatoren, die sich zur Dehydrierung von Alkoholen zu Aldehyden eignen. Wasserdampf zur Einwirkung bringen, wobei man die entsprechenden Fettsäuren in guter Ausbeute erhält.
  • Ein weiterer Weg zur Herstellung der höhermolekularen Fett- oder Wachssäuren aus den erhaltenen Alkoholen ist die Alkali-bzw. Erdalkalischmelze. Die Alkohole werden dabei der Schmelze mit hochkonzentrierten Ätz- oder Erdalkalien unterworfen, wobei unter Wasserstoffentwicklung die Bildung der Salze der entsprechenden Carbonsäuren erfolgt. Man kann auch Gemische verschiedener Alkalien oder Erdalkalien, z. B. Gemische von Ätznatron und Ätzkali oder auch Natronkalk, verwenden. Man arbeitet dabei bei Temperaturen oberhalb 20ö°; zweckmäßig in einem Temperaturbereich von 250 bis 300°. Nach Beendigung der Wasserstoffentwicklung ünd nach erfolgter Oxydation werden die gewonnenen carbomsauren Salze in üblicher Weise: aufgearbeitet oder vornehmlich im Fall der Alkalisalze auch als solche verwendet.
  • An Stelle der Alkohole kann man auch die entsprechenden Aldehyde der Oxydation zu Carbonsäuren unterwerfen. Wie oben erwähnt, entstehen diese Aldehyde als, Vorstufe bei der Kohlenoxyd-Wasserstoff-Anlagerung an' die Doppelbindungen der Olefine.
  • Die erhaltenen hähermolekularen seifenbildenden Fettsäuren oder Dettsäuregemische mit einer Kohlenstoffatomzahl von 8 und mehr, vorzugsweise vom, 8 bis 16 Kohlen:stofF-atomen, können: unmittelbar den; bekannten technischen Verwendungszwecken für Fettsäuren zugeführt werden.
  • Bei den einzelnen Stufen des Verfahrens bedient man sich, wie bereits erwähnt, an sich bekannter Methoden. Insbesondere war es: schon bekannt, Kohlenoxyd und Wasserstoff an Olefine unter Bildung von Aldehyden bzw. Alkoholen anzulagern. Die Besonderheit der Erfindung liegt demgegenüber in der Herstellung hochwertiger seifenbildender Carbonsäuren aus minderwertigen Abfallfettsäuren. Beispiel i Caprylsäure wird bei einer Temperatur von 370 bis 4ool über einen Man:ganoxydkontakt geleitet, worauf das gebildete Diheptylketon bei 17o bis 18o° unter einem Wasserstoffdruck von 4o atü unter Verwendung eines Nickelkatalysators zu dem Diheptylcarbdno@l reduziert wird.
  • 9-8 Gewichtsteile des durch Erhitzen von Diheptylcarbinal (OHZ = 243), welches, durch Ketonisierung von 2 Mod Caprylsäure und Reduktion des erhaltenen Ketons erhalten wurde, mit wasserfreier Pho,spho@rsäure auf 180 bis 220,°1 gewonnenen Olefin:s vom Kp9 = 125 bis 127° (Jz =114) wurden im Rührautoklav mit 8 Gewichtsteilen eines auf Kieselgur aufgebrachten Kobalt-Thorium-Magnesium-Katalysators (23 % Co; 4% Th; 2% Mg) versetzt, und je 4o atü Kohlenoxyd und Wasserstoff kalt aufgepreßt. Die Anlagerung des Gasgemisches erfolgte im Verlauf von 3 Stunden bei 16o bis 17o°. Das in einer Ausbeute von 1o4 Gewichtsteilern erhaltene Reaktionsgemisch (JZ = o,8; VZ = 6,8; COZ = o; OHZ = 18o) wurde zur Beseitigung der Verseifungszah.l mit 5 % Kupferchromitkatalysator 11/2 Stunden bei 25o bis 255° und einem Kaltdruck von i 5o atü Wasserstoff nachhydriert. Die Fraktionierung des Reaktionsproduktes (OHZ = ig,i) ergab neben 61/o eines im wesentlichen aus Kohlenwasserstoff bestehenden. Vorlaufs 79% eines Gemisches primärer Hexadecanole mit verzweigter Kohlenstoffkette vom Kps = 164 bis 169' (OHZ = 226) und 15 0/0 höhersiedenden Rückstand (OHZ = 85).
  • 6o Gewichtsteile des erhaltenen Gemisches primärer Hexadecanole werden zusammen mit 12 Gewichtsteilen Ätznatronpulver und i Gewichtsteil Wasser in einem Rührautoklav auf 32o bis 35ö' erhitzt. Es bildet sich während der Reaktion, deren Dauer etwa i bis 11/2 Stunden in. Anspruch nimmt, Wasserstoff, der bei einem Druck von io atü fortlaufend. abgelassen wird. Nach Beendigung der Umsetzung wird die Reaktionsmasse in Wasser gelöst, worauf die gebildete Fettsäure durch Zusatz von Schwefelsäure in Freiheit gesetzt wird. Beispiele Ein Olefingemisch mit 13 bis 17 Kohlenstoffatomen, welches aus einem Gemisch von aliphatischen Abfallcarbonsäurem mit 7 bis 9 Kohlenstoffatomen im Molekül durch Ketonisierung und Reduktion zu den entsprechenden sekundären Alkoholen C13 H2, O bis C17 H36 O mit mittelständiger Hydroxylgruppe und anschließender Wasserabspaltung (mittels Phosphorsäure bei 18o bis 22o°) gewonnen wurde, wird in analoger Weise wie im Beispiel i mit Kohlenoxyd und Wasserstoff umgesetzt.
  • Aus 162 Gewichtsteilen Olefingemisch C13 C17.(JZ=i26) wurden 185 Gewichtsteile eines Alkoholgemisches mit den Kennzahlen JZ = o; VZ = o; COZ = o; OHZ = 224 erhalten.. Die fraktionierte Destillation ergab 85'/0- eines: Gemisches primärer Alkohole mit 14 bis. 18 Kohlenstoffatomen vom Kp2 = 12o bis 187°' (O-HZ = 24.2) neben 13% höhersiedenden Anteilen (OHZ = 1o7).
  • 3o Gewichtsteile des erhaltenen, Gemisches primärer Alkohole (OHZ = 24.2) werden im Gemisch mit 12o Gewichtsteilen Wasser im Laufe i Stunde durch ein auf 28o° beheiztes Rohr geleitet, welches mit 3oo Gewichtsteilen eines stückigen, durch Reduktion von Kupfercarbonat gewonnenen Katalysators. beschickt ist. Das entstehende Reaktionsprodukt wird kondensiert. Man erhält die gebildeten Fettsäuren in Gestalt einer auf dem Wasser schwimmenden Ölschicht, die abgetrennt und getrocknet wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren, zur Herstellung höhermolekularer Carbonsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man unter Anwendung an sich bekannter Methoden niedermolekulare Abfallfettsäuren bz«,-. Abfallfettsäuregemische mit 4. bis 12 Kohlenstoffatomen im Molekül der Ketonisiorung unterwirft, die erhaltenen Ketone zu den entsprechenden sekundären Alkoholen reduziert, die sekundären Alkohole durch Wasserabspaltung in Olefine überführt, diese durch Einwirkung von Kohlenoxyd und Wasserstoff in Gegenwart von Katalysatoren bei Temperaturen zwischen Zoo und 2000 in primäre Alkohole oder Aldehvde verwandelt und diese in Fett- bz«-. Z@'achssäuren überführt. ZurAbgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften N r. 503 009, 565 476, 674 443; französische Patentschrift 1 r. 860289.
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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1005504B (de) * 1953-04-01 1957-04-04 Ruhrchemie Ag Verfahren zur Herstellung von zur Gewinnung temperaturbestaendiger wasserfreier Wachspasten geeigneten Gemischen aus Paraffinen und Wachssaeuren

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