DE761312C

DE761312C - Einrichtung zur Bestimmung der Kurzschlussstromstaerke in Verbraucherstromkreisen

Info

Publication number: DE761312C
Application number: DEL105847D
Authority: DE
Inventors: Hermann Dipl-Ing Remy
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1941-11-07
Filing date: 1941-11-07
Publication date: 1954-03-15

Description

Um in Verbraucherstromkreisen, insbesondere in Niederspannungsanlagen, die bei Kurzschluß an einer bestimmten Stelle auftretende Stromstärke vorauszubestimmen, kann man die beim Zuschalten von Ohmschen \N'iderstand auftretende prozentuale Spannungsänderung mittels eines Spannungsmessers mit stark unterdrücktem Nullpunkt und die durch diesen Widerstand fließende Stromstärke mit einem Strommesser messen. Die zu erwartende Kurzschlußstromstärke bestimmt sich aus der Gleichung 100 J JK = .
#U% Hierin bedeuten JK die Kurzschlußstromstärke, J die Stromstärke im \N'iderstand, I C° O den prozentualen Spannungsabfall unter Annahme einer unendlich ergiebigen Stromquelle.
Nach der Erfindung wird eine solche kombinierte Meß- und Berechnungsmethode dadurch erheblich vereinfacht, daß ein in an sich be-I;annter Weise aus dem Spannungsmesser und dem Strommesser zusammengefaßtes Wreuzzeigerinstrament unmittelbar die bei Kurzschluß zu erwartende Iiurzschlußstromstärke anzeigt.
Wird der Strom über einen Stromwandler gemessen, so muß die Instrumentenanzeige natürlich mit dem Ubersetzungsl~erhältnis des Wandlers in der üblichen Weise multipliziert werden.
Die Instrumente werden in normaler Weise geeicht und die rechnerisch ermittelten Kurven gleicher Kurzschlußstromstärke auf der Anzeigeskala aufgezeichnet. ÄVenn der Spannungsmesser so eingestellt wird, daß er den prozentualen Unterschied zwischen der Leerlaufspannung der Stromquelle und der Spannung am \Niderstand anzeigt, wobei als Widerstand auch ein normaler Verbraucherstromkreis dienen kann, so mißt das Gerät die Kurzschlußstromstärke für jede Art von Anlagen, da die Messung auch den Eigenwiderstand der Stromquelle umfaßt.
Die so gemessene Kurzschlußstromstärke ist im allgemeinen höher als die tatsächlich auftretende, da bei Kurzschluß durch Lichtbogenbildung und zusätzlich auftretende ÄViderstände der Strom in der Regel gedämpft wird. Für die Bemessung der Schaltanlagen und anderen Schalt- und Schutzeinrichtungen ergibt sich hieraus von selbst ein envünschter Sicherheitszuschlag.
Fig. I zeigt ein Schaltbild einer solchen Meßanordnung, Fig. 2 die Skala mit den Zeigern eines Kreuzzeigerinstrumentes nach der Erfindung.
Es bedeuten L% die Leerlaufspannung der Stromquelle, Z die Leitungswiderstände bis zur Kurzschlußstelle, l-D die Spannung über dem an den Klemmen V liegenden Verbraucher nach dessen Zuschaltung durch den Schalter B, A einen für die Messung nicht erforderlichen Strommesser, II einen Stromwandler, K das Kreuzzeigerinstrument nach der Erfindung.
Zur Messung wird der Schalter B geschlossen; dann stellt sich der um den Punkt D1 drehbare Zeiger des Strommessersystems auf der Ampereskala des Meßgerätes auf die durch den Verbraucher fließende Stromstärke J ein, während der um den Punkt D2 drehbare Zeiger des Spannungsmessersystems auf der #U%-Skala, welche die Werte von o bis Io°io Spannungssenkung gegenüber der Bezugsspannung, also der lilemmenspannung der Stromquelle umfaßt, den ÄVeft U°jO anzeigt. #U% ist der durch den Strom J erzeugte prozentuale Spannungsabfall in den Zuleitungswiderständen Z einschließlich des Eigenwiderstandes der Stromquelle. Die Kreuzungsstelle S beider Zeiger gibt dann durch die nach der obigen Formel errechnete Kurve, auf der sie liegt, die Kurzschlußstromstärke in Ampere an, die mit dem Übersetzungsverhältnis des Stromwandlers zu multiplizieren ist. Wird z. B ein Stromwandler 200/5 A benutzt und zeigt nach Fig. 2 der Strommesser auf 4 A, der Spannungsmesser auf 4 °,'0, so daß sich die Zeiger bei 100 A kreuzen, so ergibt sich eine Kurzschlußstromstärke von 40 100 = 4000 N.

Claims

PATENTANSPRUCH: Einrichtung zur Vorbestimmung der Kurzschlußstromstärke in Verbraucherstromkreisen, insbesondere in Niederspannungsanlagen, durch Messen der beim Zuschalten von Widerstand an der Meßstelle auftretenden prozentualen Spannungsänderung mittels eines Spannungsmessers mit stark unterdrücktem Nullpunkt, sowie der durch den Widerstand fließenden Stromstärke mittels eines Strommessers, gekennzeichnet durch ein in an sich bekannter Weise aus Spannungs- und Strommesser zusammengefaßtes, die Kurzschlußstromstärke unmittelbar, gegebenenfalls bei Verwendung eines Stromwandlers nach Multiplikation mit dem Übersetzungsverhältnis des Wandlers anzeigendes Kreuzzeigerinstrument.

Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: Französische Patentschrift Nr. 409 021.