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Röntgenanlage für Bewegungsbestrahlungen In der Röntgentherapie werden
zur Erzielung größerer Tiefenwirkungen Bewegungsbestrahlungen durchgeführt. Hierbei
finden zwischen dem zu bestrahlenden Patienten und der Röntgenstrahlenquelle derartige
relative Bewegungen statt, daß der Krankheitsberd während der - Bestrahlung dauernd,
alle übrigen bestrahlten Stellen dagegen nur vorübergehend von Röntgenstrahlen getroffen
werden. Um das durchstrahlte gesunde Gewebe möglichst zu schonen und trotzdem an
den Krankheitsherd eine hohe Strahlendosis heranzubringen, werden zweckmäßigerweise
die Strahlenbündel bei solchen nestrahlungen räumlich sehr klein, deren Intensität
aber verhältnismäßig groß gewählt.
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Die Einstellung eines derartigen Strahlenbündels auf den Krankheitsherd
macht besondere Schwierigkeiten.
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Es ist bekannt, die Einstellung des Röntgenstrahlenbündels bei Bewegungsbestrahlungen
mit Hilfe einer Visiervorrichtung vorzunehmen, die an einem schwenkbaren Arm einer
Zentriervorrichtung angebracht ist.
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Dabei wird der Patient samt seiner Tragvorrichtung so lange in horizontalen
Richtungen verschoben, bis der Krankheitsherd in eine vertikale Drehachse gelangt.
Die auf den Krankheitsherd eingestellte Visiervorrichtung dient bei dieser Einrichtung
auch zur
Festlegung der Richtung des Zentralstrahles des Röntgenstrahlenbündels.
Dei tiefer liegendem Krankheitsherd sowie bei einem Krankheitsherd von kleinem Ausmaß
ist aber eine exakte Einstellung des Therapiestrahlenbündels mit dieser bekannten
Einrichtung kaum möglich. Es ist auch beliannt. bei solchen Bewegungsbestrahlungen,
bei denen die Röntgenröhre ruht und der Patient gedreht wird, für die Einstellung
des Therapiestrahlenbündels einen hinter dem durchstrahlten Patienten angeordneten
Leuchtschirm zu verwenden, der vor oder während der Bestrahlung bei abgedunkeltem
Bestrahlungsraum beobachtet werden kann. Da jedoch bei diesem Verfahren die Durchleuchtungen
mit dem gleichen Breenfleck und unter den gleichen Bestrahlungsbedingungen (Spannung.
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Strom, Blende, Filtert durchgeführt werden. ist hierbei die Einstellullg
der Strahlenbündel auf kleinere und tiefliegende Krankheitsherde ebenfalls nicht
gut möglich. Die mit dem Therapiebrennfleck erhaltenen Durchleuchtniigshilder sind
zu unscharf. um kleinere Krankheitsherde mit Sicherheit auf dem Leuchtschirm zu
erkennen.
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Durch die vorliegende Erfindung werden die Einstellung und Kontrolle
des Therapiestrahlenbündels bei Bewegungsbestrahlungen wesentlich erleichtert und
auch für tiefliegende und kleinere Krankheitsherde auf einfache ÄVeise ermöglicht.
Die Erfindung betrifft eine Röntgenanlage für Bewegungsbestrahlungen, bei denen
zwischen dem zu bestrahlenden Patienten und der Röntgenstrahlenquelle derartige
relative Bewegungen stattinden, daß der zu bestrahlende Krankheitsherd während der
Bestrahlung dauernd. alle übrigen bestrahlten Stellen dagegen nur vorübergehend
von Röntgenstrahlen getroffen werden, mit Einstellung und Kontrolle des Therapiestrahlenbündels
mit Hilfe eines Leuchtschirmes und ist dadurch gekennzeichnet, daß sie für die Erzeugung
eines zweiten, mit dem Therapiestrahlenbündel koaxialen Strahlenbündels mit scharfem
Brennfleck ausgebildet ist. so daß sie jederzeit und unmittelbar von Therapiebetrieb
auf Durchleuchtungsbetrieb und umgekehrt umgeschaltet werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig. 1 in der Seitenansicht
und in Fig. 2 in der Draufsicht schematisch wiedergegeben.
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Fig. 3 zeigt die Vorderansicht des bei der neuen Röntgenanlage verwendeten
Stuhles.
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Für die Bewegungsbestrahlung des auf dem Stuhl I sitzenden Patienten
2 dient die in der Schutzhaube 3 eingebaute ltöntgenröhre 4. Die Röntgenröhre 4
ist in vorteilhafter Weise sowohl für die bei Bewegungsbestrahlungen angewendeten
großen Dauerleistungen mit sehr großem Brennfleck als auch zur Erzeugung eines für
die Einstellung und Kontrolle des Therapiestrahlenbündels mit Hilfe des Leuchtschirmes
5 erforderlichen koaxialen Strahlenbündels mit scharfem Brennfleck geeignet gemacht
und mit zwei Glübkathoden ausgerüstet.
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Der Leuchtschirm 5. der verhältnismäßig klein sein kann. ist in dem
Ausführungsbeispiel an einem teleskopartig ausziehbaren Tragarm 6 befestigt, der
von dem Ansatzrohr 7 der Schutzhaube 3 ausgeht. Aus mechanischen Gründen ist es
vorteilhaft. bei dem Leuchtschirm 5 die übliche Strahlenschutzschicht fortzulassen
und den ganzen Strahlenschutz in eine zwischen dem lieuchtschirm und dem Besdiauer
des Leuchtschirmes angeordnete. gegebenenfalls fahrbare. Röntgenstrahlen al allsorbierende
Schutzwand 8 mit einem in vertikaler Richtung verlaufenden schmalen Bleiglasfenster
9 zu verlegen. Der Leuditschirm 5 und der Tragarm 6 liönnen auf diese Weise besonders
leicht gebaut sein. Da die im al>-gedunkelten Bestrahlungsraum stattfindenden
Bestrahlungen für solche Fälle, bei denen während der Bestrahlung eine Kontrolldurchlcuchtung
möglich ist. unter ständiger Leuchtschirmkontrolle vorgenommen werden. ist es nötig,
den Strahlenschutz der Schutzwand 8 und besonders des Bleiglasfensters 9 für die
direkte Therapiestrahlung zu bemessen. Ferner ist es zweckmäßig. das Bestrahlungsfeld
und das verwendete Strahlenfilter 10 beim Umschalten der Röhrenspannunu und des
Röhrenstromes von Bestrahlungs- auf Durchleuchtungsbetrieb zwangsläufig zu verändern.
Die Änderung des Bestrahlungsfeldes kann dadurch erzielt werden, daß die verwendete
Strahlenblende 11 in Richtung des Röntgenstrahlenbündels verschoben wird. Es ist
aber auch möglich, die strahlenblende 11 so, wie im ausführungsbeispiel gezeigt
ist, nach Art einer Doppelsehlitzbiende zu bauen. wobei das eine Plattenpaar leicht
austauschbar ausgebildet und mit einer für die betreffende Bestrahlung geeigneten
Blendenöffnung versehen ist. Das andere Plattenpaar läßt sich bei der Einstellung
der Blende für die Bestrahlung nur so weit schließen. daß die für das Therapiestrahlenbündel
bestimmte Öffnung frei bleibt. Damit ein langgestreckter Krankheitsherd 12, der
nicht in der Drehachse 13 des Patienten liegt, bei der Drehbewegung des Patienten
immer von dem scharf ausgeblendeuten Röntgenstrahlenbündel getroffen werden kann.
ist die Strahlenblende 1 1 drehbar ausgebildet. Sie kami beispielsweise mit Hilfe
eines Bowdenzuges um die Achse des Röntgenstrahlenhündels 14 durch Fernbetätigung
gedreht werden. Für die lotrechte Einstellung und besonders für das Nachstellen
des Röntgenstrahlenbündels auf den Krankheitsherd ist es zweckmäßig, die Höhenverstellung
der
Röntgenröhre mittels Fernsteuerung vorzunehmen.
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Für die Drehbewegung des zu bestrahlenden Patienten wird ein auf
einer Drehscheibe I5 in zwei zueinander senkrecht verlaufenden Richtungen beweglicher
Stuhl 1 verwendet.
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Die Drehbewegung der Drehscheibe 15 wird beim Umschalten der neuen
Röntgenanlage von Bestrahlung auf Durchleuchtung oder umgekehrt selbsttätig stillgelegt
bzw. wieder eingeleitet. Der Stuhl 1 weist einen höhenverstellbaren sattelartigen
Sitz 16 und eine für sich höhenverstellhare, aus Röntgenstrahlen durchlässigem Material
bestehende Rückenlehne l7 sowie eine Patientenfußplatte I8 auf.
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An der Rückenlehne 17 sind einstellbare Achselstützen 19 für den Patienten
und Schlitze 20, die zur Befestigung der für die Festlegung des Patienten verwendeten
Bänder (auf den Figuren nicht dargestellt) dienen, angebracht. Der sattelartige
Sitz I6 und die Rückenlehne I7 können gegebenenfalls für die Bewegungsbestrahlung
liegender Patienten durch eine Lagerungsplatte ersetzt werden. Besonders vorteilhaft
ist es noch, sämtliche für die Umschaltung der Röntgenanlage von Bestrahlungs- auf
Durchleuchtungsbetrieb sowie für die Einstellung und Kontrolle des Therapiestrahlenbündels
erforderlichen Schalt- und Regelorgane 21 an der Schutzwand 8 in der Nähe des Bleiglasfenster
g anzuordnen.
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Die Gegenstände der über den Rahmen des in den Ansprüchen niedergelegten
Erfindungsgedankens hinausgehenden Beschreibungsteile gehören nicht zum Gegenstand
der Erfindung.