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Rotationsgummidruckmaschine zum Auftragen Von Teilungen und Zeichnungen
auf Werkstücke Es ist bekannt, Holztafeln oder andere starre Werkstoffe, die nicht
in einer drehenden Bewegung um einen Zylinder gezogen werden können, auf einer Gummidruckmaschine
zu bedrucken. Um durch einmaligen Druckvorgang einen satten, gedeckten Druck zu
erzielen, trägt hier der Plattenzylinder eine auf zwei Drittel des Zylinderumfanges
ausgebildete Farbverreibungsfläche, einen unter diesem liegenden übertragungszylinder
und einen unter diesem auf ebener Fläche hin und her geführten Drucktisch, der nach
jedem Hinundhergang in Ruhestellung verharrt. Der Drucktisch ist hohl und an der
Oberfläche von Löchern durchdrungen, die durch eine besondere luftabsaugende Vorrichtung
das auf dem Drucktisch liegende Werkstück während des Druckvorganges pneumatisch
festhalten, nach beendetem Druck aber das Werkstück freigeben, während der Drucktisch,
indem er zu seiner ersten Lage zurückkehrt, unter der Holztafel entlang gleitet.
Diese fällt alsdann auf eine geneigte Ebene und kommt von dort auf den Aufnahmetisch.
Der
Druck erfolgt also unter starker Farbabgabe, und das Werkstück muß nach erfolgtem
Druckgang wieder neu angelegt werden.
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Es dürfte als bekannt vorauszusetzen sein, daß zur Erzielung einer
ätzfähigen Schicht auf Werkstücken ein mehrmaliges Überdrucken erforderlich ist,
das allerdings so geschehen muß, daß der Druck vollständig rein und klar dasteht,
d. h. daß die Intervalle, die von der Säure angegriffen werden sollen, in jeder
Beziehung und trotz mehrmaligem Lbereinanderdruck ein geschnitten scharfes Bild
geben. Es darf der Druck nicht mit Farbe überladen sein, damit beim Einpudern mit
Harzstaub und nachfolgendem Anschmelzen nicht ein Zuschmelzen oder Zusammenlaufen
der Intervalle erfolgt. Ein gutes Ergebnis läßt sich auch nur erreichen, wenn die
zu ätzenden Werkstücke in der Maschine vorbildlich angelegt werden. Es hat schon
Schwierigkeiten beim Anlegen von Vielfarbendrucken auf den üblichen Maschinen gegeben;
sie stehen aber in keinem Vergleich bei der Genauigkeit, mit der die Anlage der
Werkstoffe erfolgen muß, die oftmals nur offene Linien von hundertstel Millimeter
Stärke zeigen. Wird eine Druckplatte abgelegt, so muß diese mit Benzin wieder gewaschen
und gereinigt werden: handelt es sich um eloxierten Werkstoff, so muß der gesamte
Eloxalprozeß wiederholt werden; ist es ausgeglühtes, weiches Aluminium, wie es in
papierdünner Beschaffenheit für besondere Skalen verwendet wird, so wird es leicht
beim Ablegen zerknittert und für die fernere Benutzung unbrauchbar. Werden die Druckplatten
nicht peinlichst gereinigt, so setzt sich beim Einstäuben nach dem nachmaligen Druck
Harzstaub in. die Intervalle, und der Druck ist wieder vergeblich. Wird mit zu dicker
oder zu viel Farbe gedruckt, so sickert, nur im Mikroskop sichtbar, wie beim artesischen
Brunnen, der schwerere Firniß aus der Farbe und breitet sich über die Intervalle
aus. Da der Firniß die Eigenschaft besitzt, an der Luft sehr rasch zu oxydieren,
so bildet sich eine feste Ätzschicht, die selbst der Flußsäure sehr energischen
Widerstand bietet und zu neuem Fehlresultat führt.
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Diese Erfahrungen waren die Veranlassung, eine Maschine zu konstruieren,
die diesem Verschleiß an Werkstoff, Zeit und dem Ausschuß steuern soll.
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Da es sich beim Gegenstand der Erfindung um eine Kombinationsmaschine
handelt, d. h. um eine Maschine, die nicht nur plane bzw. kantige, sondern auch
walzenförmige Werkstoffe bedrucken soll, so ist die Maschine im Interesse einer
deutlichen Darstellung ihrer Wirkungsweise für den jeweiligen Zweck gezeichnet,
d. h. Fig. i (Vorderansicht) und Fig. 5 (Seitenansicht) zeigen die 'Maschine fertig
zum Druck für plane und kantige Werkstoffe, dagegen zeigen Fig.3 (Vorderansicht)
und Fig. -. (Seitenansicht) die zum Bedrucken von zylindrischen oder walzenförmigen
Werkstücken bereite Maschine und Fig. 2 eine Einzelheit.
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Der Gegenstand der Erfindung hat einen Zylinder i, der die Druckplatte
trägt. Es ist nur eine kleine Farbverreibefläche, die auch auf dem Zylinder i montiert
ist, erforderlich, da ein Farbwerk 5, das durch die Kurve 22 an- und abschwingt
und das durch ein dünnes Farbmesser aus Federbandstahl die Farbe von Messerrückendicke
bis zur breiten Fläche je nach Bedarf auf die Farbverreibfläche abgibt. Hier wird
durch die Schnecke i9 dann die gleichmäßige Farbverreibung durch die Auftragswalzen
7 vollendet. Die Druckplatte des Zylinders i überträgt das eingefärbte Bild auf
den Halbzylinder 2, der das Gummidrucktuch trägt. Der Plattenzylinder i und der
Gummihalbzylinder 2 werden mittels der Kurbel 1;I durch die beiden Zahnräder 12
bewegt. Der Halbzylinder :2 kann durch zwei Hebel 23 auf und ab gesenkt werden,
um ein Einwalzen der Druckplatte ohne Wiedergabe auf den Gummizylinder zu ermöglichen.
Selbstverständlich können auch die Walzen 7 durch die Kurve 2:M (Fig. 5) gehoben
«-erden. Unterhalb des Halbzylinders 2 läuft ein Wagen 3 auf einer schiefen Ebene,
der eine nach allen Seiten verstellbare Fundamentplatte trägt. Diese ist mit einer
sich selbsttätig hebenden und senkenden Anlegemarke sowie mit einer Greifereinrichtung9
versehen. Der Wagen wird durch vier Rollen geführt, von denen die zwei Rollen i
i (Fig. 2:) walzenförmig auf den Schienen, die eine schiefe Ebene darstellen, die
anderen beiden Rollen io eine linsenförmige Gestalt haben und in Rillen laufen.
Angetrieben wird der Wagen 3 durch das auf der Welle des Halbzvlinders 2 befestigte
Zahnradsegment 18, das in die Zahnstange 13 eingreift. Um ein genaues Arbeiten zu
ermöglichen, erfolgt die Bewegung des Wagens nur von der rechten Seite mittels des
Zahnradsegments 18, das in die Zahnstange 13 eingreift, die wieder genau über den
linsenförmigen Rollen io liegt.
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Beim Druckvorgang wird durch Drehen der Kurbel 14 das Druckbild auf
den Gummihalbzylinder 2 übertragen; dieser treibt unter Abwicklung des Druckbildes
auf den auf dem Wagen 3 liegenden Werkstoff durch das Zahnradsegment 18 über die
Zahnstange 13 den Wagen 3 die schiefe Ebene hinauf bis zur Feder 15 und preßt diese
zusammen. In diesem Augenblick löst sich das Zahnradsegment 18 von der Zahnstange
13, so daß der Wagen 3 frei wird. Die Anschlagfeder 15 drückt nun
den
Wagen 3 die Ebene hinunter, wo er schließlich durch eine Bremsvorrichtung 16 abgebremst
wird und sanft gegen einen federnden Anschlag 17 läuft. Um ein vorzeitiges
Eingreifen des Zahnradsegments 18 beim Zurücklaufen des Wagens 3 zu verhüten, wird
die Zylinderbewegung durch einen elastischen Puffer 2o aufgehalten. Soll ein zweiter
Aufdruck gemacht werden, so wird durch Daumendruck der Puffer 2o zurückgedrückt,
das Zahnradsegment 18 dreht sich gegen die Anschlagrolle 25 und greift wieder genau
in die Zahnstange 13 ein. Soll die Druckplatte mehrmals eingewalzt werden, so wird
der Anschlagpuffer 17 durch eine Linksdrehung herumgeschlagen, der Wagen 3 aus dem
Druckvorgang herausgezogen, der Puffer 2o zurückgedrückt und mittels des Hebels
21 in seiner rückwärtigen Lage zurückgehalten. Die Druckplatte kann dann beliebig
oft das Farbbild an den Gummizylinder abgeben. Ist die gewünschte Einwalzung erfolgt,
wird der Wagen 3 wieder etwas vorgeschoben, der Puffer 17 nach rechts herumgeschlagen,
und der Wagen steht wieder genau an seinem Ausgangspunkt, fertig zum Druckgang.
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Die Fig. 3 und q. zeigen die Anordnung, mit der auf der Maschine Teilungen
auf zylindrischen Werkstücken genau herzustellen sind. In Fig. q. ist der Wagen
3 aus dem Druckvorgang herausgezogen, wie bereits oben näher beschrieben worden
ist. Die Anordnung besteht aus zwei Trägern q., die auf zwei Böcken 26 aufgesetzt
sind und auf einem schwalbenschwanzartigen Lineal 27 seitwärts beweglich
und durch Flügelschrauben in dem gewünschten Abstand festgehalten werden können.
Das zylindrische Werkstück wird in die Lager 29 eingelegt und mit Federdruck und
Flügelschrauben festgehalten. Der dem Gummihalbzylinder 2 zugewandte Arm 32 der
Träger q. kann, durch zwei Führungsschienen gestützt, mittels Flügelschrauben 28,
und zwar jeder Arm für sich, an den Gummdhalbzylinder 2 zwecks Erreichung des erforderlichen
Preßdrucks herangeführt werden. An dem zylindrischen Werkstück sind Hülsen befestigt,
die dem Durchmesser des Werkstücks entsprechen und Zahnkränze 35 tragen. Diese greifen
beim Druck in ebensolche halbrund gebogene Zahnstangen 36 ein, die auf dem Gummihalbzylinder
2 an den gewünschten Stellen befestigt werden. Anlegemarken, ähnlich den Paßzeichen
auf lithographischen Platten, sichern ein mehrmaliges, genaues Bedrucken des zylindrischen
Werkstücks.