DE757831C

DE757831C - Verfahren zur Synchronisierung von Einroehrenstromkippgeraeten

Info

Publication number: DE757831C
Application number: DEF88921D
Authority: DE
Inventors: David Malcolm Johnstone
Original assignee: Fernseh GmbH
Current assignee: Robert Bosch Fernsehanlagen GmbH
Priority date: 1937-01-20
Filing date: 1937-02-25
Publication date: 1958-04-24

Description

Verfahren zur Synchronisierung von Einröhrenstromkippgeräten Die Erfindung bezieht sich auf Einröhrenkippgeräte zur Erzeugung sägezahnförmiger Ablenkströme für die elektromagnetische Ablenkung des Strahles in Kathodenstrahlröhren und betrifft eine zweckmäßige Synchronisierung dieser Kippgeräte.

Es sind zahlreiche Einröhren-Kippschaltungen zur Erzeugung sägezahnförmiger Ströme bekanntgeworden. Bei diesen Schaltungen werden zur Auslösung des Kippvorganges Gleichlaufimpulse dem Steuergitter der Kippröhre zugeführt. Werden diese Gleichlaufimpulse direkt dem Steuergitter aufgedrückt, dann rufen die während der Rücklaufzeit üblicherweise am Steuergitter auftretenden hohen Spannungspitzen störende Rückwirkungen auf die übrigen mit der Synchronisierleitung verbundenen Geräte hervor. Werden die Gleichlaufimpulse über Kopplungsglieder, z. B. über Induktivitäten oder Kapazitäten, zugeführt, welche in die Steuergitterzuleitung eingeschaltet sind, dann ist die Kopplung zwischen Impulsgeber und Kippgerät nicht mehr frequenzunabhängig sowie nicht mehr phasenstarr. Es wurde

daher vorgeschlagen, die Gleichlaufimpulse

einer besonderen Steuerelektrode der Kipp-

röhre zuzuführen, welche zwischen Kathode

und den miteinander gekoppelten Elektroden

liegt. Hierbei ergaben sich jedoch wesentliche

Schwierigkeiten. Ist die Synchronisierelektrode

positiv vorgespannt, z. B. als eine Art Raum-

ladegitter geschaltet, dann ist die Steuerung

des Kippgerätes nicht mehr leistungslos. Ist

jedoch diese Synchronisierelektrode negativ

vorgespannt, dann läßt sich zwar eine leistungs-

lose Steuerung erzielen, doch wird der innere

Widerstand der Röhre durch zusätzliche An-

ordnung dieses Gitters wesentlich erhöht und

dadurch der Wirkungsgrad der Kippschaltung

sehr verschlechtert. Zur Vermeidung von Rück-

wirkungen zwischen der Synchronisierelek-

trode und dem Steuergitter wird es im allge-

meinen notwendig sein, noch zusätzlich eine

bis zwei abschirmende Elektroden dazwischen

anzuordnen. Dadurch ergibt sich ein kompli-

zierter Aufbau der Röhre und somit ein uner-

wünschter zusätzlicher Aufwand. tJberdies

wird durch Anordnung von zusätzlichen Elek-

troden zwischen Kathode und Steuergitter der

Röhre die Steuerwirkung des Steuergitters

beeinträchtigt und somit die Steilheit der

Röhre verringert.

Die Erfindung bezweckt, durch eine neue

Art der Zuführung der Gleichlaufimpulse die

Eigenschaften der Einröhren-Kippschaltungen

ohne zusätzlichen Aufwand wesentlich zu ver-

bessern.

Erfindungsgemäß werden bei Einröhren-

stromkippgeräten, welche eine Mehrgitterröhre

enthalten, bei der das Steuergitter zum Zweck

der Erzeugung von Kippschwingungen mit

einer weiteren auf positivem Potential befind-

lichen Elektrode rückgekoppelt ist, die zur

Synchronisierung des Kippvorganges zuge-

führten Gleichlaufimpulse einer außerhalb die-

ser positiven Elektrode angeordneten weiteren

Elektrode zugeführt.

Bei dieser Art der Zuführung der Gleich-

laufimpulse ergeben sich wesentliche Vorteile

hinsichtlich der Dynamik des Kippvorganges.

Wird nämlich die von den Gleichlaufimpulsen

gesteuerte Elektrode zwischen der Kathode

und der auf das Steuergitter rückgekoppelten

positiven Elektrode angeordnet, dann ist der

innere Widerstand der Röhre zwischen Ka-

thode und dieser positiven rückgekoppelten

Elektrode in hohem Maße abhängig von dem

Potential, welches jeweils die von den Gleich-

laufimpulsen gesteuerte Elektrode aufweist.

Dieses Potential ändert sich sprunghaft bei

Eintreffen des Gleichlaufimpulses und folgt

seinem Kurvenverlauf. Dies bedeutet aber,

daß der Ablauf des Kippvorganges von der

Kurvenform des Gleichlaufsignals weitgehend

abhängt. Ändert sich nämlich nach dem Ein-

treffen der den Kippvorgang auslösenden

Flanke des Gleichlaufsignals - aber vor Be-

endigung des Kippvorganges - das Potential

der Synchronisierelektrode, dann ändert sich

bei den bekannten Anordnungen der innere

Widerstand der für den Ablauf des Kippvor-

ganges maßgebenden Elektrodenstrecke. Die

Dynamik des Kippvorganges wird somit bei

der bekannten Anordnung von der Forte und

Dauer der Gleichlaufimpulse wesentlich beein-

flußt. Durch die erfindungsgemäße Anordnung

der Svnchronisierelel:trode außerhalb der für

den Kippvorgang maßgebenden Entladungs-

strecke fallen diese Schwierigkeiten fort, und

die Dvnamik des Kippvorganges ist, nachdem

der Kippvorgang durch die Vorderflanke des

Gleichlaufsignals ausgelöst worden ist, prak-

tisch vollkommen unabhängig von der Dauer

und der Form der Gleichlaufsignale.

Überdies hat sich gezeigt, daß bei einer

Kippschaltung mit Synchronisiergitter in der

Rückkopplungsstrecke, wenn die Röhre wäh-

rend des Hinlaufes offen ist, durch kleine, dem

Synchronisierimpuls überlagerte Störimpulse

der Hinlauf störend beeinflußt wird (Änderung

des Innenwiderstandes der Röhre, während

diese Schwierigkeiten bei der erfindungsge-

mäßen Anordnung nicht auftreten.

Nachstehend wird die Erfindung an FIand

der ein Ausführungsbeispiel darstellenden Fi-

gur erläutert:

Die Figur zeigt ein Prinzipschaltbild einer

Einröhren - Kippschaltung, wobei alle nicht

zum Verständnis der Wirkungsweise unmittel-

bar notwendigen Schaltelemente fortgelassen

sind. Das Steuergitter der Kippröhre i ist über

eine Induktivität.I und einen Widerstand (i mit

dem positiven Pol einer Spannungsduelle gal-

vanisch verbunden. Ein Kondensator 3 ist

einerseits an das dem Steuergitter abgewendete

Ende der Induktivität d. angeschlossen und an-

dererseits über einen Widerstand 2 an den Ka-

thodenkreis der Kippröhre angeschlossen. Das

Schirmgitter ist über eine mit der vorstehend

genannten Induktivität4 gekoppelte Indukti-

vität 5 an ein positives Potential gelegt, und

die ilnode ist über Induktivität 7 an den posi-

tiven Pol der Anodenspannungsquelle ange-

schlossen. An die Anode sind die Ablenkspulen

(nicht gezeichnet) über einen Koppelkondensa

tor 8 angeschlossen.

Die Höhe der zugeführten Betriebsspatintni--

gen sowie die Zeitkonstante des Steuet;gitter-

kreises sind in bekannter Weise derart bemes-

sen, daß infolge der Kopplung zwischen Steuer-

gitterkreis und Schirmgitterkreis im Anoden-

kreis ein Strom von zeitlich sägezahnförmigem

Verlauf auftreten wird (selbstschwingende

Kippschaltung). Die zu Synchronisierzwecken

dem Kippgerät zugeführten Gleichlaufinipulse

werden dem Bremsgitter der Röhre aufge-

drückt. Durch diese Impulse wird das Potential des Bremsgitters positiv und infolgedessen die Elektronenstromverteilung im Innern der Röhre entsprechend beeinflußt. Der Strom, welcher zu der von der Kathode aus gesehen unmittelbar vorhergehenden positiven Elektrode (Schirmgitter) fließt, wird verringert, und infolge der Kopplung des zugehörigen Kreises mit dem Steuergitterkreis wird der Kippvorgang ausgelöst.

Durch die vorstehend beschriebene Art der Steuerung wird ohne zusätzlichen Aufwand eine phasenstarre, praktisch leistungslose Synchronisierung ermöglicht, ohne daß der innere Widerstand der Röhre erhöht oder die Steilheit verringert wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Synchronisierung von Einröhrenstromkippgeräten, welche eine Mehrgitterröhre enthalten, bei der das Steuergitter zum Zwecke der Erzeugung von Kippschwingungen mit einer weiteren, auf positivem Potential befindlichen Elektrode rückgekoppelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichlaufimpulse einer außerhalb dieser positiven Elektrode angeordneten weiteren Elektrode zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichlaufimpulse der (von der Kathode aus gezählt) dritten Gitterelektrode einer Mehrgitterröhre zugeführt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichlaufimpulse dem Bremsgitter einer Fünfpolröhre zugeführt werden. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Britische Patentschriften Nr. 425 035, 435 816, 454 6o6, 457 040 ; USA.-Patentschrift: Nr. 2 oo6 o99.