DE762989C - Einroehrenkippgeraet fuer die magnetische Ablenkung von Elektronenstrahlen - Google Patents
Einroehrenkippgeraet fuer die magnetische Ablenkung von ElektronenstrahlenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Kippgeräte zur Erzeugung von Sägezahnströmen für die
elektromagnetische Ablenkung von Elektronenstrahlen bei Fernsehgeräten u. dgl.
Solche Sägezahnströme wurden bisher z. B. in der Weise hergestellt, daß in einem Kippgenerator
durch Kondensatorladung und -entladung eine sägezahnförmige Spannung erzeugt wurde, mit der eine Verstärkerstufe gesteuert
wird, in deren Anodenkreis die Ablenkspulen liegen.
Zur Herstellung von Sägezahnspannungen ist ferner ein Einröhrenkippgerät bekanntgeworden,
bei dem die Steuergitterzuleitung und Schirmgitterzuleitung der Kippröhre über einen Transformator miteinander gekoppelt
sind und bei dem der Kippkondensator zwischen Anode und Kathode der Röhre geschaltet
ist. Durch die Kopplung der beiden Gitter entstehen beim Erreichen eines bestimmten
Spannungswertes Schwingungen, die eine rasche Entladung des Kippkondensators über
die Röhre bewirken. Die Gleichlaufimpulse werden einem an das Steuergitter angeschlossenen
i?C-GIied aufgedrückt. Bei diesen bekannten Schaltungen ist das 7?C-Glied derart
geschaltet, daß das Steuergitter über den Widerstand galvanisch mit der Kathode verbunden
ist. Dieser Widerstand ist im allgemeinen derart in bezug auf die Größe des Gitterkondensators
bemessen, daß die in diesem Kondensator aufgespeicherte negative Ladung während einer Kipperiode über diesen Widerstand
so weit abfließt, daß ein am Ende dieser Kippperiode
dem Steuergitter aufgedrückter positiver Gleichlaufimpuls verhältnismäßig geringer
Amplitude einen Schwingungseinsatz und damit den Kippvorgang einleitet. Diese bekannten
Schaltungen besitzen daher den Xachteil, daß die Frequenz der erzeugten Kippschwingungen
weitgehend durch den sogenannten Störpegel, d.h. durch die induktiv oder
kapazitiv von benachbarten Stromkreisen auf die Kippschaltung übertragenen Störungen beeinflußt
wird. Es wird daher durch Störsignale, welche kurz vor dem Gleichlaufimpuls auftreten,
schon ein Kippvorgang ausgelöst und damit eine Fehl synchron is at ion der Kippschaltung
bewirkt.
Die Erfindung bezweckt, eine Schaltung zur magnetischen Ablenkung des Kathodenstrahls
zu schaffen, bei der nur eine Röhre benötigt wird und die insbesondere für tiefe Frequenzen
geeignet ist. Hierbei soll durch besondere Ausbildung der Schaltung die L'nabhängigkeit
des Kippvorganges gegenüber Störsignalen wesentlich verbessert und somit die Gefahr
von Fehlsynchronisation weitgehend vermieden werden. Erfindungsgemäß wird bei Einröhrenkippgeräten
für die magnetische Ablenkung von Elektronenstrahlen, insbesondere für niedrige Frequenzen, eine Mehrgitterröhre
verwendet, in deren Anodenkreis eine Induktivität liegt und deren Steuergitter über den
Aufladewiderstand eines zwischen Gitter und Kathode liegenden Kondensators an positive
Spannung angeschlossen und außerdem in an sich bekannter Weise mit einem weiteren an
positiver Spannung liegenden Gitter wechselstrommäßig gekoppelt ist.
Bei der erfindungsgemäßen Schaltung ist der Endwert, dem das Gitterpotential während
des Sägezahnanstieges, also während des allmählichen Abfiießens der am Gitter und den
damit parallel liegenden Kapazitäten vorhandenen negativen Ladung zustrebt, wesentlich
verschieden von dem Wert des Gitterpotentials, bei dem der Kippvorgang einsetzt.
Der grundsätzliche Unterschied zwischen den bekannten Anordnungen und der erfindungsgemäßen
Schaltanordnung läßt sich auf Grund folgender Überlegungen erkennen. Würde man so wie bisher das Steuergitter
galvanisch mit einem auf Kathodenpotential liegenden Punkt verbinden, dann würde während
der Hinlaufzeit die Entladekurve des Kippkondensators derart verlaufen, dal;! am
! Ende der Hinlaufzeit asymptotisch der Eiidzustand (vollständige Entladung des Kondensators)
im wesentlichen erreicht wäre. Die Emladekurve verliefe am Ende des Hinlaufe?.
J also in dem Zeitpunkt, in weichem das Gleichlaufzeichen eintreffen soll, sehr flach. Die
Kippschaltung wäre daher schon längere Zeit vor dem eigentlichen Synchronisierzeichen
»kippbereit«, so daß ein vor dem Gleichlaufzeichen eintreffender Störimpuls bereits den
Kippvorgang auslösen und damit eine Fehlsynchronisierung bewirken würde. Infolgedessen
ist eine derartige Anordnung ziemlich störanfällig. Der Winkel, den die Tangente an die
Entladekurve am Ende des Hinlaufes mit der Abszisse einschließt, ist ein Maß für die Störanfälligkeit
(Fehlsynchronisation infolge Störimpulsen 1 der Kippschaltung. Es ist leicht einzusehen,
daß die Störanfälligkeit um so geringer wird, je steiler die Entladekurve am Ende
des Hinlaufes verläuft. Man ist im allgemeinen bestrebt, nur den geradlinigen Teil der
Ladekurve eines Kondensators für das Zustandekommen der sägezahnförmigen Schwingungen
auszunützen. Ein Maß für die Geradlinig- go keit des jeweils benützten Teils der Ladekurve
ist das Verhältnis zwischen Steilheit zu Beginn der Ladekurve und zwischen Steilheit am
Ende der Ladekurve. Diese »Steilheitsdifferenz·:- muß innerhalb der durch die jeweils
vorgeschriebenen Linearitätsbedingungen gezogenen Grenze bleiben. Es lassen sich nun aus
dem Verlauf der Ladekurve eines Kondensators mehrere Teilstücke herausschneiden, bei
denen die höchste zulässige »Steilheitsdifferenz«
noch nicht erreicht wird, wobei diese einzelnen Stücke auf verschiedenen Teilen der
Ladekurve liegen können. Die einzelnen Teilstücke besitzen, je nach ihrer Lage auf der
Entladekurve, eine verschiedene Xeigung zur Horizontalen. Bei der Erfindung wird nun ein
Teil der Ladekurve benützt, welcher ziemlich steil ist. also eine Horizontale unter einem
verhältnismäßig großen Winkel schneidet, während bei den bisher bekannten Anordnungen
ein Teil der Ladekurve benützt wurde, welche wesentlich flacher verläuft und daher
die Horizontale unter einem viel kleineren Winkel schneidet.
Im nachstehenden wird die Erfindung an Hand der ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert. Das Steuergitter der Kippröhre 1 ist über eine Induktivität 4 und
einen Widerstand 6 mit dem positiven Pol einer Spannungsquelle galvanisch verbunden.
Ein Kondensator 3 ist einerseits an das dem Steuergitter abgewendete Ende der Induktivi-
tat 4 und andererseits über einen Widerstand 2
an die Kathode der Kippröhre angeschlossen. Das Schirmgitter ist über eine mit der vorstehend
genannten Induktivität 4 gekoppelte Induktivität 5 an das positive Potential gelegt.
Die Anode ist über die Induktivität 7 an den positiven Pol der Anodenspannungsquelle angeschlossen.
An die Anode sind die Ablenkspulen 9 über einen Koppelkondensator 8 angeschlossen.
Die zur Steuerung des Kippvorganges dienenden Gleichlauf impulse werden der Kippschaltung derart zugeführt, daß die
Gleichlaufimpulse dem Widerstand 2 aufgedrückt werden, so daß über den hierbei als
Koppelelement dienenden Kondensator 3 dem Steuergitter ein positiver Impuls zugeleitet
wird.
Die Wirkungsweise der Anordnung ist wie folgt:
Der Kondensator 3 wird über den Widerstand 6 allmählich aufgeladen. Dabei steigt
das Potential am Steuergitter der Röhre allmählich an. Da der Anodenstrom eine Funktion
des Gitterpotentials ist, wird auch der Anodenstrom allmählich ansteigen. Gleichzeitig
mit dem Anodenstrom steigt auch der Schirmgitterstrom. Sobald das Gitterpotential
einen bestimmten Wert erreicht, beginnt die Röhre zu schwingen, da nunmehr die Schirmgittersteilheit
-^- groß genug geworden ist, um durch die Rückkopplung von dem Schirmgitter-
auf den Steuergitterkreis Schwingungen zu erregen. Durch diese Schwingungen wird der Kondensator über die Gitter-Kathoden-Strecke
rasch weitgehend entladen bzw. das Gitterpotential wieder negativer, bis schließlich die Bedingungen für die Aufrechterhaltung
der Schwingungen nicht mehr gegeben sind. Zu diesem Zeitpunkt hören die Schwingungen auf. Die am Kondensator 3 inzwischen
angesammelte negative Ladung fließt über Widerstand 6 ab, d.h., der Kondensator wird über den Widerstand 6 geladen. Das Gitterpotential
wird allmählich wieder positiver. Während der Dauer der Schwingungen wird
das Steuergitterpotential somit negativer und daher auch der Anodenstrom kleiner (Sägezahnabstieg).
Nach Aufhören der Schwingungen nimmt der Anodenstrom allmählich wieder zu (Sägezahnanstieg). Soll diese selbständig
ankippende Kippschaltung im Gleichlauf gehalten werden, dann müssen im geeigneten
Zeitpunkt dem Steuergitter positive Impulse aufgedrückt werden, welche das Steuergitterpotential
so weit erhöhen, daß die Schwingungen einsetzen.
Bei den bereits erwähnten bekannten Schaltungen mußten die Gleichlaufimpulse eine wesentlich
größere Amplitude besitzen als die größten auftretenden Störsignale, um eine zeitlich
inkorrekte Auslösung des Kippvorganges zu verhindern. Dies war vor allem dadurch
bedingt, daß die Aufladung des Kondensators bzw. das Abfließen der negativen Ladung entsprechend
einer ^-Funktion erfolgt, das Gitterpotential sich daher gegen Ende der Aufladungsperiode
asymptotisch dem Endwert nähert. Die bekannten Schaltungen sind infolge dieser asymptotischen Annäherung an
den Endzustand (selbständiger Kippeinsatz) verhältnismäßig sehr lange in einem Zustand,
bei welchem schon ein Störimpuls verhältnismäßig geringer Amplitude den Kippvorgang
auslösen kann. Dadurch, daß das Steuergitter mit einem in bezug auf das Kathodenpotential
positiven Punkt galvanisch verbunden ist, erfolgt bei der Erfindung der Schwingungseinsatz
bedeutend früher, nämlich ehe das Kondensatorpotential sich asymptotisch dem Endzustand
nähert. Die Ladungs- bzw. Entladungskurve des Kondensators wird daher im Zeitpunkt des Schwingungseinsatzes bei der in
der Zeichnung dargestellten Schaltung steiler verlaufen und daher die Ordinate (Potential),
bei deren Erreichung der Kippvorgang einsetzt, unter einem steileren Winkel schneiden
als bei den bekannten Schaltungen. Die Zeitspanne, innerhalb deren ein ankommender Impuls
eine Kippung bewirkt, ist also kürzer geworden. Die Schaltung ist somit nur sehr kurze
Zeit »auslösebereit«. Alle außerhalb dieser kurzen »Synchronisier-Zeit« ankommenden
Störimpulse sind unschädlich.
Claims (1)
- Patentanspruch:Einröhrenkippgerät für die magnetische Ablenkung von Elektronenstrahlen, insbesondere für niedrige Frequenzen, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Mehrgitterröhre (1), in deren Anodenkreis eine Induktivität (7) liegt und deren Steuergitter über den Aufladewiderstand eines zwisehen Gitter und Kathode liegenden Kondensators (3) an positive Spannung angeschlossen und außerdem in an sich bekannter Weise mit einem weiteren an positiver Spannung liegenden Gitter wechselstrommäßig gekoppelt ist.Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:Britische Patentschriften Nr. 415 589,
423 685, 425 035.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 709 967 4.58
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB549236A GB470922A (en) | 1936-02-24 | 1936-02-24 | Improvements in or relating to television and like systems |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE762989C true DE762989C (de) | 1958-04-24 |
Family
ID=9797214
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEF82562D Expired DE762989C (de) | 1936-02-24 | 1937-02-25 | Einroehrenkippgeraet fuer die magnetische Ablenkung von Elektronenstrahlen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE762989C (de) |
GB (1) | GB470922A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE974038C (de) * | 1940-12-11 | 1960-08-25 | Siemens Ag | Schaltungsanordnung zur Erzeugung von Kippspannungen |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE756806C (de) * | 1938-12-11 | 1953-03-23 | Telefunken Gmbh | Anordnung zum Synchronisieren eines Saegezahnstromgenerators, der einen Parallelresonanzkreis und eine transformatorisch spannungs-rueckgekoppelte Roehre enthaelt |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB415589A (en) * | 1932-12-29 | 1934-08-30 | Tomomasa Nakashima | Improvements in a device for generating currents and voltages of saw-tooth wave form |
GB423685A (en) * | 1933-11-03 | 1935-02-06 | Michael Bowman Manifold | Improvements in and relating to television and like systems |
GB425035A (en) * | 1933-08-03 | 1935-03-04 | Emi Ltd | Improvements in apparatus for producing electrical oscillations of saw-tooth and like wave form |
-
1936
- 1936-02-24 GB GB549236A patent/GB470922A/en not_active Expired
-
1937
- 1937-02-25 DE DEF82562D patent/DE762989C/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE974038C (de) * | 1940-12-11 | 1960-08-25 | Siemens Ag | Schaltungsanordnung zur Erzeugung von Kippspannungen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB470922A (en) | 1937-08-24 |
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