-
Waagerechter Kdkskammerofen Gegenstand des Patentes 68q.822 ist ein
waagerechter Kokskammerofen mit unterhalb der Kammern angeordneten und in der Kammerlängsrichtung
sich erstreckenden Ouerregeneratoren, die einerseits mit einem unter ihnen befindlichen
und sich in der Ofenlängsrichtung erstreckenden Sammelkanal für die verbrannten
Gase verbunden sind, während anderseits an den Sohlen der einzelnen Querregeneratorabschnitte
befindliche, gegeneinander abgeschlossene Räume über besondere, seitlich einmündende
Zuführungsleitungen an die in der Ofenlängsrichtung verlaufenden besonderen Verteilkanäle
für die Verbrennungsluft und das vorzuwärmende Brenngas angeschlossen sind. Wenn
bei einem derartigen Ofen die Verbrennungsluft unter Druck zugeführt wird, so können
die Zuführungsleitungen und die Regelglieder etwa in der gleichen Weise angeordnet
und bemessen sein -,ie die entsprechenden Teile der Schwachgaszuführungen.Will man
jedoch auf das Unterdrucksetzen
der Verbrennungsluft verzichten
und die Verbrennungsluft lediglich durch den im Ofen herrschenden Zug ansaugen,
so ist eine Zuführung der Luft durch waagerechte Verteilkanäle und an diese angeschlossene
senkrechte Zuführungsleitungen, in die Regelgliedereingebaut und im Querschnitt
so gering bemessen sind, wie dies der Unterdrucksetzung der Verbrennungsluft entspricht,
wegen des großen damit verbundenen und bei vom Schornsteinzug angesaugter Luft nicht
vertretbaren Druckabfalls nicht möglich. Die Zuführung der Luft muß in diesem Fall
grundsätzlich anders erfolgen als die des Schwachgases. Gegenstand der Erfindung
ist eine Weiterbildung des Ofens nach dem Hauptpatent in dieser Richtung, wobei
die Ausführung auch so gewählt werden kann, daß der Ofen in kurzzeitigem Wechsel
bald mit Starkgas, bald mit Schwachgas, zu beheizen ist.
-
Gemäß der Erfindung sind bei den als Unterbrenner ausgebildeten Öfen
die senkrechten Zuführungsleitungen, die in die an der Sohle der wechselweise mit
Luft beaufschlagterl Regeneratoren befindlichen Räume münden und mit von der Unterkellerung
aus zugänglichen Regelgliedern versehen sind, bis in die Unterkellerung geführt,
so daß die Verbrennungsluft aus dem Kellerraum unmittelbar in die senkrechten Zuführungsleitungen
eintreten kann; die Leitungen sind mit Klappen versehen, durch die sie im Regenerativ
Wechsel geöffnet und verschlossen werden. Die Klappen sind vorzugsweise drehbar
mit Gegengewichten so aufgehängt, daß sie in der Ruhestellung sich in der Schließlage
befinden, und mittels in Richtung der Heizwand laufender Seile oder Stangen durch
die Umstellwinde betätigt werden. Die Regelung der Luftzufuhr zu den einzelnen Regeneratorabschnitten
erfolgt am einfachsten durch Düsen, die in das untere Ende der Rohre eingesetzt
sind, oder durch eingelegte Staubleche.
-
Wenn die Zuführung des Schwachgases durch in oder oberhalb der Betontragdecke
des Ofens liegende waagerechte Verteilungsleitun: gen erfolgt, an die die senkrechten,
zur Regeneratorsohle führenden Leitungen angeschlossen sind, so würde bei einem
Einbau der Regelglieder für das Schwachgas in diese senkrechten Zuführungsleitungen
bei Starkgasbeheizung die Luftzuführung gedrosselt werden. Um dies zu vermeiden
und außerdem durch die parallele, im Fall der Starkgasbeheizung totliegende Schwachgasleitung
keine druckausgleichende Verbindung zwischen den einzelnen Luftzuführungsleitungen
zu schaffen, sind gemäß der weiteren Erfindung die waagerechten Schwachgasverteilungsleitungen
durch seitliche Öffnungen mit den senkrechten, zur Regeneratorsohle und zum Kellerraum
führenden Rohren verbunden, und in den seitlichen Öffnungen sind \-on der Unterkellerung
aus zugängliche Regel- und Drosselglieder für das Schwachgas vorgesehen, die den
Durchfluß der Verbrennungsluft durch die senkrechten Rohre im Fall der Starkgasbeheizung
nicht beeinflussen. Diese Regel- und Drosselglieder für das Schwachgas können dabei
vorzugsweise als im Innern düsenförmige Hohlzylinder, Hohlprismen, Kegelstümpfe
oder Pyramidenstümpfe ausgebildet sein, die von der senkrechten Zuführungsleitung
aus in die Öffnung eingesetzt «-erden und dort so gelagert sind, daß sie nicht herausfallen
können. Sie sind von geringerer Länge als die des Durchmessers der in die Unterkellerung
führenden Rohre und legen sich mit einem Stulp vor die Rohrwandung. um nicht in
die Schwachgasleitung hineinfallen zu können; am vorderen Düsenende, d.li. am Stulp,
befindet sich ein Ansatz, der ein kippsicheres Greifen der Düsen durch eine von
der Unterkellerung aus in die Rohre eingeführte Stange ermöglicht.
-
Die Zeichnung stellt den unteren Teil eines gemäß der Erfindung ausgebildeten
waagerechten Kammerofen dar, und zwar zeigt Abb. z einen senkrechten Schnitt in
der Kammerlängsrichtung durch den unteren Teil einer Heizwand, den Regenerator und
den Ofenunterbau, Abb. 2 einen senkrechten Schnitt durch die gleichen Ofenteile
in der Batterielängsrichtung, entsprechend den Schnittlinien II-II in der Abb. i,
Abb.3 einen im größeren Maßstab gehaltenen Ausschnitt aus der Abb. 2, entsprechend
der strichpunktierten Linie, Abb. d. eine in noch größerem Maßstab dargestellte
Abschlußklappe an einem Luftzufüllrungsrohr, Abb.5 im gleichen Maßstab eine andere
Ausführungsform der unteren Abschlußvorrichtung der Luftzuführungsrohre mit einem
Schnitt durch eine Schwachgasverteilungsleitung mit Düse, und Abb.6 einen waagerechten
Schnitt durch die Abschlußeinrichtung entsprechend der Schnittlinie VI-VI in Abb.
5.
-
Bei dem dargestellten Unterbrennerzwillingszugofen sind die Ofenkammern
i reihenweise mit dazwischenlegenden, in senkrechte Heizzüge aufgeteilten Heizwänden
angeordnet. Je ein Heizzug 2 stellt mit einem Heizzug 3 durch eine obere Öffnung
in @7erbindung und bildet mit ihm ein Zwilliligsheizpaar. Unterhalb jeder Ofenkammer
ist eine Gruppe von je zwei Regeneratoren .4 und 5 angeordnet, die mit den geradzahligen
Zügen der einen und den ungeradzahligen "Lügen der
anderen benachbarten
Heizwand in Verbindung stehen. Die Regeneratoren q. dienen sowohl bei Starkgas-
wie bei .Schwachgasbeheizung in der Vorwärmeperiode zur Vorwärmung der Luft, die
Regeneratoren 5 dienen bei Starkgasbeheizung zur Luftvorwärmung, bei der Beheizung
durch Schwachgas zu dessen Vorwärmung. Das feuerfeste Mauerwerk des Ofens wird durch
eine auf Pfeilern 6 stehende Betonplatte 7 getragen, die oberhalb der Unterkellerung
8 des Ofens verläuft. Zum Aufbau des Gitterwerks der Regeneratoren dienen Steine
g, durch deren Querwände der Gitterraum jeweils in eine größere Anzahl senkrechter
Kanäle io von langgestreckt rechteckigem Querschnitt unterteilt wird. Durch senkrechte
Querwände ii wird jeder Regenerator in einzelne Abschnitte aufgeteilt. An der Sohle
der Regeneratoren befinden sich ebenfalls in einzelne Abschnitte aufgeteilte Räume
12, die einerseits über die rostartigen Durchlässe 13 mit den über das Abhitzeventil
15 zum Abgaskanal 16 führenden Abhitzesammelkanälen 14 in Verbindung stehen.
-
Mit trompetenartigen Auslässen 18 münden in die Räume 1a die senkrechten
Leitungen i9, in die unten Metallrohre 2o bzw. 30 eingesetzt sind, die in
die Unterkellerung 8 hineinragen. Die zugeführte Verbrennungsluft wird durch darin
eingeschraubte Düsen 33 geregelt. Die Rohre 2o und 30 werden durch Klappen
2i verschlossen, die mit den Gewichten 22 drehbar gelagert sind und von der durch
die Umstellwinde betätigte Stange 23 durch das über die Rolle 3g laufende Seil q.o
bewegt werden.
-
Die Zuführung des Starkgases erfolgt durch die zwischen den Regeneratoren
liegenden senkrechten Starkgasleitungen 24.. Diese münden unten in Doppelrohre 25
und sind an die waagerechten Starkgasverteilungsleitungen26 angeschlossen, die oberhalb
der Betontragplatte 7 in einer besonderen, zur Aufnahme der Gasleitungen dienenden
Schicht 28 liegen; die jedem einzelnen Heizzug zugeführte Starkgasinenge kann dabei
durch Düsen 29 geregelt werden.
-
Zur Schwachgaszuführung dient eine in der Decke 28 liegende Leitung
31, die durch eine seitliche Öffnung 27 mit den Rohren 30 in Verbindung steht.
In diese seitliche Öffnung wird eine Düse 32 eingesetzt, wie sie in größerem Maßstab
die Abb. 5 zeigt. Die Düse 32 hat die Form eines schwach verjüngten Kegelstumpfes
und legt sich mit einem Stulp 36 vor die Wandung des Rohres 30. Eine Hohlkehle 34
gestattet das Erfassen der Düse durch den sichelförmigen Ansatz einer von der Unterkellerung
aus eingeführten Greifer-Stange. Bei Starkgasbeheizung werden sämtliche Klappen
2r der auf Vorwärmung stehenden Regeneratoren geöffnet. Die Schwachgasleitung 31
bildet infolge des geringen Durchmessers der Düsen 32 keinen merkbaren \ebenschluß.
Bei Schwachgasbeheizung sind nur die zu den Regeneratoren q. führenden Leitungen
2a geöffnet, bei den zu den Regeneratoreri 5 führenden Leitungen 30 sind
die Klappen zi geschlossen, und durch die Düsen 32 wird das in der Leitung 31 zugeführte
Schwachgas auf die einzelnen Abschnitte des Regenerators verteilt.
-
Die Abb. 5 und 6 geben eine andere Form der Luftabschlußeinrichtung
wieder. Diese besteht hierbei aus einer Hülse 42, die mit leichtgehendem Gewinde
auf die Rohrego bzw. 30 aufgeschraubt ist und über den Hebel 41 durch das
von der Umstellwinde bewegte Seil 35 betätigt wird. Sowohl in den Rohren zo und
3o als auch in der Hülse 42 sind Schlitze 37 bzw. 38 vorgesehen. Beim Überdecken
der Schlitze 37 und 38 sind die Leitungen 20 und 30 geöffnet und werden durch
Drehen der Hülse 42 allmählich geschlossen.