DE75655C

DE75655C - Verfahren zur Herstellung von Luftreifen für Fahrräder und dergleichen durch Umstülpen eines Schlauches

Info

Publication number: DE75655C
Application number: DENDAT75655D
Authority: DE
Original assignee: J. F. PALMER in Chicago, Illinois, V. St. A
Anticipated expiration: 1913-06-08

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

eines Schlauches.

Meine'Erfindung bezieht sich auf Luftreifen für Fahrräder u. s. w. und nimmt im besonderen auf die Fabrikation solcher Reifen Bezug, welche ein ringförmiges Rohr für Luft und einen mit der Erde in Berührung kommenden Theil besitzen, der von verdicktem und geprefstem Gummi hergestellt ist und dem doppelten Zwecke dient, dem Material an der Seite der gröfsten Abnutzung eine Verstärkung zu verleihen und dem Reifen die Eigenschaft mitzutheilen, irgend welche Verletzungen, die anderenfalls das Entleeren der Luft gestatten wurden, selbstständig zu schliefsen.

Die Erfindung besteht in dem Formen eines Luftreifens aus begrenzt dehnbarem, Gewebe mit einem radialen inneren, verdickten Theile in concav - convexem Schnitt von ganz- oder halbflacher Form. An der verdickten inneren Oberfläche wird ein Streifen oder Ring von nicht dehnbarem Stoff, wie Leinwand oder ein anderes Gewebe, aufgelegt. Besagter Ring zeigt den Durchmesser des beabsichtigten äufseren Durchmessers, und durch eine drehende Bewegung wird der Ring in allen Theilen seines Umfanges in eine umgekehrte Lage gebracht, wodurch der Gewebestreifen nach aufsen und der weiche Gummi inmitten des Gewebes zu liegen kommt. In dieser Weise wird der Stoff nicht wesentlich ausgedehnt, und durch die Umänderung zeigt er denselben Durchmesser wie früher, während der verdickte Gummitheil dadurch gehalten bleibt und am Ausdehnen verhindert wird, unter Zusammenpressung infolge der Veränderung aus der concaven in die convexe Krümmung.

Auf diesen halbrunden Gummitheil wird ein weicher, unvulcanisirter Gummischlauch, der mit einer Hülle aus Leinwand oder anderem Gewebe ausgekleidet sein kann, aufgelegt und durch Vulcanisation mit jenem verbunden. Hierauf wird der Schlauch umgestülpt, so dafs er nun den halbrunden Theil umschliefst und sein Gewebefutter nach, aufsen kommt. Dadurch wird der ganze Reifen von der Gewebehülle, deren Durchmesser kleiner ist als der des Schlauches, unter Pressung gehalten, so dafs sich kleine Risse oder sonstige Oeffnungen durch die Pressung des Gummis von selbst wieder schliefsen.

Auf der beiliegenden Zeichnung stellt

Fig. ι den halbrunden Streifen mit aufgelegtem Schlauch vor dessen Umstülpen,

Fig. 2 denselben nach dem Umstülpen dar, während

Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Luftreifen,

Fig. 4 einen Querschnitt und

Fig. 5 die Gewebeeinlagen mit diagonal laufenden, sich kreuzenden Fäden zeigt.

Der Schlauch A aus weichem, unvulcanisirtem Gummi wird auf den halbrunden Streifen B, wie in Fig. 1 dargestellt, aufgelegt und durch Vulcanisation verbunden. Der Theil B aus weichem Gummi ist vorher auf einen Gewebestreifen D aufgelegt worden und mit ihm aus einer entgegengesetzten Krümmung

Claims

in die dargestellte gebogen worden, so dafs der zuerst an der Innenseite gelegene Gewebestreifen jetzt auf der Oberfläche liegt, damit derselbe den Gummi zusammenprefst. Der Schlauch A ist mit einem Gewebefutter C versehen und kann zur Verhütung des Zusammenbackens bei der Vulcanisation Luft eingeblasen oder Speckstein oder dergleichen eingestreut werden.

Nachdem die Theile A B durch die Vulcanisation mit einander verbunden sind, wird der Schlauch A so umgestülpt, dafs er den Theil B umschliefst, wie dies Fig., 2 zeigt.

Die Gewebeeinlagen C und D sind so zugeschnitten, dafs ihre Fäden diagonal zum Reifen laufen, wodurch eine begrenzte Dehnbarkeit erzielt wird.

Patenτ-Anspruch:

Ein Verfahren zur Herstellung von Luftreifen für Fahrräder u. dergl. durch Umstülpen eines Schlauches, dadurch gekennzeichnet, dafs vor dem Umstülpen ein concav - convexer Gummistreifen (B) auf der concaven Seite mit einem Gewebestreifen (D) verbunden und dann umgewendet wird, so dafs der Gewebestreifen (D) nach aufsen, der jetzigen convexen Seite, zu liegen kommt, worauf derselbe mit dem umzustülpenden Schlauch (A) durch Vulcanisation verbunden wird, zu dem Zweck, nach dem darauf erfolgten gemeinsamen Umstülpen von A und B eine verdickte, unter Pressung stehende und etwaige Durchlochungen selbstthätig schliefsende Lauffläche zu erhalten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.