-
Verfahren zum räumlichen Sichtbarmachen von mittels Röntgenstrahlen
durchleuchteten Körpern Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum räumlichen Sichtbarmachen
von mittels Röntgenstrahlen durchleuchteten Körpern, bei dem der Körper von zwei
nebeneinander angeordneten Röntgenstrahlenbündeln durchleuchtet wird, welche periodisch
unterbrochen und freigegeben werden. Sie besteht darin, daß das so geschaffene Durchleuchtungsbild
durch eine stereoskopfsche Doppelkamefa photographisch aufgenommen wird, deren Öffnungen
(Objektive) abwechselnd und in Ubereinstimmung mit dem Unterbrechen und Freigeben
der Strahlenbündel mittels einer Wechselblende auf- und abgeblendet werden.
-
Das Unterbrechen und Freigeben bzw. das Auf- und Abbinden der beiden
Röntgenstrahlenbündel und der beiden Lichtwege der stereoskopischen Doppelkamera
ist so miteinander zwangsläufig gestaltet, daß jeweils im gleichen Zeitmoment das
rechte Objektiv der Doppelkamera offen ist, wenn die rechte Röntgenröhre strahlt,
und im nächsten Zeitmoment das linke Objektiv offen ist, wenn die linke Röntgenröhre
strahlt, oder auch umgekehrt.
Das wechselweise erfolgende Nufleuchten
und Verdunkeln der beiden Strahlenbündel erfolgt vorteilhaft in so rascher Folge,
daß jedes Objektiv auch bei liurzer Belichtung der Stereoaufnahme die gleiche Anzahl
von Bildwechseln aufnimmt, wodurch eine gleichmäßige Belichtung beider stereoskopischer
Halbbilder gewährleistet ist.
-
Es sind bereits Vorrichtungen zum räumlichen Sichtbarmachen von mittels
Röntgenstrahlen durchleuchteten Körpern bekannt, bei denen der Körper von zwei nebeneinander
angeordneten Röntgenstrahlenbündeln durchleuchtet wird, welche periodisch unterbrochen
und freigegeben werden, wobei die Betrach tung des Raumbildes durch eine vor den
Augen bewegte Wechselblende direkt erfolgte.
-
Anstatt einfacher Betrachtung werden gemäß der Erfindung die beiden
Halbbilder den Lichtwegen einer für Stereoskopie geeigneten Doppelkamera mittels
der vor den beiden Objektiven angeordneten Wechselblende getrennt zugeführt. Während
solche Doppelkameras bei den gewöhnlichen photograpbi schen Aufnahmen den Nachteil
besitzen, daß sie die beiden stereoskopischen Halbbilder auf den Kopf stellen und
daher seitenvertauscht sind, so daß bei den stereophotographischen Aufnahmeverfahren
die Positive oder Negative auseinandergeschnitten und vertauscht werden müssen oder
durch ein wecbselweises zeitlich getrenntes Kopierverfahren die Seitenrichtigkeit
wiederhergestellt werden muß, läßt sich dieser Fehler beim Gegenstand der Erfindung
ohne weiteres vermeiden. Hierdurch wird von dem aufzunehmenden Körper ein einheitliches
und unverrückbares, zusammenhängendes Stereophotogramm erzielt, das sowohl für direkte
Betrachtung als auch für die Auswertung im Projektionsgerät geeignet ist. Bei der
Aufnahme des räumlichen Leuchtschirmbildes mittels der Doppelkamera unter Vorschaltung
einer Wechselblende kann nämlich die Stellung der beiden Halbbilder beliebig vertauscht
werden, derart, daß entweder das Bild für das rechte oder das für das linke Auge
dem rechten Kameraobjektiv zugeführt wird. So kann stets ein seitenrichtiges Stereophotogramm
erzielt werden, auch dann, wenn die Aufnahme über einen vertikal gestellten, in
450 zum Leuchtschirm angeordneten Spiegel erfolgt.
-
Bei der Betrachtung und auch bei der Projektion des gemäß der Erfindung
geschaffenen Stereophotogramms besteht die Möglichkeit, das Phantom als Negativ
oder als Positiv in unverrüekbarem Zustand zu erhalten, da man es in der Hand hat,
von geeigneten Filmen beiderseitig zu kopieren oder auch das Negativ im Umkehrverfahren
positiv zu gestalten.
-
Bei der stereophotographischen räumlichen Sichtbarmachung der von
den Röntgenstrahlen auf dem Leuchtschirm entwickelten Bilder mittels der Doppelkamera
braucht übrigens der genaue Abstand der Röntgenröhren auf Augenentfernung nicht
eingehalten zu verden.
-
Man hat es somit in der Hand, den Abstand der Röntgenröhren sowohl
unter sich als auch vom Leuchtschirm wahlweise größer oder kleiner zu gestalten.
Da außerdem der Bildwinkel bei diesem Verfahren nachträglich jederzeit geändert
werden kann, so eröffnet sich die Möglichkeit, für die verschiedenartigsten Verhältnisse
räumlich richtige und meßhar richtige Raumbildphantome zu erhalteii, ja selbst-vergrößerte
oder verkleiiierte Raumbilder proportional meßbar richtig zu gestalten.
-
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist nachfolgend an zwei auf der
Zeichnung in Draufsicht veranschaulichten beispielhaften Einrichtungen erläutert,
wobei in Abb. 1 eine Einrichtung ohne Spiegel und in Abb. 2 eine solche mit Spiegel
dargestellt ist.
-
In Abb. 1 und 2 sind vor dem Leuchtschirm A die beiden Strahlröhren
Br und Bl so angeordnet, daß dieselben von dem zwischen den Röhren Br, Bl und dem
Leuchtschirm A befindlichen Körper C je ein Bild auf den Leuchtscllirm 1 entwickeln.
Die Begrenzungen der beiden Bilder, welche auf Grund des Abstandes der beiden Leuchtröhren
Br und Bl verschiedenartig sind, sind bei der Röhre Br durch durchgehende Linien
und bei der Röhre Bl durch unterbrochene Linien angezeigt Vor den Ausstrahlpunkten
der beiden Röntgenröhren ist als Wechselblende z. B. eine drehbar gelagerte, runde
metallische Scheibe D angeordnet, welche für das abwechselnde Schließen und Öffnen
der Strahlenbündel der beiden Röhren zur Hälfte ausgespart ist. Diese Blendenscheibe
D sitzt auf der Welle eines Elektromotors E und wird von diesem in schnelle Umdrehung
versetzt.
-
Da der Drehpunkt der rotierenden Blende D in die Mitte zwischen die
Strahlpunkte der beiden Röntgenröhren verlegt ist, wird bei Umdrehung der Blende
abwechselnd die rechte und die linke Röhre freigegeben, so daß zeitfolgegemäß je
zur Hälfte die Strahlen der rechten und der linken Röhre auf dem Leuchtschirm A
wirksam werden. Das der Blende gegenüberliegende Wellenende des Motors E treibt
über eine nach dem gewählten Beispiel biegsame Welle F die vor den Objektiven Gr
und Gl der Doppelkamera K befindliche Wechselblende H. Auch diese Blende kann, wie
Abb. 3 zeigt, eine rotierende Halbscheibe, jedoch nichtmetallisch, sein. Sie ist
auf der Achse der biegsamen Welle F so befestigt, daß ihre Stellung zu den Objektiven
Gr
und G 1 der Doppelkamera K die gleiche ist, wie die Stellung
der metallischen Blende D zu den Ausstrahlpunkten der beiden Röntgenröhren Br und
VI.
-
Infolge des synchronen Laufes der Blenden D und LI nimmt das rechte
Objektiv Gr der Doppelkamera K nur das Schattenbild auf, welches die rechte Röhre
kr von dem Körper C auf dem Schirm entwickelt, während das linke Objektiv Gl nur
das Schattenbild aufnimmt, welches die linke Röhre V 1 auf den Leuchtschirm A von
dem zu durchleuchtenden Körper C entwickelt.
-
Gemäß Abb. I erfolgt die stereoskopische Aufnahme des Leuchtschirmbildes
unmittelbar durch die Wechselblende H hindurch, während gemäß Abb. 2 zwischen dem
Leuchtschirm A und der mit vorgeschalteter Wechselblende H ausgerüsteten stereoskopischein
Doppelkamera K ein vertikal stehender, um 450 zum Leuchtschirm angeordneter Spiegel
I eingeschaltet ist.
-
An Stelle der dargestellten Wechselblende können auch andere Blendeneinrichtungen
treten. Auch kann für die periodische Unterbrechung und Freigabe der Röntgenstrahlenbündel
eine Wechselblende entfallen und dafür eine wechselweise Strombeschickung der beiden
Strahlerzeuger z. B. mittels eines Hochspannungsstromverteilers oder durch Ventilschaltung
bei Wechselstrombetrieb erfolgen.
-
PATENTANSPRUCE: Verfahren zum räumlichen Sichtbarmachen von mittels
Röntgenstrahlen durchleuchteten Körpern, bei dem der Körper von zwei nebeneinander
angeordneten Röntgenstrahlenbündeln durchleuchtet wird, welche periodisch unterbrochen
und freigegeben werden, dadurch gekennzeichnet, daß das so geschaffene Durchleuchtungsbild
durch eine stereoskopische Doppelkamera photographisch aufgenommen wird, deren Öffnungen
(Objektive) abwechselnd und in -Übereinstimmung mit dem Unterbrechen und Freigeben
der Strahlenbündel mittels einer Wechselblende auf- und abgeblendet werden.