DE754379C

DE754379C - Ausziehvorrichtung fuer Stossoefen

Info

Publication number: DE754379C
Application number: DESCH120759D
Authority: DE
Original assignee: INGBUERO fur HUETTENBAU WILHE
Current assignee: INGBUERO fur HUETTENBAU WILHE
Priority date: 1940-07-26
Filing date: 1940-07-26
Publication date: 1952-08-14

Description

Ausziehvorrichtung für Stoßöfen Bei Durchstoßöfen für Knüppel und ähnliches verhältnismäßig leichtes Walzgut hat man die Entnahme der heißen Knüppel aus dem Ofen gelegentlich so durchgeführt, daß man mit den Auslegerarmen eines Förderwagens zwischen die längs angeordneten Rostschienen des: Ofens unter die Knüppel fuhr, dann die Knüppel mit den Auslegrnerarrnen anhob, und sie durch Zurückfahren des Wagens aus dem Ofen förderte. Bei schwererem Walzgut, wie z. B. schweren Blechbrammen, würde eine! solche Fördervorrichtung jedoch zu schwer und teuer. NI an hat deeAalb bei solchen Ofen am Ende des Ziehherdes eine Blockrutsche angeordnet, über welche die durch den Ofen. hindurchgestoßenen Blöcke selbsttätig nach außen gelangen.
Die Abb. i und 2 zeigen eine Ausführungsform solcher heute allgemein üblichen Durchstoßöfen für schwere Blöcke, Brammen u. dgl. Der Ausgleichs- b,zw. Aufweichherd i ist mit der eigentlichem Heizzone durch einen verengten Durchlaß 2 verbunden, in dem eine Zugsperre '3 vorgesehen ist. Über die Blockrutsche d. werden die Blöcke und Brammen 5 mittels des Blockdruckers 6 auf deal Abfuhrrollgang 7 ausgestoßen. Der Ziehherd liegt etwa 2 bis 3 m Tiber dem Rollgang 7, je nach den Abmessungen der Blöcke. und Brammen, die im Ofen erwärmt werden sollen. Er muß in einer solchen Bauhöhe angeordnet sein, damit auch die Breitstücke von Bl.ecliwalzw,e@rl:ein finit Sicherheit aus dem Herd und auf den Abfuhrrollgang gelangen können.
Die Blockrutsche ist eine sehr einfache Vorrichtung, die sich im Hinblick auf die Förderung des Walzguts durch den Ofen gut Irewährt. Die sich ergebende 'Notwendigkeit, für die Aufnahme der Stöße der schweren l',löche Federpuffer od. dgl. einzubauen., ist immer noch viel einfacher und billiger als eine Hebevorrichtung mit Auslegerarmien. Daß der Ofenherd bei diesen Ausführungen praktisch in Bauhöhe d"--r Rutsche: über Hüttenflur liegen muß, bedeutet meist auch keinen denn in vielen hüttenmännischen Betrieben ist es richtiger, die Ofen nach oben als in die Erde zu bauen.
Man hat nun aber bisher nicht erkannt, daß der durch die Rutsche bedingte Höhenunterschied zwischen Ofenhard und Hüttenflur die Betriebsbedingungen des Ofens verändert. Tatsächlich ist dieser Höhenunterschied für den Eintritt von Falschluft in den Ausgleichslierd verantwortlich. Bei -,einer Außentemperatur von -27"C und einer Innentemperatur von 1527°C ergibt sich nämlich für jeden Meter Bauhöhe der Rutsche ein Druckunterschied bzw. ein Kaminzug von 1,075 mm Wassersäule, so daß der Eintritt von kalter Luft durch die Blockrutsche nur durch einen entsprechend erhöhten Innendruck verhindert werden könnte. Ein solcher erhöhter Innendruck ist aber hei Öfen mit großen Türen. die oftmals geöffnet werden müssen, nicht a.ufreclitzuerlialten. Zlan hat daher schon versucht, die eindringende Falschluft durch. Einblasen von Gas durch die Blockrutsche zu verbrennen und unschädlich zu machen, ehe sie in den Ofenraum und an das glühende Walzgut gelangf. Auch hat man den vorderen Teil des Ofens mit der Blockrutsche vom üHörigen Ofen abgetrennt und mit diesem nur durch einen engen Durchlaß und künstliche Zugsperren verbunden, um einen möglichst großen Druckunterschied zwischen dem Vorder- und Hinterteil des Ofens zu schaffen und den vorderen Teil mit einem höheren Innendruck zu betreiben. Alle diese Maßnahmen haken aber keine völlige Beseitigung dieses Mangels erbracht, jedenfalls nicht bei breiten Öfen mit Blockrutschen von 2 bis 3 m Bauliölie.
Gemäß der Erfindung wird nun der Nachteil des Eintretens von Falschluft in den Ziehherd dadurch vermieden, daß der Ofen mit einem in der Höhe des Ziehherdes liegenden waagerechten oder wenig geneigten Schlepprost oder Schlepper versehen ist, über deal die Blöcke mittels Haken oder Zangen, ohne daß sie vorn Herd abgehoben werden, auf die vor dem Ofen 1>etindliche Abfuhrvorrichtung gezog .eti werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung hervor, in der an Hand der Abb. 3 bis 5 ein Ausführungsbeispiel eines Ofens gemäß der Erfindung geschildert ist.
Der Ziehherd 8 ist mit dem Abfuhrrollgang 9 durch einen Schlepprost io verbunden, über welchen die Blöcke und Braminen i i von Hand oder mittels Haken und Zangen 12, ohne daß sie vo.in Herd abgehoben werden, unmittelbar auf deal Rollgang oder auf besondere Hebe- oder Drehtische desselben ausgezogen werden. Die Ziehtüren 13 liegen ungefähr in der Höhe des Ziehherdes oder wenig unter diesem, wodurch der Eintritt von Falschluft vermieden wird.
Zur Erleichterung des Ziehens köiinezi die Haken bzw. "Langen 12 finit besonderen, gegen die "Lang; beweglichen und zweckmäßig gef:d:,rten Fühl- und Steuerstangen 14. versehen werden, welche die -#'orwärtsl>ewegung der "Zangen im Ofen abschalten oder zugleich auch die Schließung der Zangen bzw. Senkung der Haken und das Erfassen der Blöcke und Bra.inmen oder auch das Ziehen des erfaßten 1')lockes veranlassen oder steuern, so daß die "Langen und Harken nicht auf die Blöcke und Bra.mmen aufprallen und nicht beschädigt und diese schnell und unter Vermeidung aller Verzögerungen odier auch blind gezogen werden können, d. h. ohne einen Steuermann und ohne daß dieser die Steuerung und Bewegung der Zangen und Haken im Ofen sieht und steuert.
@@'enn mehrere Ofen zii bedienen sind, wird zweckmäßig eine auf oder heben dein Rollgang fahrbare Ziehvorrichtung mit angel>autein Schlepprost oder auch mit eingebautem He-hetisch bzw. Drehtisch verwendet.

Claims

!'n rHNTANsraCCHr: i. Durchstoßofen für schwere Blöcke, Braniinen u. dgl.. dadurch gekennzeichnet, clal.1 der Ofen finit einem in der Höhe des Ziehherdes liegenden waagerechten oder wenig geneigten Schlepprost oder Schlep-1)#cr versehen ist, über den die Blöcke mittels Haken oder Zangen, ohne daß sie von dem Herd abgehoben werden, auf die vor dem Ofen befindliche Abfuhrvorrichtung gezogen werden. 2. Ofen nach Anspruch i, dadurch gehenirzeiclniet, daß die Zangen mit selbsttätigen Steueranschlägen versehen sind, welche beim Berühren. der Blöcke die Vorschubbewegung und gegebenenfalls das Fassen und Ausziehen der Blöcke steuern. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden Deutsche Patentschriften Nr. 598 203, 488 694, 288 437; österreichische Patentschrift Nr. 72 247; USA.-Patentschriften Nr. 751 720, 1 493 622; »Hütte, Taschenbuch für Eisenhüttenleute«, 4. Aufl., 1930, S. 672, Abschn. »Ofenawszie#hvorrich:tungen«, S. 737, Tafel 3; T r i n k s , » Industrieöfen «, 1931, Pyd.
2, S. 231/34, Abb. 185/89.