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Vorrichtung zum Vorbereiten des ziffernmäßigen Erfassens von Profilformen
zwecks Profilklassifizierung Die Erfindung betrifft ein Hilfsmittel für die durch
Schriftzeichen erfolgende Angabe der wesentlichen Form= von Profilen zum Zweck der
Profilklassifizierung.
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Seit langem besteht die Schwierigkeit, für die unendlich mannigfaltigen
Formen von Profilen, z. B. der von den Halbzeugwerken sowohl der Eisen- als auch
der- Metall- sowie. der Kunststoff-, aber auch der Holzleistenbranche u. a. m. erzeugten
Profile, eine Klassifizierung durchzuführen, die es ermöglicht, die einzelnen Formen
hinreichend derart zu kennzeichnen, daß z. B. an Hand einer Kartei festgestellt
werden kann, ob eine bestimmte Profilform bzw. welche ähnlichen Profile im Betrieb
schon vorhanden sind. Beispielsweise in der Fachgruppe Metallhalbzeug handelt es
sich dabei zur Zeit um etwa .2o 000 verschiedene Profilformen.
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Die Erfindung ermöglicht, auf einfache Weise jedes beliebige Profil
oder seine Abbildung in Streifen zu zerlegen, um dann die obere und die untere Begrenzung
seiner einzelnen Streifen durch Ziffern oder Buchstaben in einer Ziffernfolge (Zahl)
bzw. Buchstäbenfolge zu bezeichnen. ` Als Mittel wird hierzu gemäß der Erfindung
ein Lichtbildwerfer angewendet, der das Abbild eines Koordinatennetzes auf das zu
untersuchende Profil oder auf dessen Ab= bildung wirft.
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Umgekehrt kann die Abbildung des Profils auf eine Darstellung des
Koordinatensystems geworfen werden.
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Im folgenden wird die Erfindung an zwei Ausführungen unter Bezugnahme
auf die Dar-Stellungen in der Zeichnung erläutert. Es zeigen Fig. i eine Gesamtansicht
der Einrichtung in schematischer Darstellung, Fig. a ein Querschnittsprofil einer
Messingstange,
Fig.3 ein Koordinatennetz, Fig. 4. das von einem
Lichtbildwerfer zur Deckung mit dem Profilquerschnitt gebrachte Koordinatennetz,
Fig. 5 dasselbe wie Fig. ¢, jedoch mit einem verbesserten Koordinatennetz.
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In Fig. i stellt i die Grundplatte des Gerätes dar, 2 eine auf der
Grundplatte befestigte Säule, auf der der Bildwerfer 3 verschieblich gelagert ist;
,1 ist eine Klemmschraube zum Feststellen des Bildwerfers: ist eine Projektionslampe,
6 eine optische Linse, 7 die Bildbühne mit einem das Netzbild tragenden Diapositiv,
8 die Projektionsoptik, 9 die Bildfläche, auf welche die Profilzeichnung aufgelegt
wird.
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Das in Fig.3 dargestellte Koordinatennetz besteht aus sich rechtwinklig
kreuzenden Linien, deren waagerecht verlaufende mit o bis 9 beziffert sind.
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Um mittels dieses Netzes eine Angabe der wesentlichen Form des in
Fig.2 gezeigten Profils zu gewinnen, wird folgendermaßen verfahren Das Netz soll
so weit mit dem Profil zur Deckung gebracht werden, daß die Länge des Profils mit
derjenigen der Abszisse des Netzes übereinstimmt, und mit seinem untersten Punkt
bzw. mit seiner untersten Linie soll das Profil auf der Abszisse liegen.
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Wenn die Zeichnung des in Fig.2 gezeigten Profils als Bildfläche angewendet
wird, ist die Entfernung der Bildfläche bzw. die Optik des Lichtbildwerfers, der
das in Fig.3 gezeigte Nerz. als abzubildendes Objekt enthält, so einzustellen, daß
das Netz die vorstehend angegebene Bedingung erfüllt.
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Sobald diese in Fig. 4. dargestellte Deckung von Netz und Profil erfolgt
ist, läßt sich die gewünschte Angabe der Profilform auf fol= geilde Art gewinnen:
Man stellt im Netz von links nach rechts für jede seiner sechs lotrechten Spalten
die Ziffern der das Profil umgrenzenden Querlinien fest, d. h. der Querlinien (in
Fig. .1 als Punktlinie dargestellt), die in den einzelnen lotrechten Spalten der
oberen Kontur des Profils am nächsten liegen, von ihr aber nicht mehr berührt werden.
Diese Ziffern ergeben, voll links nach rechts areinandergereiltt, die Oberzahl.
Dann stellt man die der unteren Kontur des Profils entsprechenden Ziffern fest.
Diese ergeben die L: nterzahl. Dabei wird die der einzelnen Ziffer zugehörige lotrechte
Spalte durch die Zahlenstelle ausgedrückt, die diese Ziffer innerhalb der ganzen
Zahl einnimmt: es entspricht also die erste Stelle der so gebildeten sechsstelligen
Zahl der ersten der sechs lotrechten Spalten, die zweite Stelle der zweiten lotrechten
Spalte usw. Ferner schreibt man die Unterzahl unter die Oberzahl, wodurch man eine
Profilformzahl erhält, die für das auf der Zeichnung (Fig. 2 und q.) dargestellte
Profil.
lalltet. Da für die Profilkennzeichnung nur Zilf ern verwendet sind, ist das Auffinden
der verschiedenen Profilformen in Kenntnis der Profilformzahl des jeweils gesuchten
Profils sehr leicht, wenn eine Kartei angelegt ist, in der die Profilzahlen nach
Oberzahl oder nach Unterzahl, mit o o o o o i beginnend, geordnet sind. Weil das
Verhältnis von Breite zu Höhe bei den verschiedenen Profilen außerordentlich verschieden
groß sein kann. wird für das zur Bestimmung der Profilform dienende Netz nicht stets
das Seitenverhältnis von Breite zu Höhe= i : i gewählt wie in Fig.3 und 4., sondern
dieses Seitenverhältnis wird dem Verhältnis Breite zu Höhe des Profilquerschnitts
-angepaßt; In der Praxis wird dabei die nächste volle Zahl des Seitenverhältnisses
gewählt. Es wird also beispielsweise für ein Seitenverhältnis des Profils Breite
zu Höhe = 3,6 : i das Seitenverhältnis des Netzes Breite zu Hölle = 3 : i gewählt.
Die Zahl, der waagerechten Linien und der lotrechten Spalten bleibt bei allen Seitenverhältnissen
die gleiche, z. B. io und 6.
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Dabei verfährt man, um die Profilforinzahl eines bestimmten Profils
festzustellen, folgendermaßen: i. Von dem zu klassifizierenden Prol-il wird von
einem maßgerechten Querschnittsbild des Profils das Verhältnis Breite zu Höhe bestimmt.
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2. Es wird die Lage des Scllv: erpunktes des Profilquerschnitts ermittelt.
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3. Nach dem gemäß i. ermittelten Verhältnis von Breite zu Höhe des
Profils wird die nächste ganze Verhältniszahl von Breite »zu Höhe festgestellt und
ein Netz mit diesen Seitenverhältnissen, Breite zu Höhe, benutzt.
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Beispiel- Ein Profil von 5.1 mm Breite wid 15 inm Höhe ( Fig.
2) ergibt ein Verhältnis von Breite zu Hölle = 3,6 : i.
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Auf die nächste volle Zahl abgerundet, ergibt sich Bieraus ein Netz
(Fig. 5) mit dun Seitenverhältnissen _ Breite zu Holle =3 : i.
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Die Breite des Netzes wird gleich der Breite des Profil: auf der 1)tnutzten
Zeicllnutl# gewählt,
die Höhe entsprechend dem gewählten Seitenverhältnis,
im vorliegenden Beispiel also Breite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
mm, Seitenverhältnis Höhe zu Breite - 3 : 1, Höhe also . . . . . .-. . . . . . .
. . . 18 mm.
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Das Netz ist in der Höhe in zehn Querlinien, in der Breite in sechs
Spalten unterteilt.
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4. Man bringt nun das gewählte Netz mit der Zeichnung des Profilquerschnitts
zur Deckung, und zwar nach Fig.5 so, daß die größte Breite des Profilquerschnitts
sich mit der größten Breite des Netzes deckt. Ferner muß die unterste waagerechte
Linie des Netzes gerade vom Profil berührt werden, so daß die linke, die unterste
und die rechte Begrenzungslinie des Netzes mit dem Profil abschneiden.
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Dabei wird die Lage des Profilquerschnitts im Netz durch ein für allemal
festgelegte Richtlinien geregelt, weil sich eine ganz andere Formzahl ergeben würde,
wenn das Profil in einer davon abweichenden Lage auf das Netz gebracht würde. Von
den vier möglichen Lagen des Profilg auf dem Netz wird beispielsweise diejenige
gewählt, bei der der Schwerpunkt des Profilquerschnitts von allen vier Lagen am
weitesten rechts und oben zu liegen kommt.
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Nun wird von links nach rechts für jede der sechs lotrechten Spalten
die Querlinienziffer nach der oben angegebenen Regel für die Profilform festgestellt,
woraus sich die Ober- und die Unterzahl ergibt. Jede lotrechte Spalte ist somit
identisch mit der entsprechenden Zahlensteile der sich ergebenden sechsstelligen
Zahl. Vor die aus Oberzahl und darunter geschriebener Unterzahl bestehende Angabe
wird, von ihr durch einen schrägen Strich getrennt, die Verhältniszahl des Netzes
(Breite zu Höhe) gesetzt. Die Formzahl des Profils nach Fig. 2 ergibt sich demnach
aus Fig. 5 zu
Da die Klassifizierung der Profile nach Formzahlen im praktischen Gebrauch ergänzt
wird durch eine weitere Unterteilung nach der Breite des Profilquerschnitts in Millimeter
und der Querschnittsfläche des Profils in Quadratmillimeter, so ergibt sich eine
so weitgehende Differenzierung, daß nach erfolgter Klassifizierung der in einem
Betrieb vorhandenen Profile entweder gar keine oder jedenfalls nicht mehr " viele
Profile in der Praxis vorkommen werden, die in allen drei Gliederungsmerkmalen genau
die gleichen Werte aufweisen. Aus der bigher völlig unübersichtlichen großen Zahl
von unter Umständen zehntausenden Profilen ist damit durch die Profilformzahlen
eine kleine, leicht übersehbare Zahl von Profilen geworden. Alle dieser Kennzeichnung
gemäß den drei Merkmalen nicht, entsprechenden, in der Praxis etwa vorkommenden
Formen kommen von vornherein für eine Nachsuche nicht in Betracht, da sie offenbar
in - irgendeinem. Punkt von den registrierten, also vorhandenen Profilen abweichen.
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Da für die Profilkennzeichnung nur Ziffern o. dgl. verwendet sind,
ist das Auffinden der verschiedenen Profilformen außerordentlich leicht .gemacht;
es können z. B. Karteien angelegt werden, die r. nach Seitenverhältnissen des Netzes,
2. nach Oberzahl und 3. nach Unterzahl unterteilt sind.
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Die Karteikarte der gleichen Ober- und Unterzahl kann weiter unterteilt
sein nach Profilbreiten in Millimeter und Profilquerschnittsflächen in Quadratmillimeter.
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Will man feststellen, ob ein neu aasgefragtes Profil im Werkzeug verhanden
ist, so hat man daher nur diese wenigen Profile gleichen Kennzeichens durchzusehen
gegenüber bisher vielleicht 2o ooo Stück. Es ist auch leicht möglich, einem Interessenten
ähnliche vorhandene Profile statt des von ihm aasgefragten Profils anzubieten. Man
braucht hierzu nur Profile mit gleicher Ober- und Unterzahl, aber anderen Breiten,
Querschnittsflächen oder Seitenverhältnissen auszusuchen oder auch Profile mit gleicher
Oberzahl und abweichender ähnlicher Unterzahl oder solche mit gleicher Unterzahl
und abweichender ähnlicher Oberzahl. Gerade die Möglichkeit, ähnliche Profile vorschlagen
zu können, ist besonders wertvoll, weil ein Kunde häufig auf vorhandene Profilformen
zurückgreifen kann, wenn sie ihm bekanntgegeben werden können, was bisher außerordentlich
zeitraubend, wenn nicht gar unmöglich war.
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Statt mit Ziffern kann man die waagerechten Linien auch durch andere
Symbole, z. B. durch Buchstaben, bezeichnen.
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Unter Anwendung zweier Lichtbildwerfer kann man dem einen das Projizieren
des Profilbildes und dem anderen dasjenige des Koordinatensystems auf die Bildfläche
zuweisen.
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Unter Umständen kann ein die Profilzeichnung enthaltendes Zeichnungsblatt
als Bildfläche dienen.
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Soll ein auf undurchsichtigem Blatt befindliches Profilbild projiziert
werden, so verwendet man ein Episkop.
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Statt eines Lichtbildwerfers kann man einen der üblichen photographischen
Vergrößerungsapparate benutzen, auf dessen Grundplatte
man die Profilzeichnung
legt und in dessen Bildfenster man an Stelle eines zu vergrößernden Photonegativs
ein Diapositiv des Koordinaten.netzes mit dem zu dem zu untersuchenden Profil passenden
Seitenverhältnis bringt. Durch Regelung des Abstandes zwischen Grundplatte und Optik
bringt man das Netz, zur Deckung mit der Profilbreite.
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Die Diapositive der Netze der verschiedenen Seitenverhältnisse können
in einer revolverartigen Einrichtung am Gerät angebracht werden, so daß das Einbringen
eines Netzes mit anderem Seitenverhältnis durch Einschwenken des entsprechenden
Revolverteils leicht und rasch erfolgen kann.