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Verfahren zur Herstellung leichter, dünnwandiger, geschweißter Stahlflaschen
für Flüssiggase Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung leichter Behälter
für die sogenannten Flüssiggase,' u. a. für Propan, Butan, Ruhrgasol usw. Behälter
für diese Mittel haben in neuerer Zeit eine besondere Bedeutung gewonnen, da man
beabsichtigt, durch Aufstellen von Gasflaschen im Haushalt auch denjenigen Haushalten
die Vorzüge der Gasbeheizung zugängig zu machen, die bisher infolge ihrer Lage davon
ausgeschlossen waren. Selbstverständlich muß man für diesen Zweck Behälter zur Verfügung
stellen, die einerseits billig herzustellen, ferner nicht schwer sind, also geringe
Wandstärken aufweisen, und andererseits dennoch den- Sicherheitsanforderungen genügen.
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Man erreicht dieses Ziel durch ein Verfahren zur Herstellung von nur
mit Längsschweißnaht versehenen Stahlflaschen --bei dem zunächst -aus einem Blech
durch Verschweißung in einer Längsnaht ein Rohrzylinder hergestellt wird, dann die
mit Erhöhung hergestellte Schweißnaht desselben im Bereich der Enden oder ganz ausgeschmiedet
oder abgearbeitet wird und darauf die Enden mit Hilfe der bei nahtlosen Rohren angewandten
Einziehverfahren, insbesondere mittels Drückrollen, geschlossen werden. Bei diesen
bekannten Einziehverfahren werden die Rohrenden erwärmt.
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Bisher wurden Behälter für den angegebenen Zweck in der Weise hergestellt,
daß man einen mit einer Längsnaht versehenen Hohlzylinder durch vorgeschweißte Bodenstücke
schließt. Diese Art Behälter wurden bis zu einem Durchmesser .von qoo mm hergestellt
und haben die in Abb. z dargestellte Anordnung der Schweißnähte. Die Längsschweißnaht
d des zylindrischen Mittelstückes a. läßt sich ohne Schwierigkeiten einwandfrei
herstellen. Bei der Herstellung derselben kann die Schweißfuge-auf der unteren Seite
durch eine Leiste abgedeckt werden. Es ist deshalb leicht möglich, die Naht bis
zum Grund durchzuschweißen. Das ist aber bei den Rundnähten e nicht ohne Schwierigkeiten
zu erreichen, weil man in den geschlossenen Behälter keine Unterlagen für die Rundschweißnähte
einbringen kann. Man ist bei diesen Nähten auf die Gewissenhaftigkeit des Arbeiters
angewiesen. Ein Prüfen der Nähte am fertigen Behälter ist mit außerordentlichen
Schwierigkeiten verknüpft. Die Längsnaht läßt sich z. B. durch ein Röntgenprüfgerät
noch verhältnismäßig gut prüfen; anders ist es dagegen bei den Runänähten, von denen
man
kein leicht zu entzitierndes Abbild auf dein Röntgenfilm Herstellen kann.
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Bei dem Verfahren gemäß der Eilendung vermeidet man diese Mängel,
weil -man durch die Anbringung einer einzigen L<icisch naht in der Lage ist,
eine einwandfreie Prüfung vorzunehmen, und weil außerdem durch die besondere Behandlung
der Schweißnaht (Hefunterschmieden an den einzuziehenden Enden) und durch das Anwärmen
der Enden dafür gesorgt ist, daß das Einziehen ohne jede Faltenbildung vor sich
geht..
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Wenn auch bekannt ist, an dickwandigen Behältern Längsschweißnähte
vorzusehen und die Enden dieser Hohlkörper einzuziehen, so war damit das Gesamtverfahren
gemäß der 1?rfindung nicht nahegelegt, und es ergaben sich dabei auch nicht die
besonders großen Vorteile, wie sie oben dargelegt sind.
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Gegenüber Flaschen aus nahtlosen Rohren sind Behälter, die gemäß der
Erfindung hergestellt sind, aus folgenden Gründen als vorteilhaft anzusehen: Die
Toleranzen in der Wandstärke nahtloser Rohre sind erheblich höher als die Toleranzen
in der Dicke von Blechen. Anderer-. seits können Bleche beliebig dünn hergestellt
werden, während man einwandfreie nahtlose Rohre nur bis zu einer bestimmten dünnen
@'4'andstärke herstellen kann. Da einerseits die rechnerisch ermittelte Wandstarke
bei Behältern nicht von den dünnsten Stellen in der Wand unterschritten «-erden
darf und andererseits bei nahtlosen Rohren eine Mindestwandstärke nicht unterschritten
werden kann, fallen die aus nahtlosen Rohren hergestellten Behälter im Vergleich
zu den geringen auftretenden Drücken zu schu er aus. Verringern kann man dieses
Gewicht nur dadurch, daß man die Behälter nach einem von dein üblichen abweichenden
umständlicheren Verfahren -herstellt.
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In den Abb. :2 bis 4 ist. das V erfahren"gemäß der Erfindung veranschaulicht:
Die Abb. a zeigt den Ausgangsrohrzylinder in Ansicht. Vor dem Einziehen der beiden
Enden kann die mit Ülierliöliung ausgeführte Schn-eißnalit f ganz oder teilweise
ausäeschiniedet oder abgearbeitet werden.
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Abb.3 zeigt einen Rohrzylinder, bei dein die Schweißnaht nur so -weit
ausgesehiniedet ist, daß die zusammengezogenen Enden keine Überhöhung der Schweißnaht
besitzen. Durch das Ausschmieden der Schweißnaht wird der Durchmesser an den Enden
des Rohrzylinders etwas größer. Das ist aber kein Nachteil, weil diese Enden durch
den anschließenden Schließprozeß wieder zusammengezogen werden.
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Die Abb.4 zeigt den aus dein Rohrzylinder nach Abb. 3 hergestellten
Behälter. Die mit Überhöhung geschweißte Längsnaht ist im zylindrischen Teil des
Behälters sichtbar. Schmiedet man dagegen die Schweißnaht des Rohrzylinders ganz
aus oder arbeitet man sie ganz ab, darin ist die Schweißnaht am fertigen Behälter
nicht mehr sichtbar.
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Die Herstellung der Ausgangsrohrzylinder kann durch jedes beliebige,
an sich bekannte Verfahren erfolgen. Das neue Herstellungsverfahren für geschweißte
Flüssiggasbehälter hat besonders dann Vorteile, wenn Behälter hergestellt werden
sollen, deren Probedruck bis zu etwa f,o Atin. beträgt und die nicht von innen befahrbar
sind (Durchmesser bis etwa .Ioo inm), also auch nicht von innen geschweißt «erden
können.