DE619070C - Verfahren zur Herstellung nahtloser Rohre - Google Patents
Verfahren zur Herstellung nahtloser RohreInfo
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- DE619070C DE619070C DEV28962D DEV0028962D DE619070C DE 619070 C DE619070 C DE 619070C DE V28962 D DEV28962 D DE V28962D DE V0028962 D DEV0028962 D DE V0028962D DE 619070 C DE619070 C DE 619070C
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D—WORKING OR PROCESSING OF SHEET METAL OR METAL TUBES, RODS OR PROFILES WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D39/00—Application of procedures in order to connect objects or parts, e.g. coating with sheet metal otherwise than by plating; Tube expanders
- B21D39/08—Tube expanders
- B21D39/20—Tube expanders with mandrels, e.g. expandable
Description
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, nahtlose Rohre herzustellen, deren Außendurchmesser
so groß ist, daß es iin einfachen Walzverfahren nicht erreicht werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Endbemessung
durch Ziehen unter Aufweitung auf den größeren äußeren Durchmesser zu erreichen.
Es ist bereits bekannt, Rohre, die an einem Ende mit einem Bördel versehen sind, in
warmem Zustande mit einem Ziehdorn und Ziehstopfen zu bearbeiten, wobei sich das
Werkstück mit dem Bördel gegen ein Widerlager abstützt. Hierbei findet jedoch lediglieh
eine Verringerung der Wandstärke und ein Strecken des Werkstückes statt, nicht dagegen
ein Aufweiten hinsichtlich des äußeren Durchmessers, da die Art der Abstützung des Werkstückes und ein außerhalb desselben
mit dem Dorn zusammenarbeitendes Zieheisen dies verhindern.
Da mit dem Aufweiten des Rohrwerkstoffes, insbesondere wenn es sich dabei um
ein beträchtliches Maß handelt, wie es erfin-
as dungsgemäß beabsichtigt ist, sich die. Wandstärke
verkleinert, besteht die Gefahr, daß das Rohr leicht ausknickt, wenn es während
des Ziehvorganges in seiner Längsrichtung auf Druck beansprucht wird. Dies ist um so
mehr der Fall, als das Rohr im glühenden Zustand bearbeitet werden muß. Um dies zu
vermeiden, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, das Rohr an der Seite des Dorneintritts·
festzuhalten, so daß das Rohr während des Aufziehens nur auf - Zug beansprucht wird.
Dadurch ist man in der Lage, das Rohr in glühendem Zustande zu bearbeiten und verhältnismäßig·
große Aufweitungen in einem Zug durchzuführen. Es ist die Möglichkeit
gegeben, mit einer Erwärmung" des ,Rohres Aufweitungen zu erzielen, wie sie bisher
wirtschaftlich nicht herzustellen waren.
Bei dem obenerwähnten bekannten Ziehverfahren, bei dem lediglich eine Verringerung
der Wandstärke und ein Strecken des. Werkstückes stattfindet; wird ebenfalls das
Rohr, lediglich .auf Zug beansprucht. Diese Maßnahme besitzt dort jedoch nicht die Bedeutung
wie "bei. dem Verfahren gemäß der Erfindung,, bei dem es sich um Aufweiten
auf größeren äußeren. Durchmesser handelt.
Die Vorzüge der Erfindung sind außerordentlich zahlreich und in ihrer Wirkung bedeutend.
So wird z. B.. der Werkstoff -bei dem Ziehverfahren gemäß der Erfindung kräftig durchr
gearbeitet. Die Beanspruchung des. Werkstoffes ist dabei sa groß, daß alle etwa vorhandenen Material- oder * Herstellfehler erkennbar
werden. Während bisher die Rohre durch Abpressen mit. Wasser oder Luff oder
durch Vornahme technologischer Proben, wie, sie die Vorschriften der Behörden und der.
Kläss.ifikationsgesellschaf ten vorsehen, geprüft wurden, werden sie durch das Herstellverfahren
gemäß der Erfindung selbst auf die-τ
jenigen Material- oder Herstellfehler untersucht, die erst nach einer gewissen Betriebszeit infolge der mannigfaltigen Beanspruchungen,
denen die Rohre unterworfen sind, zur Auswirkung kommen und zu einer Zerstörung
derselben und damit zu folgenschwersten Unglücken Veranlassung geben können. Feine,
durch die Walzhaut verdeckte Risse werden nach dem Aufweiten sichtbar. Es ist daher
ίο die Möglichkeit zur Beseitigung dieser Fehler
bzw. Ausschaltung des betreffenden Rohres aus dem weiteren Fabrikationsgang gegeben.
Ein weiterer Vorteil def Erfindung besteht darin, daß das Verfahren unabhängig von der
iS Eigenschaft des zu bearbeitenden .Werkstoffes
ist. Große Rohre für mittlere und höhere ^ Drucke, z. B. für Turbinenrohrleitungen oder
Behälter, stellte man bisher auch durch Schweißen her, indem Bleche rund gebogen
So und deren Kanten durch eine Längsnaht verschweißt
wurden. Die Herstellung dieser Rohre Is ι jedoch nur aus niedrig legierten
KohiensfoffstähleB möglich, da nach den
neute bekannten Schweißverfahren Material mit wesentlich höherem C-Gehalt oder mit
Zusätzen anderer Legierungsbestandteile zuverlässig nicht schweißbar ist.
Die Herstellung von Rohren großen Außendurchmessers ist auch möglieh durdst Schmieden,
jedoch sind hierbei die Wandstärken derart groß, daß von einer wirtschaftlichen Herstellung
nicht gesprochen werden kann.
Gegenüber dem Walzverfahren ist die Erfindung ,noch in folgendes Art vorteilhaft.
Beim Walzen wird für die Durchführung der Wakarbeit erhebliche Zeit benötigt, m welcher
die ursprüngliche hohe Walztemperatur um ein erhebliches Maß absinkt. Infolge dieser ungleichmäßigen Bearbeituaigstemperatür
stellt sich in den verschiedenen Rohrabschnitten ein ungleichmäßiges Gefüge ein.
Ebenso treten unterschiedliche Spannungszu-
* stände über die Rohrlänge auf,- die bei empfindlichen Werkstoffen zu Rissen führen-Zwar
lassen sich die Gefügeunterschiede und Spannungen, bei vielen Stählen durch nachträgliches
Ausglühen (Normalisieren) weitgehend ausgleichen, doch sind die Materialeigenschaften
der so bearbeiteten Rohre niemais über die ganze Länge gleichmäßig.
Völlig versagt die genannte Bearbeitung bei solchen Stöhlen, die nicht umgewandelt werden
können, oder solchen, die ein kritisches Temperaturintervall besitzen, in dem sie keiner
Bearbeitung ausgesetzt werden dürfen. Das Aufweiteverfahren gemäß der Erfindung durch; Ziehen "erfolgt dagegen auf sehnen
arbeitenden Pressen oder Ziehbänken.. Das Rohr wird dabei über die ganze Länge bei
6» fast gleicher Temperatur innerhalb eines Aufweiteprozesses
bearbeitet.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens gemäß der Erfindung ist schließlich noch darin zu
sehen, daß die zu dessen Ausübung erforderlichen Einrichtungen erheblich billiger sind
als die für die anderen Verfahren erforderlichen Anlagen, insbesondere die Aufweitewalzwerke.
In weiterer Ausbildung des Erfindungsgedankens wird vorgeschlagen, das Rohr an
der Seite des Dorneintrittes aufzuweiten und am äußeren Rande dieser Erweiterung mit
einem Bund oder einem Wulst zu versehen, mit dem das Werkstück beim Aufweiten am
Widerlager festgehalten wird, während die Aufweitung selbst in das Widerlager hineinragt.
Das Eintrittsende für die Aufweitewerkzeuge kann gemäß der Erfindung, wenn es sich um die Herstellung von Muffenrohren
handelt, in der Form des 'Muffenkopfes aufgeweitet
werden und sich mit diesem gegen das Widerlager Jegen.
In den Abbildungen ist eine Vorrichtung zur Ausübung, des neuen Verfahrens dargestellt.
Es zeigen:
Abb. ι den. Längsschnitt durch ein zum
Aufziehen vorbereitetes Rohr mit Bördel,
Abb. 2 den Längsschnitt durch ein solches
Rohr mit Pilgerkopf,'
Abb. 3 den Längsschnitt durch eine Zieh- 9«
einrichtung nach der Erfindung und
Abb. 4 die Draufsicht dieser Einrichtung
von der Seite des Hebetisches aus..
Zur Ausführung des Verfahrens ist an einer Ziehbank ein Widerlagerbock vorgesehen,
der einen in der Ebene der Achse geteilten Ring. G1, a2 trägt, dessen eine Hälfte at
im unteren festen Teil des Widerlagerbockes b liegt und dessen andere Hälfte a2 mit dem
oberen Teil des Widerlagers c um eine zur Mittelachse parallele Achse d schwenkbar ist.
Das an seinem Ende mittels Stauchpresse.auf dan gewünschten Durchmesser aufgeweitete
und mit Bördel / oder Pilgerkopf p versehene'
Rohr r wird, nachdem es auf die Ziehtempe- «05
ratur gebrächt ist, von der Seite in den Ziehbock, dessen obere Hälfte aufgeklappt ist,
eingerollt, so daß es sich mit dem BÖrdel /
oder Pilgerkopi/» gegen die untere Ringhälfte O1 anlegt; darauf wird die obere
Hälfte c des Bockes mit der oberen Ringhälfte
as zugeklappt Die zum Aufziehen des Rohres notwendigen konischen Stopfen S1, S2
mit steigendem Außendurchmesser liegen vorbereitet auf einem Tisch t vor dem Widerlagerbock.
Sie besitzen eine Bohrung, durch welche die Ziehstange ζ durchgestoßen wird.
Nach- dem Durchtreten der Ziehstange s durch die Bohrungen der Stopfen werden diese mittels'
Keilen klt k2 mit der Zieh&tange verbun- iao
den und beim Rückgang der Ziehstange hintereinander in einem Arbeitsgange oder 'auch
einzeln durch das Rohr r hindurchgezogen. Nach Erreichung der gewünschten Aufweitung
wird der obere Teil des Widerlagerbockes aufgeklappt und das Rohr aus derEinrichtung
ausgehoben.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung nahtloser Rohre, deren Außendurchmesser so großίο ist, daß er im einfachen Walzverfahren nicht erreicht weriien kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Endbemessung durch Ziehen unter Aufweitung auf den größeren äußeren Durchmesser erfolgt, wobei die Rohre an der Seite "des Dorneintritts festgehalten werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr an der Seite des Dorneintritts aufgeweitet und am äußeren Rande dieser Erweiterung mit ao einem Rand (f) oder einem Wulst (/>) versehen wird, mit dem das Werkstück beim Aufweiten am Widerlager festgehalten wird, während die Aufweitung selbst in das Widerlager hineinragt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2 zur Herstellung von Muffenrohren, dadurch gekennzeichnet, daß das Eintrittsende für die Aufweitewerkzeuge in der Form des Muffenkopfes aufgeweitet wird 3«, und sich mit diesem gegen das Widerlager legt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV28962D DE619070C (de) | 1932-12-17 | 1932-12-17 | Verfahren zur Herstellung nahtloser Rohre |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV28962D DE619070C (de) | 1932-12-17 | 1932-12-17 | Verfahren zur Herstellung nahtloser Rohre |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE619070C true DE619070C (de) | 1935-09-21 |
Family
ID=7584524
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEV28962D Expired DE619070C (de) | 1932-12-17 | 1932-12-17 | Verfahren zur Herstellung nahtloser Rohre |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE619070C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3512501A1 (de) * | 1985-04-06 | 1986-10-16 | Esser-Brieden GmbH & Co KG, 4788 Warstein | Verfahren zur herstellung eines doppelwandigen rohrs fuer den feststofftransport |
DE3512502A1 (de) * | 1985-04-06 | 1986-10-23 | Esser-Brieden GmbH & Co KG, 4788 Warstein | Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines doppelwandigen rohrs fuer den feststofftransport |
-
1932
- 1932-12-17 DE DEV28962D patent/DE619070C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3512501A1 (de) * | 1985-04-06 | 1986-10-16 | Esser-Brieden GmbH & Co KG, 4788 Warstein | Verfahren zur herstellung eines doppelwandigen rohrs fuer den feststofftransport |
DE3512502A1 (de) * | 1985-04-06 | 1986-10-23 | Esser-Brieden GmbH & Co KG, 4788 Warstein | Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines doppelwandigen rohrs fuer den feststofftransport |
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