DE46459C - Anwendung eines Dornes bei dem unter Nr. 45890 patentirten Röhrenwaizverfahren - Google Patents
Anwendung eines Dornes bei dem unter Nr. 45890 patentirten RöhrenwaizverfahrenInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21B—ROLLING OF METAL
- B21B19/00—Tube-rolling by rollers arranged outside the work and having their axes not perpendicular to the axis of the work
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- B21B19/04—Rolling basic material of solid, i.e. non-hollow, structure; Piercing, e.g. rotary piercing mills
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Rolls And Other Rotary Bodies (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE
h 3
,: Mechanische Metallbearbeitung.
Das nachstehend beschriebene Verfahren zur Herstellung von Röhren ohne Naht aus massivem
Material schliefst sich an das Patent Nq. 45890 an und besteht darin, das Material durch äufsere
Walzarbeit innerlich aus einander zu reifsen und doch zu gesunden, innerlich rifsfreien
Röhren auszuwalzen, indem der erwähnte Hohlwalzprocefs ohne Dorn mit dem Ausstrecken
über einen Dorn combinirt wird.
In gleicher Weise, wie dies in dem erwähnten Patent beschrieben ist, rotirt auch hier ein
massiver Metallblock zwischen zwei oder mehreren in demselben Sinne getriebenen Walzen,
welche also an der Arbeitsstelle entgegengesetzte Bewegung haben und welche vermöge ihrer
Achsenstellung dem Werkstück gleichzeitig mit der Rotion eine gewisse Vorwärtsbewegung ertheilen.
Bei den in dem genannten Patent erläuterten Verhältnissen zerreifst infolge der äufseren Walzarbeit das Material im Innern
zwischen den Walzen, und es bildet sich ein Loch in dem vorher massiven Werkstück.
Fig. ι der beiliegenden Zeichnung zeigt zwei
über einander angeordnete Walzen A A, welche mit ihren Mantelflächen den zwischen ihnen
rotirenden Metallblock c bearbeiten, während Fig. 3 und 4 Walzen A' A' zeigen, die mit
ihren Kopfflächen das Metallstück c bearbeiten. Bei beiden Anordnungen wird durch die äufsere
Arbeit der Walzen im vorher massiven Stück c ein Loch 0 erzeugt.
Wird nun dicht hinter der Stelle, wo durch diese äufsere Walzarbeit im massiven Metall
das Loch 0 entstanden ist, ein Dorn d aufgestellt, der in der Achsenrichtung nicht zurückweichen
kann, da er in dem feststehenden Widerstand b gelagert ist, Fig. 1 und 4, und der die Oeffnung
0 nach der Atmosphäre hin ziemlich abschliefst und daher (besonders wenn innen
aus dem Stahl etc. sich brennbare, daher reducirende Gase entwickeln) das Eindringen
der atmosphärischen Luft in das wie vorerwähnt entstandene Loch 0 gröfstentheils verhindert
oder vermindert, so genügt bei der meist absoluten Oxydfreiheit der im massiven Metall entstandenen Trennungsflächen ein relativ
geringer Druck zwischen Walzenoberflächen AA' und dem Dorn d, um das dazwischen befindliche
aufgelockerte Material wieder dicht zu machen und etwaige Trennungsflächen, Rifschen, hervorstehende
Krystalltheilchen bezw. Sehnen, Fasern oder Körner wieder solide und vollständig
mit der Hauptmasse des Metalls zu verbinden und so das Innere des so gebildeten Rohres trotz der bei der ursprünglichen Lochbildung
entstandenen Rauhigkeiten und Risse vollkommen gesund und genügend eben und glatt zu machen. Dieses Anschweifsen erfolgt
aber infolge der vollkommenen Oxydfreiheit, welche vermöge des durch den Dorn erzielten
Luftabschlusses erreicht wird, je nach der Natur des Metalles bei Weifsglut, Gelbglut oder sogar
Rothglut, und es schweifst in gleicher Weise sowohl Kupfer als auch Eisen und die verschiedenen
Sorten und Härtegrade des Stahles vom weichsten bis zum härtesten Wolfram-. Stahl, ohne Schweifsmittel nöthig zu machen.
Dies ist umgekehrt ein Beweis dafür, dafs die meisten Metalle bei relativ niedrigen Temperaturen
schweifsbar sind, sofern sie nur unter entsprechendem Druck und völlig oxydfrei zusammengedreht
werden.
Der Dorn kann benutzt werden entweder nur, um ohne wesentliche Veränderung der
inneren Lochgröfse das Loch gesund und glatt zu machen, oder aber er kann nach dem Austrittsende
zu dicker werden (s. Fig. i), oder er kann nach dem Austrittsende zu dünner werden
oder gleich dick bleiben.
Wird der Dorn d so weit nach vorn gestellt, dafs er das durch die äufsere Walzarbeit im
Innern des massiven Werkstückes entstehende Loch c gerade im status nascens ausfüllt —
was am vollkommensten erfolgt, wenn annähernd der Dorn die Form desjenigen Loches
hat, welches der massive Block beim Unterbrechen des Processes an der Uebergangsstelle
vom massiven in den hohlen Querschnitt ohne Anwendung eines Domes erhalten würde —,
so werden etwaige Krystalle, Sehnen oder sonstige Metalltheilchen verhindert, sich von
der Hauptmasse des WTerkstückes im Innern abzusondern, und das so gebildete Rohr erhält
im Innern ebenfalls glatte Wände.
Wird der Dorn noch mehr vorgestellt, so wirkt er etwas früher, als das Loch durch die
äufsere Walzarbeit gebildet wird, und das vorher massive Metall schiebt sich über den Dorn
kurz vor dem Moment, wo das Loch infolge der äufseren Walzarbeit in der Mitte des Metalls
ohne Dorn entstehen würde; der Dorn erhält dadurch mehr Druck in seiner Achsenrichtung,
als wenn er mehr zurückstände. Der Dorn kann, wie erwähnt, unmittelbar hinter der Stelle stehen, wo das Loch im massiven
Metall entstanden ist, wie dies Fig. ι und 4 der beiliegenden Zeichnung zeigen, oder es kann
aber auch in einer beliebigen Entfernung dahinter stehen (beispielsweise wie Fig. 5 und 6
zeigen). Die Erzeugung des Loches geschieht bei diesem Verfahren der Röhrenfabrikation
entweder, wie Fig. 1 und 4 zeigen, von denselben Walzen AA\ welche auch das Auswalzen
über den Dorn d besorgen, oder aber es kann dies bewirkt werden durch zwei oder
mehrere von einander unabhängige Walzen oder Walzenpaare A" A"\ Fig. 5, und A'vAv,
Fig. 6, von denen die ersten, A" AIV, das Hohlwalzen
besorgen, während das Auswalzen über den Dorn d von einem zweiten, ebenfalls unabhängigen
Walzenpaar oder Walzen A'" und Av geschieht. Fig. 5 zeigt dies beispielsweise
für konische Walzen und für Kopfendenwalzen Fig. 6. Hierbei ist es für viele Fälle vortheilhaft,
dem zweiten Walzenpaar eine gröfsere Schränkung der Achsen, Fig. 5, oder gröfsere
Differenz in der Höhe der beiden Achsen, Fig. 6, zu geben als dem ersten Walzenpaar.
Das dünne Rohr wird dadurch rascher vorwärts gezogen, als das dicke eingeführt wird,
und es entstehen Zugspannungen in dem Metallstück c, welche bei Innehaltung geeigneter
Differenzen der Vorwärtsbewegung der Stücke an beiden Enden die Erreichung dünner Wandungen
gestatten.
Werden die beiden Walzenpaare A" A'", Fig. 5, oder AIV Av, Fig. 6, weiter aus einander
gerückt, als der Länge der Röhre entspricht, so findet das Walzen über den Dorn zwar
noch in derselben Hitze, aber in zwei Stichen statt. In diesem Falle kann auch die ohne
Dorn hohlgewalzte Röhre vor dem Fertigwalzen einer erneuten Erhitzung unterworfen werden
und die zweiten Walzen auch eine beliebig andere Stellung, z. B. neben dem ersten Walzenpaar,
erhalten.
Sobald der Abschlufs der atmosphärischen Luft durch den Dorn verloren geht, geht auch
der Vortheil verloren, dafs die durch das Hohlwalzen entstandenen Rauhigkeiten, Risse
oder innen vorstehenden Metallfasern auch ohne Schweifsverfahren selbst bei Gelbglut
oder Rothglut, wieder angeschweifst werden. Soll trotzdem ein Anschweifsen derselben stattfinden,
so mufs ein erneuerter Schweifsprocefs angewendet werden.
Für den vorliegenden Procefs brauchen die Walzen nicht so angeordnet zu werden, wie
Fig. ι bis 6 der beiliegenden Zeichnung angeben, sondern die Walzen können, statt über
einander, neben einander oder theils neben, theils über einander angeordnet sein oder andere
Stellung gegen einander haben. Ebenso können die Formen der Walzen andere sein, als sie
Fig. ι bis 6 zeigen. Beispielsweise können ganz cylindrische Walzen, stärker konische Walzen,
Kopfendenwalzen, Fig. 4, mit flachen oder runden oder anderen Arbeitsflächen angewendet
werden, und kann die Oberfläche der Walzen glatt, rauh oder mit Erhöhungen oder Vertiefungen
versehen sein. Auch die festen Führungsstücke v, Fig. 2, 3 und 4, welche ein
Wegrutschen des Werkstückes aus seiner richtigen Lage verhindern sollen, können durch
andere geeignete Vorrichtungen ersetzt werden.
Claims (2)
1. Die Amvendung eines Dornes bei dem in
dem Patent No. 45890 beschriebenen Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern
entweder zum Zwecke, durch denselben die äufsere Luft von der Zerreifsstelle des im
Innern des Arbeitsstückes sich bildenden Loches ganz oder theilweise abzuschliefsen
und dadurch mittelst des zwischen Dorn und Arbeitsstück auftretenden Druckes ohne
Schweifsmittel ein Anschweifsen der an der inneren Wandung des Arbeitsstückes entstehenden
Splitter gelösten oder hervorstehenden Fasern u. dergl. zu bewirken
und die etwa vorhandenen Risse zu schliefsen,
oder zum Zwecke, die hervorstehenden Theile nur anzudrücken und dadurch das
Rohr zu glätten.
2. Zur Ausführung des unter Anspruch i. charakterisirten Verfahrens die, Combination
eines Quer- oder Schrägwalzprocesses zum Hohlwalzen massiver Metallstücke ohne Dorn
mit einem Quer- oder Schrägwalzprocefs mit Dorn, und zwar:
a) ϊη demselben Durchgang und zwischen denselben Walzen,
b) in demselben Durchgang, aber auf verschiedenen, hinter einander angeordneten
Walzen,
c) in einer Hitze, aber mehreren Durchgängen,
d) in wiederholter Erhitzung und wiederholten Durchgängen.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE46459C true DE46459C (de) |
Family
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Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT46459D Expired - Lifetime DE46459C (de) | Anwendung eines Dornes bei dem unter Nr. 45890 patentirten Röhrenwaizverfahren |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE46459C (de) |
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