DE749979C

DE749979C - Drehgestell mit einzeln an Lenkachsrahmen gelagerten Achsen und unmittelbarer Lastuebertragung vom Drehgestellhauptrahmen auf die Achslager

Info

Publication number: DE749979C
Application number: DEM148702D
Authority: DE
Inventors: Fritz Tittelbach
Priority date: 1940-09-24
Filing date: 1940-09-24
Publication date: 1944-12-08

Description

Drehgestell mit einzeln an Lenkachsrahmen gelagerten Achsen und unmittelbarer Lastübertragung vom Drehgestellhauptrahmen auf die Achslager Es ist bekannt, Drehgestelle mit Vorrichtungen auszurüsten, welche zwangsläufig eine kurvenrechte radiale Einstellung der Einzelachsen in Gleiskrümmungen bewirken. Diese Vorrichtungen sind einerseits dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelachsen in Einzellenkachsrahmen derart gelagert sind, daß die Lenkrahmen gleichzeitig Lastübertragung und Steuerung dienen, anderseits dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelachsen unter Einschaltung geeigneter Führungseinrichtungen unmittelbar im Drehgestellhauptrahmen derart gelagert sind, daß die Lastübertragung unmittelbar, die Steuerung durch eine Steuervorrichtung erfolgt.
Die Anordnung mit Einzellenkachsrahmen hat den Vorzug, daß alle Zusatzeinrichtungen Trieb- und Bremswerk) in den Lenkrahmen gelagert und infolgedessen in der Wirksamkeit unabhängig von der Achseinstellung arbeitsfähig werden, den Nachteil, daß die Lastübertragung erhebliche Querschnittabmessungen mit ungünstiger Querschnittsgestaltung, also zusätzlichen Werkstoff- und Arbeitsaufwand erfordert.
Die Anordnung mit unmittelbarer Lagerung der Einzelachsen am- Hauptdrehgestellrahmen hat den Vorzug, daß zusätzlicher Werkstoff- und Arbeitsaufwand nur in geringem Ausmaß erforderlich ist, den INTachteil, daß die Zusatzeinrichtungen (Trieb- und Bremswerk) am Drehgestellhauptrahmen gelagert und infolgedessen von der Achseinstellung in der Wirksamkeit beeinflußt werden.
Die Erfindung ist eine Verbindung und Ergänzung der bisherigen Bauarten von Drehgestellen mit Achssteuerung zur Erreichung einer betrieblich zweckmäßigen werkstoff-und arbeitsgarenden Bauart.
Nach der Erfindung werden drei Maßnahmen gleichzeitig angewandt. Der Drehgestellhauptrahmen und die Einzellenkachsrahmen sind ungefähr in einer Ebene, insbesondere die Einzellenkachsrahmen innerhalb der Drehgestellhauptrahmen, angeordnet. Die Einzellenkachsrahmen erleiden keinerlei oder nur ganz geringe Beanspruchungen durch lotrechte Belastungen, da sie auf der Oberseite von Flanschverbreiterungen die Gegengleitstücke zu den am Hauptrahmen befestigten und die lotrechten Lasten übertragenden Gleitstücken tragen und unmittelbar darunter, aber auf ihrer Unterseite, die Widerlager für die an den Achsbuchsen angeifenden Tragfedern.
Schließlich werden die Einzelachsrahmen auch vor Verwindungsbeanspruchungen durch die vom Spurkranzanlauf herrührenden Seitenkräfte dadurch geschützt, daß keine Achshalter vorhanden sind, sondern am Oberteil der Achslager Anschläge vorgesehen sind und deren Gegenanschläge an den Flanschverbreiterungen der Lenkachsrahinen.
Die Durchbildung dieser Drehgestellbauart ist in den Abb. i, a und 3 dargestellt.
Der Hauptdrehgestellrahmen A, der sich aus den Seitenwangen i, den Kopfträgern :2 und den Hauptquerträgern 3 zusammensetzt, trägt in bekannter Weise die Lagerung des Wagenaufbaues, beispielsweise unter Vermittlung einer Wiege B, die ihrerseits in bekannter Weise unter Zwischenschaltung einer Federung am Hauptrahmen gelagert wird. Durch die Wiege werden die lotrechten Belastungen, die sich aus dem Gewicht des Wagenaufbaues, der Nutzlast usw. ergeben, auf den Hauptrahmen des Drehgestells übertragen. Die Einzellenkachsrahmen C liegen als geschlossene Rahmen innerhalb des Hauptrahmens A, und zwar angenähert in der Hauptebene des Hauptdrehgestellrahmens. Die Einzellenkachsrahmen C, welche aus den Seitenrahmenteilen q. und den Kopfrahmenteilen 5 gebildet werden, Untergreifen mit seitlichen Verbreiterungen6 der Seitenrahmenteile.1 die Seitenwangen i des Hauptdrehgestellrahmens A. Der Hauptdrehgestellrahmen A stützt sich mittels Gleitplatten? auf Gleitplatten 8, welche auf den erwähnten Seitenverbreiterungen 6 der Einzellenkachsrahmen C angeordnet sind. An der Unterseite der seitlichen Verbreiterungen 6 der Einzellenkachsrahmen,C sind unterhalb der Gleitplatten 8 Lagerringe 9 angebracht, in denen bekannte Abstützvorrichtungen zwischen Einzellenkachsrahmen C= und Achslagen D angeordnet werden. Diese Abstützvorrichtung kann beispielsweise durch Wendelfedern io oder auch durch Stützpendel oder in irgendeiner grundsätzlich gleichen Art durchgebildet werden. Die Abstützvorrichtung ist an den Achslagern D angeordnet, die wiederum auf den eigentlichen Radsätzen E in bekannter Weise angeordnet werden. Die Einzellenkachsrahmen sind durch die Gelenke i i mit den Kopfträgern 2 des Hauptdrehgestellrahinens A schwenkbeweglich verbunden. Am anderen Ende der Einzellenkachsrahmen greift in den Gelenkpunkten 12 die Steuerung an.
Die wesentlichen Merkmale dieser Drehgestellbauart sind, daß einerseits Hauptdrehgestellrahmen A und Einzellenkachsrahmen C annähernd in der gleichen Ebene liegen und anderseits, daß die Übertragung der lotrechten Belastungen vom Hauptdrehgestellrahmen A zu den Achslagern D fast geradlinig und deshalb ohne oder jedenfalls ohne wesentliche Biegungs- oder V erwindungsbeanspruchung der Einzellenkachsrahinen C erfolgt, da die lotrechten Belastungen von den oberen Gleitplatten 7 auf die unteren Gleitplatten 8 und von diesen ohne Richtungsänderung über die zwischengeschalteten Seitenverbreiteiungen6 der Lenkachsrahmen und über die Lagerringe 9 auf die Abstützung io übertragen werden. Beim Kurvenlauf schwenken die Einzellenkachsrahmen C um die Gelenkpunkte i i gegenüber dem Hauptrahmen .4. Dabei verschieben sich die Seitenverbreiterungen 6 der I--inzellenkachsrahmen C finit den Gleitplatten 8 gegenüber den Gleitplatten? am Hauptrahmen. Diese Verlagerung ist so gering, daß sie sich auf die Beanspruchung der Einzeilenkachsrahmen durch lotrechte Kräfte nicht oder nur wenig auswirkt, da größere Verwindungsspannungen nur bei größeren Ausschlagbewegungen auftreten. Als drittes wesentliches Merkmal der neuen Anordnung werden die beim Spuranlauf auftretenden Seitenkräfte mittels Anschlägen 13 am Oberteil der Achslagen D auf Gegenschläge 14 übertragen, die an den Seitenverbreiterungen 6 der Einzellenkachsrahmen C angeordnet sind. Infolgedessen werden die Lenkachsrahmen auch durch diese Seitenkräfte nicht oder kaum auf Verwindung beansprucht.
Bei der beschriebenen Anordnung sind alle Einzelteile des Drehgestells gut zugänglich, insbesondere die in den Einzellenkachsrahmen gelagerten Brems- bzw. Antriebsvorrichtungen, da die gesamten Lager- und Tragwerkteile oberhalb der Achslagen angeordnet sind. Das erfindungsgemäß ausgebildete gesamte Rahmenwerk, Drehgestellhauptrahmen A und Einzellenkachsrahinen C, kann auch in der Ebene der Achslagen oder unterhalb derselben angeordnet werden. Die Wirkungsweise der gesamten Anordnung wird dadurch nicht geändert oder beeinflußt.
Dir Erfindung erstreckt sich auf die gleichzeitige Anwendung der für diese Bauart wesentlichen drei Merkmale.

Claims

PATENTANSPRUCH: Drehgestell mit einzeln an Lenkachsrahmen gelagerten Achsen und init unmittelbarer Cbertragung der lotrechten Lasten vom Drehgestellhauptrahmen auf die Achslager, gekennzeichnet durch gleichzeitige Anwendung folgender Maßnahmen: z. der Drehgestellhauptrahmen (A) und die Einzellenkachsrahmen (C) sind annähernd in der gleichen Ebene angeordnet; 2. lotrechte Belastungen werden vom Hauptrahmen (A) mittels oberhalb eines Flansches (6) der Lenkrahmen (C) angeordneter-Doppelgleitstücke (7, 8) auf die unterhalb dieses Flansches (6) und der Gleitstücke liegend'enAchslagerfedern (ro) fast geradlinig übertragen, so, daß die seitlichen Lenkachsrahmenteile nur unwesentlich beansprucht werden; 3. waagerecht wirkende Kräfte werden von den Achslagern (D) mittels am Oberteil der Achslager (D) vorgesehener Anschläge (r3) und Gegenanschläge (1q.) unmittelbar auf diejenigen kahmenteile der Lenkachsrahmen (C) übertragen, welche unter die Drehgestellhauptrahmen (A) greifen und auf den Tragfedern aufliegen. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift ..... Nr. 643:2:22; österreichische Patentschrift - 11:2 76o; USA.-Patentschriften ..... - 727919, 10032,77.