DE812192C

DE812192C - Zweiachsiges Laufgestell fuer Schienenfahrzeuge mit Achslenkerfuehrung

Info

Publication number: DE812192C
Application number: DED2795A
Authority: DE
Inventors: Friedrich Dipl-Ing Witte
Original assignee: Deutsche Bundesbank
Current assignee: Deutsche Bundesbank
Priority date: 1950-05-16
Filing date: 1950-05-16
Publication date: 1951-08-27

Description

Das Konstruktionsgewicht von Laufgestellen für Schienenfahrzeuge läßt sich sehr niedrig halten, wenn man nicht, wie üblich, die abgefederten Achslager in Ausschnitten der Rahmenwangen der Drehgestelle führt, sondern in an sich bekannter Weise an Lenkern führt, wodurch die schweren Rahmenwangen in Fortfall kommen, da die Fahrkräfte, die aus dem Fahrwiderstand bzw. den an den Laufachsen ausgeübten Bremskräften herrühren, durch die druck- und zugsteifen Lenker aufgenommen werden. Zur Aufnahme der Seitenkräfte auf die Achsen dient ein besonderes Spurlager (Tatzlager), welches die Seitenverschiebung der Achsen gegenüber dem Drehgestell verhindert. Die Übertragung der senkrechten Lasten auf die Achsen geschieht in der üblichen Weise mittels Ausgleichträgern, die sich auf den Lagergehäusen abstützen, und zwischengeschalteten Federn. Zum Ausgleich von Gleisunebenheiten müssen sich die Achsen um kleine Beträge gegeneinander verschränken können; es ist daher erforderlich, alle Lager der Achsen, die Traglager sowohl wie die Spurlager, als Pendellager auszubilden, wobei auf die Verkürzung der waagerechten Abstände der Traglager einer Achse infolge der Schrägstellung bei seitlichem Kippen des Lenkgestellrahmens gegenüber der Achse Rücksicht zu nehmen ist.
Im folgenden wird eine neuartige Konstruktion beschrieben, die es gestattet, gegenüber den bisher bekanntgewordenen Bauweisen für Lenkgestelle mit an Lenkern geführten Achslagern noch weitere erhebliche Gewichtseinsparungen zu erzielen.
Das Wesen der Neuerung besteht darin, daß die Achslenker seitensteif und zur Aufnahme der Seitenkräfte, die in der Achsrichtung wirken, eingerichtet sind.
Bild i zeigt den schematischen Aufbau des Lenkgestells in der Seitenansicht. Die Achsen sind an den Lenkern 1, 2 pendelnd geführt, während die Last P unter Zwischenschaltung der Federn 3, 4, 5 auf die Ausgleichträger 6 und von dort unter Zwischenschaltung der Hängeeisen 7, 8 auf die mit den Lenkern i, 2 starr verbundenen Achslager übertragen wird. Die Wirkung der Lenker 7, 8 zeigt Bild i a; man erkennt, daß erst durch diese ein freies Spiel beider Achsen in vertikaler Richtung möglich wird. Bild 2 zeigt eine Anordnung, bei der der Anlenkpunkt für die Lenker 7, 8 an dem Achslagergehäuse über die Achse gelegt ist. Die Lenker 7, 8 nehmen Bügelform an. Der Vorteil dieser Anordnung liegt in der größeren Länge der Lenker; die durch die Schrägstellung hervorgerufenen waagerechten Kräfte werden wesentlich kleiner.
Bild 3 zeigt das Lenkgestell im Grundriß. Man erkennt die seitensteife Ausbildung der Lenker 1, 2. Die Lenker sind in der Lage, die durch die Spurkränze der Räder eingeleiteten Querkräfte Q auf , den Drehgestellrahmen zu übertragen. Da die Achslager zweckmäßig als Pendelrollenlager ausgebildet werden und daher nicht querverschieblich auf den Achsen angeordnet sein können, ist es nötig, das Lenkerpaar einer Fahrzeugseite, im Beispiel des Bildes 3 die Lenker 9 und io, seitenverschieblich zu machen, um die als Folge der Schränkung der Achse auftretende Verkürzung der waagerechten Abstände der Lager i i bis 12 bzw. 13 bis 14 auszugleichen (Spiel bei 15, 16, 17, 18).

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Zweiachsiges Laufgestell für Schienenfahrzeuge mit an Achslenkern geführten Achslagern, dadurch gekennzeichnet, daß die Achslenker (1, 2, 9, io) seitensteif und zur Aufnahme quer gerichteter, in Achsrichung liegender Kräfte geeignet sind.
2. Laufgestell für Schienenfahrzeuge nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Achslenker (1, 2) der einen Fahrzeugseite fest im Drehgestell gelagert sind, während die Achslenker (9, io) der Gegenseite eine Seitenverschieblichkeit zum Ausgleich der Verkürzung der waagerechten Achsabständeinfolge Kippens der Achsen erhalten.
3. Laufgestell für Schienenfahrzeuge nach Anspruch i und 2 mit Ausgleichträgern, welche die senkrechte Last über Federn auf die Achslager übertragen, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichträger (6) durch Hängeeisen (7, 8) mit den Achslagern verbunden werden, wobei der Anlenkpunkt für die Hängeeisen an den Achslenkern (1, 2) oberhalb oder unterhalb der Achsmitte liegen kann.