DE4122741A1 - Drehgestell fuer schnellauffaehige schienenfahrzeuge - Google Patents
Drehgestell fuer schnellauffaehige schienenfahrzeugeInfo
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- B61F5/12—Bolster supports or mountings incorporating dampers
- B61F5/127—Bolster supports or mountings incorporating dampers with fluid as a damping medium
Description
Die Erfindung betrifft ein Drehgestell für schnellauffähige Schienenfahr
zeuge mit einem H-förmigen Drehgestellrahmen, den Drehgestellrahmen
gegenüber den Achsen abfedernden Primärfedern und einem gegenüber dem
Drehgestellrahmen vertikal und horizontal quer beweglichen, den Wagenka
sten des Schienenfahrzeuges aufnehmenden Wiegenquerträger, der gegenüber
dem Drehgestellrahmen über pneumatische Sekundärfedern (Luftfedern)
abgefedert und mit einer Drehhemmung versehen ist.
Drehgestelle für schnellauffähige Schienenfahrzeuge werden heute zum Teil
mit einer als Sekundärfeder angeordneten Luftfeder versehen, um einerseits
die Übertragung des Körperschalls zwischen dem Drehgestell und dem Wagen
kasten zu unterbrechen und andererseits neben dem ermöglichten Niveauaus
gleich des Wagenkastens bei unterschiedlichen Beladungen einen optimalen
Federungskomfort zu erhalten. Nachteilig bei den aus der Praxis bekannten
Drehgestellen dieser Bauart ist in der Regel das Ausdrehen des Wagenka
stens gegenüber dem Drehgestell innerhalb der Luftfeder, das eine ungün
stige Scherbeanspruchung des Luftfederbalges erzeugt sowie die Federung
nachteilig beeinflußt, unerwünscht hohe Rückstellkräfte beim Bogenlauf
erzeugt und große Luftfederbälge erforderlich macht. Außerdem ist eine
Vielzahl von Koppelstellen zwischen Wagenkasten und Drehgestell erforder
lich, die hohe Erstellungskosten, einen hohen Zeitaufwand beim Drehge
stelltausch und vermehrte Körperschallübertragung verursachen. Bei den
Drehgestellen, die zwischen Wagenkasten und Drehgestell einen Wiegenträger
angeordnet haben, wobei zwischen Wiegenquerträger und Drehgestellrahmen
die Luftfeder angeordnet ist, wird zwar zum Teil ein Ausdrehen innerhalb
der Luftfeder vermieden, jedoch ist der Aufwand an Bauteilen für die
Anordnung der Luftfeder innerhalb des Drehgestells sehr hoch und ungün
stig und der Aufwand für die erforderlichen Drehhemmungselemente unwirt
schaftlich.
Drehgestelle für schnellauffähige Schienenfahrzeuge erfordern einen hohen
Aufwand bezüglich der Erzielung der erforderlichen Laufstabilität. Insbe
sondere bei den Drehgestellen, die zur Erzielung einer hohen Laufleistung
mit Radsätzen mit "Verschleißprofil" ausgerüstet sind, müssen neben
erforderlichen Vertikal- und Querdämpfern und Wankstützen auch Drehhem
mungen angeordnet sein, die das Schlingern des Drehgestells behindern.
Diese Drehhemmungen sind üblicherweise aufwendig hydraulisch wirkend
ausgebildet und mit zu großer Freigängigkeit versehen, sowie relativ
störanfällig und bilden dadurch ein Sicherheitsrisiko.
Ein Drehgestell der genannten Art ist beispielsweise aus der DE-OS
26 11 924 bekannt. Hierbei ist mittig auf dem Wiegenquerträger eine
Drehpfanne angeordnet, die den Wagenkasten aufnimmt und das Drehgestell
gegenüber dem Wagenkasten horizontal führt. Der Wiegenquerträger lagert
über Luftfedern an seinen Querenden auf Wiegenfedertrögen, die mittels
Pendel an den äußeren Langträgern des Drehgestells aufgehangen sind. Die
Wiegenfedertröge und der Wiegenquerträger sind mittels quer zum Drehge
stell und gelenkig angeordneter Schubstangen miteinander verbunden.
Nachteilig bei dieser Ausführung ist die komplizierte und fertigungstech
nisch aufwendige Aufhängung des Wiegenquerträgers mittels Federtrögen und
Pendel an dem Rahmen des Drehgestells, die verminderte Wirkung der Dreh
hemmung zwischen Drehgestell und Wagenkasten, da die Längslenker zu
elastisch sind und die erforderlich hohe Biegesteifigkeit des Wiegenquer
trägers aufgrund der mittig über die Drehpfanne eingeleiteten Last des
Wagenkastens, die zu einem hohen Gewicht des Wiegenquerträgers führt.
Bei der aus der DE-OS 23 37 771 vorbekannten Konstruktion lagert die Wiege
direkt auf den Seitenlangträgern des Drehgestellrahmens über Gleitstücke.
Zwischen dem Wiegenquerträger und dem Wagenkasten sind auf der Oberseite
des Wiegenquerträgers Luftfedern angeordnet, die mit ihrer Oberseite unter
dem Wagenkasten befestigt sind. Der Wiegenquerträger ist mit dem Wagenka
sten über Gestänge vertikal beweglich verbunden, die ein Ausdrehen des
Wiegenquerträgers gegenüber dem Wagenkasten und damit ein Verformen der
Luftfeder verhindern. Das direkt über den Wiegenquerträger auf die Gleit
stücke auf den Seitenwangen des Drehgestellrahmens wirkende Gewicht des
Wagenkastens bewirkt hier vorteilhaft eine Drehhemmung des Drehgestells
gegenüber dem Wiegenquerträger und damit auch gegenüber dem Wagenkasten.
Nachteilig bei dieser Ausführung ist jedoch neben der erschwerten Zugän
gigkeit und aufwendigen Montage des Drehgestells mit seinen Luftfedern und
dem Gestänge zur Ansteuerung des Wiegenquerträgers an dem Wagenkasten die
erforderliche zusätzliche Anordnung eines Zug-Druckelementes, das den
Drehgestellrahmen mit dem Wagenkasten verbindet. Nachteilig ist weiter die
tiefe Anordnung der Gleitstücke im Bereich von Flugschnee und aufgewirbel
tem Schmutz, die die Wirkung der Drehhemmung nachteilig beeinflussen.
Die Aufgabe vorliegender Erfindung bestand darin, ein Drehgestell zu
schaffen, das sich durch eine geringe Anzahl von Kontaktpunkten zum
Wagenkasten auszeichnet, das die Möglichkeit einer redundanten und dennoch
einfachen Anordnung von Drehhemmungen ermöglicht, das eine minimale
Baubreite und niedriges Gewicht aufweist, das kleine Luftfederbälge
zuläßt, das den Einbau von Zusatzluftbehältern für die Luftfedern unter
dem Wiegenquerträger ermöglicht, Zusatzaggregate übersichtlich und an
Stellen angeordnet hat, die tragende Bauteile von Biege- oder Torsions
spannungen freihalten und das einfach und zeitsparend unter dem Wagenka
sten montierbar oder austauschbar ist.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem Drehgestell der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß jede Luftfeder direkt auf der Seiten
wange des Drehgestellrahmens abgestützt ist, der Wiegenquerträger nahe
seinen Querenden über seiner Lagerung auf der Luftfeder auf seiner Ober
seite Reibstücke zur Auflage des Wagenkastens trägt, der Wiegenquerträger
gegenüber dem Drehgestellrahmen lediglich vertikal und horizontal quer
innerhalb eines definierten Weges beweglich ist und horizontal in Längs
richtung mit Spiel in Führungen des Drehgestellrahmens geführt ist, der
Wiegenquerträger mit dem Wagenkasten über einen lediglich Horizontalkräfte
übertragenden Zapfen verbunden und mit dem Drehgestellrahmen gegenüber dem
Wagenkasten frei ausdrehbar ist.
Dadurch, daß jede Luftfeder direkt auf der Seitenwange des Drehgestell
rahmens abgestützt ist, wird der Drehgestellrahmen vorteilhaft keinen
zusätzlichen Biegemomenten, die bei wesentlich außermittigem Kraftangriff
zur Seitenwange entstehen, ausgesetzt. Die Anordnung der Reibstücke auf
dem Wiegenquerträger erfolgt etwa auf der gleichen Basis wie die Luftfe
derabstützung zum Drehgestellrahmen, so daß Biegebeanspruchungen des
Wiegenquerträgers aus der Wagenkastenabstützung nur untergeordnet sind,
wodurch eine gewichtssparende Ausbildung des Mittelteils des Wiegenquer
trägers ermöglicht wird. Dadurch, daß der Wiegenträger gegenüber dem
Drehgestellrahmen lediglich vertikal und horizontal quer innerhalb eines
definierten Weges beweglich ist, wird ein freies Ausdrehen des Drehge
stelles gegenüber dem Wagenkasten ermöglicht ohne seitliche Verformung der
Luftfeder. Neben der Vermeidung von unzulässig großen Rückstellkräften aus
der Luftfeder wird der Einbau von kleinvolumigen Luftfedern ermöglicht.
Die Baubreite des Drehgestells wird vorteilhaft reduziert. Die Verbindung
des Wiegenträgers mit dem Wagenkasten über einen lediglich Horizontal
kräfte übertragenden Zapfen ermöglicht neben dem erwähnten freien Ausdre
hen des Drehgestells gegenüber dem Wagenkasten eine leichte Montier- und
Austauschbarkeit des Drehgestells unter dem Wagenkasten.
Der Wiegenquerträger ist in Drehgestellängsrichtung über Führungselemente
nahe seinen Querenden in Führungen des Drehgestellrahmes in seinen Bewe
gungen horizontal begrenzt. Die elastische Führung des Wiegenquerträgers
in Drehgestellängsrichtung gewährleistet die gewünschte Längsentkopplung
des Drehgestellrahmens zum Wagenkasten. Dadurch wird die Anregung von
Wagenkastendurchbiegungsschwingungen klein gehalten, wobei gleichzeitig
das Schlingern des Drehgestells mit dem Wiegenquerträger gegenüber dem
Wagenkasten über die steife Drehhemmung behindert ist. Der Wiegenquerträ
ger besteht aus einem Mittelteil mit je einem Wiegenquerträgerkopf an
seinen Querenden, wobei die Anschlußelemente für Längsanschlag, Queran
schlag, Vertikalanschlag und Vertikaldämpfer des Wiegenträgers, sowie die
Anschlußelemente für Wankstütze, Drehhemmung, Luftfedersteuerventil, Luft
feder und die Drehhemmungsgleitstücke des Drehgestells in die Wiegen
trägerköpfe integriert sind.
Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung des Wiegenquerträgers wird ge
währleistet, daß sämtliche äußeren Kräfte, die bei hohen Geschwindigkeiten
auftreten, von den Wiegenträgerköpfen über dessen Führungen direkt in den
Drehgestellrahmen übergeleitet werden, ohne das Mittelteil des Wiegenquer
trägers wesentlich auf Torsion oder Biegung zu beanspruchen.
Erfindungsgemäß ist beidseitig des Wiegenquerträgers je eine Drehhemmung
angeordnet, wobei jede Drehhemmung aus einer parallel zum Wiegenquerträger
angeordneten Torsionswelle besteht, die mit an ihren Längsenden fest
angeordneten vertikalen Zapfen elastisch an den Wiegenquerträgerköpfen
gelagert ist und über sphärisch an ihren Enden gelagerte Lenkerstangen
ebenfalls sphärisch gelagert mit den Längsenden der Langträger des Dreh
gestellrahmens verbunden ist.
Durch diese doppelte Anordnung der Drehhemmung werden neben der Gewähr
leistung einer hohen Laufsicherheit auch bei Ausfall einer Drehhemmung die
Längsentkopplung zwischen Drehgestell und Wagenkasten und sehr hohe
Laufgeschwindigkeiten ermöglicht.
Erfindungsgemäß ist weiter beidseitig unterhalb des Wiegenquerträgers je
ein Zusatzluftbehälter für jede Luftfeder angeordnet, jeder Zusatzluftbe
hälter mit einer kurzen und im Durchmesser großen Verbindungsleitung zu
der jeweiligen Luftfeder versehen, wobei jeder Zusatzluftbehälter über
eine Konsole am Wiegenquerträger befestigt ist. Durch die kurzen Verbin
dungsleitungen wird ein schnelles und gleichmäßiges Ansprechen der Luft
federn bei allen Belastungen erzielt. Durch die Anordnung der Zusatzluft
behälter am Wiegenquerträger werden diese sekundär abgefedert und vorteil
haft von hochfrequenten Beschleunigungen freigehalten.
Insgesamt wird durch die Erfindung ein gleisfreundliches Drehgestell unter
Verwendung von Radsätzen mit Verschleißprofil geschaffen, das sich durch
niedriges Gewicht, hohe Laufruhe, absolute Laufsicherheit, einfache
Funktion, übersichtliche Anordnung der Zusatzkomponenten und niedrige
Beanspruchung der Einzelbauteile sowie leichte Tauschbarkeit auszeichnet.
Durch die Anordnung der wesentlichen Funktionselemente an den Wiegenquer
trägerköpfen werden im mittleren Bereich des Drehgestells Freiräume zur
Anordnung von Zusatzeinrichtungen geschaffen. Durch die geringe Breite des
Drehgestells können die Ausdrehöffnungen der Wagenkastenaußenverkleidung
vorteilhaft klein gehalten werden.
Einzelheiten der Erfindung sind anhand eines Ausführungsbeispiels in der
Zeichnung erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 die Seitenansicht eines Drehgestells gemäß der Erfindung,
Fig. 2 die Draufsicht auf das Drehgestell nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III der Fig. 2, gedreht gezeich
net,
Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 2,
Fig. 5 einen Schnitt nach Linie V-V der Fig. 2,
Fig. 6 einen Schnitt nach Linie VI-VI der Fig. 1.
Der etwa H-förmige Drehgestellrahmen besteht im wesentlichen aus zwei
Langträgern 1 und zwei Querträgern 2, die die Langträger 1 verbinden und
mit diesen fest verschweißt sind. Die Langträger 1 sind in ihrer Längs
mitte nach unten verkröpft zur Aufnahme einer Luftfeder 3 etwa mittig auf
ihren Obergurten. Ober- und Untergurte der Langträger 1 weisen keine
Anschweißteile auf, die der Kraftübertragung dienen. Diese Maßnahme dient
dem Leichtbau des Drehgestellrahmens. Auf den Luftfedern 3 ist über
Wiegenquerträgerköpfe 4a ein aus den Wiegenquerträgerköpfen 4a und einem
Wiegenquerträger-Mittelteil 4b bestehender Wiegenquerträger 4 gelagert.
Die Luftfeder 3 ist mit ihrem Unterteil auf den Langträgern 1 und mit
ihrem Oberteil unter den Wiegenquerträgerköpfen 4a befestigt.
Die Radsätze 5 des Drehgestells sind über Federblattlenker 6 am Langträger
1 geführt und über Primärfedern 7 und Stoßdämpfer 8 am Langträger 1
federnd gelagert.
Das Wiegenquerträger-Mittelteil 4b ist kastenförmig ausgeführt, zu den
Wiegenquerträgerköpfen hin verjüngt und mittig mit einer in Gummi gela
gerten Drehzapfenführung 9 für den Drehzapfen des Wagenkastens versehen.
Die Wiegenquerträgerköpfe 4a sind zweckmäßigerweise aus Guß- oder Schmie
destücken oder in Mischbauweise aus Schmiede- und Schweißteilen herge
stellt und am Wiegenquerträger-Mittelteil 4b angeschweißt. Auf den Wie
genquerträgerköpfen 4a sind oberhalb der Luftfeder 3 Reibstücke 10 zur
Aufnahme entsprechend ausgebildeter Gegenlager am Wagenkasten angeordnet.
Über die Reibstücke 10 wird dabei die Vertikallast des Wagenkastens über
die Wiegenquerträgerköpfe 4a und die Luftfedern 3 direkt in den Langträger
1 des Drehgestellrahmens abgesetzt. Zusammenwirkend mit den Gegenlagern
unter dem Wagenkasten dienen die Reibstücke 10 als Reib-Drehhemmung. Durch
die direkte Lasteinleitung des Wagenkastens über die Reibstücke, Wiegen
querträgerköpfe 4a und Luftfeder 3 in die Langträger 1 des Drehgestell
rahmens wird eine Torsions- oder Biegebeanspruchung der Langträger 1
vermieden. Eine direkte Kontaktverbindung zwischen Wagenkasten und Dreh
gestell besteht lediglich über die Reibstücke 10 zur Aufnahme der Verti
kallast und die Drehzapfenführung 9 zur Aufnahme der horizontalen Füh
rungskräfte des Wagenkastens.
Der Wiegenquerträger 4 lagert auf dem Langträger 1 des Drehgestellrahmens
über die Luftfedern 3. Horizontal in Drehgestell-Längsrichtung ist der
Wiegenquerträger 4 über Gleitstücke 11 in Führungen 12 der Querträger 2
des Drehgestellrahmens mit geringem Spiel geführt. Die Führungen 11 sind
elastisch ausgeführt und an den Querträgern 2 des Drehgestellrahmens ange
ordnet. In horizontaler Querrichtung ist der Wiegenträger 4 auf den
Luftfedern 3 mit erforderlichem Pendelspiel zwischen Gegenlagern 13, die
an den Querträgern 2 des Drehgestellrahmens angeordnet sind, über an den
Wiegenträgerköpfen 4a angeordneten Wiegenqueranschlägen 14 in seinem
Querspiel begrenzt, geführt. Die Wiegenqueranschläge 14 sind elastisch mit
progressiver Federkennlinie ausgebildet.
Auf beiden Längsseiten ist an dem Wiegenquerträger 4 je eine Torsionswelle
15 zur Drehhemmung angeordnet. Jede Torsionswelle 15 lagert dabei über
fest an ihren Längsenden vertikal nach unten weisend angeordneten Lager
zapfen 16 mit Abstand elastisch in Lageraugen 17 des Wiegenquerträger
kopfes 4a. An jedem Längsende jeder Torsionswelle 15 ist je eine Lenker
stange 18 sphärisch gelagert, die mit ihrem anderen Ende ebenfalls sphä
risch gelagert an dem jeweiligen Längsende des Langträgers 1 des Drehge
stellrahmens angebunden ist. Durch die als Drehhemmung wirkende Torsions
welle 15 ist ein Längsspiel zwischen Wiegenquerträger 4 und den Querträ
gern 2 des Drehgestellrahmens und damit eine Längsentkopplung des Wiegen
querträgers 4 von dem Drehgestellrahmen gewährleistet. Bei Ausdrehung des
Wiegenquerträgers 4 gegen den Drehgestellrahmen wird diese Ausdrehung
jedoch durch die Drehhemmung (Torsionswelle) behindert. Beim Ausdrehen des
Drehgestellrahmens gegenüber dem Wagenkasten bilden der Wiegenquerträger
und der Drehgestellrahmen durch die Drehhemmung ein steifes Gebilde und
behindern weitgehend ein Schlingern des Drehgestells. Durch die doppelte
Anordnung der Drehhemmung beidseitig des Wiegenquerträgers wird eine große
Steifigkeit gegen Ausdrehung, die bei hohen Geschwindigkeiten erforderlich
ist und eine Erhöhung der Laufsicherheit gewährleistet.
Der Wiegenquerträger 4 ist weiter über je eine beidseitig desselben
angeordnete Wankstütze (19-22) gegen Wanken des Wagenkastens gesichert.
Die Wankstütze besteht dabei aus je einer Torsionswelle 19, die drehbar
unter dem Querträger 2 des Drehgestellrahmens gelagert ist. An jedem Ende
jeder Torsionswelle 19 ist je ein Hebel 20 fest angeordnet, der an seinem
freien Ende sphärisch ein Pendel 21 trägt, das mit seinem anderen Ende
ebenfalls sphärisch an einem Lager 22 des Wiegenquerträgerkopfes 4a (4)
gelagert ist. Bei ungleichmäßiger Einfederung der Luftfeder 3 wird die
Torsionswelle 19 tordiert und damit ein Wanken des Wiegenquerträgers 4
behindert.
An den Wiegenträgerköpfen 4a ist weiter je ein Vertikaldämpfer 23 sphä
risch gelagert, der mit seinem anderen Ende am Langträger 1 des Drehge
stellrahmens ebenfalls sphärisch gelagert ist. Jeder Wiegenquerträgerkopf
weist zusätzlich Anschlüsse für Luftfedersteuerventil 24 auf. Wiegenquer
dämpfer 30, die sphärisch am Querträger 2 des Drehgestellrahmens bezie
hungsweise an dem Wiegenquerträger 4 gelagert sind, dämpfen zusätzlich
Querbewegungen des Wiegenquerträgers. Obere und untere Vertikalanschläge
(25 bzw. 26) begrenzen den Federweg des Wiegenquerträgers 4.
Der untere Vertikalanschlag 26 ist ein Gummifederelement und dient auch
als sekundäre Notfeder bei Druckausfall in der Luftfeder, indem sich die
Last aus dem Wagenkasten nur nach hier vollständig absetzt.
Beidseitig unterhalb des Wiegenquerträgers (4) ist an diesem je ein
Zusatzluftbehälter (27) für jede Luftfeder (3) angeordnet, wobei jeder
Zusatzluftbehälter (27) mit einer kurzen und im Durchmesser großen Verbin
dungsleitung (28) zu der jeweiligen Luftfeder (3) versehen ist. Hierbei
ist jeder Zusatzluftbehälter (27) über eine Konsole (29) am Wiegenquerträ
ger (4) befestigt, so daß die Zusatzluftbehälter (27) und der Wiegenquer
träger (4) sekundär abgefedert sind und hochfrequente Beschleunigungen der
Zusatzluftbehälter vermieden werden.
Claims (5)
1. Drehgestell für schnellauffähige Schienenfahrzeuge mit einem H-
förmigen Drehgestellrahmen, den Drehgestellrahmen gegenüber den Achsen
abfedernden Primärfedern und einem gegenüber dem Drehgestellrahmen verti
kal und horizontal quer beweglichen, den Wagenkasten des Schienenfahr
zeuges aufnehmenden Wiegenquerträger, der gegenüber dem Drehgestellrahmen
über pneumatische Sekundärfedern (Luftfedern) abgefedert und mit einer
Drehhemmung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß
- - jede Luftfeder (3) direkt auf dem Langträger (1) des Drehgestell rahmens abgestützt ist,
- - der Wiegenquerträger (4) nahe seinen Querenden über seiner Lagerung auf der Luftfeder (3) auf seiner Oberseite Reibstücke (10) zur Auflage des Wagenkastens trägt,
- - der Wiegenquerträger (4) gegenüber dem Drehgestellrahmen lediglich vertikal und horizontal quer innerhalb eines definierten Weges beweglich ist und horizontal in Längsrichtung durch kippende Torsionswellen (15) mit Spiel über Gleitstücke (11) in Führungen (12) der Querträger (2) des Drehgestellrahmens geführt ist,
- - der Wiegenquerträger (4) mit dem Wagenkasten über einen lediglich Horizontalkräfte übertragenden Drehzapfen (9) verbunden ist und mit dem Drehgestellrahmen gegenüber dem Wagenkasten geometrisch frei ausdrehbar ist.
2. Drehgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wiegen
querträger (4) in Drehgestellängsrichtung über die Gleitstücke (11) nahe
seinen Querenden in den Führungen (12) des Drehgestellrahmens geführt ist,
wobei die Führungen (12) begrenzt elastisch ausgebildet sind.
3. Drehgestell nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wiegenquerträger (4) aus einem Mittelteil (4b) mit je einem Wiegen
querträgerkopf (4a) an seinen Querenden besteht, wobei die Anschlußele
mente für Längsanschlag (Gleitstück 11), Wiegenqueranschlag (14), oberer
und unterer Vertikalanschlag (25 und 26) und Vertikaldämpfer (23) des
Wiegenquerträgers (4), sowie die Anschlußelemente für Wankstütze (Pendel
21), Drehhemmung (Lagerzapfen 16), Luftfedersteuerventil (24), Luftfeder
(3) und die Drehhemmungsreibstücke (10) des Drehgestells in die Wiegen
querträgerköpfe (4a) integriert sind.
4. Drehgestell nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
beidseitig des Wiegenquerträgers (4) je eine Drehhemmung (15 bis 18)
angeordnet ist, jede Drehhemmung aus einer parallel zum Wiegenquerträger
(4) angeordneten Torsionswelle (15) besteht, die mit an ihren Längsenden
fest angeordneten vertikalen Lagerzapfen (16) elastisch an den Wiegenquer
trägerköpfen (4a) gelagert ist und über sphärisch an ihren Enden gelager
ten Lenkerstangen (18) ebenfalls sphärisch gelagert mit den Längsenden der
Langträger (1) des Drehgestellrahmens verbunden ist.
5. Drehgestell nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
beidseitig unterhalb des Wiegenquerträgers (4) je ein Zusatzluftbehälter
(27) für jede Luftfeder angeordnet ist, jeder Zusatzluftbehälter mit einer
kurzen und im Durchmesser großen Verbindungsleitung (28) zu der jeweiligen
Luftfeder (3) versehen ist, wobei jeder Zusatzluftbehälter (2/9 über eine
Konsole (29) am Wiegenquerträger (4) befestigt ist.
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