DE74948C - Doppelsteppstich-Greifer-Nähmaschine mit verstellbarem Obertheil für Schuhwerk - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 62: Nähmaschinen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. Juni 1892 ab.

Die Erfindung betrifft eine Schuh- und Stiefel-Nähmaschine, bei welcher der die Mechanismen tragende Kopf zurückgeschlagen und in verschiedenen Lagen festgestellt werden kann, um auf diese Weise verschidenartige Arbeiten ausführen zu können, ohne dafs es erforderlich ist, die Lage des Werkstückes verändern zu müssen.

Ein grofser Vortheil der Maschine besteht darin, dafs dieselbe sowohl zum Nähen der Säume bei Innensohlen benutzt werden kann, wie auch zum Annähen der Aufsensohle. In beiden Fällen ist die Sohle nach oben gekehrt und die Einstellung der Maschine für beide Arbeitsweisen geht mit Leichtigkeit vor sich, ohne dafs die übrigen Mechanismen ihre Lage verändern.

Auf beiliegender Zeichnung ist:

Fig. ι eine Seitenansicht der Maschine, welche den Kopf derselben in seiner Lage zeigt, wenn die Maschine zum Nähen von Säumen bei Innensohlen hergerichtet ist.

Fig. 2 ist die Endansicht des Maschinengestelles nach Fig. 1.

Fig. 3 ist eine Seitenansicht des Kopfes in der Stellung, wenn die Maschine zum Annähen von Aufsensohlen hergerichtet ist.

Fig. 4 ist die entsprechende Endansicht des Gestelles.

Der Kopf A der Maschine ist aus den beiden Seitenwandungen A, Fig. 1 und 3, zusammengesetzt, die durch Querbolzen α a^] d¹ zusammengehalten werden.

Die verschiedenen Mechanismen sind innerhalb des Kopfes montirt und erhalten ihre Bewegung von der Hauptwelle C aus, auf welcher die verschiedenen Daumen und Excenter montirt sind.

Die Bolzen α α¹ dienen gleichzeitig dazu, den Kopf auf dem Gestell zu befestigen. Der Bolzen α bildet eine Achse, um welche der Kopf nebst dem gesammten Mechanismus von der Stellung Fig. ι in die Stellung Fig. 3 übergeführt werden kann, ohne die Functionen irgend welcher Mechanismen zu beeinflussen.

Bei der in Fig. 1 gezeichneten Stellung sind die Mechanismen eingestellt, um einen Saum an das Oberleder für Innensohlen zu nähen. Die Nadel arbeitet also in einer der Sohle annähernd parallelen Ebene. Um jedoch eine Aufsensohle aufzusetzen, wird der Kopf herumgeschlagen in die in Fig. 3 dargestellte Lage, und nun arbeitet die Nadel rechtwinklig zur Sohle.

In beiden Fällen ist der Schuh in derselben Lage festgehalten, d. h. mit nach oben gekehrter Sohle, welches die für den Arbeiter bequemste Lage ist.

Es ist hier somit eine einzige Maschine zur Herstellung zweier verschiedener Arbeiten verwendet.

Es ist bekannt, dafs für Ausübung der erstgenannten Arbeit ein höheres Maschinengestell erforderlich ist, wie beim Ansetzen der Aufsensohle.

Der Ständer ist daher aus zwei Theilen XX¹ zusammengesetzt, X¹ ist in bekannter Weise am Boden befestigt, während der den Kopf und den Wachsbehä'lter i²⁰ tragende obere Theil X höher oder tiefer gestellt werden kann.

Der Faden läuft, nachdem er den Wachsbehälter i²⁰ passirt hat, über die Rolle i²¹ zum Spanner i²ⁱ und dann zur Trommelt¹¹, von wo aus er um i²⁶ am Hebel i zur Rolle z²⁶ geführt wird.

Von dort gelangt der Faden zum Fadenleger h. Der Faden verfolgt also in beiden Stellungen der Maschine (Fig. ι und 2) denselben Weg.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Doppelsteppstich - Greifer - Nähmaschine für Schuhwerk, auf welcher die Ausführung verschiedener Arbeiten dadurch ermöglicht wird, dafs der die Nähmechanismen tragende obere Theil oder Kopf derartig am Untergestell befestigt ist, dafs derselbe für sich um einen horizontalen Zapfen gedreht und mit dem Wachsbehälter in verschiedenen Höhenlagen festgestellt werden kann, während die Fadenzuführung stets in derselben Richtung erfolgt und die Sohle des zu bearbeitenden Schuhes nach oben gekehrt bleibt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.