DE749108C - Verfahren zur Herstellung gemusterter Metallisierungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung gemusterter MetallisierungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung gemusterter Metallisierungen auf
Unterlagen durch Metallbedampfung im Vakuum.
Um auf beliebige Unterlagen, beispielsweise auf Papier, Metalle in dünnen Schichten
aufzubringen, wählt man sehr häufig die Methode der Metallbedampfung im Vakuum. Um bei diesem Verfahren auf der bedampften
Unterlage manche Stellen metallfrei zu erhalten und ein bestimmtes Muster zu erzeugen,
wurden seither Schablonen verwendet, die die Unterlagen an den metallfrei
zu haltenden Stellen gegen den Metalldampf abdecken. Bei der Verwendung von Schablonen
kondensierte der Metalldampf häufig schon in solchem Maße an den Schablonen, daß diese sich allmählich verstopften. Es ist
auch schon bekannt, dieUnterlagen mit einem dünnen Anstrich zu versehen, der eine Kondensation
des Metalldampfes an den bestrichenen Stellen verhinderte oder zumindest nach der Metallbedampfung ohne Schwierigkeit
eine Entfernung des Metallniederschlages, beispielsweise durch Wegwischen, ermöglichte.
Für diesen Anstrich verwendete man Fette, Öle und ähnliche Stoffe, die man meistens nach irgendeinem Druckverfahren
auf die Unterlagen aufbrachte. Die notwendigen Schichtstärken waren nicht unerheblich,
so daß beträchtliche Mengen an Fetten bzw. ölen notwendig waren. Bei jedem Druckverfahren
mußte, um gleichmäßige Schichtstärken zu erzielen, große Sorgfalt angewendet werden, und ein Überschuß an Druckmitteln
(Fette, öle) war notwendig, um mit Sicherheit alle freizuhaltenden Stellen damit zu bedecken.
Erfindungsgemäß werden die metallfrei zu lassenden Stellen vor der Metallbedampfung
mit einem Stoff bedampft, der bei der nachfolgenden Metallbedampfung ein Niederschlagen
des Metalldampfes an den betreffenden Stellen verhindert. Als metallniederschlaghindernde
Stoffe für die Vorbehandlung eignen sich Kohlenwasserstoffe und kohlenwasserstofrahnliche
Stoffe, vorzugsweise Fette, öle, Naphthalin und ähnliche Stoffe. Auch
Stoffe, aus denen niederschlaghindernde Bestandteile ausdampfen, wie Asphalt oder
Kautschuk, lassen sich gut verwenden. Gemusterte Metallisierungen erweisen sich bei
der Verwendung von Papierunterlagen als sehr bedeutungsvoll. Derartig behandelte Papiere
sind für die verschiedensten Zwecke zu verwenden. Man kann Aufdrucke aller Art nach diesem Verfahren anbringen. LJm die
ίο gewünschte Musterung zu erzeugen, läl-it
man vorteilhafterweise den metallniedersclilaghhidernden
Stoff im Innern einer umlaufenden, sich auf der mit der Musterung zu versehenden Unterlage abwälzenden Hohlwalze
verdampfen, deren Mantelfläche dem gewünschten Muster entsprechende Öffnungen besitzt, durch die der metallniederschlaghindernde
Dampf auf die Unterlage gelangen kann. Das Verfahren eignet sich daher sehr gut zur Herstellung von metallisierten Papierbändern,
wie es für den Zusammenbau von Kondensatoren, Widerständen u. dgl. Verwendung finden kann. Durch Markierung
nach bestimmten Papierlängen, z. B. durch stoßweise Bedampfung mit metallniederschlaghinderndem
Stoff in bestimmten Zeitabständen an einer bestimmten Stelle bei bekannter Papiergeschwindigkeit, kann man bei der
Metallbedampfung metallfreie Marken erhalten, die später, etwa beim Zusammenbau
eines Kondensators, einen Hinweis für die aufgewickelte wirksame Länge des Papiers
geben können. Da bei solchen Kondensatoren das metallisierte Papier meist einen metallfreien
Rand besitzen muß, wird es auch vorteilhaft sein, das Papierband über eine Walze
laufen zu lassen, die sich nicht über die ganze Breite des laufenden Papierbandes erstreckt,
sondern an den beiden Rändern einen Raum für die Bedampfung mit einem metallniederschlaghindernden
Stoff frei läßt.
Man kann das angegebene Verfahren auch zur Herstellung von Metallniederschlägen auf
Einzelteilen aus Glimmer, keramischem Material, Preßstoff u. dgl. verwenden, was für die
Herstellung von Spiegeln, Kondensatoren usw. von Bedeutung ist.
Bei der Herstellung von Widerständen (ein aufgedampfter Metallbelag auf Bändern aus
Isoliermaterial eignet sich wegen seiner geringen Dicke vorzüglich zur Herstellung
hoher Ohmscher Widerstände) kann man die Metallschicht mäanderartig auf das Band aufbringen,
indem man das Papier über eine Walze mit über den ganzen Umfang mäanderartig verteilten Aussparungen laufen läßt, in
deren Innern man den metallniederschlaghindernden Stoff verdampft. In dieser Weise
mäanderartig vorbehandelte und dann metal-(5o
lisierte Papierbänder kann man zu Wickeln aufrollen und erhält so sehr brauchbare
Ohmsche Widerstände, die sich auch sehr gut für Kombinationen von Widerständen und
Kapazitäten eignen.
Um z. B. Platten aus Glimmer, keramischem Material oder sonstigem Isolierstoff mit einer
gemusterten Metallisierung zu versehen, kann man den metallniederschlaghindernden Stoff
im Innern einer frei beweglichen, beispielsweise von Hand aus über die betreffende
Platte rollbaren Walze (nach Art einer Handwalze) verdampfen, um auf diese Weise bei
der nachfolgenden Metallisierung die gewünschte Musterung zu erhalten.
Alan kann das angegebene Verfahren auch
für Tonfilmaufnahmen verwenden, indem man beispielsweise die Düse, durch die der metallniederschlaghindernde
Dampf auf das vorbeilaufende Band gelangt, als Spalt ausbildet, dessen Länge von den Tonschwingungen gesteuert
wird; man erhält auf diese Weise Amplitudenschrift. Bei der Wiedergabe lassen die metallfreien Stellen das Licht durch, die
metallisierten Stellen reflektieren das Licht.
Ein wesentlicher Vorteil des neuen Verfahrens ist die große Dauerhaftigkeit der Wirkung
der metallniederschlaghindernden Vorbehandlung mit den dampfförmigen Stoffen. Ohne am Papier die geringste Spur einer
solchen vorherigen Behandlung feststellen zu können, ist die Wirkung trotzdem so durchgreifend,
daß man selbst monatelang das nur vorbehandelte Papier aufbewahren und dann erst metallbedampfen kann, ohne eine Verschlechterung
der Wirkung der Vorbeliandlung feststellen zu können.
Bei der Vorbehandlung nach dem neuen Verfahren ist nur ein Bruchteil derjenigen
Menge nötig, welche bei der Bestreichung mit demselben Stoff in flüssigem Zustand nach
der bisher bekannten Methode erforderlich war.
Die Musterung wird sehr sauber und gleichmäßig, da die Unterlage bei gleicher Beschaffenheit
an allen Stellen, wo der zur Vorbehandlung verwendete Dampf frei auftrifft, diesen gleichmäßig adsorbiert. Es gelingt aber
trotzdem, durch die Wahl geeigneter Dampfaustrittsöffnungen verschiedene Tönungen bei
der nachfolgenden Metallbedampfung zu er- no zielen.
Die Vorbehandlung mit Öldampf hat noch eine Reihe weiterer Vorteile gegenüber der
Ölbedruckungsmethode. Bei jedem Druckverfahren ist für die Papiergeschwindigkeit
eine oberste und für die Papierdicke eine unterste Grenze gegeben, während bei der
Vorbehandlung mit Dampf die Grenzen nicht durch das Vorbehandlungsverfahren bestimmt
sind. Bei der gleichmäßigen Bedruckung großer Flächen ergeben sich ebenfalls bei jedem
Druckverfahren Schwierigkeiten, die bei
der Bedampfungsmethode nicht auftreten. Auch bei der Herstellung von schmalen Strichen
wirken z. B. nach dem Hochdruckverfahren dieDruckstöcke bzw. Druckwalzen wie Messer
und können das Papier leicht beschädigen, während nach der Vorbedampfungsrnethode
derartige Schwierigkeiten niemals auftreten können.
Die Aufdampfung des metallniederschlaghindernden Stoffes erfolgt zweckmäßigerweise
ebenfalls im Vakuum. Durch die Wahl der Heiztemperatur ist die Wirkung der Aufdampfurig
innerhalb gewisser Grenzen regelbar. Wenn die Vorbehandlung und die Metallbedampfung
ungefähr zum selben Zeitpunkt erfolgen kann, ist es zweckmäßig, beide Arbeitsgänge
in einer Vakuumkammer durchzuführen.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung gemusterter Metallisierungen auf Unterlagen durch
Metallbedampfung im Vakuum, dadurch gekennzeichnet, daß die metallfrei zu
lassenden Stellen vor der Metallbedampfung mit metallniederschlaghinderndem Stoff in außerordentlich dünner Schicht
bedampft werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als metallniederschlag-
hindernder Stoff ein Kohlenwasserstoff oder ein kohlenwasserstoffähnlicher Stoff
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als metallniedersehlaghindernder
Stoff ein Fett oder ein öl oder ein fett- oder ölähnlicher Stoff verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als metallniederschlaghindernde
Stoffe aus Kautschuk oder kautschukähnlichen Stoffen ausdampfende Bestandteile verwendet
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, 4-5
dadurch gekennzeichnet, daß als metallniederschläghindernde
Stoffe aus Asphalt oder asphaltähnlichen Stoffen ausdampfende Bestandteile verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als metallniederschlaghindernder
Stoff Naphthalin oder ein naphthalinähnlicher Stoff verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß als Unterlage ein Papierband dient.
8. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder einem der
folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der metallniederschlaghindernde Stoff im Innern einer umlaufenden, sich auf der
Unterlage abwälzenden Hohlwalze verdampft wird, deren Mantelfläche dem gewünschten
Muster entsprechende Öffnungen besitzt, durch die der Dampf des metallniederschlaghindernden Stoffes auf
die Unterlage gelangt.
Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren
folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: '
österreichische Patentschrift Nr. 153493.
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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| DE749108T | 1939-02-10 |
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Cited By (4)
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|---|---|---|---|---|
| DE1024485B (de) * | 1954-11-06 | 1958-02-20 | Heberlein & Co Ag | Verfahren zur Erzeugung von Metallisierungseffekten auf Textilien |
| DE1062081B (de) * | 1952-06-27 | 1959-07-23 | British Dielectric Res Ltd | Verfahren zum Herstellen von metallisierten Flaechen, beispielsweise fuer elektrische Kondensatoren |
| DE1134566B (de) * | 1957-02-13 | 1962-08-09 | Siemens Ag | Vorrichtung zum Herstellen von Isolierstoff-baendern durch Bedampfen mit Metall unter Anwendung einer oertlich begrenzten Vorbedampfung mit kondensations-hindernden Stoffen |
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| BE452116A (de) | |
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