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Verfahren, zum Projizieren von mit freiem Auge sichtbaren Bildern
im Raum Man hat versucht, Bilder in den freien Raum heraus zu projizieren, indem
man die verschieden gefärbten Strahlen zweier oder mehr Scheinwerfer sich draußen
im Raum kreuzen lie& und nun an der Kreuzungsstelle zum mindesten das Erscheinen
der Mischfarbe der beiden Strahlenfarben erwartete als ein sich von der Umgebung
abhebendes Gebilde, das@sich für Signal- und Reklamezwecke auswerten: lasse. Es
wurde aber an der Krenzungsstella nichts Besonderes bemerkbar, weil die Elemente
jedes gefärbten Einzelstrahls die des andern überdecken. Erst dann kann ein besonderes,
sich von der Umwelt abhebendes Bild draußen im Raume sichtbar, subjektiv wahrnehmbar
werden, wenn man an der Kreuzungsstelle die Farbe des einen Strahls auf der Grundlage
der Farbe des andern Strahls betrachtet, so, als fiele der erste Strahl auf .eine
Projektionswand von der Farbe des andern Strahls. Bei dem vorliegenden Verfahren
zum Projizieren von, mit freiem Auge sichtbaren Bildern im Raum mittels sich kreuzender,
von Blenden gesteuerter Strahlenbündel sollen deshalb mindestens zwei verschieden
gefärbte Strahlenbündel in schneller Folge abwechselnd von einem oder mehreren Scheinwerfern
aus auf eine beabsichtigte Bil,d#-stelle im Raum geworfen werden, so daß vom Auge
des .Beobachters durch objektive und subjektive Einwirkung der verschieden gefärbten
Strahlenbündel Mischfarbenbilder wahrgenommen werden können.
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In der Zeichnung ist das Verfahren durch zwei Figuren schematisch
erläutert. In Fig. i sind P1 und P2 zwei Scheinwerfer, die von je einer Lichtquelle
L die beiden Strahlen i und 2 formen:. Die beiden Strahlen kreuzen sich bei ß. Wenn
nicht schon die Lichtquellen L verschieden gefärbtes Licht erzeugen, werden die
Strahlen von den in Fig. i beweglichen Blenden F durch Farbfilter verschieden gefärbt.
In einfachsten Projektionsverhältniissen sei z. B. Strahl i grün, Strahl :2
rot
gefärbt. Vor den Öffnungen der Strahlquellen P befinden sich in Fig. i noch die
Verdunkler IT, die bei der skizzierten Ausführungsform um die Achse A umlaufen können.
Eine Kupplung K verbindet beide miteinander, damit der eine Verdunkler den Strahl
unterbricht, wenn der andere den andern Strahl durchläßt. In Fig.i wird gerade der
grüne Strahl i von l', durchgelassen; der Strahl 2 von L'., verlöscht. Die
Strahlunterbrechungen erfolgen nun in einem solchen Tempo, daß der Beobachter den
eben verlöschten roten Strahl bei der Bildstelle B durch die Nachwirkung im Auge
noch subjektiv wahrnimmt, wenn der eben freie grüne Strahl dort schon objektiv wieder
auftritt. Der Beobachter sieht dann den grünen Strahl bei l: auf roter Grundlage
oder in einer Mischfarbe, die sich von der Umgebung von B als etwas Besonderes,
als Bild abhebt.
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Eine ähnliche Wirkung wird erzielt, wenn der grüne und rote Strahl
nicht vollständig unterbrochen, sondern von h' nur in @!er Stärke verändert wird
oder, wenn die Strahlen nicht unterbrochen oder intermittierend geschwächt, sondern
so ein wenig bewegt werden, daß sie bei I gegeneinander, vor- und hintereinander
treten. Die Beeinfltissuiig, Unterbrechung, Schwächung oder Bewegung kann sich auch
auf den einen Strahl beschr i-inken. Das Tempo der Beeinflussungen der Strahlen
durch t' richtet sich nach dem Zweck cl,-r@ orrichtuiig.
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Die Verdunkler l' können auch eine andere Form haben. Die ztveckmäl#,»igste
Forti der %"erdunkler hängt von der Größe der Apparatur ab, bei Scheinwerfern P
braucht man andere Verdunkler als bei Kinoapparaten P. Die Kupplung K kann auch
rein elektrischer Natur sein zur Erzielung eines Synchronganges. Schließlich kann
man auch ganz ohne Kupphing 1i arbeiten, ohne zwangsläufigen Synchronismus durch
Anpassen der Verdunklungen an die Wirkung beim Kreuzungspunkt B. Bewegt man den
einen Verdunkler absichtlich anders als den zweiten, so entstehen hei B besondere
Wirkungen.
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In Fig, i ist beispielsweise angenommen, daß die Farbgläser usw. in
die Blenden F eingesetzt sind. Sie können aber auch unmittelbar im Verdunkler l'
sitzen. Die Öffnungen eventueller Blenden können auch finit beweglichen Scheiben
von Strahlbreite ausgefüllt werden, die die Strahlen in. irgendeiner 1lor@ifikation
durchlassen. An die Stelle der Blenden können aber auch. Filme, auch Kinofilzne,
vor den Öffnungen von P vorbeigeführt werden, wobei dann nicht besondere Vierdunkler
1' notwendig sind. Die Kreuzungsstelle B der Strahlen befindet sich dann auf einer
Art Bühne im Kinoraum, und die Szenen werden wie im Theater im Raum agiert. Man
kann dabei mehr als zwei Strahlwerfer P verwenden, um mehr Körper aus den projizierten
Bildern herauszuholen. Trotz mehrfacher Strahlen braucht man auch nur einen Scheniwerfer
benutzen, dessen Hauptstrahl in beliebige Anzahl von Arbeitsstrahlen durch ,Spiegelungen
unterteilt -,verden können. Durch #R°wegung der Spiegel kann man die Strahlen auch
einzeln für sich bewegen.
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Fig. 2 läßt eine solche Einrichtung schematisch erkennen. P ist eine
Projektionslampe für Kinozwecke. Der primäre Strahl wird durch Spiegel St, .S'_
in drei Strahlen. z, 2 und 3.unterteilt, und jeder kann zweckmäßig speziell gefärbt
werden. Die Färbung können Verdunkler ht, L', l';3 übernehmen mit Farbgläsern in
deren Öffnungen. Aber bei Kinoprojektionen bestehen viele andere Möglichkeiten der
Strablfärbung, und auch die Verdunkler 1% können überflüssig werden, wenn die Filmbewegung
:entsprechend eingerichtet wird. Die Strahlen können auch zum "feil fächerförmig
oder wandförmig ausgebreitet werden, gleichsam als Projektionswände, auf die die
andern Strahlen projiziert Nverden. Ixgt man mehrere solcher Strahlwände hintereinander
zu mehrfachen Projektionswä nden, womöglich in verschiedenen Farben, so können die
projizierten Bilder bei zweckmäßigen Unterbrechungen an Körper und Eigenart gewinnen,
wozu aber auch die Art der verwendeten Filme beitragen kann. In Fig. 2 -#verden
die Filme gleichsam als Blende bei F vor der Öffnung des Strahlers l' vorbeigezogen;
senkrecht zur Bildebene in Fig. 2. Der Film müßte in diesem Falle als dreifacher
Fnlin vorbeigezogen werden, hei x-facher Strahlteilung ia-fach. Will" man trotz
Strahlteilung nur einen einfachen Film anwenden, so sind die Spiegel S als halbdurchlässige
Spiegel auszuführen, die die ganze Breite der n-Strahlen oder des Pirimä rstrahls
einnehmen. Verwendet man aber gemäß der :#tisführungsform (Fig. 2) einen, si-fachen
Film, so können die zusammengehörigen ir-Bilder durch Farbfilter in stereoskopischer-Manier
aufgenommen sein, und nian kann dann durch entsprechende Färbung der Strahlen und
zwecki näßige *I Verteilung der Spiegel.S'Raumb ilderszen#en von viel Körper und
Farbe erhalten.
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Durch Anwendung polarisierten Lichts kann man besondere Wirkungen
erzielen. Für Reklame-, Signal- usw. Zwecke kann man in Fig. 2 die Spiegel S_, S,
drehbar anordnen, damit man die Bilder l3, G' ini Raume wandern lassen kann. Die
Variationsmöglichkeiten der Projektion in den Raum sind aber so ungeheuer groß,
daß hier nicht alle erwähnt werden können. Bezüglich der Ei-zetigung der Bilder
ist noch zti sagen: plan kann alle gefärbten
Strahlen rhythmisch
und abwechselnd unterbrochen oder in der Intensität pulsieren lassen öder um den
Bildraum B vibrieren lassen; man kann aber auch einzelne der Strahlen konstant sein
lassen.