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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung für die Präsentation einer Vielzahl von
Informationen aus einer Betrachtungsrichtung. Für die Darstellung von Informationen,
Werbeaussagen und/oder sonstigen Bilddarstellungen sind verschiedene
Arten von Projektionen bekannt.
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Bei
der Rückprojektion
werden Bildinformationen von einem Rückprojektor meist über einen Spiegel
auf eine transluzente Projektionsfläche in Art einer durchscheinenden
Mattscheibe projiziert. Bevorzugt wird die Rückprojektion in der sog. „Cube-Technik" in würfelartigen
Gehäusen
unter Ausschluss jeglichen Fremdlichtes erzeugt. Dabei ist jedes „Cube", also jeder einzelne
Rückprojektionsbaustein,
so ausgestaltet, dass viele dieser „Cubes" nebeneinander und übereinander zu einer großen „Cube-Wand", zusammengesetzt
werden können.
Die aneinander stoßenden
transluzenten Projektionsflächen
stören
dabei die Gesamtdarstellung kaum, da die Ränder keinen Rahmen aufweisen
und die Darstellflächen
direkt aneinanderstoßen.
Es entsteht ein minimaler Steg, der in der Praxis nicht stört. Derartige „Cube-Wände" wirken somit wie
ein großer
Monitor. Sie werden in Leit- und Überwachungszentralen, bei Konzert-
und Kulturveranstaltungen und auch in der Werbebranche eingesetzt.
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Gerade
im Bereich von Leitzentralen sollen vielfältige Informationen möglichst übersichtlich
einer Gruppe von Betrachtern angezeigt werden. Bei derartigen Leitzentralen,
beispielsweise bei der Feuerwehr oder der Polizei, werden der Zustand
und die Verfügbarkeit
von technischem Gerät,
die Einsatzplanung und -überwachung
und dergleichen abgebildet. Die Darstellungsgüte der Abbildungen ist dabei
von hohem Niveau, wobei über
die Bildsteuerungssoftware die Darstellungsflächen beliebig belegbar sind. Es
sind Großdarstellungen über mehrere
aneinander grenzende Projektionsflächen (Cubes) ebenso realisierbar, wie
Einzelbilddarstellungen unterschiedlicher Sachverhalte auf einer
einzelnen Projektionsfläche (Cube).
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Mit
den bekannten holographischen Projektionssystemen wird eine Projektion
auf eine transparente holographische Projektionsscheibe erreicht. Ohne
Projektion ist die Projektionsscheibe durchsichtig, versperrt also
nicht die Durchsicht. Sobald der Holographieprojektor in einem festgelegten
Winkelbereich auf die holographische Projektionsscheibe Bildinformationen
projiziert, werden diese durch einen in der holographischen Projektionsscheibe
eingebrachten holographischen Film sichtbar. Bisher wird die Technik
insbesondere im Bereich der Werbung, beispielsweise auf Messeständen, für Videoinstallationen
und dergleichen eingesetzt.
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Ausgehend
von diesen beiden bekannten Techniken ist es Aufgabe der Erfindung
eine Anordnung für
die Präsentation
einer Vielzahl von Informationen anzugeben, die eine besonders hohe
Informationsdichte und/oder eine gestaffelte Informationsdarstellung
erlaubt.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch die Kombination von Rückprojektion und Holographieprojektion.
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Durch
die Kombination einer mit einem Rückprojektor erzeugten Rückprojektion
auf einer transluzenten Projektionsfläche mit einer mit einem Holographieprojektor
erzeugten holographischen Projektion auf einer transparenten, holographischen Projektionsscheibe,
wobei in Betrachtungsrichtung die transparente holographische Projektionsscheibe vor
der transluzenten Projektionsfläche
angeordnet ist, wird eine Darstellung von Bildinformationen in zwei
in Betrachtungsrichtung hintereinander angeordneten Betrachtungsebenen
ermöglicht.
Je nach Aufgabengebiet und Ausrichtung können somit unterschiedliche
Informationen in räumlicher
Staffelung angezeigt werden. Einerseits erhöht dies die Sicherheit der
richtigen Zuordnung der Informationen, andererseits kann durch diese
Anordnung auch eine Aufteilung für
verschiedene Betrachtergruppen realisiert werden. Dabei kann eine
Betrachtergruppe zwischen holographischer Projektionsscheibe und
transluzenter Projektionsfläche
angeordnet werden, die lediglich die Bildinformationen der Rückprojektion
erhalten und eine zweite Betrachtergruppe vor der holographischen
Projektionsscheibe und der transluzenten Projektionsfläche angeordnet
werden, die somit sowohl die Bildinformationen der holographischen
Projektion wie auch die Bildinformationen der Rückprojektion in einer Betrachtungsrichtung
ansehen können.
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Damit
kann beispielsweise bei einer Leitzentrale auf der Rückprojektionsfläche der
Zustand von technischem Gerät
angezeigt werden, während
auf der holographischen Projektionsscheibe Darstellungen zur Einsatztaktik
gezeigt werden. Die erste Betrachtergruppe, die allein die Rückprojektion
einsehen kann, konzentriert sich somit auf die Zustandsmitteilungen
zu den technischen Geräten,
während die
Betrachtergruppe, die sowohl die holographische Projektion wie auch
die Rückprojektion
einsehen kann, taktische Rahmenbedingungen auf der holographischen
Scheibe und Sachstandsdarstellungen von Geräten und Fahrzeugen auf der
dahinterliegenden Rückprojektion
erfassen kann. Die zweite Betrachtergruppe hat dabei beide Darstellungen
im Blickfeld. Die Betrachtungsrichtung muss nicht geändert werden.
Dies ist vor allem in Stresssituationen von großem Vorteil.
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Dadurch,
dass zwischen Holographieprojektor und holographischen Projektionsscheibe
ein Spiegel vorgesehen ist, wird der Raumbedarf für eine entsprechende
Installation verringert.
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Wenn
der Holographieprojektor und/oder der Spiegel oberhalb oder unterhalb
der transluzenten Projektionsfläche
angeordnet ist, wobei auf die zur Betrachtungsrichtung abgewandte
Seite der holographischen Projektionsscheibe projiziert wird, wird
eine sinnvolle Anordnung für
eine Kombinationsprojektion angegeben. Dabei dürfte insbesondere bevorzugt sein,
wenn der Spiegel oberhalb der transluzenten Projektionsfläche der
Rückprojektion
angeordnet ist, da damit eine weitestgehend freizügige Benutzung des
Zwischenraumes zwischen holographischer Projektionsscheibe und transluzenter
Projektionsfläche der
Rückprojektion,
beispielsweise durch eine erste Betrachtergruppe möglich ist.
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Die
besten Eigenschaften für
ein brillantes, bei Tageslicht sehr gut sichtbaren, holographischen Bildes
wird erreicht, wenn der Holographieprojektor zur holographischen
Projektionsscheibe so angeordnet ist, dass der Projektionsstrahl
des Holographieprojektors im Zentrum der holographischen Projektionsscheibe
in einem Winkel von 30° bis
45°, insbesondere
36° zur
Normalen der Projektionsscheibe auftrifft.
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Da
der holographische Film, mit dem die holographische Projektion sichtbar
gemacht wird, sehr empfindlich gegen Feuchtigkeit und mechanische Beanspruchung
ist, weist die holographische Projektionsscheibe ein Trägermaterial
und einen darin eingebetteten holographischen Film auf. Bevorzugt
besteht das Trägermaterial
aus starren Glasscheiben, transparenten Kunststoffplatten oder flexiblen
Kunststofffolien. Bei einer Ausgestaltung mit flexibler Kunststofffolie
kann die holographische „Projektionsscheibe" auch wie eine Leinwand
aufgerollt werden.
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Um
eine brillante Durchsichtigkeit der holographischen Projektionsscheibe
auch bei Störlichtern zu
gewährleisten,
sind die Glasscheiben und/oder Kunststoffplatten bzw. -folien entspiegelt.
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Wenn
zwischen Rückprojektor
und transluzenter Projektionsfläche
ein Rückprojektionsspiegel vorgesehen
ist, kann wiederum der Raumbedarf für eine derartige Kombinationsprojektion
erheblich verringert werden. Die Einbautiefe für die Rückprojektion wird durch den
Rückprojektionsspiegel
auf beispielsweise deutlich unter einem Meter reduziert.
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Dadurch,
dass mehrere Rückprojektoren
mit zugeordneten Rückprojektionsspiegeln
und transluzenten Projektionsflächen
aneinandergrenzend in Art einer Cube-Wand vorgesehen sind, kann
eine große Breite
und Höhe
bei gleichbleibend geringer Einbautiefe für die Rückprojektionsfläche realisiert
werden.
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Ebenso
können
auch mehrere Holographieprojektoren mit zugeordneten holographischen Projektionsscheiben
vorgesehen werden, um eine breitere und ggf. auch höhere Darstellung
auf den holographischen Projektionsscheiben zu realisieren. Dabei
kann selbstverständlich
auch auf eine große durchgehende
holographische Projektionsscheibe mit mehreren Holographieprojektoren
und zugeordneten Spiegeln projiziert werden. Dabei ist lediglich zu
beachten, dass der jeweilige Lichtstrahl des Holographieprojektors
im richtigen Winkel auf die holographische Projektionsscheibe auftrifft.
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Um
eine variable Nutzung in einem Leitstand oder dergleichen sowohl
mit Kombinationsprojektion wie auch allein mit Rückprojektion und dann ohne den
Raum unterteilende holographische Projektionsscheiben zu ermöglichen,
sind eine oder mehrere der holographischen Projektionsscheiben einklappbar oder
versenkbar ausgebildet.
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Nachfolgend
werden zwei Ausgestaltungen der Erfindung anhand der beiliegenden
Zeichnungen detailliert beschrieben.
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Darin
zeigt:
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1 in
einer schematischen Seitenansicht eine Anordnung für eine Kombinationsprojektion
in einem ersten Ausführungsbeispiel
und
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2 eine
Anordnung für
eine Kombinationsprojektion in einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt
in einer schematischen Seitenansicht eine Anordnung für eine Kombination
einer Rückprojektion 1 mit
einer holographischen Projektion 2 in einem ersten Ausführungsbeispiel.
Die Rückprojektion 1 ist
realisiert in mehreren Rückprojektionsbausteinen 10,
sog. Cubes. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei Cubes übereinander
und mehrere Cubes nebeneinander (in der Seitenansicht nicht sichtbar)
angeordnet. Jeder Rückprojektionsbaustein 10 enthält einen
Rückprojektor 11,
einen schräg
angeordneten Rückprojektionsspiegel 12 und eine
transluzente Projektionsfläche 13.
Der Rückprojektionsbaustein 10 ist
geschlossen ausgebildet, so dass kein Störlicht ins Innere des Bausteins
gelangen kann, womit eine sehr brillante Bilddarstellung auf der transluzenten
Projektionsfläche 13 ermöglicht wird. Um
eine ausreichende Höhe
der mit der Rückprojektion 1 erzeugten
Abbildungen zu erreichen, ist unter den beiden Cube-Reihen 10, 10 ein
Untergestell 14 angeordnet. Das Untergestell 14 kann
nicht näher dargestellte
Technikbestandteile zur Ansteuerung der Rückprojektoren und dergleichen
enthalten.
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In
Betrachtungsrichtung A, in Zeichenebene in 1 von rechts
nach links kann das auf den transluzenten Projektionsflächen 13 der
jeweiligen Rückprojektionsbausteine 10 projizierte
Bild optimal vom Betrachter aufgenommen werden. Ferner ist in Betrachtungsrichtung
A vor der transluzenten Projektionsfläche 13 eine holographische
Projektionsscheibe 23 angeordnet. Bevorzugt ist die holographische Projektionsscheibe 23 parallel
zur transluzenten Projektionsfläche 13 angeordnet.
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Dieser
holographischen Projektionsscheibe 23 ist zur Erzeugung
einer holographischen Projektion 2 ein Holographieprojektor 21 und
ein Spiegel 22 zugeordnet. Dabei befindet sich der Spiegel 22 in
zur Vertikalen leicht geneigter Orientierung direkt unterhalb des
untersten Rückprojektionsbausteins 10,
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
unmittelbar vor dem Untergestell 14 und über dem
Fußboden
F. Der Holographieprojektor 21 befindet sich ebenfalls
nahe des Fußbodens
F, etwa unterhalb der holographischen Projektionsscheibe 23.
Die genaue Geometrie ist abhängig
von der Raumgröße, der
gewünschten Größe und Ausrichtung
der Projektionsflächen
und des gewünschten
Einsatzzwecks. Wichtig ist bei der holographischen Projektion 2,
dass der Projektionsstrahl P des Holographieprojektors 21 im
Zentrum der holographischen Projektionsscheibe 23 in einem Winkel
von bevorzugt etwa 36° zur
Normalen der Projektionsscheibe auftrifft.
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Aus
der Betrachtungsrichtung A liegt somit für einen dort in Zeichenebene
der 1 rechts angeordneten Betrachter das über die
holographische Projektion 2 auf der holographischen Projektionsscheibe 23 erzeugte
Bild vor dem durch die Rückprojektion 1 auf
der transluzenten Projektionsfläche 13 erzeugten
Bild. Es können
somit unterschiedlichste Informationen gestaffelt auf zwei voreinander
liegenden Abbildungsebenen dargestellt werden, wobei eine Durchsicht
durch die holographische Projektionsscheibe 23 auch während einer
holographischen Projektion 2 möglich ist. Der Betrachter kann
also in Betrachtungsrichtung A zwei gestaffelt angeordnete Abbildungen
gleichzeitig erfassen.
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In 2 ist
in schematischer Seitenansicht ein zweites Ausführungsbeispiel einer Kombinationsprojektion
dargestellt. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Im Unterschied zum in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist hier die holographische Projektion 2 so angeordnet, dass
der Holographieprojektor 21 und der Spiegel 22 oberhalb
der Rückprojektion 1,
beispielsweise unterhalb einer nicht dargestellten Raumdecke, angeordnet
sind. Entsprechend verläuft
der Projektionsstrahl P vom Holographieprojektor 21 über den
Spiegel 22 schräg
von oben auf die holographische Projektionsscheibe 23,
wobei der Winkel des Projektionsstrahls P im Zentrum der holographischen
Projektionsscheibe 23 in einem Winkel von ca. 36° zur Normalen
der Projektionsscheibe auftrifft.
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In
diesem Ausführungsbeispiel
kann der Zwischenraum zwischen holographischer Projektionsscheibe 23 und
transluzenter Projektionsfläche 13 erheblich
freizügiger
genutzt werden, da die holographische Projektion 2 von
der Raumdecke erfolgt. Entsprechend ist in 2 eine erste
Betrachtergruppe B1 dargestellt. Die erste
Betrachtergruppe B1 hat lediglich die Aufgabe,
die Informationen auf der transluzenten Projektionsfläche 13 der
Rückprojektion 1 wahrzunehmen
und zu überwachen.
Die holographische Projektion 2 kann von der ersten Betrachtergruppe
B1 nicht wahrgenommen werden.
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In
der Darstellung in 2 ganz rechts ist eine zweite
Betrachtergruppe B2 dargestellt, die in Betrachtungsrichtung
A zunächst
die holographische Projektionsscheibe 23 und dahinter auf
die transluzente Projektionsfläche 13 sehen
kann. Die zweite Betrachtergruppe B2 betrachtet
somit sowohl die über
die holographische Projektion 2 auf der holographischen
Projektionsscheibe 23 dargestellten Informationen, wie
auch die im Hintergrund zu sehenden Informationen auf der transluzenten
Projektionsfläche 13 der
Rückprojektion 1.
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- 1
- Rückprojektion
- 10
- Rückprojektionsbaustein;
Cube
- 11
- Rückprojektor
- 12
- Rückprojektionsspiegel
- 13
- transluzente
Projektionsfläche
- 14
- Untergestell
- 2
- holographische
Projektion
- 21
- Holographieprojektor
- 22
- Spiegel
- 23
- holographische
Projektionsscheibe
- A
- Betrachtungsrichtung
- B1
- erste
Betrachtergruppe
- B2
- zweite
Betrachtergruppe
- F
- Fußboden
- P
- Projektionsstrahl