DE74839C

DE74839C - Am Gewehrschaft zusammenlegbar angeordnete Halte-, Trag- und Stützvorrichtung

Info

Publication number: DE74839C
Application number: DENDAT74839D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Anticipated expiration: 1912-04-05

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT,

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Anordnung einer Vorrichtung an Gewehren, welche gleichzeitig 1. ein bequemes Halten des Gewehres beim Freihändigschiefsen ermöglicht, 2. eine Gegenstütze bei aufgelegtem Schiefsen darbietet, 3. ein bequemes Ueberhängen des Gewehres über die Schulter behufs Tragens desselben gestattet und 4. als veränderliche federnde Höhenauflagestütze beim Liegendschiefsen dient.

Auf beiliegender Zeichnung ist die Vorrichtung in Fig. ι in Rückansicht und in Fig. 2 in Seitenansicht in Ruhestellung am Gewehr dargestellt.

An dem unteren Gewehrring α sitzt eine an der einen Stirnfläche mit Rasten versehene Scharnierhülse b, in welcher ein Schulterbügel c mittelst Zapfen drehbar ist und so unter Federwirkung steht, dafs der Bügel in den von ihm einzunehmenden Stellungen in den Rasten festgehalten wird. Am anderen Ende des Bügels c ist ein Ansatz c¹ angebracht, in dessen zwei gegen einander versetzten seitlichen Löchern eine federnde Schulterklammer d mit ihren beiden, zu rechtwinklig abgebogenen Zapfen gestalteten Enden d¹ d'² eingreift, 'wodurch Schulterbügel c und Schulterklammer d zusammen ein federndes Scharnier bilden, dessen Bewegungsbegrenzung durch einen Anschlagstift d³ bewirkt wird. An das andere Ende der Schulterklammer d ist das eine Ende des kurzen Tragriemens e angeschlossen, dessen anderes Ende an dem verlängerten Riemenbügel f befestigt ist.

Der Riemenbügel f ist bei f¹ an dem Gewehrschlofskasten g (eventuell Abzugsbügel) drehbar befestigt und hat unten einen Steg/², welcher, wenn die Vorrichtung, wie in Fig. 1 und 2, sich in Ruhestellung befindet, zum Halten des unteren Endes der Schulterklammer d dient. Der Riemen e legt sich in der Ruhestellung innerhalb des Riemenbügels f an die Unterseite des Schaftes an und die Schulterklammer d bietet einen bequemen Angriff zum Halten des Gewehres" beim Freihändigschiefsen; ferner bildet die Scharnierhülse b eine gute Gegenstütze bei aufgelegtem Schiefsen.

Die Fig. 3 bis 5 zeigen die verschiedenen möglichen Stellungen der Vorrichtung als Stütze beim Liegendschiefsen und zum Hängendtragen des Gewehres.

In Fig. 3 ist der Bügel c am Schaft anliegend nach vorn zu und die Schulterklammer d nach einwärts geklappt und bildet in dieser Stellung die niedrigste Höhenlagestütze.

Schlägt man nun noch die Schulterklammer d, wie in punktirten Linien angegeben, nach auswärts, wodurch gleichzeitig der Riemenbügel/ vom Schaft abgezogen wird, so dient die Vorrichtung als über die Schulter zu hängender Gewehrträger.

In Fig. 4 ist der Bügel c rechtwinklig zum Gewehr eingestellt und dient so als mittlere Höhenlagestütze.

In Fig. 5 endlich ist gegen Fig. 4 noch die Schulterklammer d in zum Gewehr rechtwinklige Stellung aufgeklappt und bildet die Vorrichtung in dieser Stellung die höchste Höhenlagestütze.

Die Vorrichtung bildet eine vollständig feste Auflagestütze, da der Bügel c in der Stützstellung von den Rasten in b und die Schulterklammer d von dem Anschlagstift d³ festgehalten wird.

Die federnden Scharnierbewegungen müssen nicht unbedingt einseitig in Zapfenführung hergestellt, sondern können auch entsprechend central verlegt und durch Zapfen joder Stift drehbar befestigt werden; die federnde Wirkung kann auch durch daran befestigte (Spiraloder Blatt-) Federn hervorgerufen werden.

Das federnde Schulterklammerscharnier mit begrenztem Anschlag kann auch eine derartige Formgestaltung erhalten, dafs die dementsprechend gebogene Feder durch Einhängen ihre Befestigung rindet. Es tritt in diesem Falle im Ansatz des Schulterbügels an Stelle des zweiten für die Feder bestimmten Loches ein seitlich überstehendes Häkchen zum Einhängen der Feder. Der die Bewegung begrenzende Anschlag mufs nicht unbedingt gegen am Ansatz des Schulterbügels befestigten Stift, sondern kann gegen den Ansatz direct erfolgen.

Auch kann die Schulterklammer mit Stechspitzen versehen werden behufs eines besseren Einstechens in den Boden beim Gebrauch derselben als Stütze.

Die Erfindung ist, wie aus Beschreibung und Zeichnung ersichtlich, dem unteren (eventuell mittleren) Laufring angefügt, dieselbe braucht aber nicht an diese betreffende Stelle des Gewehres gebunden zu sein.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Eine am Gewehrschaft zusammenlegbar • angeordnete Gewehr - Halte-, Trag- und Stützvorrichtung, und zwar letztere als federnder Aufschlag sowie dreistellige •Zielstütze, welche aus einem unterhalb des Laufes in ungefährer Mitte desselben (Unterring a) drehbar befestigten Bügel (c), einer an letzteren sich anschliefsenden Schulterklammer fd), einem Riemen (e) und einem verlängerten, mit Quersteg (f^l) versehenen Riemenbügel ff) . (Verschlufsbügel) besteht, welcher . letzterer mit dem Gewehrschlofskasten (g) oder Abzugsbügel drehbar ver-^! bunden ist, während die Verbindung des Bügels (c) mit dem Gewehr und der Schulterklammer durch mit Rasten versehene federnde Gelenke erfolgt.

2. Eine Ausführungsform der unter i. gekennzeichneten Vorrichtung, bei welcher das federnde Gelenk zwischen Bügel (c) und Schulterklammer (d) dadurch hergestellt ist, dafs die umgebogenen Enden (d¹ d^z) der . letzteren in versetzte Löcher des am Ende des Bügels {c) vorgesehenen Ansatzes (c^l). eintreten, wobei der Ausschlag des Gelenkes durch einen Stift (d³). am Ansatz (c^l) begrenzt wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.