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Spachtel Einem bekannten SpachteC mit mehreren Arbeitsfanten liegt
der Gedanke zugrunde, nach Abnutzung einer Kante eine andere Kante des Blattes zur
Benutzung bereitzustellen. Dieser - Spachtel weist einen mit Schrauben lösbar befestigten
Handgriff auf, der entweder unmittelbar an dem der zur Benutzung bereitgestellten
Kante gegenüberliegenden Wand des Blattes oder in der Nähe dieses Randes angeordnet
ist. Nach Verschleiß der jeweils zur Benutzung bereitgestellten Kante muß der Handgriff
losgeschraubt und an einem anderen Rand der Platte festgeschraubt werden. Dazu muß
das Blatt entweder mit einer Vielzahl von Schraui)enlöchern versehen sein, oder
es sind beim Versetzen des Handgriffes neue Schraubenlöcher zu bohren.
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Einem anderen bekannten Spachtel mit mehreren Arbeitskanten liegt
der Gedanke zugrunde, mehrere unterschiedliche Arbeitskanten zur wahlweisen Benutzung
verfügbar zu machen. Zu dem Zwecke weist der Spachtel einen umsteckbaren Handgriff
auf, der immer an dem der jeweils benutzten Arbeitskante gegenüberliegenden Seitenrand
des Blattes angebracht wird. - Das Spachtelblatt weist dabei vier gerade Kanten
unterschiedlicher Länge auf. Dieser bekannte Spachtel hat den Nachteil, daß jedesmal
vor Benutzung einer anderen Arbeitskante der Handgriff umgesteckt werden muß, was
umständlich und lästig ist. Ferner kann der Handgriff, wenn er vom Blatt gelöst
ist, verlegt werden oder verlorengehen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß
das Spachtelblatt nur gerade Arbeitskanten aufweisen kann, weil der aufsteckbare
Handgriff nur an geraden Kanten gut anbringbar ist.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen
Spachtel der
zuletzt erwähnten Art, nämlich mit mehreren unterschiedlichen Seitenkanten, die
wahlweise benutzbar sind. Von dem bereits bekannten Spachtel dieser Art unterscheidet
sich der Erfindungsgegenstand im -wesentlichen dadurch, daß er aus einer handgrifflosen,
federnden, dünnen Platte mit geradlinigen und gekrümmten Kanten unterschiedlicher
Länge und etwa auf der Mitte der Platte doppelseitig angenieteten Halteorganen aus
schmalen, dünnen, federnden Streifen besteht. Durch diese neue Ausbildung sind die
dein bekannten Spachtel mit mehreren wahlweise benutzbaren unterschiedlichen Arbeitskanten
anhaftenden Mängel beseitigt und wesentliche Vorteile gewonnen. Sämtliche Arbeitskanten
stehen ohne weiteres zur Benutzung zur Verfügung, so daß es nicht mehr erforderlich
ist, zum Gebrauch der einen oder anderen Kante einen Handgriff umzustecken. Die
beim neuen Spachtel vorgesehenen doppelseitigen Halteorgane sind mit dein Spachtelblatt
dauernd fest verbunden, so daß sie nicht verlorengehen können. Durch die Anordnung
in der Mitte des Blattes ermöglichen sie es, den Spachtel bei Benutzung einer jeden
Kante gut und sicher zu erfassen. - Ihre Biegsamkeit ist insofern von besonderer
Bedeutung, als dadurch trotz der festen Anordnung der Haltestreifen in der Blattmitte
ein elastisches Verbiegen des Blattes auch bei Benutzung der quer zu den Haltestreifen
verlaufenden Arbeitskanten möglich ist. Dadurch, daß auf die Seitenkanten des Spachtelblattes
kein Handgriff mehr aufgesteckt wird, ist man in der Gestaltung dieser Kanten frei,
so daß neben mehreren geraden Arbeitskanten unterschiedlicher Länge gleichzeitig
mehrere nach verschiedenen Radien gebogene Kanten vorgesehen «-erden können. Dadurch
ist eine sehr vielseitigeVerwendungsmöglichkeit des neuen Spachtels gegeben. Es
können z. B. beim Ausbreiten von Farbe oder leim Abbeizen von Anstrichen oder bei
ähnlichen Arbeiten, z. B. beim Reinigen von Formen in der Bäckerei, nicht nur ebene
Flächen unterschiedlicher Breite, sondern auch gewölbte Flächen 4 mit unterschiedlicher
Wölbung bearbeitet «-erden.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Dabei zeigen Fig. i eine Vorderansicht, Fig. 2 eine Seitenansicht.
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Der Spachtel besteht aus einer elastisch biesamen Platte a von geringer
Stärke (in der' Regel 0,3 mm), die vorzugsweise aus Stahlblech hergestellt ist.
Die Platte hat eine teils rechteckige, teils rundliche Umrißfigur. Sie weist drei
gerade Seitenkanten i, 2, 3 voll unterschiedlicher Länge auf, die im Winkel von
c)o-' aneinanderstoßen, nämlich eine mittlere gerade Kante i von größerer Länge
(etwa i io min) und zwei seitliche Kanten ?. 3. von denen die eine = eine mittlere
Länge (etwa ;5 mm) und die andere 3 eine kleinere Länge (etwa 50 mm) hat.
Der langen geraden Kante i gegenüber befindet sich eine nach einem größeren Radius
gekrümmte Kante q. die mit den beiden seitlichen geraden Kan-.teii 3, 3 durch gekrümmte
Kantete 5. 6 verbunden ist, von denen eine 5 nach einem mittleren und die andere
6 nach einem kleineren Radius gekrümmt ist. Sämtliche Kanten des Blattes sind in
der bei Spachteln üblichen Weise scharfkantig geschnitten, also als Arbeitskanten
ausgebildet, so daß an denn Spachtel sechs unterschiedliche Arbeitskanten vorhanden
sind.
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In seiner Mitte oder ungefähr in :einer Mitte ist das Blatt a beiderseits
mit Halteorganen versehen. Diese bestehen aus zwei Streifen h au: biegsamem Werkstoff,
z. B. Celltiloid oder einem biegsamen Kunststoff, die auf den entgegengesetzten
Seiten des Blattes einander deckend angeordnet und durch zwei in der Nähe ihrer
Enden vorgesehenen Niete c miteinander und mit dem Blatt a fest verbunden sind.
Die Niete c sind zweckmäßig des geringen Gewichtes und der leichten Vernietbarkeit
.wegen als Hohlniete ausgebildet. Die in der Blattmitte angeordneten Halteorgane
h gestatten es, den Spachtel bei Benutzung jeder Arbeitskante sicher zu erfassen,
während ihre Biegsamkeit es dem Blatt ermöglicht, sich in jeder Richtung elastisch
zti verbiegen: Natürlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf das dargestellte
Beispiel, vielmehr sind Abänderungen desselben sowie andere Ausführungen möglich.
So könnten die geraden Kanten statt im rechten Winkel auch im spitzen Winkel aneinanderstoßen.
Ferner könnte die Zahl der gekrümmten .Arbeitskanten größer sein als drei, wobei
dann die Zahl der geraden Arbeitskanten etwa auf zwei verkleinert wird. Ferner könnte
das Blatt ausschließlich mit geraden Arbeitskanten versehen sein, in welchem Fall
es eine im wesentlichen trapezförmige oder ähnliche t miil.)figtir erhalten kann.
Umgekehrt könnte Glas Blatt aber auch sämtlich gekrümmte Kanten und damit eine im
wesentlichen elliptische oder eiförmige Umrißfigur erhalten. Die gleichzeitige Anordnung
von mehreren geraden Arbeitskanten unterschiedlicher Länge und mehreren unterschiedlich
gekrünilnten Arbeitskanten stellt jedoch die bevorzugte :Ausführung des Erfindungsgegenstandes
dar, weil sie eine Mehrzahl von Spachtel der gewöhnlichen Art ersetzt, so dali einerseits
derHandwerker mit wenigen Spachteln
auskommt, andererseits die
Fabrikation und Lagerhaltung vereinfacht wird, während gleichzeitig eine wesentliche
Ersparnis an Stahl eintritt. Es ist natürlich möglich, den neuen Spachtel in zwei
oder mehr verschiedenen Ausführungen herzustellen, um weitergehenden Bedürfnissen
Rechnung zu tragen.