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Rohrwalze mit sich selbsttätig steuernder Umkehrung des Dornvorschubes
Die Erfindung hat eine Rohrwalze zum Gegenstand, bei welcher mehrere in einem Käfig
radial -verschiebbar gelagerte Walzen durch einen zwischen sie zu schiebenden kegelförmigen
Dorn auseinan.dergespreizt werden und der Dornvorschub sich selbsttätig über eine
mit der Drehung es Dornes übersetzt zu kuppelnde, am Dorn angreifende- Mutter umsteuert.
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Als Rohrwalzen der vorgenannten Art wurden bisher durch Druckbelastung
gesteuerte Rohrwalzen verwandt, d. h. Rohrwalzen, bei welchen der Vorschub des die
in dem Käfig gelagerten Walzen spreizenden Dornes in .Abhängigkeit des Gegendrucks
des eingewalzten Rohres auf .den Dorn umgesteuert wird. Diese unter Vorsehung von
Federn beim Erreichen eines bestimmten Druckes umschaltenden Vorrichtungen sind
unvollkommen und -bieten keine Gewähr für ein einwandfreies Einwalzen der Rohre;
denn der Dorndruck, welcher für die notwendige Haftaufweitung der Rohre erforderlich
ist, Iäßt sich nur schwer ermitteln und kann nur geschätzt werden, da er abhängig
ist von .der Walzbreite, der Rohrwand:-stärke, der Härte .des Rohrwerkstoffes, dem
Rohrüberstand, - dem Bordwinkel und der Härte des Kesselwandmaterials. Die Werte
hierfür sind selbst bei gleichen Dimensionen so .außerordentlich verschieden, daß
mit absoluter Sicherheit der Enddruck auch unter Zuhilfenahme sinnreich aufgemachter
Tabellen nicht festgelegt werden kann. Außerdem stände die aufzuwendende Zeit für
die für jede Rohrverbindung _ aufzustellende Untersuchung in keinem tragbaren Verhältnis
zur eigentlichen Walzzeit.
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Auch Rohrwalzen mit Auslösevorrichtungen, die bei Erreichen der Anlage,
d. h. nach Erweitern des Rohres, bis es im Bohrloch anliegt, durch eine über den
Dorndruck arbeitende Kupplung ,auslösen und im Anschluß daran eine einstellbare
Begrenzung wirken lassen sollen, sind nicht geeignet, die vorgenannten übelstä@nde
zu beseitigen; denn di.e Anlage würde einmal erreicht und einmal unterschritten
werden, so daß die Haftaufweitung sehr ungenau wäre, da die folgende Begrenzung
nicht immer im richtigen Zeitpunkt in Wirkung tritt.
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Bei der von der Erfindung betroffenen Rohrwalze sind die genannten
Nachteile nicht vorhanden, da diese' Rohrwalze eine Begrenzungsrohrwalz_e bildet,
d. h. eine Rohrwalze,
welche gegensätzlich zu den vorerwähnten Rohrwalzen
nicht in Abhängigkeit des auf den Dorn ausgeübten Gegendrucks, sondern mit wegmäßig
begrenztem Vorschub arbeitet und den Dornvorschub auf Grund des vom Dorn zurückgelegten
Weges umsteuert. Der notwendige Dornweg für die Gesamtaufweitung des Rohres, welche
sich aus Anlage bzw. Anwalzen und Haftaufweitung zusammensetzt, läßt sich einfach
aus der notwendigen Gesamtaufweitung ermitteln. Diese Ermittlung erübrigt Rücksichten
auf :die Materialbeschaffenheit, Walzbreite usw., so daß die durch letztere bedingten
Unsicherheitsfaktoren nicht-wie hei den durch dieDruckhelastung gesteuerten Rohrwalzen
vorhanden sind.
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Die Erfindung besteht darin, d:aß bei diesen Begrenzungsrohrwalzen
mit in einem Käfig drallgängig gelagerten, ein Kupplungsglied zwischen Rollenlcäfig
und Dorn bildenden Walzen am Rollenkäfig eine zum Drall der Walzen gegenläufige
Hohlmutter oder -schrau:lie angreift sowie für den Angriff an letzterer ein zweckmäßig
verstellbares Kuppelglied am Dorn vorgesehen ist. Hierdurch ist eine Rohrwalze einfachen
Aufbaues geschaffen, die keinerlei empfindliche Teile aufweist, welche Störungen
im Laufe der Benutzungsdauer befürchten lassen und die Herstellung verteuern sowie
erschweren, aber dennoch nach .der Haftaufweitung den Dorn selbsttätig zurückzieht.
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Bisher war bei den Begrenztingsrohrwalzen mit in einem Käfig drallgängig
gelagerten Walzen zur Bewirkung des Dornrückzuges der Dorn mit einem Gewinde versehen,
auf dem eine Mutter saß, welche zum Rückzug des Dornes von Hand gegen den Vorrichtungskörper
gezogen werden .mußte. Dieser Handrückzug des Dornes ist weniger günstig.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein ,t#,usfülirungsbeispiel der Erfindung.
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Abh. i ist eine Draufsicht auf eine Rohrwalze in der Stellung vor
dem Vorschub des Dornes.
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_4b1). 2 gibt eine Draufsicht nach beendetem Vorschub des Dornes wieder.
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Abb.3 läßt die Rohrwalze in Draufsicht n_ ach dem Rückzug des Dornes
erkennen. Abb.4 zeigt einen Schnitt nach .der Linie i- i in Ahh. i.
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In dem mit C bezeichneten Körper der Rohrwalze sind drallgängig die
Walzen B in der Weise gelagert, daß der Körper C einen Rollenkäfig für die Walzen
B bildet. Die Wal-zen B stehen mit dein Dorn D in Berührung, so daß
die Walzen B, der Dorn D Lind das Rohr.-1 eine Anordnung nach Art
eines Planetengetriebes bilden. Am Ende des Rollenkäfig sC greift die Hohlmutter
oder -schraubeE an, durch welche der Dorn D in Achsrichtung verschiebbar hndurchgeht.
Das aus dein Käfig vorstehende Ende der Mutter E ist tnit den Kupplungszähnen F
ausgerüstet, während der Dorn D ein feststehendes oder verstellbares KuppelglIed
G trägt.
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Die Wirkungsweise der Rohrwalze ist folgende: Nach den bekannten Verhältnissen
bei Planeterigetriefien dreht sich bei feststehendem Rohr A der Käfig C langsamer
wie der Dorn D
in der gleichen Drehrichtung. Wird der Dorn I_) in Drehung
versetzt, so wird er infolge der Drall.gängigkeit der Walzen B vorgeschoben, wobei
sich auch der Käfig C dreht. Kommen nach Zurücklegung eines bestimmten Vorschtihweg,-s
die -Hohlmutter E und (las Kupplungsglied G über ihre Zähne in Eingriff miteinander,
so wird die Mutter E von dem Dorn D in Drehung versetzt. Die Drehung ist größer
als die Drehung des Käfigs C, so daß sich die :Mutter ini Käfig verschraubt. Da
das Gewinde der Mutter gegenläufig zur Drallgängigkeit der Walzen ist, wird die
Mutter aus dem Käfig herausgeschraubt. wodurch der Dorn zurückgezogen wird.
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Durch Verschieben des Kuppelgliedes G auf dem Dorn oder Ändern der
Kopfhöhe H der Hohlmutter E kann der Weg, nach welchem eine Kupplung zwischen (lern
Glied G und der Mutter H eintritt, und damit die Größe des Vorschubes des Dornes
D geändert werden.
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Nach dem Rückzug des Dornes kann die 1Iutter E infolge des Fehlens
jeglicher Klemmung oder hemmenden Anzugs leicht von Hand in ihre Ursprungsstellung
zurückgedreht werden.