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Verfahren zur Herstellung feueremaillierter Leuchtschilder Es ist
bekannt, Leuchtschilder entweder mittels inaktiver Leuchtfarben. auf dem Wege des
Feueremaillierens oder selbstleuchtende aus Leuchtfarben und radioaktiven Stoffen
herzustellen. Während die mit inaktiven Leuchtstoffen hergestellten Schilder eine
unbegrenzte Haltbarkeit besitzen, jedoch hinsichtlich ihrer Leuchtkraft von dem
Aufspei cherungsvermögen der Stoffe für Licht und der zeitweisen Belichtung mit
natürlichem oder künstlichem Licht abhängen, benötigen die Leuchtfarben mit radioaktiven
Stoffen keine Belichtung; der Zusatz der radioaktiven Stoffe verteuert jedoch die
Herstellung wesentlich.
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Es ist ferner beka?nt, zum Zwecke der Ersparnis der teuren Erregersubstanz
diese mit inaktiver Leuchtfarbe, z. B. mit Zinksulfid, zu mischen oder die erstere
punktweise auf die mit gewöhnlicher Leuchtfarbe bestrichene Fläche zu verteilen
oder die Erregersubstanz in besondere kleine Behälter unterzubringen und beispielsweise
im Mittelpunkt der Leuchrtfiäche anzuordnen.
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Alle diese Maßnahmen eignen sich nicht für die Herstellung feueremaillierter
Leuchtschilder, bei denen es neben einer einfachen Massenherstellung von oft großen
Flächen in erster Linie auf lange Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegen die
dauernden Witterungseinflüsse ankommt.
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Die Erfindüng bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung feueremaillierter
Leuchtschilder, welches die Vorteile eines sparsamen Verbrauches an aktiver wie
inaktiver Leuchtmasse sowie die Festigkeit der Emaille für die
beiden
unterschiedlichen Stoffe und außerdem eine wirksame Ergänzung der Leuchtkraft derselben
besitzt.
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Der Erfindungsgedanke besteht darin, daß die aktive sowie die inaktive
Leuchtmasse als durch transparente Glasuren voneinander getrennte Einzelschichten
aufgetragen und eingebrannt werden.
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An Hand der Zeichnung, welche in Fig. i ein Hausnummernschild in Ansicht
und in Fig. 2 im Höhenschnitt .1-h zeigt, soll das heue Verfahren erläutert werden.
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Auf das Schild a. aus Metall wird zunächst die Zeichnung, also die
Zahl oder eine sonstige Bezeichnung mit der L'mrahinung mit inaktiver Leuchtfarbe
aufgetragen. Die letztere besitzt die an sich bekannte Zusaminensetzung, und das
Auftragen kann auf zweierlei Wegen erfolgen, welche ebenfalls bekannt sind. Entweder
wird die pulvrige Leuchtfarbe aufgepudert, indem mittels einer die Zeichnung enthaltenden
Schablone zuerst ein Klebstoff auf das Schild U aufgetragen, dann das Leuchtpulver
aufgestreut und durch Abklopfen usw. gleichmäßig verteilt wird, oder es wird das
Leuchtpulver mit der Fritte, d. h. mit der Glasur, zu einer dickflüssigen 1;-Tasse
vermischt und dann mit dem Pinsel aufgetragen. Ist auf eine dieser Arten die Zeichnung
auf dem Schild aufgebracht, so erfolgt das Einbrennen der Leuchtmasse, und zwar
bei einer Temperatur bis zti iooo°, s:) daß die Emaillierung vollkommen wetterfest
ist; je nach Bedarf kann der Einbrennprozeß mehrmals-wiederholt werden, was ebenfalls
bekannt ist.
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Das Leuchtschild t! besitzt dann die inaktive Leuchtfarbenschicht,
welche in Fig. i und 2 finit b bezeichnet und durch Punkte angedeutet ist. In Fig.
2 (Schnitt _1-i',') sind die Schichten deutlichkeitshalber stark vergrößert gezeichnet.
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Auf diese inaktive Schicht wird die aktive Leuchtfarbe aufgetragen.
Zu diesem Zweck wird vorher die ganze Oberfläche des Schilds oder nur die Zeichnung
desselben finit einer siihr dünnen transparenten Glasurschicht überzogen und diese
wieder eingebrannt. Dies: hauchdünne Glasurschicht (in der Zeichnung nicht gezeichnet)
glättet die raube Oberfläche der inaktiven Leuchtfarbe, d. h. sie füllt die durch
die pulvrige Beschaffenheit der Leuchtniasse entstehenden. allerdings sehr kleinen
I-Iohlräurrie aus und schafft auf die Weise einen glatten Tl'ntergrund. Auf diesen
wird die aktive Leuchtfarbe für die Zeichnung aufgetragen, und zwar -wieder entweder
durch Puderung oder durch Aufstreichen, -wie schon bei der inaktiven Leuchtfarbe
beschrieben. Hierauf erfolgt wieder das Einbrennen, und zwar ein oder mehrere Ä.lale.
Die zweite Schicht ist in Abb. i und 2 finit c bezeichnet und durch Schraffur angedeutet.
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Der Vorteil bzw. die Wirkung der Kombi -nation dieser beiden unterschiedlichen,
aufeinanderliegenden Leuchtfarben ist die, daß di,= aus aktiver Leuchtfarbe bestehende
obere Schicht c dauernd die darunter befindliche inaktive Leuchtfarbe zum Leuchten
anregt und dadurch die Leuchtkraft des Schildes verstärkt. Es genügt dabei für die
aktive Leuchtfarbe eine wesentlich geringere Menge, als bisher für Schilder benötigt
wurde, -1-elclle nur mit solchen Leuchtfarben hergestellt wurden. Infolgedessen
wird die Herstellung solcher Schilder wesentlich verbilligt. Ein weiterer Vorteil
des schichtenweisen Auftrages der beiden Leuchtfarbeiiinassen besteht darin, da;5
ein solches Schild auch dann noch seine Leuchtkraft beibehält, wenn die Aktivität
der oberen Leuchtmasse erloschen ist, was bekanntlich nach d. bis 8 Jahren, je nach
Beschaffenheit der verwendeten aktiven Leuchtstoffe, der Fall ist. In diesem Zustande
wirkt dann nur noch die nichtaktive I.euclitinasse. Die zwischen den beiden Schichten
h, c befindliche Schicht erfüllt noch einen weitereil Zweck, indem sie eine gewisse
Isolierung der aktiven Stoffe von der unteren Schicht bedingt, ohne deren anregende
Wirkung auf die Sulfide der inaktiven Leilchtinasse zu unterbinden.
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Das Verfahren bietet ohne Änderung des Grundgedankens viele für die
1lassenherstellung wichtige Ausführungsmöglichkeiten.
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So kann jede Leuchtmasse, also die inaktive wie die aktive, in der
ihr ztil@omineil<leli Stärke aufgetragen und finit verschiedenen Temperaturen
eingebrannt werden, wobei durch den getrennten Auftrag eine bessere Deckung bzw.
Verteilung der Leticlitniassukörperchen erzielt wird als mit einer Mischung der
beiden ?Hassen. Durch Wahl des Auftrages kann besonders an aktiver Leuchtmasse eingespart
und die Herstellung solcher Schilder verbilligt werden. Die Lagenbestimmung der
aktiven und inaktiven Leuchtniassekörpercheil kann genau eingehalten werden, indem
z. 13. die aktiven Leuchtkörperchen bei getrenntem Auftrag entweder oberhalb
oder unterhalb der inaktiven Schicht gelegt werden können, was beim Zusaminenmischen
nicht möglich ist. denn hier ist die Verteilung der Körperchen wahllos. Die Haltbarkeit
der Schichten sowie die Erhaltung der Leuchtkraft und gegenseitige Ergänzung der
unterschiedlichen Leuchtmassen, fern-r die Anpassungsfähiglzt-it an den jeweiligen
Verwendungszweck durch Auswahl und Anordnung der Einzelscliicli;en -wird --ergrö
l)ei-t. und zwar inerhalb großer Grenzen. Angen c@niinen, es handelt sich uin ein
Verkehrsschild,
so muß dieses eine größere Haltbarkeit und Leuchtkraft
aufweisen als z. B. ein Hausnummerschild, welches geschützt liegt.