DE2011289A1 - Emaillierter Gegenstand, insbesondere Koch Brat oder Backgeschirr und Ver fahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Emaillierter Gegenstand, insbesondere Koch Brat oder Backgeschirr und Ver fahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
'-PATEiXTANWALT
Dfpl-Ing. E. F. ElSTNER München, den 10. März I970 8OOO München SO
Dfpl-Ing. E. F. ElSTNER München, den 10. März I970 8OOO München SO
Tel. (0811)65 23 21 /{XL· 2011289
0 b e r s c h w ä b i s ο h e Metallwarenfabrik G. in. b. H. A C o. K. G.,
R i e d 1 i η g e η / W ü r t t .
Emaillierter Gegenstand, insbesondere Koch-, Bratoder
Bäekgeschirr, und Verfahren zu dessen Herstellung
Die Erfindung betrifft einen emaillierten
Gegenstand., wie z.B. ein Geschirr zum Kochen* Braten
oder Backen, dessen Emailoberfläche mit Dekors versehen ist. Emaillierte Gegenstände gemäß der Erfindung
können außer Geschirren, Kochtöpfen, Bratpfannen usw. auch sonstige Tafelgeräte wie Schalen,
Schüsseln, Rechauds, Tabletts oder Vasen, Blumenübertopf
e> Tischplatten, beliebige Beläge, Verkleidungen
usw. sein. Ferner bezieht sich die Erfindung auf
■ - 2 -
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ein Verfahren zur Herstellung solcher emaillierter Gegenstände und auf Varianten dieses Verfahrens.
Bisher hat man Verzierungen od.dgl. auf emaillier' ten Gegenständen im allgemeinen nur als Dekors mit Hilfe
von Abziehbildern oder durch Aufdrucken angebracht, wodurch nur ganz flache Dekors gebildet wurden, die
praktisch in der Ebene der Emailoberfläche lagen und
im allgemeinen eine Schiohtstärke von 10 bis 12 ^w,
nicht überschritten. Dadurch erhielt man weder optisch noch für das Tastgefühl irgendeine plastische Wirkung.
Eine solohe Wirkung konnte man bisher bei Emaillierungen nicht erreichen, weil man davon ausging, daß bei
stärkeren Emailaufträgen die Schlagfestigkeit und die
Temperaturwechselbeständigkeit für Gebrauchsgegenstände nicht mehr ausreichend sein konnte. Auch war stets
ein Abplatzen von stärkeren Emailaufträgeη zu befürchten.
Die allgemeine Lehre der Emailtechnik ging dahin, daß ein Emailüberzug um so haltbarer und schlagfester
sei, je dünner die Emailschicht ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, emailliert« Gegenstände, insbesondere Gebrauchsgegenstände
zu «ohaffen, deren Dekors einen plastischen Eindruck ergeben, wodurch besonders eigenartige und
ästhetisch weitaus befriedigendere Wirkungen erzielt
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werden sollen als bei den bisherigen Flachdekors.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Dekors aus reliefartigen Erhebungen
bestehen, die durch Aufbringen einer Emailmasse'
in Form abgegrenzter Dekors auf eine glatte Emailoberfläche
gebildet sind.
Derartige Reliefdekors zeigen eine ausgeprägte,
durch Licht- und Schattengegensätze hervorgerufene plastische Wirkung, die auf diesem Gebiet bisher
unerreichte Effekte ergibt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hat die die Erhebungen bildende Emailmasse
eine stabile, das Verlaufen über die Abgrenzungen der Dekors während der Weiterbehandlung praktisch verhindernde Konsistenz. Eine solche Emailmasse kann gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung in der Analyse mindestens etwa 80 Gewichtsprozent eines oder mehrerer Stoffe enthalten, deren
Schmelzpunkt oherhalb der Einbrenntemperatur des Emails
liegt. Einige Beispiele für die Grundzusammehsetzung
derartiger Emailmassen werden in der nachfolgenden Beschreibung angegeben. , .
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Der emaillierte Gegenstand kann gegebenenfalls naoh Aufbringen der die reliefartigen Erhebungen bildenden
Emailmasse und Einbrennen derselben als fertig gelten. Da jedoch unter Umständen dadurch kein ausreichender
Glanz erzielt wird, ist es gemäß einer wetteren Ausgestaltung der Erfindung besonders zweckmäßig,
die gesamte, mit den erhabenen Dekors versehene Oberfläche des Gegenstandes mit einer zusammenhängenden
Emailglasur zu überziehen. Dadurch lassen sich weitere hervorragende Effekte erzielen. So kann es vorteilhaft
sein, wenn die die Erhebungen bildende Emailmasse eine von der sie tragenden Bmailoberflache abweichende»
z.B. hellere oder dunklere Farbe hat, wobei die die Gesamtoberfläche überziehende Emailglasur
transparent ist. Gegebenenfalls kann aber auch die Emailglasur farbig transparent sein.
Die die Erhebungen bildende Emailmasse kann in an sich bekannter Weise im Siebdruokverfahren auf die
glatte Emailoberfläche aufgebracht werden. Sie kann aber auch in an sich bekannter Welse durch Aufspritzen
mit Schablonen oder nach einer sonstigen Methode aufgebracht werden.
Eine Abwandlung des Verfahrens besteht erfindungsgemäß
darin, daß zunächst auf die glatte Emailoberfläche
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eine zusammenhängende Schicht aus der zur Bildung
der Erhebungen dienenden Emailmasse aufgebracht und auf diese Schicht vor dem Einbrand eine die
Dekors abgrenzende Schablone aufgelegt wird* worauf die in den Zwischenräumen der Dekors befindlichen Massetelle durch mechanische Bearbeitung
wie BUrsten, Wischen od.dgl. bis auf das Neveau
der glatten Emailoberfläohe abgetragen wird/ worauf
schließlich nach Entfernung der Schablone das Einbrennen der stehen gebliebenen erhabenen Dekoremailmasse
erfolgt. Im Rahmen der Erfindung liegen auch sonstige Varianten-der Herstellung.
In der Zeichnung ist die Erfindung in verschiedenen Ausführungsbeispielen erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 in einem stark vergrößerten Querschnitt einen Ausschnitt aus einem emaillierten
Gegenstand gemäß der Erfindung,
Flg. 2 eine Draufsicht auf den Ausschnitt gemäß
Fig. V "'''■■"■ '..■ ■■■■■" : -
Fig. > ein mit Reliefdtkorβ gemäß der Erfindung
versehenes Koohgesohirr in perspektivischer Darstellung*
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Fig* 4 einen stark vergrößerten Querschnitt
durch die mit Dekors versehene Geschirrwandung nach der Linie A-B der Pig. J>$
und
Pig. 5 eine Draufsicht auf den Ausschnitt gemäß Fig. 3 und 4.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2 möge einen Ausschnitt aus einem beliebigen ebenen
emaillierten Gebrauchsgegenstand darstellen, während das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 bis 5 einen
mit Reliefdekors versehenen Kochtopf veranschaulicht.
Bei beiden Ausführungsbeispielen werden für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen verwendet. Nachstehend
wird daher die Herstellung solcher emaillierter Gegenstände unter gleichzeitiger Bezugnahme auf beide
zeichnerische Darstellungen beschrieben.
Man versieht z.B. eine Metallplatte 1 oder das Stahlbleoh 1 eines Kochtopfes innen und außen
mit einem Grundemailüberzug 2 und darüber mit einem Deckemail 3» welches z.B. bei dem Kochtopf innen hellgrau
oder weiß und außen farbig, z.B. blau, grün, rot, orangefarben sein kann. Grund- und Deckemail werden
auf übliche Weise eingebrant. Die Einbrenntemperatur
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- 7 - '■ .■ ,- ■;■-■■:.-:■
liegt im allgemeinen bei 800 bis 840° C. Unter Umständen genügt auch das Aufbringen und Einbrennen
einer einzigen Grundemailschicht. '>
Nach dem Erkalten des Gegenstandes wird z.B. mittels Siebdruck auf die Emailoberfläche 3eine
Reliefemailmasse 4 aufgetragen»- die wesentlich dicker»
z.B. doppelt bis dreifach oder vierfach dicker als
die sie tragende Emailschicht 2, 3 ist.
Die zur Bildung der reliefartigen Erhebungen
Ά dienende Emailmasse kann z.B. gemäß vorteilhafter
Ausführungsforraen der Erfindung folgende Gründzusammensetzungen habent
a) Herkömmliches Email . 100 Teile
b) Herkömmliches Email ,............. 100 Teile
oder '.
c) HerkömmlichesEmail .......>...... 100 Teile
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Unter herkömmlichem Email ist dabei ein Email von üblicher Zusammensetzung zu verstehen, woraus
sich ergibt, daß die die Erhebungen 4 bildende Reliefemailmasse
einen sehr hohen, mindestens etwa 80 Gewichtsprozent betragenden Anteil eines oder mehrerer Stoffe
enthält, deren Schmelzpunkt oberhalb der Einbrenntemperatur des Emails liegt.
Diese Relief emailmasse wird z.B. in trockenem
oder nassem Zustand vermählen, gegebenenfalls getrocknet
und mit ca. 40 Gewichtsprozent eines üblichen Siebdrucköles für Emailglasuren vermischt, so daß
man eine gebrauchsfertige Siebdruokpaste erhält. Dann wird auf die Eraailoberflache 5 eine Siebdruckschablone
aufgelegt und das gewünschte Dekor in der genannten, erheblichen Schichtstärke in Form von
reliefartigen Erhebungen aufgebracht. Die besondere Konsistenz der Reliefemailmasse bewirkt, daß die Erhebungen
4 nicht verlaufen, sondern in den Grenzen der Dekorformen auf der Emailoberfläche 3 stehen
bleiben.
Sodann erfolgt ein weiterer Einbrennvorgang, durch den die Relieferhebungen 4 an die sie tragende«
Emailschicht 2, jj angeschmolzen wird. Die hochschmelzenden
Stoffe des Reliefemails, welche ca. 80 % und
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mehr, gegebenenfalls bis zu 90 % dieser Masse ausmachen,
bewirken dabei* daß diese Masse zwar mit den
hochschmelzenden Bestandteilen zusammenklebt oder zusammensintert,
aber die Hauptmenge schmilzt bei dem Einbrennvorgang nicht« weil der Schmelzpunkt oberhalb
der Eiribrenntemperatur liegt. Dadurch bleiben die Dekors als erhabene Vorsprünge dauerhaft auf der
Emailoberfläche erhalten.
Der Gegenstand könnte so fertig belassen werden. Da aber die Reliefemailmasse in diesem Zustand oft verhältnismäßig matt wirkt, ist es vorteilhaft>
die gesamte Oberfläche des Gegenstandes einschließlich der
Erhebungen noch mit einer dünnen Emailglasur 5 zu überziehen. Diese Glasur 5 kann farbig oder vorzugsweise
transparent, gegebenenfalls farbig transparent sein. Beispielsweise verwendet man eine RelMiefemailmasse
in einer von der tragenden Emailfläche 3 abweichenden, helleren bis weißen Farbe. Wenn dann eine
transparente, farbige Glasur 5 im Farbton der Emailoberfläche
3 aufgebracht wird, schimmert die helle Reliefemailmasse 4 durch, so daß sich ein sehr schöner*
dezenter Farbkontrast zwischen der Emailoberfläche 3
und den reliefartigen Erhebungen 4 ergibt.
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Auf diese Weise lassen sich zahlreiche Varianten und Dekors in den verschiedensten Formen, Farben
und Stärken auf dem zu verzierenden Emailgegenstand herstellen.
Als Beispiel für die verschiedenen Schichtstärken sei angegeben, daß ein Kochtopf mit einer
Stahlblechwandung von 1 mm Dicke erfindungsgemäß emailliert werden soll. Die Schichtstärke der Grundund.
Deckemailschichten 2, J> kann dann etwa 150 bis
200 μ. betragen. Die Höhe der reliefartigen Erhebungen
2J- kann ca. 400 bis 600^i, gegebenenfalls auch
weniger oder mehr sein. Die Emailglasur 5 dagegen ist sehr dünn und hat z.B. nur eine Schichtstärke
von 50 j*,.
Im übrigen beschränkt sich die Erfindung nicht auf die vorstehend beschriebenen und in der Zeichnung
mehr oder weniger schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele, sondern sie umfaßt alle Varianten und Modifikationen
sowie die verschiedensten emaillierten Gegenstände im Rahmen der wesentlichen Erfindungsmerkmale.
Ansprüche - 11 -
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Claims (1)
- Patentansprüche :1.1 Emaillierter Gegenstand, wie z.B. Geschirr zum Kochen, Braten, Backen, dessen Emailoberfläche mit Dekors versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Dekors * aus reliefartigen Erhebungen (4) bestehen* die durch Aufbringen einer Emailmasse in Form abgegrenzter Dekors auf eine glatte Emailoberfläche (3) gebildet sind«2. Emaillierter Gegenstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Erhebungen (4) bildende Emailmasse eine stabile, das Verlaufen Über die Abgrenzungen der Dekors während der Weiterbehandlung verhindernde Konsistenz hat.J. Emaillierter Gegenstand nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Erhebungen (4) bildende Emailmasse in der Analyse mindestens etwa 80 Gewichtsprozent eines oder mehrerer Stoffe enthält» deren Schmelzpunkt oberhalb der Einbrenntemperatur des Emails liegt*Emaillierter Gegenstand nach Anspruch 1 bis 3>, dadurch, gekennzeichnet, daß die die Erhebungen (4) bildende Emailmasse eine der folgenden Grundzusammensetzuhgen hat.ι: - 12 - "■■;": 1098A1/0691 ίa) Herkömmliches Email 10O TeileQuarzmehl 30 "oderb) Herkömmliches Email 100 TeileQuarzmehl 30 "Ton 15 "oderc ) Herkömmliches Email 100 TeileTitandioxid 7 "Zinkoxyd 10 M5- Emaillierter Gegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den erhabenen Dekors (4) versehene Emailoberfläche mit einer zusammenhängenden Emailglasur (5) überzogen ist.6. Emaillierter Gegenstand nach Anspruch 5* dadurch gekennzeichnet, daß die die Erhebungen (4) bildende Emailmasse eine von der sie tragenden Emailoberfläche (3) abweichende, z.B. hellere oder dunklere Farbe hat, und daß die die Gesamtoberfläohe überziehende Emailglasur (5) transparent ist.- 13 -109841/06917· Verfahren zur Herstellung von emaillierten Gegenständen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die die Erhebungen (4) bildende Emailmasse in an sich bekannter Weise im Siebdruckverfahren auf die glatte Emai!oberfläche (3)
aufgebracht wird. -8. Verfahren zur Herstellung von emaillierten Gegenständen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daßvdie die Erhebungen (4) bildende
Eraailmasse in an sich bekannter Weise durch Aufspritzen mit Schablonen aufgebracht wird.9. Verfahren zur Herstellung von emaillierten Gegenständen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1bis 6, dadurch gekennzeichnet,, daß zunächst auf die glatte Eraailoberfläche eine zusammenhängende Schicht aus der zur. ;"'..
Bildung der Erhebungen (4) dlenendeA. Emailmasse aufgebracht und auf diese Schicht vor dem Einbrand einedie Dekors abgrenzende Schablone aufgelegt wird, worauf die in den Zwischenräumen der Dekors befindlichen Maeseteile durch mechanische Bearbeitung wie Bürsten, Wischen od.dgl. bis auf das Niveau der glatten Emailoberfläche (>) abgetragen wird, undschließlich nach Entfernung der Schablone das Einbrennen der stehen gebliebenen erhabenen Dekoremailmasse erfolgt.109841/ 0691 ^ ' Patentanwalt,'
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ID=5764672
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