DE472583C - Verfahren zur Hervorbringung dekorativer Wirkungen auf keramischen und Metallemailwaren - Google Patents

Description

• Verfahren zur Hervorbringung dekorativer Wirkungen auf keramischen und 1Ketallemailwaren Es ist eine in der keramischen und MetaU@enäilIedustrie bekannte und unangenehme Erscheinung, daß ein Wasser- oder Glasurtropfen, der auf den rohen, unausgebraunten Gegenstand oder auf die unausgebrannte Glasur auffällt, durch Aufsaugen der Flüssigkeit in die rohe Oberfläche beim Ausbrennen einen Fleck verursacht. Je nach der Reinheit des Wassers usw. ist dieser Fleck mehr oder weniger scharf und verfärbt und bildet oft einen Hof.
• Die vorliegende Erfindung hat nun ein Verfahren zum Gegenstande, welches die vorbeschriebene Erscheinung für Dekorationszwecke benutzt. Erfindungsgemäß besteht das Verfahren darin, daß man auf die rohe Glasur Wasser, Salzlösungen oder solche enthaltende GIasurmassen oder Mischungen solcher in Tropfenform aufbringt, worauf das Brennen der- Masse erfolgt. Beim Ausbrennen werden durch die vorhergegangene Aufsaugung der Flüssigkeit Färbungen verschiedener Tiefe hervorgebracht.
• Enthalten z. B. die aufgebrachten Tropfen eine lösliche Kobaltverbindung, so wird diese in die trockene Glasur usw. eingesaugt, beim Glühen zersetzt, so daß Kobaltoxyd hinterbleibt, welches sich in der schmelzenden: Glasur mit blauer Farbe löst. An den Sauggrenzen entstehen, je nach der Stellung der Tropfen gegeneinander, regelmäßige Figur-en verschiedener Farbtiefe.
• Es sind bereits verschiedene Dekorationsverfahren, .die scheinbar eine gewisse Ähnlichkeit mit dem vorstehend beschriebenen Verfahren haben, bekannt geworden, doch sind die Wirkungen dieser Verfahren gänzlich andere. So gibt es ein Verfahren zur Herstellung von Fayence- und Majolika-Imitationen, nach dem für die aufgelegte Glasur im Wasser unlösliche Emailfarben, also fein gemahlene farbige Gläser, Verwendung finden, so daß eine seitliche Aufsaugung der Farbe in die untere Glasur nicht erfolgen kann.
• Ein anderes Verfahren verwendet für beide Glasuren. Salzlösungen, die an den Berührungsstellen aufeinander derart einwirken, daß Niederschläge entstehen, die beim Ausbrennten Farben erzeugen, während bei dem neuen. Verfahren nur die zweite Glasur eine Lösung enthält, die mit der ersten Glasur keinerlei. Niederschläge erzeugt.
• Beim neuen Verfahren entstehen besondere dekorative Wirkungen, wenn die Tropfen, welche in Form von Punkten oder Linien aufgetragen werden können, in Entfernungen voneinander angebracht werden, die kleiner als die doppelte Sauggrenze sind. Es werden dann die infolge der Saugfähigkeit des Untergrundes entstehenden 'Höfe in ihrer freien Entwicklung gegenseitig gestört und Farben zurückgedrängt, was besonders reizvolle Zeichnungen ergibt.
• Im vorstehenden wurde nur der Grundgedanke des neuen Verfahrens beispielsweisse; beschrieben; dasselbe kann natürlich jedem Emaillierverfahxen angepaßt werden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Hervorbringung dekorativer Wirkungen auf keramischen Gegenständen Moder Metallemailwaren, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die rohe Glasur Wasser, Salzlösungen oder solche enthaltende Glasunmassen oder Mischungen. solcher in Tropfenform aufbringt, worauf das Brennen der Masse erfolgt.