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Dampflokomotive Bei Dampflokomotiven mit einem Kessel üblicher Bauart
ist gewöhnlich die Rauchkammer mit dem Lokomotivrahmen fest verbunden, während der
Bodenring des Stehkessels angeschmiedete Tragansätze aufweist, die sich auf besonderen
Rahmenverbindungen, den sogenannten Stehkesselträgern, abstützen. Bei Wärmeausdehnung
gleitet der Stehkessel mit den Tragansätzen auf den Stehkesselträgern. An den Tragansätzen
sind besondere Gleitschuhe und an den Stehkesselträgern auswechselbare Gleitplatten
befestigt, uin die Abnutzung der Tragansätze und .der Stelikesselträger zu verhindern.
Außer den Tragansätzen hat der Bodenring in der mittleren Lokomotiv längsebene meistens
noch einen oder auch zwei angeschmiedete Ansätze, sogenannte Schlingerstücke, die
bei Wärmeausdehnung des Kessels in besonderen seitlichen Führungen in der Längsrichtung
nach hinten gleiten können. Die Schlingerstücke dienen üblicherweise nicht zur Abstützung
des Stehkessel,, sondern schützen denselben gegen seitliches Verschieben.
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Die Schlingerstücke sind bisher in der mittleren Lokomotivebene angeordnet
worden, weil in dieser Ebene die in Richtung der Breite des Stehkessels auftretende
Wärmeausdehnung bei dieser Bauart nicht berücksichtigt zu werden braucht. Die bekannte
Abstützung und Führung des Stehkessels mittels Schlingerstücke hat sich bei L okoniotiven
mit Handfeuerung gut bewährt.
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Anders liegen jedoch die Verhältnisse z. B. bei Lokomotiven mit mechanischer
Stückkohlefeuerung sowie mit selbsttätiger Ö1-und Kohlenstaubfeuerung. Bei diesen
Lokomotiven müssen öfters größere Rohrleitungen in die mittlere Lol;oinotivlängsebene
verlegt `werden, d. 11. an die Stelle, an der für gewöhnlich die Schlingerstücke
angeordnet sind.
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Zu diesem Zweck ist bei einer bekannten Anordnung so vorgegangen worden,
daß man auf die übliche hintere Abstützung des
Kessels verzichtet
und ein PendelbleCi lliiiten, das mit einuni Ausschnitt in der Mitte versehen ist,
angewendet hat. Diese Lösung erfordert aber besondere Vorrichtungen für den Fall
des Hüchliebens des Lokomotivrahinens finit dein Kessel.
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Es ist auch weiterhin eine Danipflokoinotive bereits bekanntg; worden,
bei der besondere Schlingerstiicke überhaupt nicht verwendet worden sind. Bei dieser
Lrihomotive ersehieb; n sich die hinteren Tragansiitze bei Erwärmung des Kessels
in Querrichtung und erreichen bei norni2tl-r J@Ltriebsternperatur des Kessels einen
Anschlag an den seitlichen Ansätzen des Steh-Icesscatr.igers. Bei dieser Bauart
sind seitliche, <in den Tragansätzen befestigte Anschlagstücke --rforderlich,
die an dein heißen Kessel angepal:rt werden müssen. In kaltuni Zustande eiitstelien
seitliche Spiele in ()t@errichtting zwischen den Tra-an sitzen und dein StAkesseltrüger.
Diese seitlichen Spiele :nwie die notwendigen P<tl.larl)eiteii und die :@nferti"ung
der @nsrlilagstücke sind unelwi-inscht.
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Die Eriindting bezieht sich niin auf eine Dampflokomotive, in deren
Längsmittelebüne Schlingerstücke nicht angeordnet werden können, und bestellt darin,
daß die seitlich ain Bodenring des Stelilcessels befestigten l'ragans:itze die Aufgaben
der Schlingerstücke mitübernehnien, indem ihre Fiihrungslächen gcgenübcr der La@comotiv@ängsmittelebene
mit einer eiguri@g verseben sind. die den Warineaus(klinun-en des Kessels in L.ings-
und Ouerrichtung entspricht 11.u1 die finit selbsttätig nachstellbaren ain Stelikesselträger
f,efiilii-ten Paßkeilen zusammenwirken.
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Hierdurch wird erzielt, dafl trotz der 1.-'nmo-lichkeit (kr :1iiordiitllig
der SChllngerstiicke in der Längsmittelebene der Lokomotive irgencleilie Bkinachttiligung
.der Baliart . nicht entstellt, da nunmehr durch die erflIldtlIig@gein<lle Aushil(lui-
der rraganS:itze diese auch die Wirkung der Schlingerstiicke mitiibernehnien.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind im nachfolgenden
beschrieben.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht,
und zwar zeigen I Fig. i einen Längsschnitt.
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Fig. 2 eine ä'Iiisicht in Richtun- des Pfeiles =1 eines mit den erfundenen
Tragansitzen lind Paßkellen Steilkessels, , Fig.3 eitle Draufsicht auf einer, Lokoinotivrahmen
mit Schnitt in Höhe der TragailSatze, Fig..I eine Teilansicht in Richtung des Pfeiles
A in vergröl.lerteni NIaßstabe bei einer getnül:( der weiteren Erfindung äbge-inderten
Bauart, Fig.5 einen Teilschnitt gemäß der Linie C-D der Fig..I. Fig.6 einen Teilschnitt
"eniiila der- Linie E--F der £- ig. 5 und Fig. 7 eine bei der abgeänderten Bauart
nach der Erfindung benutzte Einzelheit.
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Der Stehkessel i hat einen Bodenring 2, an (Ieiii vier T ragansJtze
3 befestigt sind. An jedem Tragansatz 3 ist ein ( sleitschuli 4 befestigt. Die Gleitschtilie
.I stützen sich auf die Gleitplatten 5 ab, die auf den @tehkesselträgern 0 und 7
befestigt sind. Die #l-;tefllcesselti-iiger 6 und ; sind finit den Barren oller
Blechen 8' des Lokomotivrahmens verbun(len. Ain hinteren Eide des Stehkessels i
1)cfiii(let sich unterhalb desselben in der -Mitte las Kohlezuführungsrohr o . Auf
(lein Stelikesseltr:ig-er 6 ist ein Balken io befestigt, der z. B. aus einer Schweillkonstruktion
bestehen Kann. Zwischen dein Balken 1o und den- Tra,-ans ';tzen 3 sind Pal,'keile
i i an" - - - 1 1 eordnut. jeder Paßkeil ii ist auf einer Seite halbzvlindrisch,
auf (fer anderen Seite eben, wobei die 2\eigung der ebenen Fläche der nung des Kessels
in Liings- und ()uerrichtung entspricht. Ebenso sind ain Balken io lialt)zvlindriscü"
Ausnelnnungen vorgesehen und an den 7'i-agsclitllleti 3 seitliche i=,leitführungen
12 befestigt. Jeder Pallkeil 11 llitift an seinem hinteren Ende in eine zvlin(fi-isclie
Stange 13 aus, die mit Gewinde versehen ist. Mit diesem in der Zeichnung nicht dargestellten
Gewind° der Stange 13 ist ein "heller finit einer liiilsenarti"ei -'erlängerung
für eine Nachstellfeder 15 verschraubt. Zur Aufnalmie der Feder 15 dient ein Gehiltise
i0. (las ain Balken 1o in bcliel)i"er Weise befestigt ist. 1 Vnrsl@annung Die Feder
i; hat eine bestimmte und befindet :ich zwischen dem Teller rd und einer Anliegefläche
ini Geh:iuse 16. Bei Wärineausdelniun- des Kessels gleiten die Tragansätze 3 mit
ihren als Führungen dienenden Gleitfl:iclien 12 an den 1'aLlkeilen i i entlang.
Bei Abnutzung der Gleitflachen 12 schieben sich die Paßkeife i i unter dein Druck
der Feder 15 nach vorn, bis sie wieder zur Anla-c kommen. Damit ein Abheben lies
Kessels verhindert wird, sind ansich l)ekaiiiite Klammern 1 7 vorgesehen.
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Die Fig..I bis j zeigen eine etwas <il)geänderte Bauart. Das Gehäuse
16 ist finit einem Sechskantkopf 18 ausgerüstet und besitzt eineU Fußflansch. Mittels
eines überwurfringes 20
und Schrauben 21 mit Muttern 22 wird (las Gehäuse
16 ain Balken io befestigt. Auf dein mit Gewinde versehenen Paßkeil i i sitzt ein
Federteller ig mit Gewinde, der, wie Fig. 7 -neigt, zwei Ansätze 23 hat.
Die Aüs:itze 23 greifen in muten 2.I des t@eh:iuxs 10 ein.
1-)ic
Nachstellfeder 15 befindet sich im Gehäuse 16 zwischen dem
Sechskantkopf 18 und dem Federteller i9 mit Gewinde. Der Paßkeil i i steht somit
unter dem Druck der Feder 15, wodurch bei Verschleiß derAnliegefläche oder der Gleitführung
12 der Paßkeil durch die Feder vorwärts geschoben wird. Bei größerem Verschleiß
wird das Gehäuse 16 gedreht, was mittels eines Schraubenschlüssels erfolgen kann,
so daß der Federteller i9 in den Nuten 24 vorwärts gleitet und: den Keil i i bis
zum Anliegen an das Gleitstück 12 bringt.
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Man kann auch ohne Feder 15 auskommen, jedoch muß in diesem Falle
das Nachstellen des Paßkeiles durch Drehen des Gehäuses 16 öfter erfolgen. Bei Rechtsgewinde
des Federtellers ig ist ein Linksdrehen und bei Linksgewinde ein Rechtsdrehen erforderlich.
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Die mit Paßkeilen zusammenwirkenden Tragansätze können sowohl am vorderen
als auch am hinteren oder auch an beiden Enden des Stehkessels vorgesehen sein.
Es können, falls die erfundene Anordnung nur am hinteren Ende des Stehkessels vorgesehen
ist, die Tragansätze 3 am vorderen Ende des Stehkessels in Fortfall kommen.