DE7452C - Fafspich-Apparat - Google Patents
Fafspich-ApparatInfo
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Description
1879.
ALOIS STEINHAUSER zum BLUMENSCHEIN in EHINGEN (Württemberg).
Fafspich-Apparat.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 27. April 1879 ab.
Der Apparat ist mit Feuerwagen, Pechrinne und Fafsschoner versehen und dient zum Pichen
der grofsen mit Thürchen versehenen Lagerfässer.
Der Feüerwagen ist so eingetheilt, dafs der Flamme, welche durch das schmelzende Pech
entsteht, eine Menge Sauerstoff besonders zugeführt werden kann, ohne das im Feuerwagen
aufgelegte Holz passiren zu müssen. Ein Verlegen des Rostes, welches den Zutritt des Sauerstoffes
zu der aus dem Peche entstandenen Flamme verhindern und bedenkliche Wirkungen zur Folge haben könnte, kann nicht vorkommen.
Der Feuerwagen leitet die Luft je nach Bedürfhifs nach den, nach meiner Ueberzeugung
am meisten erforderlichen Seiten und ist mit einer Pechrinne, auf welche das in das Fafs
zu bringende Pech gelegt wird, versehen. In dem Feuerwagen wird zum Schmelzen dieses
Peches ein Holzfeuer angezündet und derselbe wird sodann in das Fafs geschoben, wobei mit
dem Hebel beim Aus- und Einheben Hülfe geleistet wird. Ein Verbindungsrohr vom Ventilator
aus wird in den Stutzen des Feuerwagens und dadurch Luft in denselben gebracht. Der
Ventilator ist mit Hand zu betreiben.
Anfangs wird nur wenig Luft zugeführt / damit das Pech Zeit hat, durch das Holzfeuer zu
gerinnen. "Unterdessen steigert sich die Flamme im Fafse und brennt nun vollauf, ohne namhaften
Rauch mitzuführen. Damit die ausströmende Flamme die Thürchenöffnung nicht verletzt, wird vorher der Fafsschoner an der
Thürchenöffnung angebracht.
Wenn das Fafs ausgebrannt ist, wird mit dem Zuführen von Luft innegehalten und das Feuer
erlischt augenblicklich. Der Feuerwagen wird ausgehoben, das Luftzuführimgsrohr nochmals
unter die Thürchenöffnung gebracht, der Ventilator nochmals in Bewegung gesetzt und
der Rauch herausgeblasen. Alles dieses nimmt eine Zeit von ca. 2 '/2 Minuten in Anspruch,
es kann aber auch langsam ausgebrannt werden.
Dieses Holzfeuer ist weniger zur Erwärmung des Fasses, als zu dem Zwecke, das durch diese
Hitze geschmolzene Pech, welches vorn über die Rinne läuft, in Brand zu setzen und durch
die, durch die Schlitze nach den Seiten und nach unten führende Flamme in Brand zu erhalten.
Die besondere und genügende Luftzuführung gestattet nun ein viel schnelleres Ausbrennen
des Fasses. Je schneller das Pichen von Statten geht, desto weniger wird das Holz
beschädigt. Genügende und gut vertheilte Zuführung von Sauerstoff bezwecken das vollständige
Verbrennen des Gases und Rauches.
Mit gleichem Erfolg kann auch das von mir erfundene Luftvertheilungsrohr angewendet werden.
Es ist hierbei das Pech in einem besondern Pichkessel zu erwärmen, welches bei dem Feuerwagen nicht der Fall ist.
Der von mir erfundene Fafsschoner besteht aus einem blechernen Kranze, welcher oben in
einem Scharnier läuft, um leichter aus einander gespannt werden zu können; derselbe bedeckt
die Thürchenöffnung nach beiden Seiten und oben und wird durch die. nach der Fafsbodenfläche
umgestülpte Seite, welche mit Löchern versehen ist, mittelst vier Handhaben, welche
vorn mit einer Spitze versehen sind, in dem Fafs befestigt.
Der noch zur Bedeckung der Oeffnung nach unten fehlende Theil wird durch zwei in sich
verschiebbare Bleche bedeckt. Ein Verbrennen der Thürchenöffnung, welches den guten Verschlufs
eines Fasses in Frage stellen würde, kommt daher nicht mehr vor.
Dieser Fafsschoner kann für Oeffnungen jeder Gröfse verwendet werden.
In der beiliegenden Zeichnung ist:
α ein Feuerwagen von Gufseisen;
b eine Pechrinne von Blech, auf welche das in das Fafs zu bringende Pech gelegt wird;
c sind Stollen an dieser Pechrinne, welche ein Verschieben nach rück- und vorwärts verhindern.
Dieser Stollen soll verhindern, dafs das aufgelegte Pech auf einmal in das Fafs gelangt;
d ein Handgriff;
e ein Rohrstutzen, durch welchen der vom Ventilator erzeugte Luftstrom kommt; derselbe
ist am Feuerwagen angegossen;
/ der Rost, welcher nur einige kleine Löcher hat, damit nicht zuviel Luft durch den Feuerwagen
dringt. Die Luft, welche nicht durch das Rostrohr g abzieht, stöfst sich und vertheilt sich
nach allen Seiten, ohne gehemmt zu werden, da die Oeffnungen grofs genug sind, um ein
leichtes Austreten zu gestatten. Diese Ein-
richtung trägt hauptsächlich zur Verbrennung des Gases bei.
g ein Rostrohr, um einen geringen Theil
Sauerstoff gegen den hinteren Fafsboden gelangen zu lassen.
Dieses Rohr hat kleine seitliche Oeffhungen, um das Holzfeuer im Feuerwagen zur gleichmäfsigen
und nicht zu schnellen Verbrennung zu veranlassen. Das Feuer im Feuerwagen hat den Zweck, das auf der Pechrinne liegende Pech
in Brand zu stecken und zu erhalten. Dieses Rostrohr besteht aus einem halben Rohre, liegt
auf dem Boden des Feuerwagens platt auf, und leitet einen Theil der Luft durch die am Boden
des Feuerwagens befindlichen kleinen runden Löcher;
h sind runde Löcher, aus welchen durch das Rostrohr Luft in das sich sammelnde Pech unter
dem Feuerwagen geführt wird, behufs guter Verbrennung des Gases;
i sind geschlitzte Oeffnungen, mittelst welcher durch die aus dem Feuerwagen austretende
Flamme das Pech in Brand erhalten wird;
k geschlitzte Oeffnungen nach unten, welche Sauerstoff der Flamme des im Bauche des Fasses
sich sammelnden Peches zuführen;
/ seitliche geschlitzte Oeffnungen, welche die Luft nach der Seite und nach oben theilen. Diese
Oeffnungen sind deswegen die gröfsten, damit dem von der hintern Seite herströmenden Gase genügend
Sauerstoff beigemengt werde, wodurch die vollständige Verbrennung desselben, sowie
des Rauches bezweckt wird;
m sind geschlitzte Oeffnungen, aus welchen ebenfalls die vom Holzfeuer entstandene Flamme
gegen die Bauchwände des Fasses getrieben wird;
η Rollen zum leichtern Aus- und Einschieben;
ο spitzige Stollen, damit der Feuerwagen am
Rutschen verhindert wird, welches eine Unterbrechung zur Folge haben könnte;
Fig. 11 ist ein Luftvertheilungsrohr aus Blech mit geschlitzten Oeffnungen. Diese nach vorn
eingedrückten Oeffnungen theilen die seitwärts ausströmende Luft in gleiche Theile;
p ist ein Fufsgestell, damit sich dieses Rohr nicht drehen kann;
q' ein Handgriff;
Fig. 8 ist ein Fafsschoner, welcher verhindern soll, dafs die aus dem Fasse kommende Flamme
die Thürchenöffhung verletzt, wodurch ein guter Verschlufs in Frage gestellt würde;
r sind Handgriffe, welche vorn mit einer Spitze versehen sind, welche Spitzen durch die Löcher,
welche an dem Fafsschoner angebracht sind, in das Holz eingeschlagen werden, um denselben
mit dem Fafsboden in einer Ebene anzubringen. Dieser Fafsschoner ist von weichem Blech hergestellt,
damit er sich gut an die Thürchenöffhung anschmiegt, und die Oeffnung gröfs genug bleibt,
um der Ausströmung der Flamme nicht hinderlich zu sein. Oben ist derselbe mit Scharnier
versehen;
ί sind zwei in einander verschiebbare Bleche, welche bei weiteren oder engeren Thürchenöffnungen
entweder auseinander- oder zusammengeschoben werden können;
u ein Hebel, zur Hülfe beim Aus- und Einheben des Feüerwagens in das Fafs.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Der verbesserte Apparat und die Anwendung des Luftvertheilungsrohres und des Fafsschoners, wie gezeichnet und beschrieben.Hierzu I Blatt Zeichnungen.Ux
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE7452C true DE7452C (de) |
Family
ID=285265
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT7452D Active DE7452C (de) | Fafspich-Apparat |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE7452C (de) |
-
0
- DE DENDAT7452D patent/DE7452C/de active Active
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