DE61810C - Ofen zum Trocknen und "Verbrennen von Fäcalstoffen - Google Patents
Ofen zum Trocknen und "Verbrennen von FäcalstoffenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 8S: Wasserleitung.
Die vorliegende Erfindung betrifft diejenige Klasse von Einrichtungen, die zur Aufnahme
und Behandlung von Fäcalien dient, und besteht in der Anordnung eines oder mehrerer
Abtritte mit einem Ofen, der eine Trockenkammer hat, in welcher die Fäcalien abgelagert
werden, um der vereinigten Einwirkung von Luftstrom und Wärme ausgesetzt zu werden,
wobei die übelriechenden Gase durch den Luftstrom nach dem Feuer des Ofens geführt und
verbrannt werden.
Fig. ι der Zeichnung zeigt einen senkrechten Längsschnitt nach Linie x-x, Fig. 2,
und die allgemeine Anordnung, Fig. 2 einen waagrechten Schnitt nach Linie y-y, Fig. 1,
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt des hinteren Theiles der Einrichtung mit Ventilator und
Fig. 4 eine hintere Ansicht derselben.
Die Einrichtung eines gesundheitsunschädlichen Abtrittes oder einer Anzahl solcher in
Wohnräumen und besonders da, wo viele Personen sich aufhalten, wie in Gasthöfen,
Krankenhäusern, Schulräumen und öffentlichen Gebäuden aller Art, wie auch in Privatwohnungen
ist derart, dafs die Entwickelung von gesundheitsschädlichen und krankheitserregenden
Gasen aus Fäulnifsbildungen wirksam verhindert wird, und zwar durch die zerstörende
Wirkung der Wärme. Hierbei werden die Fäcalien zugleich getrocknet und carbonisirt
oder verbrannt, anstatt mittelst Wassers in Flüsse oder Ströme oder auf Rieselfelder abgeführt
zu werden, aus welchen sie krankheitserregende Gase und Stoffe verbreiten.
Die Einrichtung enthält zu diesem Zweck einen grofsen gufseisernen Ofen (Fig. 1), in
welchem ein grofser gufseiserner Herd angeordnet ist, welcher mit zwei waagrechten
Kammern versehen ist, von welchen die obere P zur Aufnahme der Fäcalien oder schädlichen
Ablagerungen dient und Trockenkammer genannt werden soll. Die untere Kammer R ist
die Verbrennungskammer und diese ist mit einem Feuertopf B versehen, der irgend eine
geeignete Form haben kann und am vorderen Ende liegt. Vorn ist derselbe durch die Heizthür
η zugänglich und unter demselben befindet sich ein Aschenfall mit Thür n1. Der
Aschenraum ist vom Feuerraum durch eine dichte Querwand an allen Punkten abgetrennt,
mit Ausnahme der Stelle, an der der Rost liegt, so dafs alle Luft und Gase, die, wie noch
beschrieben wird, in den Aschenraum gelangen, gezwungen sind, auf dem Wege nach der Verbrennungskammer hin durch das Feuer
zu streichen.
Die Trockenkammer P ist mit dem Abtritt im gleichen Stockwerk oder in darüber oder
darunter liegenden Stockwerken durch weite Metallrohre P, Fig. 1, verbunden. Dieselbe
besitzt am vorderen Ende eine Thür n2 und.
an dieser ist ein Schieber angeordnet, um den Eintritt von Luft in die Kammer regeln zu
können. Am hinteren Ende ist die Kammer P durch ein oder mehrere weite Rohre F, wie
dargestellt, mit dem Aschenraum in Verbindung.
Der Boden der Trockenkammer P setzt sich zusammen aus einer Metallpfanne D, die sich
unter sämmtliche Abtritte erstreckt, und einer Platte c, die den Raum zwischen dem vorderen
Ende der Pfanne und der Vorderwand des Ofens
ausfüllt. Diese Platte c ist mit einer Oeffnung
versehen und besitzt einen Schieber d zum Schliefsen derselben, woran sich eine Handhabe
befindet, die sich durch die Vorderwand erstreckt, so dafs man den Schieber nach Bedarf
stellen kann. ;
Der Boden der Pfanne D ist nach dem :
Vorderende hin geneigt, so dafs die Flüssigkeit aus den Ablagerungen an dem dem Feuer zunächst
liegenden Ende sich sammeln kann und der zur schnellen Verdampfung führenden stärksten Hitze ausgesetzt ist. Die Pfanne ist
dargestellt mit einem tieferen Vorderende, um die nöthige Neigung zu haben; natürlich kann'
man die Pfanne aber auch überall gleich tief ausführen und sie passend neigen.
Um diese Pfanne entleeren zu können, wenn ihr Inhalt getrocknet und carbonisirt ist, ist in
derselben ein Krätzer S angeordnet, der quer durch die Pfanne sich erstreckt (Fig. 2). Dieser
Krätzer ist an jedem Ende mit einer endlosen Kette e verbunden, die um Scheiben ρ am
hinteren Ende der Pfanne führen und von hier um Kettenräder p1, die auf einer Querwelle
am vorderen Ende der Kammer sitzen, und diese Welle kann von aufsen mittelst Kurbel ■
gedreht werden. Die Welle kann, wie dargestellt, an der Aufsenwand des Ofens liegen, '
sie kann auch in der Kammer selbst liegen j und In letzterem Falle mufs eins ihrer Enden \
aus der Seitenwand vortreten und hier eine ; Kurbel tragen, die das Drehen der Welle von
aufsen gestattet.
Der Krätzer mufs natürlich am unteren | Kettentrum e befestigt sein, so dafs, wenn die
Kurbel nach passender Richtung gedreht wird, \ der Krätzer gegen das Vorderende der Pfanne
rückt und den Inhalt vor sich herschiebt, so dafs dieser bei geöffnetem Schieber d in das '
darunter liegende Feuer fällt, woselbst er, wenn er noch nicht vorher zu Asche geworden '
war, leicht verbrannt wird.
Um den Austritt von Rauch und Verbrennungsproducten zu ermöglichen, ist die Kammer
R mit dem Rauchkanal E versehen, der nach dem Abzugsrohr C führt, das über dem
Dach ausmündet. _ Dasselbe erhält passende Einrichtungen zur Erzeugung eines starken :
Zuges. In gröfseren Gebäuden ist dieser Ab- ι zug zweckmäfsig aus Stein auszuführen, und .
unten in demselben befindet sich ein kleiner ; Herd zur Erzeugung eines Zuges, doch kann;
zu diesem Zweck auch ein Ventilator dienen. In kleinen Gebäuden kann der Abzug aus
einem Metallrohr bestehen, und zur Erzeugung , eines Zuges kann ein Bunsen-Brenner oder
eine andere Heizquelle dienen.
Um zu hindern, dafs die übelriechenden Gase aus der Trockenkammer in und durch
die Abtritte streichen, wenn die Heiz- oder Aschenthür offen ist, ist der Trockenraum R '
mit dem Abzug C durch ein Rohr H verbunden (Fig. 1) und in diesem ist eine Klappe
oder ein Schieber angeordnet, derart, dafs er für gewöhnlich das Rohr sperrt und die Gase
aus dem Trockenraum zwingt, durch das Rohr F nach dem Aschenraum und von da
durch den Verbrennungsraum zu streichen.
In Fig. ι ist diese Klappe mittelst Seitenzapfen
drehbar angeordnet und mit einem zum Selbstschliefsen dienenden Gewicht n>
versehen. An einer der seitlich heraustretenden Zapfen sitzt ein Arm r, der mit einem Arm r1 einer
Achse / verbunden ist, und diese ist lose drehbar hinler den Klappdeckeln Z des Abtrittes
und in einer Linie mit diesen. Diese Achse I ist mit festen Armen ν versehen, je
einen für einen Klappdeckel (Fig. r), und diese liegen, wenn letztere geschlossen sind, derart'
auf, dafs, wenn einer der Deckel geöffnet wird, er mittelst des betreffenden Armes ν die Achse I
und den Arm r1 dreht und dann die Kette in
anzieht und Klappe / dreht, wodurch das Rohr H geöffnet wird, so dafs Luft und Gase
aus der Trockenkammer direct nach dem Abzug C gelangen. Wird der Deckel geschlossen,
so schliefst Klappe / das Rohr H selbstthätig, und dadurch werden Luft und Gase gezwungen,
aus der Trockenkammer durch Rohr F in und durch das Feuer zu streichen, was limmer der
Fall ist, ausgenommen, wenn ein Deckel gehoben oder der Ofen, geöffnet wird.
Eine andere Kette (Schnur oder Draht) m1
ist ebenfalls mit dem Arm dieser Klappe / verbunden und erstreckt sich zum vorderen
Ende des Ofens, wo sie über eine Rolle und dann von den Ofenthüren abwörts geht, wo
ihr unteres Ende an einen festen Gegenstand angeschlossen ist. Wird nun eine der Thüren
des Ofens geöffnet, so drückt diese gegen die Kette und öffnet die Klappe/und den directen
Zug nach Rohr H. Anstatt die Kette m1 vor
den Thüren abwärts gehen zu lassen, kann auch eine Achse ähnlich der für die Klappdeckel
beschriebenen angeordnet werden, und zwar in senkrechter Stellung, und an dieser
Achse können Arme wie ν angeordnet sein, die beim Oeffnen der Thür getroffen werden.
Am oberen Ende der Achse befindet sich dann ein Arm, der durch eine Kette mit der Klappe/
verbunden ist, und beim Oeffnen einer der Ofenthüren wird der directe Zug nach H dann
auch geöffnet.
Die Arme können auch durch Excenter ersetzt werden", und dies sowohl für die Klappe/
als für die Achse /. Auch kann eine andere Vorrichtung zum Stellen der Klappe dienen,
nöthig ist nur, dafs der directe Zug nach H beim Oeffnen eines der Abtrittdeckel oder beim
Oeffnen einer der Ofenthüren selbstthätig geöffnet wird. Die Klappe / kann auch nach
Art einer Thür schliefsen, es kann an ihre
Stelle auch ein Schieber treten; es sind das alles nur constructive Abänderungen, die nichts
am Wesen der Sache ändern.
Um die Luft und die Gase, die zeitweilig durch den directen Zug H streichen, zu verbrennen,
können verschiedene Einrichtungen getroffen werden. Im Zug H kann ein kleiner Herd
angeordnet werden, entweder in einer Erweiterung desselben oder an der Stelle der Mündung
in den Abzug, derart, dafs die Gase beim Durchstreichen des Zuges verbrannt werden.
Gasbrenner sind hierfür auch brauchbar. Die Brenner sind dann aus gelochten Röhren zusammengesetzt, die in längs dem Zug auf einander
folgenden Ringen angeordnet sind. Oder sie können aus Röhren bestehen, die sich dem
Zug entlang erstrecken und parallel zu einander im Umkreis des Zuges liegen, oder die
Brenner können zu einander unter rechten Winkeln kreuzweise angeordnet sein, oder ein
oder mehr Brenner oder gelochte Röhren können der Länge nach mitten durch den Zug
führen. .
Am besten werden diese Brenner nach dem Princip des Bunsen-Brenners ausgeführt, um
eine gröfsere Erhitzung mit weniger Gas zu erzielen. Und wie ihre Ausführung auch sein
mag, immer müssen sie solche Gröfse haben und im Zug so liegen, dafs das Entweichen
von Gasen ohne Durchgang durch die Brennerflammen ausgeschlossen ist. Wo Gasbrenner
benutzt werden, kann man das Ventil oder den Hahn des Gasrohres mit der Klappe des
Zuges H verbinden, derart, dafs, wenn die Klappe f im Zug· H geöffnet wird, das Gas
dann austritt, und wenn die Klappe f geschlossen wird, das Gas abgesperrt wird; es
wird dann nur eine schwache Flamme belassen, die ausreicht, die Brenner zu entzünden, wenn
das Gas wieder zum volleren Ausströmen gebracht wird.
Billiger ist es, die Heizquelle für den Abzug C an einer Stelle oberhalb des Rohres H
im Abzug C selbst anzuordnen und die Gase direct nach der Heizquelle hinzuleiten ^ um
direct verbrannt zu werden. Auf diese Weise wird das Feuer zur Erzeugung eines Zuges im
Abzug C auch zum Verbrennen der abziehenden Gase benutzt. Ein anderer Vortheil letzterer Einrichtung liegt darin, dafs die Verbrennungsproducte
aus dem Ofen der Erhitzung durch die Heizquelle des Abzuges ausgesetzt werden, so dafs, im Falle Gase beim Durchgang
durch den Ofenherd nicht sollten völlig verbrannt worden sein, sie auf diese Weise in
Berührung mit diesem zweiten Feuer kommen.
Eine solche Abzugheizquelle ist in Fig. ι
dargestellt. Dieselbe besteht am besten aus einer Anzahl von Gasbrennern, wie schon beschrieben,
natürlich können nach Erfordern auch andere Einrichtungen getroffen werden.
Wo das Gas billig ist, empfiehlt sich seine Anwendung am meisten, schon weil die Erhitzung
sich leicht regeln läfst und Tag und Nacht stattfinden kann. Selbstredend kann
auch der Ofen mit Gasheizung versehen sein.
Die Verbrennung der Gase, die zeitweilig durch den directen Abzug H strömen, ist
wichtiger, wo diese Abtritte in Krankenhäusern sich finden, oder wo Krankheiten auftreten
und das Verbreiten von Krankheitskeimen möglich ist. In gewöhnlichen Fällen wird es nicht
nöthig sein, da die Ablagerungen so schnell getrocknet werden, dafs eine Fäulnifsbildung
unmöglich ist, ohne, welche die Verbreitung von Keimen nicht eintritt, es sei denn, dafs
die Abtritte von Personen benutzt werden, die schon mit Krankheiten "derartigen Ursprunges
behaftet sind, und selbst in solchen Fällen werden die Keime durch die Hitze der Trockenkammer
zerstört, wenn diese nur heifs genug gehalten ist.
Somit ist nur wenig ■ Gefahr, dafs Keime durch den directen Zug in die äufsere Luft
übertragen werden, und wo sie vorhanden ist, kann ihr leicht durch oben angedeutete Vorsicht
vorgebeugt werden.
Während des Betriebes wird im Ofen beständig ein Feuer unterhalten, und die Heizttiür
η und die Aschenthür nl werden geschlossen
gehalten, die Luft zur Unterhaltung der Verbrennung wird aus der Trockenkammer entnommen, und von da gelangt sie durch die
Rohre F in den Aschenraum, wie durch Pfeile angedeutet ist. Da das Feuer im Ofen auch
die Trockenkammer erhitzt, so wird die Luft beim Durchgang durch dieselbe mehr oder
minder erhitzt und ihre Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen, erhöht; da ferner auch der Inhalt
der Pfanne erhitzt wird und ein Verdampfen der Feuchtigkeit desselben eintritt, so
ist klar, dafs die durch die Trockenkammer streichende Luft die Feuchtigkeit aufnehmen
und mit sich führen wird. Alle Gase, die aus dem erhitzten Inhalt der Pfanne aufsteigen,
mit allen krankheitserregenden Keimen werden sämmtlich durch das Herdfeuer geführt, durch
welches sie völlig verbrannt werden, während die ganz unschädlichen Verbrennungsproducte
durch den Abzug in die Atmosphäre gelangen.
Nach Fig. 3 und 4 zieht ein Ventilator Luft und Gase aus dem Trockenraum und führt sie
durch das Feuer; in der Praxis ist dies aber nicht nöthig, denn mit einem passend gebauten
Abzug und darin angeordnetem Erhitzer kann für den Zweck ein genügender Zug erreicht
werden; gewöhnlich ist der Zug derart, dafs, wenn ein Abtrittdeckel geöffnet wird, ein starker
Zug abwärts durch den Sitz in die Trockenkammer streicht.
Die Einrichtung wird am besten, was den :Haupttheil betrifft, aus Gufseisen ausgeführt,
und zwar aus mehreren durch Bolzen zusammengehaltenen Theilen. Man kann diese
dann auf passende Länge vereinigen und die Einrichtung allen Gebäudegröfsen leicht anpassen.
Bei solcher Ausführung kann das Zusammenstellen in der Werkstatt und der Versand
in Theilen leicht bewirkt werden.
Der Hauptkörper der Einrichtung ist hinter dem Aschenraum (Fig. 3) von Stützen α getragen,
deren obere Enden lose in Hülsen eintreten, während die unteren Enden in Fufsstücke
b eingeschraubt sind. Man kann deshalb durch Drehung der Stützen leicht ein Einstellen
auf passende Höhe und eine gleichmäfsige Auflage erreichen. Die Theile werden
mit Flantschen versehen und zusammengeschraubt und die Fugen werden dicht verkittet,
um ein Entweichen von Luft oder Gas zu verhindern. Ein passend ausgeführter Abzug
zieht indessen auch Luft durch irgend eine etwaige. Oeffnung in den Herd hinein, so dafs
ein Entweichen von Gasen aus dem Herd, ausgenommen an den dafür bestimmten Stellen,
nicht vorkommt.
Statt aus Metall kann man den Hauptkörper auch aus Mauerwerk mit feuerfester Verkleidung
ausführen, und wo eine grofse Anzahl von. Abtritten nöthig ist, wie· in Baracken oder in
umfangreichen Werkstätten, kann solche Ausführung vorzuziehen sein, das Wesen und die
Wirkung werden dadurch aber nicht geändert.
So können auch die Einzelteile sehr verschieden
ausgeführt werden. Man kann die Pfanne z. B. um Zapfen am vorderen und hinteren Ende drehbar machen, um durch
Kippen den Inhalt in den Verbrennungsraum einzuführen, ein Handkrä'tzer kann zum Vorschieben
des Inhalts benutzt werden, und in solchem Falle liegt der Boden des Verbrennungsraumes
söhlig zur Oberkante des Feuertopfes, um das Material leicht in das Feuer hineinziehen zu können. Wenn die Pfanne
auf Zapfen ruht, werden sie am besten auf Milte zwischen Oberkante und Boden angeordnet,
um das Umkippen zu erleichtern; die Pfanne ist am oberen Rand mit Seitenflantschen
versehen, und ähnliche Rippen befinden sich an den Seitenwä'nden des Ofens, und zwar so,
dafs die Flantschen an der einen Seite der Pfanne auf der letzleren aufruhen, während die
Flantschen an der anderen Seite unter der Rippe auf dieser Seite liegen und so ringsum
einen verhälinifsmäfsig dichten Abschlufs bilden, ohne dafs das Kippen der Pfanne verhindert
wird, das für die Entleerung nöthig ist. Wo die Pfanne so ausgeführt ist, kann in einer der
Seitenwände eine kleine Thür sich befinden, durch die man ein Werkzeug stecken kann,
um die Pfanne zu drehen, oder es können in der Kammer ober- oder unterhalb Ketten oder
Hebeln angeordnet sein und Verbindung mit einem aufsenliegenden Hebel haben, um das
Kippen der Pfanne zu bewirken.
Für kleine Ausführungen kann die Pfanne
festliegen und ihr Inhalt dann mittelst Handkrätzers herausgeschafft werden, den man durch
die Thür ri1 einführt, um den Inhalt vorzuziehen
und ihn durch die Oeffnung auf das Feuer zu befördern.
Besser· aber ist es, die Pfanne wie in Fig. 1
anzuordnen, da dann keine Thüren geöffnet zu werden brauchen und der Zug von der
Trockenkammer nach dem Feuer dann weniger unterbrochen wird.
In Fig. ι ist eine Platte 0 angeordnet, die den Zug abwärts lenkt und ihn nöthigt, an
allen Theilen gleichmä'fsig in das Feuer einzudringen; dies kann aber auch entbehrt werden.
Natürlich können die Rohre f auch seitlich in den Feuertopf eintreten und dadurch kann ein
Zug nach dem Aschenraum überhaupt vermieden werden; dann ist es nur nöthig, dafs
der Luftstrom aus der Trockenkammer mit den ihn begleitenden Gasen so in das Feuer
eingeleitet wird, dafs eine völlige Verbrennung eintritt.
Die Abtrittsitze können natürlich zum Theil in einem Stockwerk, zum Theil im
anderen angeordnet werden, nöthig ist nur, von jedem Abtritt das Rohr P in die Trockenkammer
abwärts zu führen. Diese Rohre werden am besten gerade ausgeführt und von grofsem Durchmesser, so dafs die Abgänge
direct in den Trockenraum fallen und nicht an den Wänden der Rohre haften.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende:
Nachdem im Verbrennungsraum ein Feuer angelegt ist, wird die Luft in üblicher Weise
durch die Aschenfallthür zugelassen, bis der Apparat sich erhitzt hat und ein guter Zug
hergestellt ist. Sodann wird der Schieber in der Thür der Trockenkammer geöffnet und die
Aschenfallthür geschlossen, worauf Luft durch die Trockenkammer streicht und von hier>
durch die Rohre F zurück in den Aschenraum und aufwärts durch das Feuer, während die
Verbrennurigsproducte vom Feuer durch die Verbrennungskammer und weiter durch den
Abzug C entweichen, in welchem, wie beschrieben, ein Zug erzeugt wurde.
Wenn dann die Abtritte benutzt werden, so werden die Abgänge von der Pfanne aufgenommen,
woselbst sie der Wirkung der Wärme und eines beständigen Luftstromes unterliegen,
und diese vereinigte Wirkung trocknet die Abgänge derart aus, dafs nach kurzer Zeit ein
Carbonisiren oder gar ein Verbrennen zu Asche eintritt, falls nur genügende Wärme vorhanden
ist. Wenn nöthig, kann man, wenn die Pfanne gefüllt ist, ihren Inhalt, wie beschrieben, in
das Feuer abführen; die daraus entstehende
Asche mischt sich dann mit der übrigen und wird mit dieser entfernt.
Die Vortheile einer solchen Behandlung von Fäcalien in gesundheitlicher Hinsicht sind bedeutend.
Einer der Hauptvortheile ist, dafs durch das schnelle Trocknen der Abgänge die Bildung von krankheitserregenden Keimen gehindert
ist, da bekanntlich zu deren Bildung Feuchtigkeit nothwendig ist, und ferner, dafs
Hitze von dem nöthigen Grad immer erzeugt wird, welche das wirksamste bekannte Mittel
zum Zerstören solcher Keime ist.
Dies Verfahren macht es auch unnöthig, Wasser zu benutzen und die damit zusammenhängende
Anordnung von Wasserleitungsröhren, Hähnen und Zubehör,' und endlich wird durch das Verfahren die Abführung der Abgänge in
Kanäle vermieden, woselbst sie sich zersetzen und faulen und gesundheitsschädliche Gase abgeben,
die in Wohnräume eindringen und die Luft zum Schaden der Gesundheit verunreinigen.
Auch wird dadurch eine Verunreinigung von Flüssen und Bächen vermieden, in welche sonst
die Abgangstoffe eintreten würden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Mit den Abtritten eines Gebäudes in Verbindung stehender Ofen zum Trocknen, Verkohlen und Verbrennen der Fäcalstoffe, bei welchem die zwischen der Kammer (P) und dem Abzugskanal (C) angeordnete Klappe (f) durch Eröffnung eines Abtrittdeckels (I) oder einer Feuerthür (n) geöffnet wird, um den Gasen freien Abgang zu gewähren.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DE61810C true DE61810C (de) |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT61810D Expired - Lifetime DE61810C (de) | Ofen zum Trocknen und "Verbrennen von Fäcalstoffen |
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DE (1) | DE61810C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2329242A1 (fr) * | 1975-10-31 | 1977-05-27 | Lake Geneva A Et C Corp | Toilette a incineration |
-
0
- DE DENDAT61810D patent/DE61810C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2329242A1 (fr) * | 1975-10-31 | 1977-05-27 | Lake Geneva A Et C Corp | Toilette a incineration |
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