DE744991C - Verfahren zur Gewinnung von eiweissreichen Naehrstoffen auf biologischem Wege - Google Patents

Description

• Verfahren zur Gewinnung von eiweißreichen Nährstoffen auf biologischem Wege In dem Hauptpatent 7o6 743 .ist ein Verfahren zur Herstellung von Eiweiß auf' biologischem Wege beschrieben, bei dem unter Verwendung von stärke- und/oder zuckerhaltigen Ausgangsmaterialien .durch amylolytische oder cytolytische Pilze, wie Aspergillus-Mucor-Penicilliumarten u. dgl., in einem einzigen Arbeitsgang ohne .besondere chemische Vorbereitung des stärkehaltigen @usgangsinaterialseiweißreiche Nährstoffe erhalten werden. Die erwähnten Pilze verzuckern stärkehaltiges Ausgangsmaterial und verwandeln die entstehenden Zucker .intracellular sofort bei Gegenwart von Stickstoffverbindungen and anderen Nährsalzen in eiweißreiche Pilzsubstanz.
• In weiterer Ausbildung des Verfahrens des Hauptpatentes 706 743 wurde nun gefunden, dald für diesen Eiweißbildungsprozeß nicht nur stärke- oder zuckerhaltige Ausgangsmateralien benutzt werden können, sondern auch solche, die praktisch frei von den genannten Nährstoffen sind und erst durch einen chemischen, physi.kochernischen oder biochemischen Eingriff assimilierbar gemacht werden. Es handelt sich hier um Stroh, Sa.nenschalen, wie solche der Sonnenblumenkerne oder der Frucht der Baumwollpflanze, um krautartige Ernteabfälle, wie hartoff; lkr.aut, und die großen scheibenförini:gen Fruchtträger der Sonnenblume. Sie alle können einer derartigen Vorbereitung unterworfen werden, daß die obengenannten Pilze gut gedeihen und so Eiweiß erzeugen. Der Aufschluß der genannten Pflanzenprodukte kann auf verschiedenartige Weise erfolgen. plan behandelt -die Stoffe z. B. mit verdünnter 1@atronlauge oder mit verdünntem Ammoniak im Autoklaven. Neben dieseln alkalischen Aufschluß gelingt auch ein solcher finit verdünnten Säuren oder mit Salzen. An Stelle Behandlung mit anorganischen Säuren kann eine biologische Säuerung z. B. finit Milchsäurebakterien- erfolgen, die oft vorteilhafter ist als die chemische Arbeitsweise. Dadurch, daß man am Schluß der Einwirkung die Säuren durch Ammoniak neutralisiert, werden dein Substrat noch wertvolle Nährsalze beigefiigt. Auch ist rolle Takadiastase, die ein stark zellösendes Enzym besitzt, für den in Frage kommenden Aufschluß zu gebrauchen.
• DieserAufschluß istnicht zuverwech:se:ln mit der Holzzuckerbildnng nach B e rg i u s oder Scholler, bei der Zucker in wässeriger Lö-'sungausCellulo.segewonnenwird. Hierha.ndelt es sich nur um einen geringen Eingriff in das Gefüge der, *ellstruktur, um dem Pilz eirne Angriffsmöglichkeit zti geben. Wichtig und unterschiedlich gegen die eben genannten Verfahren ist vor allein hierbei, daß die ursprüngliche Form der pflanzlichen Produkte erhalten bleibt, um den für diese Züchtungsart unentbehrlichen Vorteil .der großen lockeren Oberfläche der Cerealienabfälle auszunutzen.
• Beispiel zoo kg Baumwollsaatschalen werden mit Zoo 1 Wasser, dem eine geringe Menge Zucker zugesetzt wurde, und einer Reinkultur von Milchsäurebakterien verknetet. Die so erhaltene feuchte Masse wurde nun in einem Gefäß unter Lufta:bschluß durch Paraffinüberzug bei 3 1,33 einer Milchsäuregärung überlassen. Nach 8 Tagen wurde der Paraffinverschluß entfernt und Glas feuchte Material finit einer Nährsalzlösung, die 5 kg Aminoniumehlorid, r kg primäres haiiumphosphat und 5oo:g Magnesiumsulfat enthielt, bedüst. Dann wurde die Masse mit Sporen von Aspergillus oryzae bestäubt und in lockerer Schicht auf Holzbrettern aufgetragen. Nach 6o stündigem Stehenlassen in einem WaSserdampfgesättigten Raum bei etwa 30° war das ganze Material mit einer dicken Schicht von Aspergillus-Myzel überzogen. Die Ausbeute an Pilzeiweiß betrug rund 2i/2 kg, der Verlust an veratineter Substanz lag unter des Ausgangsmaterials.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Weitere Ausbildung des Verfahrens zut Gewinnung von eiweißreichen Nährstoffen nach Patent 7o6 743, dadurch gekennzeichnet, daß für den Wachstumsprozeß der amylolytisch und cytolytisch wirkenden Pilze solche Pflanzenerzeugnisse benutzt werden, die vor der Beimpfung zunächst durch einen chemischen bzw. plixsikochemischen oder biochemischen Aufschluß, z. B. :durch Basen, Säuren, Salze oder Enzyme, assi,milierbar gemacht werden. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.