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Anordnung zur Beeinflussung des Mahlwalzendrucks in Papierstoffholländern
Bei Papverstoffholländern sind Einrichtungen, sogenannte Mahlwaagen bekannt, durch
welche,der Mahldruck zwischen Walze und Grundwerk beeinflußt und auf einer .mit
den Mahlwaagen verbundenen Skala :sichtbar eingestellt bzw. dort unmittelbar abgelesen
und überwacht werden kann.
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Die Mahldruckeinstellung erfolgt dabei mit Hilfe von Verschiebegewichten,
welche sich auf den mit der Skala versehenen und mit den zugehörigen Traghebel als
Träger der Mahl-,valze durch geeignete Mittel verbundenenWaagebalken von einerStelle
aus gemeinsam sowie gleichmäßig bewegen lassen. Diese Verschiebegewichte führte
man nach ebenfalls hakanuten Vorschlägen entsprechend den durch die einseitige Lagerung
der Mahlwalze auf ihrer Tragachse bedingten versch.ieden großen Lagerdrücken verschieden
schwer aus.
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Es hat sich nun @entge;gen ursprünglichen Erwartungen, daß man schon
mit diesen Gewichtsunterschieden der Laufgewichte einen vollkommen gleichmäßigen
Mahldruck über die ganze Breite des Grund"verks erzielen könnte, gezeigt, daß der
Mahldruck dennoch nicht gleichmäßig, sondern einseitig über die Walzen- bzw. Grundwerkbreite,
und zwar besonders auf der Triebseitenzone verläuft. Dieser einseitige Mahldruck
an der Triebseite wird besonders begünstigt :durch den früher nicht beachteten Einfluß
von Schwankungen in der Energieaufnahme seitens des von der letzteren abhängigen
Ri-rmenzugs. Die Energieaufnahme in Papierstoffholländern ist um Jeswillen nicht
konstant, sondern
schwankt innerhalb gewisser Grenzen, weil sie
von der Art bzw. dem Fortschritt der Mahlung und sehr wesentlich von der Beschaffenheit
des auszumahlenden Halbzeugs abhängt.
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Ein einseitiger llahldrueli wirkt sich nicht nur nachteilig auf das
Mahlgut, sondern auch auf die Lebensdauer der Walze aus. Letztere wird ungleichmäßig
abgenutzt und-. erhält dadurch Schlag. Infolgedessen geraten' die Mahlwaagebalken,
besonders auf der Triebseite, in auf- und abwärts gerichtete Schwankungen. Dieses
Aufundabschwanken kann sich durch sogenannte Resonanzwirkung ,derart verstärken,
daß der Betrieb gefährdet ist und die Mahlwaage außer Betrieb gesetzt werden muß.
Die Walze muß in solchen Fällen neueingeschliffen und die Mahlwaage neu einreguliert
werden, was viel Zeit- und Arbeitsaufwand erfordert.
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Da der Mahldruck durch das Walzengewicht oder von Teilen desselben
erzeugt wird, heben die Mahlwaagen zufolge ihres Eigengewichts bei der bisher bekanntgewordenen
Bauweise auch einen nicht unbeträchtlichen Anteil des Walzengewichts auf. Dieser
weitere Nachteil wirkt sich besonders störend anter Umständen aus, in welchen mit
der Verwendung eisernen Baustoffs aus Gründen bestehender Metallknappheit und aus
wirtschaftlichen Gesichtspunlden sehr sparsam verfahren werden muß. Schließlich
mttß die schwere, vielfach bis zu Sooo Kilo betragende Mahlwalze bei den Entleerungs-
und Eintragungsvorgängen sowie beim Mahlendes Verarbeitungsguts auch schnell und
sicher gehoben bzw. -gesenkt werden können. Wenn daher bei diesen Vorgängen die
Mahldruckeinstellung der Mahlwalze sich ändert und berichtigt werden muß, erfährt
sowohl die schnelle Durchführung dieser Vorgänge wie auch. die Vollausnutzung des
NValzengewichts eine starke Beeinträchtigung der Kapazität.
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Allen aus vorstehenden Betrachtungen sich ergebenden Forderungen -unter
Vermeidung der hervorgehobenen Nachteile läßt sich durch nachstehend beschriebene
Erfindung entsprechen.
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Die bisherigen Erfahrungen mit :einer den verschiedenen Achsdrücken
entsprechenden unterschiedlichen Bemessung der Laufgewichte ,haben gelehrt, und
die Richtigkeit der aus diesen Erfahrungen erfindungsgemäß abgeleiteten Lehre läßt
sich auch theoretisch begründen, daß ein sich über die ganze Walzen-und Grundwerksbreite
erstreckender gleichmäßiger Mahl:drack zunächst einmal zur Voraussetzung hat, daß
:die Lasten der verschiebbaren Laufgewichte auf beiden Stirnflächen der Mahlwalze
umgekehrt proportional oder annähernd umgekehrt proportional den Ab-
s t.
änden von Mitte Walze bis Mitte des zugehörigen Lagers angepaßt werden müssen. Da
sich aber unter dieser Voraussetzung auf einer der Walzenseiten ein schädliches
übergewicht ergeben muß, ist das letztere durch ein ortstinveränderl.ichesAusgleichgewicht
auf dem Waagebalken der Triebseite aufzuheben. Mahlwaagen, die ai.esem Erfindungsgedanken
entsprechen, arbeiten, wie ausgedehnte Erprobungen bewiesen haben, einwandfrei und
zeigen keinerlei Resonanzerscheinungen.
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Mit Bezug auf die diesem Erfindungsgedanken angepaßte Anot@dntin@g
der schematisch in Seiten- und Grundansicht auf den PapierstoftdiGllän,der verdeutlichenden
Zeichnung ist mit 11,7 die auf der Achse A außenmittig deren Länge bei Ml
und 11I= gelagerte, gegen das GrundwerkB wirkende Mahlwalze bezeichnet. Sie wird
in bekannter Weise von dem Hebelpaar H getragen, das bei Z in den Lagern L1, L=
drehbar angeordnet und an der Stelle eK3 von einer nur durch eine Linie angedetiteten,
mit KI bezeichneten Stangenstrecke unterstützt ist. Die Entfernung von @Valzenimitte
bis Mitte des Lagers L1 ist mit a., diejenige von Walzenmitte bis Mitte des Lagers
L= mit b bezeichnet.
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Innerhalb einer durch die Mitte jedes .der Walzenlager L1, L= gelegten
Senkrechtebene S1, S= ist am Gestühl E oberhalb der Hebelarme H je ein mit
.der Ableseskala Y, welche von o,o bis z,o reichende Einstellungen aufweisen
mag, versehener, bei D drehbarer doppelh ebelartiger Waagebalken NI, NT2 aufgehangen.
Die Last der Hebelarme H wird auf die Waagebalken NI, N2 von der mit_ K1 bezeichneten,
in ihrer Länge gegebenenfalls regelbar einstellbaren Stangenstrecke, welche im übrigen
mit der durch das Gestühl F. gelegten mittleren Höhenlinie K zusammenfällt, am Punkte
K2 übertragen: Dieser im Bildfelde der Darstellung rechts des Drehzapfens D gelegene
Punkt K= der Waagebalken Y1, V2 wird in an sich bekannter Weise als Pfanne ausgeführt,
in welche das sclmeidenartig auslaufende obere Ende der die Last des jeweiligen
Hebelarms H übertragenden Stangenstrecke K' eingreift. Der .dadurch gebildete rechte
Hebelarm zwischen den Punkten D, K2 mag mit c, der andere, zwischen D und dem Ende
des zugehörigen Waagebalkens NI, N2 gelegene mit d bezeichnet werden. Auf dem Hebelarm
NI ist gleitbar das natürlich durch Auflegen oder Abnehmen von Teilgewichten veränderlich
zu haltende Getvicht G1. auf dem Hebelarm N= der Triebseite das vnn Gl im an. gegebenen
Verhältnis verschiedene Gewicht G= einstellbar angeordnet. Die gleichzeitige Verschiebung
der Gewichte G1, G2 erfolgt durch bekannte, hier nicht dargestbllte Mittel von einem
gemeinsamen, ,diese Gewichte in gleichzeitige
und ungleichmäßige
Bewegung versetzenden Handrad D aus, :dessen Welle 01 die Ausläufer der rechten
Enden der Waagebalken Ni, N2 durchsetzt.
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Die Unterschiede in der Last der Gewichte G1, G2 bestimmen sich nach
der Gleichung Gl.a=G=#b zu
Da die Lasten :der Schiebegewichte G1, G= umgekehrt oder annähernd umgekehrt proportional
zu den Entfernungen a, b ausgeführt sind, .entsteht ,in bezug auf den Waagebalken-
Ni an der Triebseite ein schädliches Übergewicht. Daher .ist .der auf der Triebseite
liegende Waagebalken N2 am linken, etwas .über die Strecke d hinausreichenden Ende
mit einem ortsunveränderlichen Gewicht G3 belastet. Dieses gleicht .erfindungsgemäß
das durch das vorerwähnte P.roportionsverhältnis entstandene Übergewicht zu dem
der Triebseite gegenüber befindlichen Waagebalken Ni aus. Man hat zwar auf dem Waagebalken
der Triebseite von Papierstoffholländern auch schon die Anordnung eines ortsunveränderlichen
zusätzlichen Gewichtes vorgeschlagen. Aber dies geschah zu einem Ausgleich des Riemenzugs.
Im vorliegenden Fall aber handelt es .sich darum, durch das Gewicht G3 auf dem Mahlwaagebalken
N2 der Triebseite dasjenige schädliche Übergewicht auszugleichen, welches durch
.die Verschiedenheit der Gewichte G1, G= infolge der Verschiedenheit der Abstände
a und b
entsteht. Die Zweckbestimmung des Gewichts Gb ist somit eine andere
als die des Zusatzgewichts bei den vorerwähnten bekannten Anordnungen.
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Den Einflüssen der schädlichen schwankenden Riemenspannung auf der
Triebseite läßt sich erfindungsgemäß .durch Anordnung eines Verschiebegewichts G4
entgegentreten. Dieses muß aber gesetzmäßig und entgegengesetzt zum Verschliebege-,vicht
G2 verschoben werden können. Die gesetzmäßige Verschiebung kann durch Spindel, Kettenzug
oder sonstige mechanische, nicht dargestellte Mittel erfolgen. Nach der Zeichnung
wird unterhalb oder neben ,der Laufbahn des Waagebalkens N2 eine besondere oder
mit dem Waagebalken N2 zu einer baulichen Einheit verbundene Laufbahn F vorgesehen,
auf der das Gewicht G4 verschiebbar angeordnet ist.
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Damit weiterhin die Eigengewichte der Mahlwaageneinheiten Ni, N2 das
Walzengewicht nicht schädlich beeinflussen können, das Walzengewicht vielmehr voll
und ganz für den Mahldruck ausgenutzt werden kann, müssen die Eigengewichte der
Mahlwaageneinheiten einschließlich ihrer Schwinghebel, Lager und Zugstangen so gegeneinander
ausgewogen sein, .daß in bezug auf die Drehpunkte D Gewichtsgleichheit besteht.
Indem man die Drehpunkt.. D -der Waagebalken N1, N- an eine passende Stelle, z.
B. unterhalb der Verschiebebahn der Gewichte Gl, G2 in die Gestühle E verlegt, wird
es erreicht, .die Gewichte G1 und G2 im Bildfelde der Darstellungen nach rechts
bis genau senkrecht über den Drehpunkt D verstellen zu können. Es werden also dadurch
die Wirkungen der Gewichte G1, G= über die ganze wirksame Schiiebestreck:e der Waagebalken
Ni, N2 ausgenutzt, was bei den bisher bekannten Vorschlägen nicht .berücksichtigt
wurde.
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Um ,die schwere Mahlwalze W schnell und gefahrlos zu heben und zu
senken, wird unabhängig von der Mahlwaage eine Schnellparallel.anifhelfung angeordnet.
Sie wird zweckmäßig .in Form eines selbsthemmenden, über die Trommeln T1, T2 geführten
Differentialseilzuges oder ähnlichen Mittels ausgeführt. Die Trommelachse J verbindet
beide Trommeln; T1, T2. Diese werden über Kettenund-Kettenradübers.etzung P, D,
R von einem auf der Achse V1 sitzenden Handrade V aus betätigt. Die Verbindung der
Hebelarme H mit der Trommelwelle J geschieht über Seilzüge C, die dabei von den
an geeigneter Stelle der Welle J anzubringenden Trommeln zu einer Rolle Cl führen,
welche mit den Enden des Hebelarmpaares drehbar verbunden ist. Diese sogenann:te
Parallelaufhelfunb bildet jedoch keinen mitzwschützenden Bestandteil des Gegenstandes
der Erfindung.