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Verfahren zum mehrfachen, zeitlich aufeinanderfolgenden Wiedergeben
eines beliebigen Abschnittes einer auf einem Träger geradlinig verlaufenden Tonaufzeichnung
zu Kontrollzwecken Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum mehrfachen, zeitlich
aufeinanderfolgenden Wiedergeben eines beliebigen Abschnitts einer auf einem Träger
geradlinig verlaufenden Tonaufzeichnung zu Kontrollzwecken, wobei auch eine Tonwiedergabe
ohne Wiederholung möglich ist, und eine nach diesem Verfahren arbeitende Vorrichtung
zum Abspielen, Prüfen und Analysieren irgendeines bestimmten Teils der Tonaufzeichnung.
Bei der Tonfilmherstellung ergibt sich oft die Notwendigkeit, besondere Worte oder
Töne, die an einer oder an mehreren Stellen des meist mehrere hundert Meter langen
Filmstreifens auftreten, in Augenschein zu nehmen und wiederholt abzuhören. Die
üblichen Wiedergabegeräte sind für eine solche Prüfung der Einzelheiten ungeeignet.
Beim wiederholten Abhören desselben Aufzeichnungsteils geht viel Zeit unter unnützer
Beanspruchung von Film und Wiedergabegerät verloren, da jedesmal mehr oder minder
große Teile des vorher abgehörten Films zurückgespult werden müssen. Derselbe Nachteil
bleibt auch dann bestehen, wenn bei den bekannten, mit feststehender Tonabtaststelle
ausgestatteten Abhör- und Schneidetischen für Bildfilme zusätzliche Einrichtungen
zur weitgehenden Drehzahlregulierung vorgesehen werden, die also Abhören mit stark
verlangsamter Geschwindigkeit und Rückspulen mit hoher Geschwindigkeit gestatten.
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Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieser Nachteile und die Erleichterung
des Betriebes beim Abspulen. Prüfen und Analysieren eines beliebigen Tonteils und
besteht darin, daß beim Eintreffen eines wiederholt zu kontrollierenden Abschnitts
die Bewegung des Tonaufzeichnungsträgers ganz angehalten oder verzögert wird und
dabei das Abtastglied in einer zur Richtung der vorhergegangenen Trägerbewegung
entgegengesetzten Richtung mit einer für dne prüfbare Tonwiedergabe ausreichenden
Geschwindigkeit auf einer solchen Bahn bewegt wird, daß sie die mehrfach zu kontrollierenden
Teile des Films immer wieder überfährt.
Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform
einer Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach der Erfindung ist beispielsweise
zwischen den Antrieb eines Tonfilms und einer ihm gegenüber bewegbaren Abtastoptik
ein Differentialgetriebe und außerdem eine Bremsvorrichtung zur wahlweisen . Abbremsung
des Tonfilms oder der Ahtastoptik- vorgesehen.
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Es ist an sich bereits bekannt, bei der Wiedergabe von Tonbildfilmen,
bei denen der Ton gegenüber dem Bild versetzt aufgezeichnet ist, das Tonabtastgerät
bewegbar gegenüber dem Filmlauf anzuordnen, damit der richtige Abstand zwischen
Bild- und Tonaufzeichnung eingestellt werden kann; dabei ist eine Tonerzeugung bei
der Einstellbewegung nicht beabsichtigt. Ist der Abstand von Bild und Ton einmal
eingestellt, so wird er während der Wiedergabe nicht mehr verändert. Dieses Problem
liegt der vorliegenden Erfindung nicht zugrunde, da es sich hier um die Kontrolle
einer Tonaufzeichnung handelt, so daß die Verstellung des Abtastorgans nicht zur
Einstellung seiner richtigen Lage dient.
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Es ist ferner bekannt, Aufzeichnungen in Zickzack-form auf mechanischem
oder auch auf photographischem Wege aufzubringen. Zu diesem Zweck muß entweder der
Aufzeichnungsträger oder das Aufzeichnungsorgan quer zur Laufrichtung bewegt werden.
Im Gegensatz hierzu handelt es sich beim Gegenstand der Erfindung um Aufzeichnungen,
die kontinuierlich ohne Richtungswechsel aufgezeichnet sind.
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Schließlich ist es auch bekannt, das Aufzeichnungs- bzw. Abtastorgan
in entgegengesetzter Richtung zum Filmlauf ständig zu bewegen, um eine hohe Relativgeschwindigkeit
zu erzielen; eine normale Wiedergabe mit stillstehender Abtastoptik ist hier ebensowenig
wie eine Veränderung der Relativgeschwindigkeit durch Verlangsamen oder gar Stillsetzen
des Tonträgers vorgesehen, und es liegt insbesondere der Bewegung des Abtastorgans
eine ganz andere Aufgabe zugrunde als der vorliegenden Erfindung.
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Die in den Ansprüchen später gekennzeichnete Erfindung wird an Hand
der Zeichnung erläutert, worin Abb. i einen Wiedergabeapparat darstellt, Abb. 2
einen Schnitt durch den Apparat entlang der Geraden 2-2 der Abb. i, wobei zur Erleichterung
des Verständnisses auch bekannte, für sich nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung
bildende Einzelheiten aufgeführt werden. Der Apparat ist zum Teil in einem einfachen
Gehäuse i eingeschlossen, das vorn offen ist und das an der Ober- und Unterseite
je eine Öffnung 2 bzw. 3 für den Durchlauf des Films 4 besitzt. In den Öffnungen
befinden sich kleine Führungsrollen 5. Von einer geeigneten (nicht gezeichneten)
Abwickelrolle, die oberhalb des Gehäuses angeordnet ist, läuft der Film zu einer
(ebenfalls nicht gezeichneten) Aufwickeltrommel unterhalb des Gehäuses. Im Gehäuse
i, und zwar in der Hinterwand 7, ist die Welle 8 gelagert. An ihrem einen Ende ist
das optische System 9 befestigt. Auf der Welle sitzt noch das Zahnrad io und frei
drehbar die Trommel 12, der Träger für den Film d. mit der Tonaufzeichnung 13. Der
den Tonstreifen tragende Rand des Films ragt über der Trommel vor. Das optische
System 9 bekannter Konstruktion enthält an einem Ende die Tonlampe und die Spaltoptik.
Die Photozelle 16 ist an dem optischen Systern 9 derart angeordnet, daß sie mit
ihm rotieren kann. Zu diesem Zweck ist das optische System mit einem Träger 15 versehen,
an dem die Photozelle befestigt «-erden kann. Ein kleiner Spiegel i8 reflektiert
das Licht auf die Zelle 16. Er ist an dem bei 2o drehbaren Träger i9 gehaltert.
Die . Feder 21 hält den Träger i9 in der gezeichneten Stel-Iung fest. Dabei berührt
ein Ansatz des Trägers ig den Anschlag 22 am optischen System. Vor und hinter der
Trommel passiert der Film eine Führungsleiste 2.4, die an dem Gehäuse i befestigt
ist. Die Führungsleiste berührt beim Auftreffen des sich drehenden optischen Systems
auf die Auflauf- hzw. Ablaufstelle des Tonträgers das Außenende des federnd schwenkbar
gelagerten Spiegelhalters i g, derart, daß Spiegel und Halter aus ihrer normalen
Bewegungsbahn geschwenkt werden, ohne die an- bzw. ablaufenden Filmstücke zu berühren.
Die elektrischen1.eitungen für die Lampe des optischen Systems und der Photozelle
gehen durch die Welle 8 und sind an Schleifringe 25 angeschlossen, auf denen die
Bürsten 26 laufen.
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Film und optisches System werden durch einen am Rahmen 7 sitzenden
Elektromotor 28 angetrieben. Auf der Motorwelle ist die Schnecke 29 angeordnet,
die in das Schneckenrad 3o eingreift. Das Rad 30 ist über ein Differentialgetriebe
mit dem optischen System 9 und dem Sprossenrad 31 gekoppelt. Auf diese Weise erhalten
Film und optisches System eine Relativbewegung, wie sie zur Toniviedergahe geeignet
ist, z. B. 27m je Minute. Das Differentialgetriebe kann in bekannter Weise
ausgebildet sein. Es besteht beispielsweise aus zwei Kegelrädern 32 und 33, in die
die beiden Planetenräder 3 4 eingreifen. Das Rad 33 sitzt auf der Welle 35, auf
der auch das Ritzel 36 angeordnet ist. Mit letzterem steht das Rad 37 in Eingriff,
das wiederum auf das Leitrad io übersetzt ist. Das Rad 32 sitzt auf der Welle 39
des Sprossenrades 31. Auf den Wellen 39 und 8
befinden sich die
beiden Bremsscheiben 40 bzw. 4i. Mittels der Bremse 42 kann die Bewegung von Film
oder optischem System gesteuert werden. Die Bremse q.2 befindet sich auf dem bei
44 im Gehäuse z drehbar gelagertem Arm 43. Mittels der oberhalb der Achse
44 angreifenden Feder 45 wird der Arm 43 entweder gegen die Bremsscheibe
40 oder die Scheibe 4i gedrückt. Durch einen kleinen Ansatz 46 der Achse 44 läßt
sich. die Bremse leicht von einer Scheibe "auf die andere umstellen oder der Druck
gegen jeweils eine der beiden Bremsscheiben teilweise vermindern. 48 und 49 sind
zwei auf dem Wellenlager 8 drehbare, sebgnentförmige Schirme, die nach vorn geschoben
werden können, wenn der Lichtweg zwischen optischem System und Spiegel 18 abgesperrt
werden soll. Dies Schirme erleichtern dem Operateur die Einstellung des Apparats
auf ein besonderes Wort oder einen besonderen Ton. .
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Der Apparat -ist zwar für die normale Wiedergabe photographischer
Tonaufzeichnungen nicht bestimmt, kann aber ohne weiteres auch hierfür verwendet
werden. Seine besondere Anwendungsmöglichkeit liegt in der Filmproduktion. Er gibt
dem Operateur die Möglichkeit, ein bestimmtes Stück des Tonstreifens, das er genau
prüfen will, ausfindig zu machen und wiederholt in rascher Aufeinanderfolge abzuspielen.
Zwecks normaler, laufender Wiedergabe der Aufzeichnung wird die Maschine mit der
Bremse 42 an der Scheibe 41 anliegend angelassen. Dadurch wird das optische System
gebremst, während das Sprossenrad 31 den Film mit der normalen Geschwindigkeit
von etwa 27 m je Minute durch die Maschine zieht. Die Leitungen der
Photozelle 16 führen über die Bürsten 26 und einen normalen Verstärker zu einem
geeigneten Lautsprecher oder Telefon, an dem der Operateuer abhört. Trifft er dabei
auf ein Wort oder einen Ton, den er zwecks genauer Prüfung nochmals abhören will,
so braucht er nur das Fingerstück 46 zu drücken und dadurch die Bremse von der Scheibe
4i auf die Scheibe 4o umzulegen. Auf diese Weise wird die Bewegung des Films gestoppt,
und statt seiner rotiert das optische System. Bei jeder Umdrehung des von der Trommel
getragenen Tonteils gelangt dieser zur Wiedergabe. Um das betreffende Wort oder
den Ton- noch genauer einzustellen, wird einer der beiden Schirme48 oder 49 vorgeschoben
und, während das Wort oder der Ton sich wiederholt, durch Drehen eingestellt. Will
der Operateur den ganzen Film oder Teile davon im einzelnen prüfen, dann drückt
er leicht auf das Fingerstück 46 und verändert nach Belieben den Druck der Bremse
auf der Scheibe 4i. Der Film läuft dann während des Abhörens langsam durch den Apparat.
Da die Relativbewegung zwischen Film und optischem System immer die gleiche ist,
hört er in diesem Fall eine Reihe von Wiederholungen, die auf der Tonaufzeichnung
konstant fortschreiten. Die Größe dieses Fortschreitens kann von Null bis zu einem
maximalen Wert beliebig eingestellt werden. Ebenso kann, wenn ein bestimmter Tonabschnitt
erreicht ist, der Motor abgestellt und der Abschnitt in gewünschter Weise markiert
werden.