DE743246C

DE743246C - Mittel zur Erzeugung praktisch unveraenderlicher Formaenderungen des Haares

Info

Publication number: DE743246C
Application number: DEST55827D
Authority: DE
Inventors: Georg Stroeher
Original assignee: FRANZ STROEHER AG
Current assignee: FRANZ STROEHER AG
Priority date: 1937-02-10
Filing date: 1937-02-10
Publication date: 1943-12-21

Description

Mittel zur Erzeugung praktisch unveränderlicher Formänderungen des Haares Es ist bekannt, daß die durch das Dauerwellen verursachte starke Entfettung und Austrocknung der Haare durch Verwendung einer fetthaltigen Dauerwellflüssiglseit z;T. ausgeglichen werden kann. Man hat bereits vorgeschlagen, den Dauerwellflüssigkeiten pflanzliche oder mineralische Öle zuzusetzen und diese Gemische nach kräftigem Durchschütteln zu verwenden. Derartige Präparate wirken aber nicht nur nicht haarschonend, sondern geradezu haarzerstörend, da die sich auf dem Haar festsetzenden Fetteile die Poren verstopfen und das in das Haar eingedrungene Alkali zurückhalten, so daß es auch beim Waschen nicht entfernt werden kann.
Diese im Haarinnern eingeschlossenen Alkalirückstände wirken zerstörend auf die Haarsubstanz. Auch sog. wasserlösliche Öle pflegen als Zusatz zu Dauerwellflüssigkeiten verwendet zu werden. Es handelt sich dabei aber nicht um echte Öle, sondern um Sulfonate verschiedenster Art, insbesondere um Türkischrotöle, also um neutralisierte Rizinolschwefelsäureester, denen keine fettende Wirkung zukommt.
Es wurde gefunden, daß man eine gute Auffettung des Haares beim Dauerwellen dadurch erreichen kann, wenn man sich als Haarerweichungsflüssigkeit Öl-in-Wasser-Emulsionen bedient, die Fettstoffe und Lecithin in emulgierter Form enthalten. Die nachteilige Wirkung der Fettstoffe, die sich sonst in ungewollter Weise durch Zermürbung des Haares bemerkbar macht, wird vollkommen vermieden. Derartige Dauerwellemulsionen können sowohl durch Zusaminengießen einer fertigen Emulsion zu Dauerwellflüssigkeit als auch durch Zusatz der erwähnten Fettstoffe in noch nicht emulgierter Form zu Dauerwellflüssigkeit hergestellt werden. In diesem Falle muß aber der Fettstoff oder die Erweichnngsflüssigkeit mit Emulgier- und Dispergiermitteln versehen sein, damit die Entstehung einer Ölin-Wasser-Emulsion glatt vonstatten geht. Lecithinpräparate haben sich dabei als hesonders geeignet erwiesen. Verwendet man eine Dauerwellflüssigkeit mit Lecithin-Öl-in-Wasser-Emulsion zum benetzen der Haare im Dauerwellverfahren, so dringt das Lecithin während des Kochprozesses in das Haar ein und versieht es gründlich mit Fettstoffen. Das Haar wird weich. geschmeidig und hochglänzend. Spült man Haar nach dieser Behandlung statt esS waschen, lediglich mit Wasser und wchwac Säure ab, wie dies üblich ist. so erscheint d Haar fetting ung strähning. Es läßt sich in die sem Zustand außerordentlich leicht auskämmen. dabei hleibt jede ausgekämmte Haarpartie glatt leigen, so daß das Haar vom Ansatz bis zum Scheitel leicht in Wellenform gelegt werden kann. Das Haar ist sozusagen plastisch und leicht formbar geworden.
Trocknet man das Haar, so zeigt sich in überraschender Weise, daß das Haar durchaus nicht fettig ist, sondern locker und leicht fällt.
Ähnliche Wirkungen können auch mit beliebigen anderen Öl-in-Wasser-Emulsioen Erzielt werden. Am günstigsten sind die Ergebnisse, wenn man als Fettstoff einen solchen verwendet, der leicht vom Haar aufgenommen wird, wie z. B. Lecithin, Wollfett usw.
Als Emulgier- und Dispergiermittel können z. B. oleylmethyltaurinsures Alkali, Natriumfettalkoholschwefelsäureester, die Alkali salze von Kondensationsprodukten aus abgebauten Eiweiß und Fettsäure usw. verwendet werden.
Den Emulsionen kann man auch hochmolekulare Alkohole, wie z. 13. Wollfettalkohole, Fettalkohole usw., einverleiben, da sie die Bildung einer Öl-in-Wasser-Emulsion begünstigen.
Beispiele I. 5 Teile Pflancenlectihtin, ölhaltig. flüssig, gewonnen durch Verarbeitung der ölhaltigen Lipodie der Sojabohne mit 50 bis 60 % Lecithingehalt, f Teil oleylmethyltaurinsaures Natrium. 95 Teile Dauerwellflüssigkeit. liestehend aus 8% natriumsulfit, kristallisiert, f% NH3 und 91 % Wasser.
2. 5 g Eilecithin 25- bis 300joig, 1 Teil Natriumfettallsoholschrvefelsäureester und 95 Teile Dauerawellflüssigkeit beliebiger Zusammensetzung 3. 12 Teile Mono-Stearringlykolester, Teile Wollfett, 0,2 Teile Cholesterin, I Teil Lecithin, 0.5 Teile Benzoesäure werden zusammengescnmofzen und 200 Teile Dauerwellflüssigkei ammoniakfrei hinzugefügt.
Die beim Rühren entstehende Emulsion wird noch mit 2% NH3 versehen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Mittel zur Erzeugung praktisch unveränderlicher Formänderungen des Haares unter Verswendung von Ölemulsionen, dadurch gekennzeichnet, daß die Haarerweichungsflüssigkeiten in Verbindung mit Fettstoffen und mit Leeithinzusatz als Öl-in-Wasser-Emulsionen verwendet werden.
2. Mittel nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß als Fettstoff hochmolekulare, aliphatische Alkohole, wie z. 13.

Wollfettalkohol, verwendet werden.

Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Drucksclxriften in Betracht gezogen worden seifensieder-Zeitung, 1933 » Der parfümeur «, s. 614; Seifensideder-Zeitung, 1955, s. 830 (Engl Pat. Nr. 423741); Deutsche Apotheker-Zeitung, 1935, S. 975, Sr. 265 ; Lex. der Kosm. Praxis, I936, S 399; Schnitzler, Das Dauerwellen, I932, S. 22; deutsche Patentschrift ..... Nr. 640018, Kl. 30h.